Roco’s 50er ins digitale Zeitalter befördert

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen.


    Wie versprochen stelle ich heute die Lokplatine vor. Das wohl komplexeste und komplizierteste Bauteil dieses Platinensatzes. Galt es doch eine gehörige Anzahl von Ausgängen für unterschiedliche Anwendungen auf kleinstem Raum unterzubringen. Eigentlich fing das ja mal ganz einfach an. 5 Lampen vorne das wäre es gewesen.....


    Ich versuche das so einfach wie möglich zu gestalten ohne zu viel Technikballast. Wer dennoch etwas mehr wissen möchte, der lese die Abschnitte ELEKTRONIK INSIDE. Wer nicht, kann das auch ohne Informationsverlust überspringen. ^^


    Herausgekommen ist folgendes:


    4 Lichtausgänge zur Darstellung der Zugschlußsignale vorne
    1 Ausgang für die digitale Kupplung vorne
    1 Ausgang für einen Raucherzeuger
    1 Ausgang für das Feuerbüchsenflackern
    1 Ausgang für die Triebwerksbeleuchtung
    1 Ausgang für die Führerhausbeleuchtung
    1 Reserve bzw. Kohlenentnahmebeleuchtung (wahlweise auch aus dem Tender)


    Dazu musste noch die Verbindung zum Tender und somit zum Decoder, mit so wenigen wie möglich Drähten auskommen. Außerdem sollte die Lok auch von Dreileiterfahrern (So wie meiner einer :cursing: ) unter voller Ausnutzung der Radstromabnehmer genutzt werden können. Und zum guten Schluß kam Andreas noch mit der Erweiterung der Radstromabnehmer um die Ecke.


    Hier die Platine dazur:


    Grundlage der gesamten Ansteuerelektronik bildet ein Microcontroler vom Typ PIC16F690 I/SS der Fa. Microchip. Seine Daten erhält der Controler vom zweipoligen SUSI-Bus, der neben GND und Schiene A und B die Verbindung zur Tenderplatine und somit zum Decoder herstellt, der die SUSI-Daten ausgibt. Die Spannungsversorgungen für den PIC und die Leistungsausgänge werden auf dieser Platine hergestellt. Ein diskreter Brückengleichrichter aus 1,5A Schottkydioden bildet das Herz dieser Versorgung. Alle Leistungsausgänge sind über eine automatische Sicherung von 200mA Haltestrom gegen Kurzschlüsse geschützt. Die Endstufentransistoren können jeder für sich 2,5A bei 25V schalten. Dies ist vollkommen überdimensioniert dient aber der Sicherheit im Kurzschlußfall. Alle Anschlüsse sind über Lötpads an den prädestinierten Stellen herstellbar. Vorne an der Platine befindet sich der Leistungstransistor und die Lötpads für eine digitale Kupplung. Diese Platine wird abgetrennt und findet im Vorschuh Platz.


    ELEKTRONIK INSIDE:
    Die Schottkydioden haben gegenüber normalen Gleichrichterdioden den Vorteil, dass sie erheblich schneller schalten und zusätzlich einen geringeren Spannungsabfall aufweisen. Da die Wechselspannung der DCC-Versorgung relativ steile Flanken aufweist braucht es faktisch keinen Stützkondensator mehr, sondern eher einen kleinen keramischen Kondensator um die "Löcher" in der Gleichspannung zu stopfen. Aus der Erfahrung heraus hat sich dort ein 330nF Vielschicht als praktikabel herausgestellt.
    Damit stehen der Endstufe über eine Sicherung die volle Gleisspannung abzüglich 450mV zur Verfügung. (Da denkt der Elektroniker nicht mehr über nach.) Die Sicherung selbst ist eine 20V 250mA PTFE Sicherung und schaltet bei 400mA innerhalb 0,1s die Endstufen ab. Die Endstufen sind masseschaltend und verfügen in jedem Zweig über einen Vorwiderstand. Einzig die digitale Kupplung hat keinen. Da dieser Ausgang, so wie alle anderen Ausgänge über PWM angesteuert werden ist das auch nicht notwendig. (Soweit mein Wissensstand.) Die Leiterbahnen mussten wirklich mit dem spitzen Bleistift gerechnet werden. Das habe ich so das letzte mal im Studium gemacht und gleichzeitig festgestellt, wie viel man im Alltag als Sicherheit da drauf haut. Kurzum 2,5A Dauerstrom bei 20V kann die Platine ab. Ein kleiner Trick dabei, der Lötstoplack ist extrem Wärmeleitend. Alle Widerstände im Leistungskreis sind 1/4Watt Typen. Diese Widerstände sind zwar fast doppelt so teuer als die Standardtypen in 0603, aber wer A sagt.........
    Der verwendete Controler ist ein 8Bit Midrange Typ. Die Decodierung des Susi-Signals erfolgt Interruptgesteuert. Dummerweise brauchen wir aber auch noch einen Interrupt für das PWM-Signal und der kleine Kerl hat nur einen Interruptvector. Aber bei 8MHz interner Taktfrequenz und 2µs Zykluszeit sollten das zu lösen sein. Hat bisher jedenfalls prima funktioniert. Der Controler hat außerdem eine eigene Spannungsversorgung die ein 100mA 5V LDO liefert. Das trägt zusätzlich in Verbindung mit XR7 Kondensatoren zur Reduzierung von Transienten am Prozessor bei.
    ELEKTRONIK ENDE.



    Noch eine Sache zum Raucherzeuger. Auf meiner Originalplatine wurde eine Schienenseite mittels einer Schraube auf den Rahmen kurzgeschlossen, so dass die Befestigungsschrauben zum Kessel die Spannung an den Zinkdruckgussblock geleitet haben. Damit war eine Seite des Raucherzeugers mit Spannung versorgt. Die andere Seite hatte Ihren Anschluß unter der vorderen Kesselbrücke. Das entfällt komplett. Aus mehreren Gründen muß der neue Raucherzeuger zweipolig an die Lokplatine angeschlossen werden. Ich empfehle dazu einen Seuthe100 den ich schon mehrfach verwendet habe. Dieser hat zwei Anschlußdrähte und einen geringeren Strom bei gleicher Dampfausbeute. Außerdem ist er sehr schnell und läßt sich an die Fahrgeschwindigkeit bzw. die Last anpassen, was zu schönen Effekten führt.


    Nun, bis dahin wieder viel Spaß mit der Lektüre.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Modellbahner,


    weiter geht es mit der Vorstellung der Platinen. Heute möchte ich Euch die Schaltzentrale zwischen Lokplatine und Adapterplatine vorstellen. Die interne Technik ist analog zur Lokplatine gehalten und nur den Platzverhältnissen angepasst. Die Tenderplatine hat genauso wie die Lokplatine mehrere Metamorphosen durchlaufen. Der Vorliegende Entwurf passt damit aber in alle 50er Modelle von Roco und berücksichtigt auch diverse Tendermodifikationen in Verbindung mit der Zugführerkabine. Ich will Andreas aber nicht vorgreifen. Die Stromabnehmer für die Radkränze der vorderen beiden Achsen können von der Originalplatine abgebaut und wieder verwendet werden. Entweder kann man sie an die dafür vorgesehenen Lötpads annieten oder, was besser ist, anlöten. Die Löcher passen für beide Varianten. Und natürlich haben wir noch die Dreileiterfahrer. Es gibt wieder zwei Lötjumper mit denen man die Betriebsart umschalten kann und neben der Aussparung der Schwungmasse kann der Mittelleiterkontakt angelötet werden. Ein handelsüblicher Schleifer passt zwischen die ersten beiden Tenderachsen. Wahlweise kann der Schleifer auch noch an die Lok montiert werden.


    Hier die Platine im Überblick mit den obligatorischen Hinweisen auf die Baugruppen.


    Rund um den Getriebekasten befinden sich die Verbindungsleitungen hoch zur Adapterplatine. Diese werden mit dünnen Kabeln an die Pads der Tenderplatine angelötet und enden oben an einem Steckverbinder. Für die Zugschlußsignale gibt es ebenfalls einen Steckverbinder am hinteren Ende. Somit sind alle abnehmbaren Teile mit Steckverbindern versehen und der Tender kann von unten her ohne große Probleme zusammengebaut werden. Außerdem lassen sich dadurch die Leuchtdioden bequem im Gehäuse montieren.
    Die Verbindung zur Dampfmaschine erfolgt über die alten Löcher der Stiftleisten für die zweipolige Verbindung der Analogverdrahtung. Zwischen Lok und Tender passt eine 5polige Steckverbindung im Rastermaß 1,27mm. Die ist eigentlich 6polig da zweireihig aufgebaut. Dazu später mehr in Bildern.
    Die Elektronik ist mit den gleichen Bauteilen und auch dem gleichen Prozessor ausgestattet wie die Lokplatine obwohl hierbei einige Ausgänge brach liegen.
    Aber wer weiss was noch kommt und was wir haben, das haben wir. ^^
    Dadurch, dass die Tenderplatine doch verhältnismäßig "geräumig" ist konnte ich hier die Leistungsseite von der Steuerungsseite trennen. Der SUSI-Bus ist da zwar eher kein Kandidat für Störungen, aber
    das Auge isst ja bekanntlich mit. :)


    So, heute ist es "auffe Malloche" spät geworden und den Rest gibt es Morgen.
    Also wünsche ich wieder viel Spaß beim Lesen.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    heute also der letzte Teil der "Trilogie". Die Adapterplatine, die die diversen Decoder und auch die Brüllwürfel bei Bedarf aufnimmt. Die Adapterplatine passt zuerst einmal in den normalen Tender. Dazu müssen lediglich die kleinen Winkel, die für den Originaldecoder vorgesehen waren, entfernt werden. Die Platine setzt sich dann in die vier Bolzen im oberen Tendergehäuse. Da die Verbindung zur Tenderplatine steckbar ausgefürt ist kann man sich jetzt vorstellen, dass man das Ganze von unten her ohne Heckmeck zusammensetzen kann. Kleiner Wehrmutstropfen: Die Kohlenatrappe aus Zinkdruckguss als auch deren Gewicht sind nicht mehr nutzbar. Andreas und ich überlegen eine Plattform aus Polystyrol mit echten Kohlen hier vorzusehen. Aber das ist vorerst Schritt 33 und es gibt bestimmt gute Ideen aus der Gemeinde. :)


    Die mit einem * gekennzeichneten Anschlüsse sind doppelt, also gleichberechtigt vorhanden und werden je nach verwendetem Decoder bestückt. Wie man sehen kann ist auch ein für einen PluX16/22 Decoder Platz. Wichtig ist nur, dass er über eine SUSI-Schnittstelle verfügt. Ansonsten ist das mit den "Lichtspielen" Asche. 8o


    Die Platine im Überblick:


    Es ist leicht zu erkennen, dass je nach verwendetem Decoder auf der gegenüberliegenden Seite Platz für die Aufnahme der kleinen ESU-Lautsprecher bleibt. In Verbindung mit der Kabine bzw. der Kohlenimitation ergibt sich hier ein geschlossener Resonanzraum.
    Die zusätzlichen Lötpads für die Decoderausgänge werden in unserem Projekt vorerst eigentlich nicht gebraucht, aber es war noch Platz auf der Platine und man weiß ja nie….

    ELEKTRONIK INSIDE:

    Die Kondensatorbatterie ist optional zu bestücken und ist hinter dem Gleichrichter des Decoders , also an V+ oder U+ und Masse angeschlossen. Aufgrund der Baugröße sind nur 100µF bei 6,3V möglich. (Jedenfalls zu einem erträglichen Preis) Es werden jeweils 3 Kondesatoren in Reihe zu je drei Reihen verschaltet. Die resultierenden Werte sind sind also 300µF bei 19V. Der gesamte Konstrukt ist ein ehemaliger Versuch, der noch heute in meiner Märklin KÖF seinen Dienst tut. Die Schaltung überbrückt etwa 0,3 bis 0,5s, je nach Fahrstufe. Das hört sich wenig an, war aber die Welt für die Köf. Hier dienst es ebenfalls für den Versuch. Wer möchte und im Tender noch mehr Platz findet, der kann über den Lötpad +U seine eigene Ladeschaltung montieren.
    ELEKTRONIK ENDE:


    Damit ist meine Vortragsreihe vorerst beendet und Andreas wird sich wieder melden. Das nächste von dem ich berichte ist der bestückte und (hoffentlich) funktionsfähige Prototyp. Ich baue das Ganze gerade auf ein Holzbrett mit Motor, Furz und Feuerstein um mir die Programmiererei zu erleichtern.



    Bis dahin wie immer viel Spaß beim Lesen und mit freundlichen Modellbahnergrüßen


    Thomas



    PS: Ich habe mir lange überlegt ob ich das hier kommunizieren soll, aber meine Seele läßt mir keine Ruhe. Wenn ich mit Elektronik, Platinen und Chemikalien umgehe, dann achte ich penibel darauf die Abfälle und die entstehenden Gase umweltgerecht aufzufangen und zu entsorgen. Ich betreibe dazu einen recht großen Aufwand und werfe sogar die Filter nicht in den Hausmüll. Ja, das ist ein wirklich großer Aufwand. Da ich aber keinen Ersatzplaneten auf Lager habe versuche ich den mir jetzt zur Verfügung stehenden so pfleglich wie möglich zu behandeln, muß er doch von meinen Kindern weiter verwendet werden. Ich würde deshalb auch nicht auf die Idee kommen Bauteile mit dem Lötbrenner "auszulöten" da es keinem Zweck dient.


    Das muß natürlich jeder für sich selbst beantworten, für mich ist das jedenfalls keine Option. <X So, jetzt ist es raus und es geht mir besser......

  • Hallo, Ihr Tüftler!
    Ich bin, da ich davon überhaupt keine Ahnung habe (aber davon ganz viel) begeistert was Ihr hier tut.
    Die Idee mit dem doppelten Dekoderanschluß finde ich ziemlich genial. Hier kann man dann nach eigenem Gusto wählen. Aber auch hier gilt ich habe ganz viel keine Ahnung, denn bisher hatten meine Dekoder sechs oder acht /neun Anschlüsse- und ich war froh, daß der Ok-Tender so leuchtet, wie ich es will.


    Nun habe ich aber eine Frage, die mein Bello-Projekt betrifft. In Uslar hatten Andreas und ich über die ganzen Lichtspiele für die Bellos gesprochen... Nun scheint es aber, daß die Platine (zu mindest die in der Lok) für mich nicht verwendbar ist- da ich ja hier den Rahmen entweder tiefgreifend umbaue oder ersetzen werde. Gibt es eine Alternative zu dieser Platine oder ist sie ggf auch im Lokkessel verbaubar. Allerdings sollte der ganze Kram dann immer noch trennbar sein.
    Und ist die Dekoderplatine auch in anderen Tendern (beispielsweise dem 30/32/34m³ oder dem umgebauten 31,5 m³ Tender) verwendbar...?


    Könntet Ihr ggf mal die Maße der Platinen einstellen, so daß ich sie in die entstehenden Projekte einarbeiten kann. Derzeit sieht es wohl dasnach aus, daß ich die Konstruktion noch einmal komplett überarbeiten muß...


    @Andreas B


    Herzlichen Dank für Deine Vorbildrecherche...soweit ist alles schlüssig. Nur die Beleuchtung der Schaufelbühne dürfte auch während der Fahrt beleuchtet sein. Der Heizer will ja auch beim Fahren in der Nacht sehen, was er auf die Schaufel lädt. Wenn es aber technisch nicht anders lösbar ist- seis drum.
    Prinzipiell habe ich erst einmal Interesse an zwei Sätzen für meine Lok der BR 50. Wobei die Reko noch zu einer Altbau mutieren wird. Bei der Reko ist es mir mittlerweile zu viel Aufwand, eine brauchbare Lok zu zimmern. Roco kann einfach keine Rekokessel mit Mischvorwärmer...


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Axel,
    die Antwort ist auch OT, aber weil Du es angesprochen hast:


    Die Seite ist prima- zeigt aber auch welcher Aufwand nötig ist, um eine plausibel wirkende Reko-Lok zu schaffen. Nirgends stimmt das "Gesicht" der Lok. Dabei habe ich noch nicht rausgefunden, woran es liegt.
    Eine realistische Lok ist nur aus Teilen von PIKO oder Gützold oder eben den Vorwärmern von Günther (liegen vor) zu fertigen. Ist es bei der GFN-03/41 noch recht einfach, hier liegt es an der Pufferbohle und der viel zu flachen Schürze. Bei roco scheint der Kessel im Durchmesser zu klein (nicht nachgemessen, nur Gefühl) und deswegen die Schrägen des Vorwärmers nicht stimmig.
    Aus diesem Grund werde ich die Reko-50 wieder mit einem Altbaukessel (der für vergleichsweise kleines Geld zu haben ist) ausrüsten.


    Mein Problem (und jetzt bin ich wieder on topic) ist, daß ich die ganzen Lichtspiele an meinen Lok der BR 43/44 realisieren will. Nur werde ich nicht die Rahmen von roco verwenden, beziehungsweise stark überarbeiten (ist noch nicht entschieden). Der Rahmen der roco 44 ist zu hoch, deswegen ist bei meiner 43 007 auch die Steuerung nach "rückwärts" ausgelegt.
    Zum einen ist mir eben nicht klar, passen die Platinen in den Tender/Lokrahmen. Beim Tender denke ich nämlich auch über einen Neubau/Umbau nach. Zumindest bei den 30m³/31,5m³ Tendern kann/will ich wohl keine handelsüblichen Teile verwenden.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian,


    ich will mal vorne anfangen. Es ist richtig, dass das Endergebnis unseres kleinen Projektes ein Plug and Play Adapter sein soll. Einbauen, Lampen, Motor, Stromzuführung dran, fertig. Einige Grundvoraussetzungen sind allerdings wichtig, damit überhaupt die vielen Ausgänge geschaltet werden können. Es kommen ausschließlich Decoder in Frage die den SUSI-Zugbus unterstützen. Und dass muß dann zumindest ein PLUX16- oder ein 21MTC-Adapter sein. Denn dieser unterstützt die SUSI-Schnittstelle. Beschrieben ist das in der NEM658. Die Befehle, die da seriell übertragen werden, kann man in der RCN-600 nachlesen.


    Die beiden Microcontroller lauschen am SUSI-BUs und wissen zu jeder Zeit was gerade am Decoder abgeht. Die SUSI-Daten weren nämlich permanent übertragen, selbst wenn die Lok ohne Licht, Sound, Rauch im Schuppen steht. Es muss nur die Gleisspannung anliegen und der Bus sendet. Wie gesagt permanent 0 in allen Datenblöcken wenn nichts passiert.
    In der Gestaltung der Funktionen wollen wir so flexibel wie möglich bleibe, so dass jeder für sich sein Beleuchtungsszenario zusammenstellen kann. Grenzen werden dann nur durch den Programmplatz auf dem kleinen Keks und dem Intellekt des Programmierers gesetzt. ?(


    Unsere Schaltung, mitsamt Software, passt grundsätzlich in jede Lok! Soviel sei gesagt. Jedoch muß man schauen wie man das Ganze in Platinenform in das Modell bekommt. Dazu muß man das Original sehen und eine Strategie entwickeln, wie man das unterbekommt und vor allem anderen, wie man es zusammenbauen kann. Die tollsten Entwicklungen scheitern daran, dass es nicht montierbar ist. Es ist kein Problem, die fertige Schaltung auf einer der Loktype angepassten anderen Platine zu fertigen. Dazu ist dann nur noch etwas Fleissarbeit nötig.


    Da ich ebenfalls mit einer ROCO BR44 liebäugele stehe ich früher oder später vor dem gleichen Problem wie Du. Andreas und mir schwebt vor den Platinensatz für viele Baureihen zur Verfügung zu stellen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist das aber noch Schritt 33. Wir und insbesondere ich, bitte deshalb noch um etwas Geduld. Im Moment arbeite ich mit Hochdruck am Prototypen und der ersten Softwareversion. Obwohl alles wirklich gut durchdacht ist kann da immer noch ein kleiner Gizmo lauern der gerne raus will. ;(


    Trotzdem wäre es interessant zu wissen wie die Originalplatine der z.B. Roco 44er aussieht. Da es sich ja ebenfalls um eine 1E' handelt dürfte fertigungstechnisch kein großer Unterschied zur 50 bestehen. Bei der 43er weiß ich es gar nicht, obwohl die auch eine 1E' ist. Diejenige, die ich kenne, ist von Fleischmann. Allerdings habe ich die aber nie "von innen" gesehen.


    Wenn Du möchtest, dann lade Dir mal dieses PDF herunter. Dort findest Du 1:1 die Outlines der drei Platinen. Wie gewünscht kannst Du dann mal schauen in wie weit das passen könnte. Ich bitte aber um Nachsicht, wenn wir zuerst einmal unseren Prototypen fertig stellen. :beta:



    Ich hoffe ich konnte Dir vorerst weiterhelfen. Bei Fragen bitte fragen.


    Auf die Gefahr hin, dass ich mich hier lächerlich mache. Was bedeutet OT?


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

  • Moin Thomas,


    ich verfolge mit Neugier Euer Projekt und finde es prima, welche Gedanken und Ideen Ihr da habt.
    (Meine drei verschiedenen Roco 50er im Bw Bestwig sind noch im Lieferzustand.)


    Und auch wenn ich nicht Christian bin: OT heißt "Off Topic", meint "abseits vom Thema des Fadens".


    Beste Grüße & einen hohen Wirkungsgrad


    Wolfgang

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Hallo Thomas
    Lächerlich wäre höchstens die Falsche Antwort auf die Frage nach OT...
    Wolfgang hat’s erklärt....
    Ich nutze OT immer, wenn etwas irgendwie aber nicht 100%ig passt. Damit alle, die es nicht interessiert, den Absatz oder Post überspringen können.
    Ich glaube, dieser Faden wird noch sehr interessant werden.
    LG
    Axel

  • Hallo Thomas,
    ganz herzlichen Dank für Deine Erläuterungen und das .pdf. Da kann ich mir ein Bild machen- und auch mal sehen, wie ich die Platinen unterkriege. Wird schon irgendwie werden.


    Nun auch noch mal was, was nicht direkt in den Faden paßt- ich es aber angesprochen habe.
    Meine roco-loks werden tiefgreifend umgebaut- ein Bild kannst Du Dir hier :
    Kleine Verbesserungen an der Roco 44- oder der maximal-invasive Eingriff
    machen. Wie gesagt- es ist noch nicht das letzte Wort über die Rahmen gesprochen. Und ich muß wohl noch mal wieder etwas zu diesem Projekt schreiben... Meine Teileschau, die ich vor einigen Jahren beschrieben und gezeigt habe- ist mittlerweile Bilderlos und daher auch geschlossen.
    Die 43 wird ebenso auf der Basis der roco-44 entstehen. Die recht gut gelungene Lok von GFN war mir seinerzeit ein wenig zu preiswert und stellte immer irgendwie die DRG-Lok dar. Nun ist die 43 eine der uneinheitlichsten Einheitsloks... Zum Zeitpunkt des Erscheinens hatte ich bereits mehrere Umbausätze von Günther erworben. Damit war die Grundlage gelegt.


    Einne schönen Sonntagabend
    wünscht
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian,


    ich habe den Faden mal gelesen. Naja, maximalinvasiv trifft es wohl. Nichts desto trotz sollte es möglich sein die Lokplatine zu adaptieren. Allerdings sollte man überlegen die Lokplatine tatsächlich unterhalb der Feuerbüchse zu verstauen, da wo die Sonne nicht hinscheint. Ich fände es schade diesen schönen Rahmen mit Elektronik zu "versauen". Aber: Kommt 50er, kommt der Rest.......


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Modellbahner,


    ich möchte Euch ein kleines Update zum Thema "Spezial LED" weiter oben im Faden geben. Von Olaf stammte ja der Tipp mit dem "Ledbaron" aus der Bucht.
    Olaf: Hast was gut bei mir....


    Ich hatte mal 10 Stück der LED's "rot/golden white" in der Größe 0605 bestellt. Diese LEDs passen saugend in die Original Lampe der 50er und zeigen weiß in der richtigen Lichtfarbe einer Glühlampe.
    Der Strombedarf ist optimal und die Lichtausbeute bei 2,3mA, bei beiden LED's, hervorragend.
    Die LED kann einfach nach entfernen der Linse von oben montiert werden. Dazu sind einfach die Anschlußdrähte durch den Schacht des Lichtleiters zu fädeln und die Sache passt. Linse wieder aufstecken und fertig.


    Hier die Bilder






    Die LED's haben 4 Anschlußdrähte für jede LED separat. Allerdings stimmt die Beschriftung hinten auf der LED nicht. Anode und Kathode sind vertauscht. Aber man kann nicht alles haben......



    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen


    Thomas

  • Einige Grundvoraussetzungen sind allerdings wichtig, damit überhaupt die vielen Ausgänge geschaltet werden können. Es kommen ausschließlich Decoder in Frage die den SUSI-Zugbus unterstützen. Und dass muß dann zumindest ein PLUX16- oder ein 21MTC-Adapter sein. Denn dieser unterstützt die SUSI-Schnittstelle. Beschrieben ist das in der NEM658. Die Befehle, die da seriell übertragen werden, kann man in der RCN-600 nachlesen.

    Moin Leute
    Ist das auf dem Netz bei FREMO Veranstaltungen vorhanden? Heiko?
    Wenn nein kommt es für mich leider nicht in Frage. :/
    Denn nur dort fahren meine Fahrzeuge und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern.
    Man kann natürlich auch den Fortschritt "rein prügeln" nach dem Motto: Norm ist was gebaut wird. Bei meinen "wenigen" Fahrzeugen habe ich kein Problem mit einem Decoder Tausch aller Fahrzeuge. Aber das werden nicht alle so sehen und bei der Diskussion möchte ich nicht dabei sein.
    Da ist D.O. harmlos. :P
    LG Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Friedrich,


    keine Sorge, das ist "Decoder-intern" und hat nichts mit unserem FREMO-DCC zu tun. Moderne Decoder haben SUSI an Bord, schau mal bei Uhlenbrock zum Beispiel. Das dient der Kommunkation zwischen Decoder und einem "Verbraucher", z.B. Soundmodul oder bei uns dem Mikrocontroller.
    Somit sind die Platinen auch durchaus für Dich geeignet.


    Ich denke, Thomas wird auch noch etwas fachlich dazu schreiben.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Modellbahner,


    der gestrige Tag hat am Ende doch noch das eine oder andere Missverständnis aufgedeckt. Ich möchte deshalb versuchen jeden mitzunehmen und etwas Licht in den Durcheinander zu bringen. Wie Andreas schrieb habe ich mal ein Blockschaltbild gezeichnet. Sollte eigentlich später kommen macht aber jetzt dringend Sinn.


    Grundsätzlich: Rein theoretisch braucht die Platine gar keine Anschlüsse um zu funktionieren. Das heißt es ist jedem freigestellt, wie viele Funktionen er schlussendlich nutzen möchte. Kein Rauch, kein Sound ,keine Kupplung, kein Problem. Einfach an den Anschlüssen NICHTS anschließen. 8o Auf dem Blockschaltbild sind nur alle möglichen implementierten Anschlußmöglichkeiten aufgezeigt. Alle diese Funktionen sind über Lötpads in der Nähe dort, wo sie sinnvollerweise gebraucht werden, vorhanden. Die Verbindungsleitungen zwischen den Platinen und dem Decoder konnten durch Einsatz der SUSI-Schnittstelle auf maximal 5 reduziert werden. Es ist sogar möglich nur den Tender fahren zu lassen ohne dass einem das Ding um die Ohren fliegt. Wir haben darauf geachtet, trotz des wenigen Platzes auf der Lokplatine, die Lötpads in einer Größe von 2mm x 1,2mm auszuführen, so dass da auch der weniger geübte seine Strippe anlöten kann. Auf die SUSI Schnittstelle gehe ich unten genauer ein. Diese hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem DCC-System als solches zu tun, sondern ist eine interne Erweiterung der Decoderfunktionalität. Die Lok wird nach dem Umbau auf jeder mit DCC betriebenen Modellbahn fahren. Sie wird auch im FREMO funktionieren.



    Was ist der SUSI-BUS?


    Der SUSI-Zugbus wurde, wenn ich mich nicht irre, von der Fa. Uhlenbrock ins Leben gerufen.(Bitte berichtigen wenn das nicht stimmt) SUSI bedeutet: Serial User Standard Interface. Zu deutsch etwa "serielle Standardschnittstelle". Der Name beinhaltet es: Standard. Die Signale oder Daten sind standardisiert und Herstellerunabhängig. Jedenfalls ist die Grundmenge der übertragenen Daten überall gleich. Sicher wird es Schweinereien auch hier geben, aber darauf setzt unser Projekt nicht auf. Wir halten uns an den von allen Herstellern unterstützten Standard.



    Originalauszug Uhlenbrock zur SUSI-Schnittstelle:


    SUSI - Die universelle Schnittstelle
    SUSI - das Serial User Standard Interface - ist das Schnittstellenkonzept zum Anschluss von Zusatzbausteinen an Digitaldecoder, das von mehreren Herstellern unterstützt wird. Loks, die mit Decodern mit SUSI ausgerüstet sind, können problemlos mit Sound und weiteren Sonderfunktionen nachgerüstet werden.
    Durch die Trennung von Lokdecoder und Soundmodul kann der meist geringe Platz in einer Lokomotive optimal ausgenutzt werden. Ferner kann eine Lok auch zu einem späteren Zeitpunkt mit Sound nachgerüstet werden, ohne dass der Decoder getauscht werden muss.



    Um weitere Missverständnisse von vorneherein auszuräumen:
    Wir verwenden SUSI nicht als Erweiterung für Soundmodule sondern zum Anschluß von Zusatzkomponenten. Wer Sound haben will muss diesen auf dem Decoder haben. Rein Theoretisch könnte man den SUSI-Bus auch in der Lok abgreifen und dort ein Soundmodul verstecken. Ist aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt und wer das möchte, der frage bitte am Ende des Projektes bei uns nach.



    SUSI überträgt permanent und ohne Unterlass das was auf dem Decoder gerade los ist. Als Beispiel sei genannt: Welche Funktionstaste wurde am Fred gedrückt F1-F28. Fahren wir vorwärts, rückwärts oder steht die Lok. Welche Fahrstufe ist eingestellt. Und und und..... Wer sich dafür interessiert der sehe sich gerne oben die Links zur SUSI-Schnittstelle noch einmal genauer an. Außerdem ist es möglich CV's über die SUSI-Schnittstelle zu adressieren und einzustellen. Das erlaubt es dem Entwickler von Zusatzplatinen seine eigenen Funktionen und Optionen einzustellen. ABER. Darauf will ich weitestgehend verzichten um von vorneherein die Bedienung so einfach wie möglich zu halten.
    Zusammenfassend kann man sagen, das die SUSI-Schnittstelle hervorragend geeignet ist die Anzahl der benötigten Ausgänge drastisch zu erweitern. Damit dürfte das "Monster" hoffentlich seinen Schrecken verloren haben. Wie gesagt, ich muss damit kein Geld verdienen!


    Bleibt noch die Frage warum ausgerechnet PluX und 21MTC?

    Zu Beginn dachten wir auch an eine 8polige Schnittstelle. Andreas hat es ganz vorne erwähnt. Da es Decoder mit 8poliger Schnittstelle und SUSI gibt hätten wir auch diese Decoder zum Einsatz bringen können. Der Hauptgrund ist der wenige Platz unter der Kohlenattrappe. Bei Einsatz dieser Decoder hätten wir zum einen die Kabel irgendwie verstecken müssen und zum anderen hätten wir keinen Halter gehabt. Zusätzlich wäre ein Kabel für die SUSI-Schnittstelle fällig gewesen. Plux und 21MTC erschlagen diese Probleme komplett. Außerdem stehen noch ein paar zusätzliche Decoderausgänge zur Verfügung, die wir uns z.B. für die Kabinenbeleuchtung zu nutze machen. Da die Kosten zwischen einem PluX und einem 8poligen Adapter nicht sonderlich ins Gewicht fallen haben wir uns dafür entschieden.



    Fragen werde ich versuchen für Jedermann gerecht zu beantworten. :)


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen


    Thomas

  • Moin Leute
    Wenn ich es richtig verstanden habe benötigt man die Mikrocontroller (MC?) zur Übertragung der Schaltbefehle. Anders ausgedrückt der MC kann eine Anzahl von Funktionen selektieren und durch nachgeschaltete Bauteile ausführen. Ihre Informationen tauschen sie über den 2 adrigen SUSI Bus aus. Mit diesem sind sie auch mit einem x beliebigen herkömmlichen SUSI fähigen Decoder meiner Wahl verbunden. Aus diesem Grunde sind auch „nur“ max. 5 Verbindungen zwischen Tender und Lok notwendig sofern man die Räder der Lok zur Stromabnahme heranzieht. Je nach Design und damit Platz braucht man noch die dritte Platine. Auf dieser übernimmt der Decoder die Aufgaben des MC, so festgemacht an der Tender Beleuchtung. Sonst fehlt in dem Blockschaltbild der MC auf der Adapterplatine.
    Die Schienen und Decoder/MC Verbindung und der SUSI Bus sind getrennt. Und auch GND (Masse) wird separat mitgeführt (war schon immer so) so habe ich es verstanden.


    Damit ist der MC auf der/den Platine/n das begrenzende Element. Sowohl in der Anzahl der Funktionen als auch in deren Leistung. Höchstwahrscheinlich ist deren Anzahl „ausreichend“. ^^


    Und nun noch die Steuerung? Der nach wie vor eingebaute SUSI fähige Decoder ist der Master und steuert die Platinen-MC als Slave? Würde bedeuten, ich beaufschlage den Decoder nach wie vor mit all meinen Wünschen und dieser steuert diese nicht mehr alle selber sondern gibt bestimmte Aufgaben an die Platinen MC ab?


    Ok soweit erst einmal mein Verständnis
    Bitte richtig stellen wenn es den geneigten Leser in die Irre führt.
    Gruß
    :matrose: Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Modellbahner,


    und eben sind wir das erste Mal zusammen. :tanz: Das ist das Grundverständnis. Den Rest, die Feinheiten, eventuelle Fallstricke, die erkläre ich später. Wahrscheinlich wenn ich selbst als erster darüber falle.
    Im besten Fall, das ist möglich, braucht weder am Decoder noch an der Platine irgendeine CV programmiert zu werden. Aus der Schachtel in die Lok, LED dran löten, Decoder drauf, zuschrauben losfahren.
    Das ist mein Anspruch an die hier zitierte "Usability".


    Wer Lust hat schaue doch noch mal bei diesem Faden hier nach. Da stand ich auch vor dem Problem entweder dem User, in dem Fall mir, eine komplizierte CV Programmierung zuzumuten oder aber ein intuitiv zu bedienendes PC-Programm zu schreiben. Mittlerweile laufen 3 E-Loks mit dieser Platine und die Adaption auf die verschiedenen Servos und deren Mechaniken ist ein Kinderspiel. Es gibt immer einen Weg.
    Friedrich: Wenn das heißt Dich wieder an Bord begrüßen zu dürfen, dann gebe ich Dir einen aus. :freunde:


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
    Thomas


    PS: Ich habe auch schon 55 auf dem Tacho und es gibt sogar einen der ungestraft Opa zu mir sagt. Sollte ich aber irgendwann keine solche Verrücktheiten mehr machen, dann schraubt bitte den Deckel zu.