Fahrzeuge der WEG

  • Hallo zusammen,


    nachdem in einem Nachbar-Thread ein Modell des Fuchs-T06 genannt wurde, möchte ich als Erbauer dieses Modells noch ein paar Bilder nachschieben.


    Das Modell ist (bis auf ein paar Weinert-Zurüstteile) komplett im 3D-Druck entstanden und verfügt über einen pmt-Antrieb. Als erster Prototyp einer geplanten Kleinstserie hat das Modell noch ein paar Fehler und technische Unzulänglichkeiten, die sich erst während des Baus bzw. nach intensivem Review durch Vorbildkenner gezeigt hatten.



    Fuchs T06 auf der Straßenbahn-Überlandstrecke nach Jahrt (Fremo Sontheim 2018)



    Fuchs T06, dahinter Lok 2 der Filderbahn ("Filderesel") (Fremo Sontheim 2018)



    T06 quert als Schlepptriebwagen die Straßenbahnkreuzung am Posten 149 (Fremo Sontheim 2018)


    Als Exil-Stuttgarter fasziniert mich seit jeher die früher in meiner Nachbarschaft gelegene Strohgäubahn (Korntal - Weissach) der WEG.
    Um dem Füchslein passendes Wagenmaterial an den Haken zu geben, befindet sich gerade die Auwärter-Wagengarnitur WNB 201 - 203 im Bau. Noch ist einiges zu tun, aber die Richtung ist, denke ich, erkennbar.




    Grüße, Johannes

  • Hallo Albrecht,


    danke für das Lob!
    Die Scheiben sind CNC-gefräst und werden passgenau von innen eingesetzt.


    Bestellen im klassischen Sinne kann man noch nicht - die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen und ich weiß noch keine Preise und mögliche Ausführungen, geschweige denn Termine. Aber ich kann Dich gerne vormerken; schreibe mir dazu einfach eine Nachricht über das Kontaktformular auf meiner Webseite.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Johannes


    Danke für die Bilder und es freut mich das sich hier jemand für die WEG Fahrzeuge einsetzt und sie "Machbar", produzieren möchte.
    Ich vertraue dir und deinem Handwerklichen Geschick (siehe Bilder). :sehrgut:
    Die Strassenbahntieibenwagen sehen vorzüglich aus....


    Wenn du den WEG Fuchs Triebwagen Reihe schon im Modell hast, brauch ich eigentlich dich nicht wegen dem T 36 fragen, oder ?
    Er war einst der "Triebwagen" für mich in 12 km Nähe.


    Der Unterschied zu den normalen T Reihe sind die Lichteranordnung (vor allem die Schlusslichter im Dachbereich) und die Pufferbefestigungen, da er Jahre zuvor als Schmalspurtriebwagen zwischen Amstetten und Laichingen, eingesetzt war ( darum auch die 30er Nummer in der Bezeichnung für die Schmalspur der WEG).
    deshalb für mich ein besonderes Stück neben den "Normalos", der WEG Triebwagen von Fuchs.


    Ich muss demnächst meine zwei Diakästen "Rauskamen" wo der T 36 angehängt mit einem langen Gützerzug, Kochertalaufwärts sich abmühte.
    Es war noch vor der Zeit der MAK-Lokomotiven und die Treibwagen hatten zu jener zeit das "Sagen", auf der Strecke.


    Wer noch heute echte Nebenbahnromantik mit solch einem Triebwagen erleben möchte, kann eine Fahrt mit T 06 der Ulmer Eisenbahnfreunde,auf der Lokalbahn unternehmen.




    Er fährt zwischen Gerstetten und Amstetten, wenn die Dampflok gerade nicht im Einsatz steht.


    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Axel,


    ja, ich betreibe die Entwicklung von Modellen gewerblich, aber nur für meine eigene Firma. Und die Übergänge von Hobby auf Beruf sind fließend - ich entwickle auf Hobby-Basis ein Modell für mich, dann kommen eine Reihe von Freunden und Bekannten mit der gefürchteten Frage: "Kannst Du mir auch so ein Modell bauen?" - und schon sind wir wieder gewerblich.


    Deine Frage nach dem Nähkästchen überfordert mich gerade etwas - was interessiert, wo soll ich anfangen? Aber ich nehme es gerne als Anregung mit, bei zukünftigen Projekten stärker den Blick über die Schulter zu ermöglichen. Und konkrete Fragen beantworte ich gerne, sofern es keine "Betriebsgeheimnisse" sind :)


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Jürgen,


    jetzt musste ich kurz schmunzeln:

    Wenn du den WEG Fuchs Triebwagen Reihe schon im Modell hast, brauch ich eigentlich dich nicht wegen dem T 36 fragen, oder ?

    Im Konstruktionsfenster auf dem anderen Monitor entsteht gerade die Front des T36... Noch ein wenig Geduld, dann werde ich hier den ersten Screenshot zeigen. :D


    Viele Grüße
    Johannes

  • Die Auwärter-Wagengarnitur ist einen Schritt weiter.


    Die Bilder sind leider nur mäßig; "mieses Wetter" und "dunkler Keller" sind ungünstige Rahmenparameter zum Fotografieren.


    Die Fahrzeuge sind komplett in 3D entstanden und stereolithografisch gedruckt; die Scheiben sind aus Acryl gefräst und passgenau eingesetzt. Lediglich Puffer, Kupplungen, Achsen und (die eine Spur zu großen) Weinert-Dachlüfter sind zugekauft.
    Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten wie Türgriffe und Beleuchtung.




    Grüße, Johannes

  • Hallo Johann


    Da kommt so einer wie DU, ^^ daher und druckt mal so, mir nichts dir nichts einen Triebwagen der WEG raus.
    Alle anderen trauten sich nicht.
    Der "Nebenbahnfreund" in DSO, bastelte damals die Füchse und Gmeinder, aus Polystyrol auf Fahrgestelle vorhandener Triebwagen.



    WEG Fuchstriebwagen Selbstbau in H0 ?


    Ich bin gespannt auf das Endprodukt. :sehrgut:


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für die anerkennenden Worte! :)


    Aber "so mir nichts dir nichts" ist das Modell nicht entstanden. Dahinter stecken monatelange Recherche, auch mit Hilfe von Freunden, Modellliebhabern und Vorbildkennern, wochenlange Zeichenarbeit und natürlich ein wenig Kenntnisse in der Konstruktion.
    Von der ersten Idee bis zum Prototypen vergingen über ein Jahr, von dort bis heute zum T36 ein weiteres dreiviertel Jahr.


    Die Modelle des Nebenbahnfreunds auf DSO halte ich für durchaus gelungen. Einzelstücke in Polystyrol zu bauen, erfordert auch ein gehöriges Maß an Können, gerade bei den runden Nachkriegsformen. Ein Manko dieser Technik ist halt die fehlende Reproduzierbarkeit...


    Grüße, Johannes

  • Hallo Johannes
    Wie sagt Philipp Maloney (Radio Privatdetektiv https://www.srf.ch/sendungen/maloney ) im Abspann immer so schön?
    "SO geht das..."


    Das Du Dein Fahrzeug so genau zeigst finde ich grossartig und erlauben mir viel zum vorgehen zu lernen. Für meinen Be4/6 Triebwagen brauche ich eine Inneneinrichtung und Du bescherst einem einfach eine gute Idee!
    :D


    LG,
    Axel

  • So langsam geht es auf die Zielgerade zu. Die Gehäuse von T07 und T36 sind frisch aus der Lackiererei gekommen.



    Beide Gehäuse sind jeweils in einem Stück gedruckt. Das ist nicht ganz unproblematisch, da der stereolithografische Druck eine "gute" und eine "schlechte" Seite beim Druckobjekt hat. Bei der "schlechten" verbleiben Narben vom Stützgerüst, die sich nur schwer retuschieren lassen, ebenso können feine Details etwas verschwommen herauskommen. Hier ist viel Nacharbeit erforderlich...


    Grüße, Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johannes,


    ich lese ja immer fleißig mit. Die Ausdrucke der Teile war schon imposant, aber das Endprodukt in Nahaufnahme. WOW :thumbsup: . Ich finde es Interessant, dass die Stützstruktur gefühlt mehr Material als der Nutzen selbst verbraucht. Ist es wirklich so, dass wenn man weniger Stützpunkte verwendet, das Endergebnis im Drucker "zusammen bricht" oder werden die vielen Stützen mehr oder weniger nur für den Konturanfang benötigt? Ich meine das Gehäuse sieht ja ansonsten sehr solide aus.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    die Dichte der Stützen ist immer eine Gratwanderung und ein ständiger Optimierungsprozess. Zu viele verteuern den Druck (mehr Material, längere Druckdauer) und erschweren das Auslösen, zu wenige können leicht zu Schrott führen, entweder wegen fehlender (abgelöster) Details oder auch total.


    Die Teile werden auf meinem Drucker kopfüber gedruckt. Daher müssen die Stützen gleich mehrere Funktionen erfüllen: sie stützen den Konturanfang, tragen das Gewicht des Druckteils und stützen es auch mechanisch gegen Seitbewegungen, da das Objekt nach jeder Druckschicht mit einer Seitbewegung ("Peeling") angehoben wird, um frisches Resin wieder auf der Druckfläche verteilen zu können.


    Je nach Teil kann das Stützmaterial incl. Sockel durchaus ein Vielfaches des Nutzen betragen:



    Die schräge Anordnung ist sinnvoll, da damit bei runden Formen die Stufenbildung durch die Schichten weitgehend verhindert wird. Kanten, die parallel zur Druckebene liegen, sind ebenfalls schwierig zu drucken; auch das wird durch die Schrägstellung verbessert.


    Danke, dass das Modell gefällt, aber noch ist es nicht fertig :)


    Grüße, Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johannes,


    das ist interessant. Musst Du die Stützstruktur da selbst "hineinbasteln" oder unterstützt Dich der Computer dabei. So wie Du beschreibst hängt der fertige Nutzen an seiner Stützstruktur unter "der Decke". Das fertige Teil wird also Lage für Lage aus dem Resin gezogen. Hat was von einem Spinnennetz in dem sich eine Motte verfangen hat. ^^
    Wir hatten hier in der Firma eine Vorführung von einem Drucker von Keyence ("Agilista"). Der arbeitet von einem Bett aus nach oben. Das Ganze wird dabei immer als Würfel oder Kastenförmig gedruckt. Nach dem Druck wird der Nutzen in Wasser "ausgewaschen". Unsere Konstruktion hat sich dann aber dagegen entschieden, da die Firma für die Anschaffung und die laufenden Kosten die nächsten 200 Jahre bei ShapeWays drucken lassen kann. (ca 65k€) Trotzdem hat mir die sehr feine Auflösung und das stabile Material gefallen. Frage mich nicht was die verwenden, aber der mattschwarze Rallylack ist immer noch auf dem Modell.


    Nichts desto trotz gefällt mir der Triebwagen sehr gut. Ich bin wirklich auf das Endergebnis gespannt.


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    das Druckvorbereitungsprogramm, das auch das Slicing (Schichtaufbau) übernimmt, erstellt automatisch ein Gerüst, welches aber meist "suboptimal" ist (so sitzt dann meist ein 0,6 mm-Supportpunkt auf der 0,2 mm-Niete...). Zum Glück kann man Lage und Größe aller Supportpunkte manuell festlegen. Kostet zwar einiges an Zeit, aber verbessert das Ergebnis und erleichtert die Nachbearbeitung. Das Programm errechnet dann automatisch aus der Lage der manuell gesetzten Supportpunkte das Gerüst.


    Der von mir verwendete Drucker ist ein stereolithographischer Drucker, d.h. er belichtet flüsses Harz mit einem UV-Laser und verfestigt es damit schichtweise. Technikbedingt besteht dadurch das Stützgerüst immer aus dem gleichen Material wie der Nutzen.
    Der von Dir beschriebene Agilista ist ein düsenbasierter Drucker, der (ähnlich einem Tintenstrahldrucker) mehrere Materialien gleichzeitig drucken kann, also Nutzen und Stützen unterschiedlich. Das Material entspricht dem FUD von Shapeways; ein für Testmuster und Prototypen sinnvolles Material, aber für uns Modellbauer m.E. ungeeignet (siehe den Wagenkipper-Thread von Axel).


    Grüße, Johannes

  • Hallo Thomas
    Das mit den Stützstrukturen kommt auf den Workflow an.
    Ich arbeite ja bei Siemens.
    Wir haben als 3D System im Top-Segment NX. Da gibt es eine eigene Applikation, die Additive Manufacturing unterstützt. Auch für Sliceing etc. gibts was.
    Du kannst es aber auch im Nachgang zur 3D Konstruktion im PostProcessing machen als Vorgelagerter Schritt zum Drucken.


    Wenn es Euch beiden Interessiert kann ich mal die Aktuelle PowerPoint raussuchen was wir da genau machen...
    LG,
    Axel