„It´s Cool Man!“
Auch am anderen Ende des Fischhafens geht es weiter. Hier habe ich ein respektables Kühlhaus vorgesehen, das die Ware von den „Frostern“ (Fisch“dampfer“die tiefgefrorene Ware anlanden) angemessen aufnehmen und lagern kann.
Die Größe des Gebäudes legt auch eine anderweitige Nutzung nahe, z.B. Fleisch und sonstige Tiefkühlprodukte. Der Kaikante und den Kühlwagen ist es letztlich egal was dort passiert.
Nach einigen Vorortrecherchen in Bremerhaven habe ich mich doch für eine Nachbildung eines Kühlhauses aus dem heimatlichen Bremen entschieden. Dieses in den frühen 50ern entstandene Kühlhaus zeichnet sich durch einen markanten Treppenturm am ansonsten eher schmucklosen kubischen Baukörper aus:
In einer 2002 von „BremenPorts – Management + Services“ herausgebrachten Dokumentation in der die wegen der Aufgabe dieses Hafenbeckens obsoleten Gebäude aufgeführt sind, sind auch Baupläne und ein paar Bilder von diesem Kühlhaus enthalten. ( ISBN 3-932292-28-6 )
Diese kleinen Zeichnungen habe ich anhand einiger weniger Maßangaben auf den H0-Maßstab hochgepuscht, sie dienten mir als Planungsgrundlage für mein Kühlhausmodell.
Begonnen habe ich mit dem Treppenturm, der das Gebäude prägt und eine Herausforderung für die Umsetzung ins Modell darstellt. Zahlreiche Skizzen und Umsetzungsversuche fanden dann ihren Weg in einige Laserdateien. Der Turm weist einen respektablen Durchmesser von ca. 10 cm auf bei einer Höhe von 22 cm; diese Höhe bestimmt auch die Höhe des anschließenden Kühlhauskörpers. Diese Abmessungen kommen den realen Maßen recht nahe.
Der Laser bei der Arbeit. Das Innenleben des Treppenturms wird aus 3 mm Finnkarton ausgebrannt.
Fettich!
Hier ist das Werden der inneren Struktur dargestellt. Eine gerade Rückwand wird sich an den Kühlhauskorpus schmiegen.
Die Wandteile sind aus 0,9 mm grauem Laserkarton geschnitten, ebenfalls die naturweißen "Beton"-Fensterrahmen, die bündig mit der Wandfläche liegen. Wieder habe ich das Fenster"glas" aus einem "Laminating-pouch" mit dem Bügeleisen aufgeklebt (hier im Forum schon mal vorgestellt), ebenfalls in gleicher Weise mit den Wandteilen verbunden. Nach dem Passtest habe ich den Fenstern von hinten mit dunkler Acrylfarbe die Durchsicht geraubt.
Hier nun der Treppenturm in voller Größe. Auf das Kantenfärben habe ich verzichtet, da hätte ich erst mühsam eine passende Acrylfarbe anmischen müssen. (Ein paar "bugs" in der Konstruktion scheinen sich bei mir / uns wohl nicht vermeiden lassen.)
Abweichend vom sklavischen Nachbau habe ich das Kühlhaus an meine auf den Modulen zur Verfügung stehenden Abmessungen angepasst: So liegt der Treppenturm an der entgegengesetzten Gebäudeecke und die Bahn- bzw. Kaiseite ist vertauscht.
Durch das Überwinden der Klippe "Treppenturm" ist der Weg frei für den nächsten Teil des Kühlhauses. Davon mehr im nächsten Beitrag.