Hallo,
da man sich beim Fremo, jedenfalls bei der Southwest Division, durch die Zeitalter bewegt, habe ich mir auch einiges an modernen Rollmaterial zugelegt. Das eigentlich entgegen meiner eigenen Überzeugung um auch für moderne Betriebssessions gerüstet zu sein. Die Dieselloks sind ja schon in einem eigenen Thread vorgestellt worden, hier dreht es sich hauptsächlich um moderne US Güterwagen.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß es nicht reicht für neu gekaufte Wagen zwar eine Wagenkarte zu schreiben, sie aber ansonsten unverändert nur auszupacken und auf die Gleise des Fremo Arrangements zu stellen. Das waren dann die Wagen die im Betrieb den Ärger verursachen und dafür eine Bad Order (Schadwagenmeldung) erhalten. In schlimmen Fällen müssen sie dann von den Gleisen genommen werden.
Hier möchte ich einmal stellvertretend die einfache Herrichtung eines neu gekauften Wagens zeigen.
Das ist der Kandidat. Vom Vorbild her ein FMC Boxcar 5077 DD.
Aufgedröselt: Waggonbauer FMC, gedeckter Güterwagen, Rauminhalt 5077 cubic inch, doppelte Schiebetüren.
Das Modell ist von Atlas aus der Master Serie, also deren Spitzenmodelle. Leider baut man bei Atlas ab Werk die Accumate Kupplungen ein. Die Kupplungen aus Plastik mögen ja auf Heimanlagen mit kurzen Zügen ganz leidlich funktionieren, aber wenn es ans Eingemachte geht erweisen sich diese Kupplungen als unzuverlässig. Die beiden Probleme sind die Entformungsschrägen der Köpfe und die Schäfte. Bei Kunststoffspritzguß muß man bei der Gestaltung des Werkzeugs sog. Entformungsschrägen vorsehen damit man das hergestellte Teil überhaupt aus der Werkzeughöhlung, genannt Formnest, bekommt. Bei den Kupplungsköpfen verläuft zudem die Trennebene der Werkzeughälften genau horizontal in der Mitte des Kopfes. Man hat also beim fertigen Teil horizontal in der Mitte immer einen kleinen Gußgrat, der tunlichst entfert werden sollte weil er die Funktion behindert. Dann aber ist hier auch diese Formnaht der am weitesten vorspringende Teil, zum oberen Rand und zum unteren Rand hin fällt wegen der notwendigen Entformungssschrägen das Teil jeweils schräg nach hinten ab. Man hat hier also eine Art dachförmige Ausbildung des Teils für die Zugkraftübertragung.
Beim Vorbild ist das jedoch eine ebene Fläche. Kommen beim Vorbild zwei dieser ebenen Flächen zusammen, so ergibt sich unter Zug, hier tatsächlich eine Flächenpressung, keine resultierenden Kräfte nach oben oder unten, weil diese beiden ebenen Teile preß aufeinanderliegen und der waagerechte Kraftverlauf senkrecht hindurchgeht.
Im Modell hat man bei der dachförmigen Ausbildung im Prinzip schiefe Ebenen. Es gibt ebenfalls einen waagerechten Kraftverlauf paralell zu den Gleisen. Jedoch liegen hier 2 schiefe Ebenen aufeinander. Daraus folgt, siehe Schulphysik: Es gibt resultierende vertikale Kräfte nach oben und nach unten.
Jetzt kommt noch in fieser Weise das etwas flexible Kunststoffmaterial unerwünscht in die Quere. Weil die Schäfte aus dem gleichen Material bestehen, können sie sich biegen.
Und wegen der vertikal auftretenden Kräfte tun sie das unter auch wenn die Kupplung auf Zug belastet wird.
Jetzt reicht u. U. ein unsauberer Schienenstoß oder Modulübergang und es gibt eine Zugtrennung. Großer Spaßverderber
Bei der Fremo Southwest Division hat man sich daher auf die Kadee Kupplungen geeeinigt. Die Kupplungen sind einschliesslich der Schäfte aus Metallwerkstoffen und können sich nicht biegen. Also ist hier zumindest schon mal ein Kupplungstausch angesagt.
Hier die Accumate Kupplungen aus Plastik noch einmal näher betrachtet.
Ausbau der Drehgestelle.
Ausbau der Kupplungsboxen, hier hängen auch noch die Drehgestellaufnahmen mit daran.
Bei den Atlas Wagen liegen aber noch 2 zusätzliche Boxen mit dabei. Da ich ein praktizierender Anhänger der Allradauflage bin, habe ich diese Plastikklötzchen aus Wankstützen von unten auf die Querträger eines Wagenendes geklebt.
Dann werden die neuen Kupplungen von Kadee eingebaut. Da nur mit Schaschlikstäbchen entkuppelt wird, kann man die Trip Pins entfernen was ein mehr vorbildähnliches Aussehen ergibt.
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." So werden die Radsätze aller Wagen auf Maßhaltigkeit überprüft. Auch hier können Ausrutscher dabei sein, die man auf diese Weise schon im Vorfeld eliminiert.
Das ist auch nur fair gegenüber den Mitspielern.
Des weiteren kontrolliert man die neu eingebauten Kupplungen ob sie sich in der richtigen Höhe befinden.
Zu diesem Zweck habe ich mir eine Lehre von Kadee gekauft. Extra die Ausführung in Kunststoff, so kann man man schnell mal eben auch auf der Anlage Kupplungshöhen kontrollieren ohne daß der Booster abschaltet.
Damit ist das neue Fahrzeug technisch fit gemacht und einsatzfähig. Ich führe diese Arbeiten bei jedem neu angeschafften Wagen gleich aus und lasse nicht einen Berg von unbehandelten Wagen anwachsen. Durch eine gescheite und geschickte Selbstorganisation bekommt man so auch riesige "Materialschlachten" bewältigt.
Hier fehlen dann noch die Wagenkarte.
Und das Quitscheentchengelb geht auf Dauer auch gar nicht. Das wird aber wohl noch bis zum Frühjahr warten müssen.