Erfahrung mit MP Weichenantrieben?

  • Hallöchen Zusammen


    Hat jemand hier schon Erfahrungen mit den Tschechischen MP Weichenantrieben?


    Gruß Alexander

    2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit, mit dem Universum bin ich mir aber noch nicht sicher.
    Albert Einstein

  • Hallo Alexander,


    in meinem örtlichen Vereins (Pegnitzer Eisenbahnfreunde) wurden die bisher verwendeten Hoffmann- und (bauartähnliche) Conrad-Antriebe mittlerweile komplett auf MTB MP1 umgestellt, da diese weitaus zuverlässiger sind.


    Bisher gab es bis auf einem Fall (permanentes Hin- und Herlaufen des Antriebs) keine Probleme. Die Lösung dieses Problems habe ich aber nicht (mehr) im Kopf.


    Die Einstellung des Antriebs erfolgt ja über die verschiedenen Stellweg (3, 6, 9 mm) und die Dicke des Federstahldraht, hier ist etwas Rumprobieren angesagt.


    Da im Antrieb nur Langlöcher in einer Richtung vorhanden sind, macht es evtl. Sinn, den Antrieb fest auf ein Brettchen zu schrauben und dieses Brettchen dann mit entsprechend groß dimensionierten Löchern/Schrauben/Beilagscheiben einzupassen.


    Gruß,
    Mathias

  • Hallo,


    permanentes hin- und herlaufen des Weichenantriebs ist ein Problem der Ansteuerung derselben, auch elektronisches Vodoo genannt. Dafür kann man nicht die Elektromechanik des Weichenantriebs verantwortlich machen. Die Ursachen sind in der elektronischen Anlagensteuerung zu suchen. Der Vollkaskogedanke bei der Anlagensteuerung hat zuweilen gewisse Nachteile wie ich selber erleben durfte.



    Zum Einjustieren von Weichenantrieben aller Art habe ich Anno 2015 das hier im Forum geschrieben:










    Das sind die Grundlagen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hookesches_Gesetz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hebel_(Physik)



    Im Übrigen, nach Beachtung dieser beiden Gesetzmässigkeiten liegen die Weichenzungen in jeder Richtung mit sanftem Federdruck zuverlässig an ihren jeweiligen Backenschienen an. Das Abreissen der Mitnehmerstiftchen ist vorbei und auch das Verdrücken der Weichen oder gar das Herausreissen der Schienenprofile aus ihren Kleineisen gibt es auch nicht mehr. Kann auch nicht mehr passieren.
    Auch ... (motorische) Weichenantriebe kann man mit der Anwendung von Hebel- und Hookeschen Gesetzen entschärfen.



    Den entscheidenden Nachteil will ich nicht verschweigen; man muß sich da schon etwas hineinknieen um beide Gesetze zu verstehen. Und dann auch noch seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen um Hebel-und Hookesche Gesetze richtig anzuwenden. Dann kann man auch das mechanische Risiko gegen Null herunterfahren.
    Das weiteren wenn man die Gesetze verstanden hat braucht man auch nicht mehr sklavisch genau eine schon mal gesehene Lösung nachzubauen, dann kann man sein eigenes Ding machen. Und das, Leute, das spart unheimlich viel Geld, Zeit und Nerven. Man muß nicht mehr mit geradezu masochistischer Akribie einen Weichenantrieb unter der Platte genau ausrichten und den Stellweg anpassen weil ja sonst die Weichenzungen nicht richtig anliegen und/oder die Backenschienen aus dem Kleineisen gedrückt, oder gar die Mitnehmer abgerissen werden.
    Bin ich viel zu faul für. Hier positioniere ich den Weichenantrieb Pi x Daumen so ungefähr in der Mitte, den Rest macht der lange federnde Stelldraht. Der sorgt für ein zuverlässiges Anliegen der Weichenzungen an die jeweiligen Backenschienen und begrenzt mir gleichzeitig die Stellkräfte.
    Und da Draht sich geduldig biegen lässt, kann man auch schon mal damit etwas verwunderliche und absunderliche Formen machen ohne dessen funktionalen Zweck einzuschränken.

  • Hallo zusammen,


    ich habe selbst etwas gemischte Erfahrungen gemacht: ich habe in meinem Schattenbahnhof Linse MP1-Weichenantriebe verbaut, und war zunächst total begeistert. Relativ leiser Antrieb, keine Probleme. Auch der Einbau und das Justieren waren schnell gemacht - sogar an einer Weiche, unter die aufgrund des Rahmens kein Antrieb passt, konnte ich den dicken Stelldraht in ein einfaches S biegen, und so die Weiche problemlos und zuverlässig stellen - bei Interesse kann ich mal Fotos machen, wenn ich den "Schattenbahnhof" noch mal ausbaue. Die Antriebe werden klassisch analog mit Kippschaltern (ohne Endabschaltung) angesteuert und mit ~ 12 V betrieben; die Weichen sind altmodische code75-Peco-Weichen ohne Änderungen. Nach etwa einem Monat hat einer von 11 Antrieben den Geist aufgegeben. Ich habe den Antrieb ausgebaut - und schon von außen festgestellt, dass der Antrieb ziemlich heiß geworden sein muss: das Gehäuse war lokal verzogen. Von innen war dann im Bereich der Elektronik etwas komplett verschmort. Ich bin dem - mangels Zeit - nicht wirklich weiter nachgegangen, sondern habe den Antrieb ersetzt - ich bin jetzt gespannt, ob ich einfach nur Pech hatte, oder ob das ein systematischer Fehler meines Aufbaus ist.


    Schöne Grüße,
    Erik