Peco Code 83 US DKW

  • Hallo,


    lange war sie von Peco angekündigt, jetzt ist sie da:


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    Als Mitsendung aus Great Brexit hat mich diese DKW 55,-€ gekostet.





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    Bislang hatte Peco seine Weichen in 2 Ausführungen geliefert: Insulfrog und Electrofrog. Insulfrog stand für die einfache isolierte Ausführung das Herzstücks bei der die stromlose Lücke minimiert war. Electrofrog war die polarisierbare Ausführung.

    Beide Ausführungen sind jetzt durch eine einheitliche Ausführung namens Unifrog ersetzt worden. Diese neue #6 DKW hat die neuen Herzstücke schon. Ab Werk ist das Herzstück isoliert, es ist aber ein Anschlußdraht angelötet mit dem das Herzstück bei Bedarf polarisiert werden kann.

    Die elektrische Lücke beträgt hier 21mm und bei polarisierten Herzstück reduziert sich das auf 4mm. Das sind die sichtbaren langen Kunststoffabschnitte vor dem Herzstück.








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    Der Mittelbereich der DKW. Im Gegensatz zu Weinert hat man hier mehr mit Kunststoff gearbeitet und teuere Gußteile vermieden. Die Zungen sind hier traditionell aus Neusilberblech geformt.





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    Die DKW ist etwas über 30cm lang. Nach Werksangaben 305,7mm. Herzstückwinkel 9,5° ist auch gleich Weichenwinkel.





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    Gemessen mit einem Stahlineal aus Friedensproduktion nach TGL 3515.





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    Erste Rollversuche mit Drehgestellen. Hier ein gefedertes Kadee DG mit Kadee Radsätzen (RP25/110 Räder)





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    Bachmann DG mit Thomschke Radsätzen, ebenfalls RP25/110 Räder.


    Bei allen diesen Rollversuchen war ein Einsinken der Räder in die Herzstücke nicht zu beobachten, allenfalls durch die Konizität (3°) der Radlaufflächen war beim festen Aufdrücken auf die DG ein kleine Unebenheit zu spüren. Das ist jedoch durch die Form des Radreifenprofils bedingt, kommt auch beim Vorbild vor und ist nicht zu vermeiden.





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    Der Thomschke Radsatz im sog. führungslosen Bereich.

    Auf die Spitze getrieben: Extra herbeigeführte gewaltsame seitliche Auslenkung dieses Radsatzes ergaben schlimmstenfalls ein Auflaufen das Spurkranzes auf die Herzstückspitze. Ein Weiterschieben gegen den Widerstand liessen das Rad wieder in die richtige Spur kommen.





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    Das Bild zeigt den Wechsel des Rades von der Spitze zum gegenüberliegenden Schienenprofil. Das 2,8mm Rad ist breit genug um das ohne Einsinken bewältigen zu können.





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    Des gleichen beim Herzstück.





    Der Vollständigkeit halber, was hier nicht funktioniert sind Radsätze mit einem Traditionsmaß von 14,3mm oder gar noch enger innen:

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    Es bleibt überall hängen, klemmt entweder oder klettert auf.



    Diese Weiche ist definitiv nur für Radsätze nach Norm NMRA S-4.2 befahrbar. Eine Toleranz für ältere Radsätze ausserhalb der aktuellen Normen gibt es hier nicht.




    Zum Schuß ein aktiver Befahrbarkeitstest just for Fun (aus Spaß an der Freud):

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    Die DKW wurde zum Testen wie aus der Packung ohne irgendwelche Änderungen provisorisch mit 2 Krokokabeln angeschlossen.

    Die Trix T3 hat auf 2,8mm Breite reduzierte Räder mit nur 0,5mm hohen Spurkränzen und die Radsätze haben ein Innenmaß von 14,5mm. Sie entsprechen damit der NMRA S-4.2 rsp. der aktuellen NEM 310.



    Mein Fazit:

    Diese DKW ist steng nach Norm NMRA S-3.2 mit nur geringen Toleranzen gefertigt. Sie ist ausschliesslich für den Betrieb mit Radsätzen nach NMRA S-4.2 und RP25/110 Radprofilen gedacht.


    Mit NEM 310 Radsätzen nach aktueller Norm, d.h. wenn sie ein Mindestinnenmaß von 14,4mm aufweisen, lässt sich die DKW ebenfalls betriebssicher befahren. Als Einschränkung ist die Herzstücktiefe von 0,9mm zu nennen welche dann realistisch eine max. Spurkranzhöhe von 0,8mm zulässt. Bei größerer Spurkranzhöhe wird dann das Rad durch den im Herzstückgrund auflafenden Spurkranz angehoben und der Lauf wird holperig.

    Hier bekommt man eine schon lange gewünschte Ergänzung des US Gleisystems in Code83 von Peco in betriebssicherer Ausführung zu einem annehmbaren Preis.


    Auch hier habe ich Verbesserungspotential gefunden. Zuerst aber ein Blick auf das Vorbild:

    https://www.ez2rail.com/switch…railway-rail-frog-85-num3

    Und genau so ein Herzstück aus Manganstahlguß hat man bei Peco nachgebildet. Aus funktionstechnischen Gründen hat man bei Peco das Herzstück jedoch aus einer Kombination von Neusilber und Kunststoff gefertigt. Ziel war auch bei nicht polarisierten Herzstück die stromlose Lücke so kurz wie möglich zu halten. Daher ist im Modell bei Peco das Herzstück nicht aus einem Stück gegossen, sondern aus mehreren Stücken mit Isolierung dazwischen gemacht worden.

    Desgleichen verhält es sich auch mit dem Mittelteil der DKW. Auch hier ist das Vorbild bei den Herzstücken aus Manganstahlguß zu suchen. Über das Aussehen sollte man dann sprechen wenn die Weiche eingebaut, eingeschottert und farblich gealtert ist.




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    Die Gelenkzungen erhalten ab Werk in der Regel ihre Stromversorgung über das Gelenk und/oder durch das Anliegen an der jeweiligen Backenschiene. Das funktioniert im Neuzustand ganz gut. Aber wenn die Weiche erst einmal eingebaut, eingeschottert oder gar farblich nachbehandelt wurde, ist es Essig mit einer zuverlässigen Stromversorgung der Gelenkzungen. Staubflusen, Schotterkleber und Farbe sind die Hauptursachen dafür. Auch alle deutschen Modellbahnweichen mit Gelenkzungen sind von diesem Problem betroffen.

    Hier habe ich Durchbrüche in die Stege im Schwellenrost gemacht um die zusätzliche Verkabelung schon vor dem Einbau anzubringen.





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    Insgesamt 8 kurze Stücken aus flexibler schwarzer Decoderlitze verbinden jetzt die Weichenzungen mit den Backenschienen. Damit umgeht man die o.a. Unwägbarkeiten.

    Das wird hinsichtlich der Stromversorgung nie wieder Ärger machen.





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    Weiter habe ich die Stromversorgung der Herzstücke verändert. Ab Werk war vorgesehen nur die isolierte Herzstückspitze (siehe 1. Bild in diesem Beitrag) wechelseitig mit Strom zu versorgen. Um das noch weiter zu verbessern, habe ich die Strombrücken der Flügelschienen durchtrennt. Die Flügelschienen von Weichenmitte bis zu Herstück sind nach wie vor dauernd mit den jeweiligen Backenschienen elektrisch verbunden.

    Die Flügelschienen hinter dem Herzstück wurden jetzt elektrisch dem Herzstück zugeschlagen. Ebenso die äusseren Teile des Herzstücks, die ab Werk dauernd stromlos gewesen waren. Die stromlose Lücke ist damit auf ein Minimum reduziert (siehe 2. Bild in diesem Beitrag).

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Moin Lutz und Mitleser


    Ob man sie nimmt oder nicht steht auf einem anderen Blatt, jeder so … usw.*#' !


    aber Danke für die Vorstellung und den „Kurztest“ bevor man wieder Seitenweise Spekulationen und Mutmaßungen ließt.:wissenschaftler:


    Gruß
    :matrose:
    Friedrich