Nebenprojekt! Nur was?

  • Ich nehme mir mal an Detlef ein Beispiel und berichte auch mal wieder etwas, nach sehr langer Schreibfaulheit ... Aber schließlich lebt ein Forum vom Austausch, und dafür muss auch ab und an Input eingeworfen werden.


    Eigentlich habe ich mir ob meiner Umsetzungsgeschwindigkeit beim Bauen des Hauptprojektes 'Ziegelwiesenkai' vorgenommen, keine neuen Module mehr anzufangen. Schließlich ist die verfügbare Freizeit endlich und es gibt auf meiner Liste noch einige offene Vier-M-Prjekte (‚Müsste-man-mal-machen‘). Nun begibt es sich aber so, dass ich im Jahr das eine oder andere FREMO-Treffen besuche - nicht besonders viele, aber dafür immer mit umso größerer Vorfreude und Freude beim Treffen. Bei den meisten dieser Treffen darf ich sogar meine Module mitbringen ;) Und wie das nun mal so ist, bedeutet nahezu jede Zusammenkunft Motivation und Inspiration. Im Herbst letzten Jahres war es das seit Urzeiten stattfindende Treffen in Rheda, welches mir wieder einige Ideen lieferte (Patrick hat zu diesem Treffen sehenswerte Bilder erstellt, bei Bedarf kann man in seinem Blog ja mal vorbeischauen). So weit so gut.


    Es begibt sich also auf eben diesem Treffen, dass ich als Lokführer auf der im Zugleitbetrieb betriebenen Privatbahn mit meinem Zug im Kanalhafen von Klein-Amerika lande. In dem engen Hafengebiet sind einige Betriebe angesiedelt, so dass man auf begrenztem Raum so einiges zu tun hat. Und weil technisch alles wunderbar funktioniert und ich für die anstehenden Rangieraufgaben ein wenig Gehirnschmalz ob der optimalen Lösung investiere, verliere ich mich auch ein wenig in der (Modell-) Zeit. Ich fühle mich ein wenig in meine frühe FREMO-Zeit versetzt, wo Module oftmals kompakter waren, aber deshalb nicht weniger Spielspaß boten. Irgendwann bin ich aber doch fertig und komme als letzter Lokführer zurück ins Heimat-Bw, die anderen sitzen bereits beim Bier zusammen.


    Ihr ahnt es jetzt wohl schon, dieses Szenario hat quasi sofort zur Folge, dass ich ein kompaktes und rangierintensives Modul bauen möchte. Das ganze steht zwar irgendwie in Konkurrenz zu meinem ‚großen‘ Projekt, dem Ziegelwiesenkai, aber es gibt auch Gründe, ein Motivationszwischenprojekt einzuschieben. Der Ziegelwiesenkai ist im Spielspaß recht stark von einem angeschlossenen Hafen, mindestens aber von dem zugehörigen Abzweig abhängig, da er eigentlich einen Vor- oder Rangierbahnhof benötigt, wie im Original. Und da Abzweig + Kai zusammen auch noch recht platzintensiv sind, ist ein Einsatz nicht immer problemlos möglich. Auch ist neben den Segmenten so einiges an Gerödel mitzuschleppen. Mit dem Bulli ist das alles noch machbar, aber kleiner darf das Transportfahrzeug nicht sein.


    Da ich für alle meine Module im letzten Jahr eine neue Heimat gefunden habe, in der ich auch nahezu grenzenlos werkeln kann, scheint mir ein neues kompaktes Zweit-Projekt sehr gut umsetzbar zu sein. Für die Fertigstellung habe ich mir die Treffenteilnahme in Rheda 2019 als Ziel gesetzt (@Christoph: Unterkunft ist gebucht :D ) Nur - was soll denn eigentlich nun gebaut werden? Die Anforderungen sind zumindest relativ klar und schließen sich auch kaum gegenseitig aus: kompakt im Packmaß (Pkw-Kombi), kompakt im Aufbau, keine Abhängigkeiten zu anderer Infrastruktur, glaubwürdig, rangierintensiv, möglichst großzügig in der Wirkung und ab den 1920er-Jahren einsetzbar. Klingt jetzt gar nicht so schwierig, finde ich. Schön wäre es darüber hinaus natürlich, wenn ich etwas ‚ganz Neues’ fände, ein Modulthema was es so noch nicht gibt. Ach ja, praktisch wäre es auch, wenn nicht ein Sack voll Spezialwagen benötigt würde. Wahrscheinlich gibt es immer noch Dutzende Möglichkeiten, an denen ich mich austoben könnte, aber eine offensichtliche Idee gibt es noch nicht.


    Grundsätzlich steht aber recht schnell fest, das auch meine Zweit-Betriebsstelle auf eine Awanst hinausläuft, wie es der Ziegelwiesenkai quasi auch ist. Mit so einem Konstrukt können Kompaktheit und Unabhängigkeit schon einmal recht einfach realisiert werden. Dann wird das ganze noch mit Zugführerschlüssel B60 verschlossen und mit einem Kurbeltelefon zur Zugmeldung gewürzt - perfekt.


    Nur leider wußte ich damit immer noch nicht, was für ein Thema ich denn nun umsetzen wollte.


    Nun, deshalb zog ich einen Experten hinzu, so gingen möglichst viele verschiedene Aspekte in die Diskussion ein.

  • Hallo Thorsten,


    sieh das doch einmal positiv; die anderen haben schon aus lauter Langeweile angefangen Gerstensaft zu kippen.


    Wer noch nie durch die Rangierhölle gegangen ist:

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    Das Ganze jetzt noch in der verschärften Form im Sinne von: Wie Rangiert man mit ellenlangen Auslauf?
    Und Rangierzeit ist Echtzeit. Fahrplanmacher sollten eigentlich verinnerlicht haben, daß Rangierbewegungen stets in Echtzeit ablaufen und die Planung darauf ausrichten.


    Rainer hatte vor einiger Zeit mal das Industriegebiet östlich des Darmstädter Hauptbahnhofs ausgegraben, es gab einen eigenen Thread und recht lebhafte Diskussionen derüber, leider finde ich den auf die Schnelle nicht. Ein Industriegebiet wäre vielleicht ein Denkansatz für Dich, so richtig schön verwinkelt und verschachtelt. Man fährt hinein, verschließt die Weiche hinter sich, meldet sich bei der Zugführung ab und ist sein eigener Herr.
    Also wann können Wir mit den ersten Entwürfen von "Industriegebiet Nord" rechnen?


    Meine 2 €ent dazu.

  • Niemand sollte die Dynamik mehrerer beim Bier versammelter Modelleisenbahner unterschätzen. Irgendwann geht es ganz schnell und schon ist eine Idee geboren, wird ausgebaut, verfeinert, verworfen, neu gedacht, usw. Noch in Rheda wurden die entscheidenden Ideen verfestigt und in meinem Kopf entstehen Bilder. Viele Bilder. Große Bilder. Am ende war klar, dass ich eine Keksfabrik bauen werde, stark angelehnt an die Trüllerwerke in Celle. Unser Experte sagte bei der Umsetzung denn auch sofort größtmögliche Unterstützung zu, meinte auch noch ein paar Dokumente im Archiv zu haben.


    1896 gründete Harry Trüller in Celle südlich der Fuhse eine Fabrik zur Herstellung von Keksen, Waffeln und Zwieback, später auch Schokolade. Die Fabrik besaß einen recht einfachen Gleisanschluss mit einer Wagendrehscheibe im Innenhof. Gleispläne sind vorhanden, aber auch im Netz unter steinercelle.de verfügbar.
    Die Recherche brachte auch Bilder des beeindruckenden Fabrikgebäudes zu Tage (vergessene-orte.blogspot.com). Die Fabrik wurde Ende der 1980er Jahre abgerissen, der Markenname Trüller wurde bereits früher verkauft und die Produktion in Celle aufgelassen.


    Über den Gleisanschluss sind vermutlich sehr unterschiedliche Rohstoffe und Produkte umgeschlagen worden. So besaß die Fabrik ein eigenes E-Kraftwerk, für das Kohle benötigt wurde. Dann natürlich prinzipiell die Zutaten für Zwieback und Kekse. Außerdem war eine Kistenfabrik angesiedelt, so dass auch Holz angeliefert werden musste. Sogar eine eigene Buchbinderei betrieb man, um die Kartei zu führen und dem Vertriebspersonal ordentliche Kataloge und Muster mitgeben zu können.


    Ein weiteres interessantes Detail ist auf dem Stadtplan von 1925 zu erkennen. Hinter den Trüllerwerken, am anderen Ufer der Fuhse, ist ein städtisches Gaswerk per Bahn angeschlossen. Die Gleise führten Anfangs an den Trüllerwerken vorbei über eine Brücke direkt in das Gaswerk. Später wurden die Trüllerwerke erweitert so dass das Gaswerkgleis direkt durch das erweiterte Trüllergebäude hindurch führte. Auf den Fotos erkenntman den neu gebauten Gebäudeteil ganz gut an den eckigen Fenstern.


    Mit den Recherchen stehe ich zwar noch am Anfang. In diesem Jahr werde ich sicherlich noch einmal dem städtischen Archiv in Celle und entsprechenden Museen einen Besuch abstatten. Trotzdem steht der Gleisplan fest, diesen werde ich hier noch gesondert vorstellen.


    Kleiner Hinweis zu den ‚Links‘: ich habe hier ganz bewusst nur Links auf die Hauptseite gesetzt. Ich denke, jeder Interessierte kann die Webseiten aufrufen und dann dort suchen. Links mitten in Webseiten hinein sind oftmals nicht gern gesehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten () aus folgendem Grund: Links ergänzt

  • Meine unzähligen Entwürfe spare ich mir hier, aber im großen und ganzen unterlag der der Gleisplan eher einer Evolution, Revolutionen gab es keine. Aber hier folgt nun der letzte Entwurf und ‚Bauplan‘. Die Basis der handcolorierten Zeichnung ist ein auf dem DRG-Treffen in Dreiskau entstandener elektronischer Gleisplan. Hier präsentiert unser Experte stolz den fertigen Plan:


    Aber hier der besseren Ansicht wegen noch einmal den Scan:



    Das Gleismaterial ist dem Herrn Weinert sein Gleis. Die Grundabmessungen der Segmentkästen sind 100x50cm. Die Strecke hat einen Radius von gut 4m, dazu passend erfolgt die Anbindung der Awanst mit den großen Außenbogenweichen. In der Awanst werden Außenbogen- und Standardweichen der kurzen ‚DKW-Symmetrie‘ eingesetzt. Die wirklich beeindruckende weinertsche DKW hatte ich schon in der Hand und wollte sie eigentlich unbedingt irgendwie einbauen, aber das hätte der Modulwirkung mehr geschadet als genutzt. Außerdem - die Verwendung einer teuren DKW in so einem Anschluss ... naja, glaubwürdig ist das nicht.
    Der Entwurf ist in mehreren Iterationen entstanden und im Gespräch immer weiter verfeinert worden. Ich bin jetzt rundum zufrieden und motiviert.


    Das soll es jetzt erst mal gewesen sein. Ein paar Erläuterungen werden demnächst folgen.

  • Moin Lutz,


    Und Rangierzeit ist Echtzeit. Fahrplanmacher sollten eigentlich verinnerlicht haben, daß Rangierbewegungen stets in Echtzeit ablaufen und die Planung darauf ausrichten.

    Das stimmt. Wird meiner Erfahrung nach auch meistens ganz gut berücksichtigt. Nur gegen träumende Rangierer wie mich hilft das ja auch nicht so viel. Und ich glaube, die anderen Lokführer am Biertresen wussten ganz genau, was mit mir in Klein-Amerika passierte, und haben mich mal machen lassen ...




    Rainer hatte vor einiger Zeit mal das Industriegebiet östlich des Darmstädter Hauptbahnhofs ausgegraben, es gab einen eigenen Thread und recht lebhafte Diskussionen derüber, leider finde ich den auf die Schnelle nicht. Ein Industriegebiet wäre vielleicht ein Denkansatz für Dich, so richtig schön verwinkelt und verschachtelt. Man fährt hinein, verschließt die Weiche hinter sich, meldet sich bei der Zugführung ab und ist sein eigener Herr.

    Ein "Industriegebiet" ist ein sehr schönes Thema. Gerade das verwinkelte und verschachtelte ist ein sofort aufploppendes Bild im Kopf. Aber ich finde es schwierig, ein Industriegebiet in dem gesteckten kompakten Rahmen so darzustellen, dass es Modulmäßig eigenständig, also mit 'neutralen' Übergängen, stehen kann. Irgendwie gehört dann doch ein Bahnhof oder ein größerer Ort dazu. Oder das Ergebnis wird am Ende größer als im Lastenheft beschrieben, um Übergänge in die grünen Wiesen darzustellen.
    Die richtigen Trüllerwerke standen zwar auch in einer Stadt, aber ich möchte entgegen ersten Überlegungen keine Wohnhäuser darstellen. Ich glaube, mein Entwurf kann prinzipiell auch auf freier Strecke stehen, ohne deplatziert zu wirken.


    Viele Grüße
    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    ich habe hier einmal ein paar Anregungen als Blick über den Tellerrand wie es bei der Southwest Division gehandhabt wird.
    Industriegebiet bedeutet, daß man nicht nur einen einzigen Anschliesser oder vielleicht zwei davon hat, sondern gleich mehrere welche bedient sein wollen.



    Hier fügen sich die im Video vorgestellten Industriegebiete Dixie Springs, Flats und Clearwater Industries in das Gesamtarrangement ein.


    Über Clearwater soll der Erbauer selber berichten, daher der Link ins stumme Metallforum: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=73145


    Über Dixie Springs: http://www.us-modellbahn.net/f…ad&threadID=5143&pageNo=3


    Bauberichte über Flats findest Du hier im Forum, obwohl die mittlerweile nicht mehr aktuell sind.



    Sowohl Clearwater als auch Flats sind in der Hauptsache Heimanlagen die auch für Fremo Treffen ertüchtigt wurden. Dixie Springs ist ein bischen anders. Hier liegt das Industriegebiet an einer Mainline (Hauptstrecke). Dixie Springs kann daher entweder für sich alleine ein Nur-Industriegebiet spielen oder ein Teil der durchgehenden Hauptstrecke sein.

  • Nun sind bereits ein paar Wochen vergangen und ich denke, es ist an der Zeit, einen kleinen Zwischenstand zu geben. Die Modulkästen habe ich im Rohbau fertig und auf eigene Beine gestellt. Erstmals baue ich Module, die keine durchgehende 'Platte' auf der Oberseite haben, im Hafen war das bisher nicht nötig. Ansonsten weist die Konstruktion eigentlich keine Besonderheiten auf. Die am Modulende geplante Profilform 'F' ist mittlerweile auch umgesetzt, hier auf den Bildern aber noch nicht zu sehen. Ebenso fehlen noch konstruktive Verstärkungen.




    Auf dem zweiten Bild ist der 'doppelte Modulübergang' zu erkennen: auf dem Bild links gehts es mit FREMO-Normprofil 'F' weiter, auf der rechten Seite (mit den Passhülsen) habe ich eine Möglichkeit geschaffen, das im Original vorhandene städtische Gaswerk vorbildnah anzubinden. Möglicherweise werde ich ein einfaches 'Gleisbrett' als erste Ausbaustufe vorzusehen, quasi ein 'Micro-Fiddleyard'. Auf der Zeichnung oben habe ich das bereits angedeutet.


    Parallel habe ich ein paar Bestellungen aufgegeben, das meiste habe ich jetzt Anfang Februar entgegennehmen dürfen:



    Damit sind jetzt Weichen und Gleise komplett (inklusive Kleinmaterial wie Doppelschwellen, Schienenlaschen, usw.) und auch die mechanischen Weichenbetätigungen habe ich von Outbus bekommen, zusammen mit mit 'H0fine'-Weichenantrieben mit Laternendrehung, die ich heute zusammengeschraubt habe.



    Jetzt fehlen mir nur noch ein paar der H0fine 'Loconet-Buchsen', die ich in der von mir bevorzugten versenkten Form einbauen werde. Trotzdem ist jetzt alles Meterial vorhanden, um die Modulkästen weiter bearbeiten und abschließend lackieren zu können.


    Parallel konnte ich auch mein Wissen um das Vorbild erweitern. Über den Bericht hier im Forum habe ich tolle Aufnahmen aus den 50er und 60er Jahren bekommen (vielen Dank auch an dieser Stelle noch einmal!). Ich habe diese auf A3 ausgedruckt und ein FREMO-Kollege aus Celle konnte anhand dieser Aufnahmen so einige Dinge erklären und erzählen - schade, dass man das alles so nicht in oder auf einem Modul umsetzen kann. Auf jeden Fall werde ich im Frühjahr nach Celle ins Museum fahren, um dort noch mehr zu lernen.


    Sehr interessant ist auch eine Rechnung von 1926, per Bahn(!) geliefert wurden u.a. '1 Dose Mittelland-Mürbegebäck', was ja noch recht 'normal' klingt. Aber '1/2 Dose Trara-Waffeln' und '1/2 Dose Trü-Trü-Waffeln' - nicht zu vergessen '50 Sch. Meteorkeks' klingen da schon etwas abenteuerlich in unseren Ohren. Herrlich.


    So, mal sehen, wie weit ich im Februar kommen werde.

  • Moin zusammen,


    nach längerer Schreibpause möchte ich mal wieder ein Update des aktuellen Status bringen.


    Mit dem Abschluss der Verlegung des Hauptgleisbogens ist der erste Meilenstein geschafft. Notfalls könnte das Modul in diesem Zustand eingesetzt werden. Aber natürlich wird gleich weiter 'probegelegt' - die vorhandene Motivation soll ja nicht verpuffen.



    Nach Anschluss der Einfahrweichen ergibt sich ein einem teilfertigen Zustand in der Bastelhalle ein Minifremotreffen, dort werden erstmals 'richtige' Wagen mit 'richtigen' Frachten zugestellt. Und die große weite Welt freut sich über frische Trüllerkekse und -Zwiebacke (oder Zwiebacks?). Die Einfahrweichen sind zwar fertig, die 'Abstellgleise' links im Bild aber provisorisch. Die fehlende Strecke zur fehlenden Fabrik wird mit Kutschen (auf dem Bild nicht sichtbar) gebracht. Der Bild ist von 1928, da war noch wenig mit Kraftfahrzeugen.


    Kurz danach werden dann die letzten beiden Weichen im Anschluss verlegt.



    Als nächstes ist dann die zweite Einfahrt an der Reihe, damit beidseitig bedient und bedarfsweise auch umfahren werden kann.



    Danach bleibt die Fabrik. Da dort sowieso viel im Pflaster liegen wird, wird das ganze Fabrikgelände mit Finnpappe ausgelegt. Diese dient bei den 'normalen' Gleisen ebenfalls als Unterbau. Auf der Finnpappe lässt sich dann auch wunderbar die Fabrik skizzieren. Für die alte B+K Wagendrehscheibe wird ein exakt passender Ausschnitt in die Pappe gelasert.


    Und so sieht es jetzt aus, die Gleise sind fast alle verlegt, ein wenig Elektrik habe ich noch zu erledigen. Aber der erste Treffeneinsatz zu Pfingsten ist eigentlich sicher, auch wenn noch nicht alles 'fertig' ist. Insbesondere müssen noch drei Weichenbetätigungen angeschlossen und die Drehscheibenmechanik ausklamüstert werden. Aber für das Treffen ist das noch nicht zwingend erforderlich.




    So weit die knappe Meldung zum Status


    Viele Grüße
    Thorsten

    • Offizieller Beitrag

    Danke für deine Wasserstandsmeldung, Thorsten. Alles im Plan und kein Hochwasser sichtbar. Gibt es schon Informationen, wann der Fabrikverkauf bei Trüller-Kekse öffnet? :D


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Thorsten


    Das sieht gut aus. :sehrgut:


    Für mich das "Highlight", die Wagenscheibe von B&K, die ich auch noch besitze und jetzt im teils eingebauten Zustand bei dir sehe.
    Bin gespannt wie es bei dir weiter geht. :rosabrille:


    Man kann nur davon lernen....


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Während das Himmelfahrtwochenende eines der klassischen "FREMO-Wochenenden" ist, auf denen wieder zahlreiche Freunde mit der elektrischen Eisenbahn spielen ;) , habe ich die letzten Vorbereitungen für den ersten Einsatz der Keksfabrik getroffen: über Pfingsten werden erstmals in einem richtigen FREMO-Arrangement Kekse gebacken.


    Der Status hat sich gegenüber den oben gezeigten Bildern kaum verändert. Es liegen jetzt alle Gleise, die Drehscheibe funktioniert (per Hand) und die Befahrbarkeit des kompletten Moduls ist geprüft. Ausgestaltung gibt es noch keine, auch die Mechanik (Drehscheiben-, Weichen- und Gleissperrenbetätigungen vom Anlagenrand) ist noch unvollständig. Aber für ein "Proof Of Concept" reicht es - vielleicht ist die Betriebsidee doch nicht so toll und ich reiße alles wieder ab?


    Für den ersten Einsatz nicht wichtig, für mich aber nicht minder interessant ist die Gestaltung des Fabrikgebäudes. Wie nah ist mein Kopfkino an der Realität, stimmen die Proportionen?Zum Glück entspricht das Vorbild nahezu dem Auhagen-Baukasten und eben diesen gibt es zwecks Planung auch im PDF-Format - ideal, um mit entsprechenden Werkzeugen am Rechner herumzuspielen und zu entwerfen. Ich habe mir ein paar passende "Wände" erstellt, ausgedruckt und auf Kapafix-Platten geklebt. Damit lässt sich m.E. bereits ein guter "3D-Eindruck" herstellen.





    Mein Kopfkino trügt nicht, es sieht so aus, wie ich es mir vorgestellt habe. Da werde ich bei Auhagen wohl eine etwas größere Bestellung aufgeben müssen. Aber vorher fahre ich mit Keks und Krümel in einer Woche ins Sauerland, mit Freunden elektrische Eisenbahn spielen ;)



    Viele Grüße
    Thorsten

  • Sieht klasse aus, aber wie bedienst Du im Inneren des Gebäudekomplexes, oder ist dem gar nicht so, ist es offen?
    Wenn Du von oben in den Hof greifen sollst, bleibt das eine sportliche Angelegenheit, außer Du bist gebaut wie Dirk Nowitzky.
    Ich habe damals meine 0-Anlage ganz schnell umgeplant, nachdem ich die ersten Dummies stehen hatte. Auch bei Laimburg ist mir nicht ganz wohl mit der Sauerkrautfrabrik Durach, da bleibt immer jemand mit dem Ärmel am Dach hängen.


    Gruß
    Andreas

  • Berechtigte Frage, da habe ich nur unvollständige Informationen rausgegeben. Durch das Gebäude wird nur durchgefahren, dort ist kein Entkuppeln des Zuges möglich. Das Bild mit der 91 zeigt den Innenhof, der ist von zwei Seiten zugänglich. Ein "Luftbild" kann hier etwas Übersicht geben.


    Die Situation ist durchaus vorbildnah, inklusive der Gebäudedurchquerung (durch einen späteren Anbau entstanden). Allerdings ist der Innenhof viel größer und am Ende dann ebenfalls vom großen Fabrikgebäude umschlossen. Nur die Seite Richtung Gaswerk (auf meinem Foto links) ist offen.


    Viele Grüße
    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    ich stimme Jürgen zu, es sieht klasse aus. Auch ich habe am letzten Himmelfahrtswochenende 4 Tage ausgiebig auf einem Fremo Treffen Betrieb gemacht. Daher weiß ich auch wie nervig es ist wenn man um eine Betriebstelle "herumtanzen" muß wenn man sie nicht von einer Seite aus während einer Session bedienen kann. Ständiges Durchtauchen unter den Modulen hält einen zwar fit, aber es nervt gewaltig wenn man diese Betriebstelle von beiden Seiten gleichzeitig bedienen muß. Zumal wenn noch erschwerend ein Sichtblocker in Form von hohen Gebäuderiegeln hinzu kommt.
    Eine 3-dimensionale Darstellung mit entsprechender Flächenausdehnung der Betriebsituation des Vorbild wirkt auf den Betrachter natürlich sehr ansprechend. Aber wir Modellbahner haben in der Regel zu wenig Platz zur Verfügung. Daher gilt es mit diesem vorsichtig und wohl überlegt umzugehen. Wenn ich mir Deine Betriebsstelle so anschaue, dann sind es im Anschluß tatsächlich 2 Gleise welche sich im Betrieb bedienen lassen. Einmal ein Gleis bis zum Gleisende und daneben ein weiteres, aber kürzeres Gleis bis zur Drehscheibe. Bis zur Drehscheibe darf man mit der Lok fahren, dann ist in der Regel Ende. Die weitere Bewegung der Waggons übernahmen dann Spillanlagen, Gabelstapler, früher auch Pferde oder 2-Wege Unimogs. Also alles was sich zwar optisch darstellen lässt, aber bei der tatsächlichen Betriebssession auf die Hilfe des 0-5-0 Switchers angewiesen ist.


    Wenn ich die Betriebssituation einmal theoretisch in ihre Einzelheiten herunterbrechen darf, dann käme bei logischem Gedankengang ein Halbreliefgebäude heraus, welches so tief ist, daß es 2 Anschlußgleise nebeneinander aufnehmen kann. Die beiden Gleise verschwinden in dem Gebäude und ein Wagen darin gilt als zugestellt. Betrieblich hat so eine komprimierte Darstellung der Fabrik die gleichen Möglichkeiten wie die jetzige ausdedehnte Flächensituation. Auch optisch sieht man von der Bedienerseite des Moduls im Prinzip das Gleiche.


    Spinnt man diesen Gedanken weiter, so können z.B. die Gleise innerhalb des Gebäudes unsichtbar für den Betrachter nach hinten abbiegen und in letzter Konsequenz in einem eigenen Schattenbahnhof münden. Der Schattenbahnhof müsste dann als Extramodul hinten angesetzt werden. Der Schattenbahnhof erfordert dann zwar einen eigenen Bediener, aber so 30 bis 40 oder mehr Wagen pro Session Ein bzw. Aus sind dann keine Utopie mehr und lassen sich mit wenig Aufwand realisieren. Man erspart sich die Darstellung einer sonst riesigen Infrastruktur einer Fabrikanlage. Nicht verschweigen will ich, daß man hier ein gewisses Vorstellungsvermögen und Phantasie braucht um das Wagenaufkommen ausserhalb der Modulanlage zu generieren.


    Im Minimalfall reicht ein Gleis als Schattenbahnhof aus, wo der Bediener dann die Wagen mittels Fünffingerkran umsetzt und so die ein- und ausgehenden Wagen eines großen Werkes simuliert. Auch muß es nicht immer eine Keksfabrik sein, es kann z.B. auch eine fiktive Kaizunge darstellen wo dann 10m Kistenzug (Container) auf einmal herauskommen. Oder Chemiewerk oder Tanklager oder Zeche, ja sogar eine fiktive anschliessende Kleinbahn lässt sich so darstellen. Wobei bei der Kleinbahn nicht auszuschliessen ist, daß sie eines Tages doch noch zu modulgewordener Realität übergeht. Aber so ist sie fiktiv schon einmal da und sorgt für tatsächliches Frachtaufkommen.
    Das sind meine schwarzen Gedanken zu schwarzen Löchern.

  • Hallo Thorsten,


    Zunächst mal Hut ab vor deinem Werk. Macht wieder Lust was neues zu machen.....
    Die Anregungen von Lutz haben einen gewissen Stellenwert, schaut man mit der FREMO Betriebsbrille drauf.
    Aber daraus könnte man auch eine schöne Tugend machen, indem man dem Anschluß eine Kö 1 oder andere kleine Werkslok oder Wagenschieber spendiert und das Anschlußgleis vor der Fabrik zum reinen Übergabegleis macht und die Bedienung lokal quasi mit der Werkslok als eigene Betriebsaufgabe andenkt. Dann sind die beiden Seiten auch betrieblich getrennt und die Scheibe muss nicht mehr zwingend als Hindernis angesehen werden.Waggondrehscheiben hintereinander und da wurde dann der lange Anschluß zur Baywa mit bedient. Also zumindest über die erste Scheibe meine ich ist die Köf gefahren, ich habe auch nichts gegenteiliges in den Bedienvorschriften gelesen.


    Meine 3 Cent dazu.


    Michael R

  • Jürgen hat ja mal einen Link zum Güterbahnhof Neu-Isenburg von Benedikt Groh eingestellt. Allein der Gleisplan mit den aufeinanderfolgenden Drehscheiben aus den Übergabegleisen ist interessant, noch mehr aber das Video, das dort gezeigt wird, wobei erst der Wagen, dann die Köf auf der Drehscheibe gewendet wird und umgekehrt. (Maße der Drehscheiben hier im Text)
    Großartige Anregung für den Betrieb.
    Insofern ist es denkbar, dass eine Ü gefahrenn wird, die die entsprechende Zeit hat, die Rangiermanöver zu übernehmen.
    Zu Ostern in Pegnitz haben wir tw. parallel mit DB-Ng und Strab-Rangierlok in Laimburg im Industriegebiet rangiert. So konnte die reichlich bemessene Rangierzeit des Ng wirklich gut genutzt werden, ohne in Hektik verfallen zu müssen.
    Gruß
    Andreas

  • Moin


    Zur Weihnachtszeit werden vermehrt Kekse gebacken. Die Keksfabrik Trüller hat dafür gesorgt, dass die Regale der einschlägigen Anbieter wie gewohnt sehr frühzeitig gefüllt waren. Bevor nun die Vorbereitung der Osterkeksphase beginnt kann man sich bei Trüller um andere Dinge als schnödes "geldverdienen" kümmern.


    Zwischenzeitlich ist das einstige Nebenprojekt zum Hauptprojekt aufgestiegen, die Fertigstellung (= durchgestaltet) ist für Sommer 2021 fest geplant. Bis dahin ist noch einiges zu tun, aber ganz stehen geblieben ist die Zeit auch bei der Keksfabrik nicht. Ich bin derzeit megamotiviert und ich nutze jede Gelegenheit, Fortschritt zu produzieren.


    50515986211_801fce68bf_b_d.jpg

    Im Hintergrund ist das geschotterte Streckengleis zu sehen, davor die Gleise des Fabrikanschlusses. Die gerade nach hinten in die linke obere Ecke des Bildes verschwindenden Gleise sind links der Fabrikanschluss selbst, das rechte Gleis führt über die Fuhse zum nicht nachgebildeten Gaswerk Celle. Die beiden Gleise liegen nicht profilfrei, da an der Stelle die Durchfahrt durch das erste Fabrikgebäude den Platz begrenzt.

    Das Gleis mit dem verlorenen 'Magdeburg' dient dem Kohleempfang des fabrikeigenen Kohlekraftwerks. Da Kohle teuer ist wurden alle Krümel feinsäuberlich eingesammelt, so dass das ganze Gleis picobello sauber ist.


    50515272258_16eb1cd490_b_d.jpg

    Aus der Vogelperspektive ist gut zu erkennen, dass das Streckengleis normal geschottert ist, die Fabrikgleise bis auf die Weichen in einer Kiesbettung liegen. Bei genauer Betrachtung erkennt man auf dem "Copterbild" auch noch, dass die Gleiszwischenräume noch feiner versandet sind.


    50515272238_5f7525e9c7_b_d.jpg

    Immer wieder begeistern können mich die Weichen von Weinert, deren "Dreidimensionalität" mit ein wenig Farbe quasi ins Auge springen will. Die wenig benutzen Gleise sind "rostroter" als das Streckengleis, aber durch die hier noch unblanken Schienenköpfe sieht das auf dem Foto extremer aus, als in der Realität.

    Bei den Weichen habe ich allerdings neben der Farbe auch Schienenlaschen ergänzt, die sich auf diesem Bild m.E. ebenfalls sehr positiv auswirken. Das ist eine elende Fummelei und ich habe mehrmals "nie wieder" gerufen, aber natürlich kommt es anders ...


    50515986096_535cb69827_b_d.jpg

    So, zum Schluss noch einmal einen Blick von dem holzverarbeitenden Kleingewerbegebäude auf einen vorbeifahrenden Güterzug. Wer sich ob des grazilen "bedeckten" Güterwagens ein wenig wundert, das Foto wurde 1928 aufgenommen und nachträglich coloriert ...


    Ich hoffe, der kleine Einblick hat etwas Spaß gemacht. Vielleicht schaffe ich es auch, jetzt mal wieder etwas öfter zu berichten.



    Krümelige Grüße

    Thorsten

  • Da mir leider erst später eingefallen ist, dass die geplanten Schranken auch Kanäle unter den Gleisen benötigen, musste ich entschottern. Da ich auch keine Kanäle auf Lager habe, muss ich selber bauen. Passt eigentlich auch ganz gut, denn die von Weinert angebotenen Kanäle mit Verstärkungssicken wurden 'erst' in den 1930ern verwendet.


    Mein Grundmaterial für die einfachen Schutzdeckel liefert die dickere Alufolie einer Streichkäseverpackung (Ziegenkäse, ist aber vermutlich modellbauerisch unwichtig). Kurz über ein Rohr gerollt und passend zugeschnitten - fertig.

    50527134403_712a4be36e_c_d.jpg


    Dann wurden die Aluhalbschalen grundiert und dunkelrostig gespritzt und unter die Schienen geschoben. Mechanisch ist diese Lösung natürlich nicht besonders widerstandsfähig, aber eigentlich müsste das ausreichen.

    Später ist mir auch noch das Blech handlesüblicher Teelichter als Ausgangsmaterial als stabilere Möglichkeit eingefallen.


    50527962317_f52246fac8_c_d.jpg

    Anschließend habe ich die Gleise analog zu den bisherigen Gleisen des Moduls eingefärbt. Die Druck- und Umlenkkästen sind noch provisorisch ausgelegt, es müssen ja noch Drahtzüge verlegt werden.