Fahrzeuge der WEG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    hmm. Ich weis nicht so genau. Ich hatte mal Interesse an einem SLA-Drucker aus China. Der arbeitet wohl nach dem gleichen Prinzip wie von Johannes beschrieben. Ein Kollege macht da feine Sachen mit und die Druckqualität ist sehr gut. Leider ist das Druckmaterial mechanisch nicht das Beste. Wenn man einen guten Drucker haben will, dann landet man wohl unweigerlich im vierstelligen Bereich. Ich nehme mal an, das Johannes mir da Recht gibt. Das nächste Problem ist, dass angebrochene Resins nur begrenzt haltbar sind (Laut Aussage des Kollegen). Er fertigt daraus Figuren, also "Zinnsoldaten", Modeschmuck und solche Dinge. Ich hatte von ihm einmal eine Kurzkupplungskulisse fertigen lassen, die aber wie gesagt mechanisch nicht lange durchgehalten hat.
    Ich persönlich habe die Kulisse dann auf meiner Fräse in Alu gefertigt. Interessant ist das Thema auf alle Fälle, aber ich fürchte ich habe zu wenig Anwendungsfälle und da lohnt sich die Anschaffung nicht wirklich. Die PLA-Drucker halte ich persönlich für fragwürdig was die Druckergebnisse angeht, besonders wenn man in H0 fertigt. Ich hatte mal die Idee einen Signal Gittermast zu drucken. Naja...........
    Es ist bestimmt interessant zu sehen wie das NX-System von Siemens arbeitet, allerdings ist es wahrscheinlich wie bei Keyence: Anschaffungskosten fünfstellig mit ner 6 vorne dran. :(


    Ich glaube es macht mehr Sinn in diesem seltenen Fall freundlich bei Johannes anzufragen, da er neben der Expertise zum Drucken auch noch genau die Bedürfnisse des Modellbahners kennt. :D
    Da fällt mir nämlich ein, dass wir eine Kohlenimmitation für den 50er Tender brauchen. Zumindest eine Auflage auf die man richtige Kohle aufkleben kann.
    Lieber Johannes, fühle Dich schon mal gaaaaanz vorsichtig angefragt. *glu3*
    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

  • Hallo Axel und Thomas,


    die Stützenparameter hängen m.E. weniger vom Workflow als vielmehr von den technischen Rahmenparametern ab. Was ist das für ein Drucker (druckt er von unten, wie die "bezahlbaren", oder von oben; Preisklasse >200 TEuro), was für ein Material (leichtes transluzentes oder schweres, pigmentiertes) und natürlich von der Teilegeometrie.


    Die halbwegs bezahlbaren SLA-Drucker mit herstellerunterstütztem Workflow und benutzbar ohne Alchemie-Kenntnisse liegen so um die 5.000 Euro. Die meisten Resine sind recht spröde, es gibt aber auch mechanisch hochfeste, extrem hitzebeständige oder auch elastische bis gummiartige Resine, aber meist nur "entweder oder". Einige sind für den Modellbahnbereich geeignet, andere wiederum nicht. Was derzeit noch fehlt, ist die eierlegende Wollmilchsau, sprich, ein hochfestes, leicht elastisches, detailliertes und wärmebeständiges Material. Einige Alchemisten in der Szene forschen dort eifrig und haben schon erste Ergebnisse präsentiert; ich verfolge die Entwicklung mit großem Interesse.
    Und ja, die Resine sind meist nur ein Jahr lang haltbar, nach Anbruch meist nur wenige Monate. Für einen Gelegenheitsdrucker lohnt die Investition aus meiner Sicht wirklich nicht.


    Ob ich auch was für andere drucken könnte? Ich sag mal ja, wenn es sich in Grenzen hält. Die Funktion als Forums-Chefdrucker kann ich schon aus zeitlichen Gründen nicht ausfüllen. Selbst ein (druck)technisch perfektes Teil erfordert eine Menge zusätzlicher Arbeit, für ein Triebwagengehäuse gehen da locker eine Stunde und mehr ins Land (ohne Druckzeit). Also, wenn ich mal einen Druck aus Zeitgründen ablehne, ist das nichts persönliches.


    Grüße, Johannes

  • Hallo Zusammen
    Zu den Preisen kann ich nichts sagen - die sind Landesspezifisch...


    Zitat von Thomas S

    Da fällt mir nämlich ein, dass wir eine Kohlenimmitation für den 50er Tender brauchen. Zumindest eine Auflage auf die man richtige Kohle aufkleben kann.


    Zumindest Zeichnen kann ich den. Ich habe ja die gleichen Probleme. Drucken würde ich dann bei iMaterialize oder Shapeways.


    LG,
    Axel


  • Da fällt mir nämlich ein, dass wir eine Kohlenimmitation für den 50er Tender brauchen. Zumindest eine Auflage auf die man richtige Kohle aufkleben kann.

    Hallo Thomas,


    ich gebe zu, von Dampfloks keine Ahnung zu haben. Daher die Frage, ob bei der genannten Kohlehalterung überhaupt später sichtbare Teile vorhanden sind.
    SLA ist nicht immer die optimale Lösung. Für einfache, nicht sichtbare Teile (oder für Teile, die Belastungen ausgesetzt sind, wie Chassis oder Achshalterungen), könnte z.B. SLS eine Lösung sein. Diese laser-gesintherten Teile sind sehr rauh, aber hoch stabil und vergleichsweise preiswert. Sehr unkompliziert gibt's sowas z.B. bei Meltwerk.com .


    SLA spielt seine Stärken dagegen bei hoch detaillierten Teilen aus. Selbst die Blätter der Federn sind einzeln angebildet und die Beschriftungen der Achslagerdeckel erkennbar (Bild nicht vom Füchslein, sondern von einem Straßenbahn-Altbau-TW).



    Grüße, Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen 3D'ler.


    Nicht erschrecken wegen der Kohlenimmitation. Es ist noch nicht so weit, dass man daran gehen "muss, soll, kann". Und wenn das größere Mengen werden sollen wird das natürlich, egal wie, kostenpflichtig.
    Wenn ich es richtig verstanden habe macht Johannes diese Arbeiten professionell. Warum das Geld also nicht einem Kollegen geben.
    Und wenn Axel das konstruiert und vorbereitet, könnte allen gedient sein.
    Das war mein Gedankengang.


    Aber bitte. Wir wissen noch nicht wie die Abdeckung aussehen muß, wie viel Hohlraum darunter sein kann usw. usw. In diesem Sinne habe ich mal laut gedacht und es in die Diskussion geworfen.
    Ich glaube wir sollten einfach mal warten bis es so weit ist und dieses Thema im 50ger Faden weiter diskutieren. Sonst sehe ich es kommen, dass wir ganz schnell OT sind.


    Trotzdem fand ich die Einführung in die höheren Weihen der 3D-Drucktechnik sehr lehrreich und habe mal gesehen "was geht". Ich freue mich auf die Bilder von Johannes fertigem Triebwagen.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

  • Im Fuchsbau gab es Zuwachs...
    Die Füchse T36 WEG und T07 Wüna gesellen sich zum T06 WEG.



    T06 - T36 - T07, im Hintergrund die Auwärter-Wagengarnitur der Wüna



    Die beiden neuen im Schrägprofil. Das Foto täuscht - beide haben die identische Sirnwand, auch beim T36 ist die Scheibe geneigt.



    Stirnansicht im Vergleich. Dem T36 fehlt noch die Modellkupplung und die Zurüstung.



    Detail der Unterbauten am T07.



    Die Inneneinrichtung und Antrieb, noch nicht digitalisiert.


    Für die beiden T36 und T07 hatte ich ein anderes Resin verwendet als für den allerersten T06. Die Ergebnisse haben mich überrascht: es gab enorme Probleme mit der Passgenauigkeit von Gehäuse und Chassis, da das neue Resin wohl mit leichtem Übermaß gedruckt wird. Während beim T06 das Gehäuse fast von selbst abfällt, musste ich bei den beiden neuen das Gehäuse zwängen - trotz theoretischem 0,3 mm Spaltmaß ringsum. Und so richtig sitzen tut es immer noch nicht, was man am Spalt zwischen Karosserie und Pufferbohle erkennen kann.
    Da muss ich noch einiges überarbeiten, bis ich an eine Serie zu denken ist.


    Grüße, Johannes

  • Hallo Johannes


    Dein Prototypen sehen gut aus, da kann man nicht meckern ausser DU ( Meister vom Fach).
    Ist das Rot vom Licht so hell oder ist das so gewollt ?
    Der T 36 driftet ins Weinrot, ähnlich wie das Bundesbahnrot in den 80ern,siehe Schienenbus.


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Jürgen,


    eine spannende Frage...
    Nach der Fachliteratur sollen die WEG-Fahrzeuge in Rubinrot / Elfenbein (RAL 3003/1014) lackiert gewesen sein. Da habe ich mich dran gehalten, aber es kommt mir selbst zu hell vor. Der T06 links ist in einer eigenkreierten Weinrot-Mischung lackiert, das erscheint mir stimmiger.


    Aber vielleicht irrt hier die Literatur. Weiß jemand genaueres?


    Grüße, Johannes

  • Hallo Axel,


    es gibt keine dummen Fragen 8)


    Beim T06 habe ich einen Messingwinkel an die WC-Wand befestigt, auf dem der Decoder liegt, also quasi unter der Decke. Das WC selbst ist mit einem dicken Elko gefüllt und die Kabel laufen unsichtbar durch den WC-Raum. Das ist so einfach zu realisieren, da der Wagen über keine Beleuchtung verfügt.
    Für die beiden neuen Füchse schwebt mir eine Deckenplatine vor, die sowohl einen Schnittstellenstecker, die LEDs für die Innenbeleuchtung als auch die Lötpunkte für die Lackdrähte der Stirnbeleuchtungen enthält. Auch der Elko könnte mit auf die Platine.


    Grüße, Johannes

  • Hallo Johannes,


    die Weinert Teile helfen hier nicht weiter, es bleibt nur die Selbstanfertigung. Ein eine einzelne Griffstange kann man noch mit der Zange aus Neusilberdraht freihändig biegen. Wenn es jedoch mehrere Teile werden sollen, empfehle ich Biegeschablonen. Du hast die Möglichkeit Dir solche Biegeschablonen selber ausdrucken zu können.

  • Hallo Bernd und Lutz,


    danke für die Hinweise.
    Den Selbstbau wollte ich möglichst vermeiden - immerhin benötige ich aktuell 16 Stück; mehr sind nicht ausgeschlossen. Ich hatte auf einen rührigen, eher unbekannten Kleinhersteller gehofft, den ich noch nicht kenne... :/


    Die Weinert-Teile sind eher für Altbaufahrzeuge geeignet und für 50er-Jahre-Modelle leider nicht brauchbar; tlw. habe ich sie in meiner Teilekiste.


    Grüße, Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johannes,


    ich verwende 0,2mm Federstahldraht aus dem RC-Modellbau.(Gibt es auch verchromt) Dieser läßt sich ganz leicht über einer Biegelehre für Widerstände (aus dem Elektronikbereich) in verschiedenen Abständen biegen. Interessanter Weise hat bisher immer eine Lehre gepasst. Gibt es bei Reichelt und könnte Dir helfen. Der Stahldraht rostet nicht und ist sehr Formstabil. Mit dieser Kombi lassen sich auch größere Mengen schnell und sicher herstellen.
    Vielleicht ist das ja was für Dich.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

  • Moin Leute


    Biegen um 90° mit ab winkeln auf 45° über eine Lehre ist zwar nervig aber geht irgendwie von der Hand, durch eine Lehre auch relativ genau/gleichmäßig. Habe auch die Lehre von Reichelt, habe mir für Güterwagen aber selber eine hergestellt. Dazu habe ich mir zur Montage auch noch eine Zange mit unterschiedlichen (passenden) Backen geschliffen.
    Aber wie ich Euch kenne wollt ihr ja um 180° wenden und dann um 90° ab winkeln zur Befestigung. Hab ja schon viel gemacht aber da sehe ich bei der Anzahl keine Alternative zur „Nervtötende“ Lösung der Einzelanfertigung mit Zange und Längenlehre.
    Ätzen ist nach meiner Auffassung keine Alternative. Nee Griffstange ist nun mal rund. Aber auch da gibt es ja täglich neue Ideen.
    Ur Modell und dann gießen? Teile in dieser Art und Größe gibt es ja, unter anderem bei kleineren Maßstäben. Nur zum Null Tarif wird man das nicht bekommen.
    Vielleicht hat ja ein 87er eine Idee, weiß das hier ein paar Freaks mitlesen.
    Ein zusätzliches Problem sehe ich darin, dass die Griffstangen nach Montage extrem Bruch gefährdet sind. Deshalb scheiden bestimmte Materialien aus.


    Wünsche eine „Gute Idee“
    Gruß
    :matrose: Friedrich.

  • Danke allen für die guten Ideen!


    Lutz hat mit dem Hinweis auf selbst gebaute Lehren meinen Ehrgeiz entfacht. Also das CAD angeworfen und Biegelehren samt Bohrschablone gezeichnet und gedruckt.
    Das Ergebnis ist noch nicht ganz das erhoffte Maximum, aber vielleicht ist der Kunststoff als Biegelehre zu weich und/oder meine Fingerfertigkeit zu grobmotorig. :/



    Biegelehren (links und rechts) und Bohrschablone (mitte)



    Die montierten Griffstangen


    Grüße, Johannes