Hallo Kollegen,
auch heute gibt es wieder einen Blick in die Bastelbude.
Nichts weltbewegendes- nur ein wenig Kleinkram.
Vor längerer Zeit habe ich den Führerstand weitgehend fertiggestellt
Nur die Schemel fehlten noch. Diese Schemel können zur Seite geklappt werden- damit sie nicht im Wege sind. Einen solchen weggeklappten Schemel wollte ich in meinem Führerstand sehen. Also habe ich ihn in Grundplatte, Schemelstütze und Sitz zersägt.
und entsprechend zusammengelötet
Jetzt kann sich der Heizer zur Signalbeobachtung weit aus dem Fenster lehnen.
Da mein Modell eine Lok mit Ölfeuerung zum Vorbild hat- dürfen auch die entsprechenden Armaturen nicht fehlen.
Das Schweröl hat im kalten Zustand die Konsistenz wie Bohnerwachs (das richtig alte- wer kennt es noch?) und muß vor der Verbrennung erwärmt werden. Dazu befinden sich im Tender mehrere Heizschlangen, die das Öl auf etwa 80° C erwärmen. So fließt es zur LOkomotive. Unter dem Führerstandsboden befindet sich ein weiterer Vorwärmer, der von einem Überhitzerelement mit Dampf versorgt wird. Dadurch wird das Öl weiter erwärmt und entsprechend dünnflüssiger. So kann es dann im Ölbrenner mit Dampf zerstäubt und als Wolke kleiner Tröpfchen in die Feuerbüchse geblasen werden.
Dieser Ölvorwärmer liegt quer auf dem Rahmen über dem Bremszylinder.
Unterhalb des Bremszylinders befindet sich der Bremswellenträger. Dieser trägt die Lager der vom Bremszylinder kommenden Bremshebel und die Rückzugsfedern des Bremsgestänges.
Da dieser Träger nicht im Bausatz vorgesehen ist (irgendwann muß auch mal Schluß sein)- er aber, besonders bei ölgefeuerten Lokomotiven der Bauartreihe 44 sichtbar ist, sollte er auch an meinem Modell zu sehen sein. Also habe ich ihn aus Tombak-Blech hergestellt.
Dazu habe ich die Zeichnung ausgedruckt und auf das Blechge klebt. Mit einer Goldschmiedesäge habe ich die zwei Teile ausgesägt
Vor dem zusammenlöten habe ich die Konturen mit feinen Schlüsselfeilen hergestellt.
Ein Geduldsspiel war die Montage im Rahmen
da der Bremswellenträger eigentlich als Ätzteil für die Serienlokomotiven konstruiert wurde.
An den Hauptluftbehältern befinden sich Körnungen für die Entwässerungshähne. Diese habe ich aber im Bausatz nicht finden können. Also war auch hier Eigenbau angesagt.
Zunächst wurden Rohr- und Drahtstücke abgelängt.
Hier handelt es sich um das u.a. bei RST erhältliche Teleskoprohr. Dieses Rohr weist eine Wandstärke von 0,1mm auf,und läßt sich nahezu spielfrei in die nächste Größe einführen. Ich habe es mit einem Linolschnittmesser unter Rollen getrennt.
Der Hahnkörper entstand durch das Auflöten eines Stück Rohres
Bei der Größe habe ich mich and den Abmessungen eines Halbzollhahnes orientiert.
Das Hahnküken entstand aus einem Stück 0,3mm-Rohr. Der Knebel aus einer alten Trafowicklung und hat einen Durchmesser von 0,12mm. Dazu mußte in den Hahn ein Loch von 0,3mm gebohrt werden. Mit zwei Stiftenklöbchen war das nur eine Frage der Geduld und Konzentration.
Das Rohr wurde in den "Hahn" eingelötet und die Lötstelle verputzt. Danach habe ich den Knebel in einer Zange zusammengedrückt und abgekantet. Nach dem Einsetzens war der Hanweitgehend fertiggestellt. Und selbst der Knebel war beweglich!
Da aber die Gefahr bestand,d as "Hanküken" zu verlieren wurde es, ohne Lot, mit dem Hahn verlötet. Dazu habe ich lediglich ein wenig Flußmittel auf die Lötstelle gegeben und mit dem Lötkolben erwärmt.
Zum Schluß habe ich den Knebel noch ein wenig schmaler gefeilt und verputzt. Nach der Montage in den Luftbehältern war auch diese Arbeit abgeschlossen.
Die Hähne habe ich mit "Stabilit Express (R)" in die Luftbehälter eingeklebt.
Für Wartungsarbeiten am Lauf- und Triebwerk sind Dampflokomotiven mit Triebwerksleuchten ausgerüstet. Diese gibt es von verschiedenen Herstellern. Allen gemein ist- daß sie aus Messingschleuderguß hergestellt und sehr filigran sine. Leider ist die Lampenglocke auch aus Messing und nicht durchsichtig. Da ich aber geplant habe- die Lok mit funktionsfähigen Triebwerksleuchten auszustatten- mußten auch diese umgebaut werden.
Dazu habe ich die Leuchten zunächst vom Gießbaum abgtrennt und auf ein Stück Messingrohr gelötet
in einer Spannzange eingespannt
wurde die Lampenglocke abgesägt
Eine Bohrung ermöglicht die Durchführung der Drähte für die LED
Als Montagehilfe habe ich die Leuchten mit einer Fußplatte versehen, mit der sie nachher auf dem Umlauf festgeklebt werden können. Dazu habe ich in einen Blechstreifen ein kleines Loch gebohrt und den Lampenkörper mit Hilfe eines Bohrers auf der Lötunterlage fixiert
Mit einer kleinen Menge silberhaltiger Weichlotpaste wurde das Ganze verlötet.
Nach einem Abend konzentrierter Arbeit (PKP-modelarz- jetzt auch als Konzentrat!) lag die notwendige Anzahl Triebwerksleuchten bereit.
Etwas umständlicher war der Umbau der Leuchten am bereits fertiggestellten Steuerungsträger. Sollten hier doch keine Teile verbogen werden. Im Schraubstoch eigespannt
wurden die Glocken abgetrennt. Die Lampenkörper auch hier durchbohrt
und zur Kontrolle ein Draht durchgefädelt
Am Ende waren auch heir die Triebwerksleuchten für eine Montage der LED vorbereitet.
Sollte die Montage der LED-Beleuchtung nicht gelingen, besteht hier die Möglichkeit Lampenglocken aus durchsichtigem Kunststoff einzusetzen.
Wie alle großen Einheitslokomotiven der Deutschen Reichsbahn, ist auch die Bauartreihe 44 mit einem Oberflächenvorwärmer der Bauart "Knorr" ausgerüstet.
Dieser ist in einer Nische in der Rauchkammer eingebaut und mit einem Blech abgedeckt. Dieses Blech ist mit einigen Schrauben im Mantel der Rauchkammer verschraubt. Leider sind diese Schrauben beim roco-Modell nicht nachgebildet- bzw habe ich diese Nachbildungen entfernt.
Mit Mikronieten- gibt es auch bei mehreren Abietern habe ich die Schraubenköpfe nachgebildet
Bei einem Modellbaukollegen- beziehungsweise im Standardwerk zur BR 44- habe ich gesehen, daß sich auf diesem Blech zwei Griffe befinden. Bei einem Modell, welches meist von schräg oben betrachtet wird, fällt deren Fehlen auf (so man darum weiß). Also habe ich diese Griffe nachgebildet.
Die Griffe selber bestehen aus Wicklungsdraht eines Trafos und die Scharnierbleche aus dem Streifen eines Schreibblockes.
Das soll es dann für heute gewesen sein.
Nun wünsche ich ein schönes Wochenende
Viele Grüße
Christian