Wipplager Fahrwerk vs. Federung - Eine sachliche Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile für den Umbau

  • Hallo Zusammen

    Da die Lok für den Fremo-Einsatz oder auf meinen Modulen geeignet sein soll, kann ich die Spielbahnradien ausschliessen und mal Radien von ca. 90cm anpeilen. Das ist immer noch „eng“, wenn man das Vorbild im Blick hat.

    Die Seitenverscheiblichkeit wird durch Hülsen bzw. den Rahmen selbst eingeschränkt werden. Entweder werde ich Hülsen drehen oder wie bei einer anderen C5/6 bereits praktiziert, Ringe aus Kupferdraht (Adern) verwenden. Dann sollte es schon einiges steifer sein.


    Die Radsätze werden im Lokrahmen wie folgt gelagert:

    img_0219.jpg

    Ich habe die Empfehlung zur Lagerung aus Sharman‘s „Flexchas“ mal mit fotografiert. Er stützt den Vorläufer auf den ersten beiden Achsel gekoppelt ab und Lagert das dann als Wippe mit Achse 4 im Rahmen. Achse 5 & 6 sind da als eine Art Drehgestell ausgebildet. Da ich aber nicht komplett neu bauen will, löse ich dass mit einer Feder für das Vorlaufdrehgestell. Evtl. muss ich das eh noch aus Metall machen um Gewicht auf diese Achse zu bekommen.


    Die 4 Achsen in der Wippe sind also nur ein Teil des Ganzen und im Detail soll es dann so aussehen:

    img_0220.jpg


    Damit ist die ganze Sache korrekt bzw. einigermassen sinnvoll gelagert.


    LG,

    Axel

  • Hallo Axel,

    zunächst einmal meine Bewunderung mit welcher Akribie Du an die Konstruktion eines Fahrwerkes für Dampflokomotiven gehst.

    Ich sage nichts Neues, wenn ich feststelle, dass die Modellbahnlok nicht die Kriterien aufweist, bzgl. des Fahrwerks wie das Vorbild.

    Bei dem Modell ist es primär unwichtig wie die Gewichtsverteilung auf die Treibachsen, ohnehin auf alle Achsen ist.

    Die Zugkraft wird sich nicht meßbar erhöhen bei einem gleichen Andruck aller Räder auf die Schiene.

    Viel entscheidender ist das Gesamtgewicht der Lok.

    Die beste Stromaufnahme ist ohnehin nicht über "Radkontakte", d.h. die Rolle auf einer Stromschiene möglich.

    Wie bei dem Vorbild sind Schleifer heutzutage die optimale Lösung, wenn nicht mittlerweile der akkubetriebenen Modellbahn die Zukunft gehören wird.

    Dem Vorlaufgestell und damit den Vorlaufrädern ein eigens Gewicht zu geben, ist die beste Lösung.

    Andruckfedern vermindern den Andruck der übrigen Räder.

    Das mir größte Problem bei der Modellbahn erscheint mir die doch hohe Entgleisungsgefahr.

    Da möchte ich ansetzen.

    Bei den Vorlaufrädern erlebt man, dass diese nicht dem Gleisradius folgen sondern sich genau entgegengesetzt winkelig einstellen.

    Die entsprechende Vorlaufgestelldeichsel benötigt, um dem entgegen wirken zu können, die Drehpunktlagerung im Bereich der mittleren Treibachse oder besser wie sich die gesamte Lok im Gleisbogen ausrichtet. Bei dem von mir vorgestelltem dreiachsigen Drehgestell ist dies noch nicht optimal, da aus konstruktiven Gründen, die Lagerung des Drehzapfens nicht genau in der Achsmitte des mittleren Radsatzes erfolgt. Allerdings geschieht bei der Bogenfahrt eine zwangsgesteuerte Seitenverschiebung des mittleren Radsatzes, was wiederum zu Folge hat, dass der Fahrwerkmittelpunkt seitlich auswandert.

    Eine Koppelung des Vorläufers an eine Treibachse mag beim Vorbild sinnvoll erscheinen, aber auch hier verwendet man bei Loks mit höheren Geschwindigkeiten lieber zweiachsige Drehgestelle, bringt im Modell keinen Erfolg durch doch große Hemmnisse der Reibung der entsprechenden gleitenden Teile. Ebenso verhält es sich mit Federn, speziell Rückstellfedern.

    Weiterhin viel Freude beim Konstruieren und Basteln wünscht Dir Wolfgang