Hallo,
letzte Woche habe ich vom Gerhard eine Peco Bogenweiche übereignet bekommen. Die genaue Bezeichnung: Peco Streamline Code 100 No. SL-E86
Das Herzstück dieser altehrwürdigen Peco Weiche war den kontinentaleuropäischen Gepflogenheiten beim Modellbahnbetrieb angepasst, soll heißen große Herzstücklücken damit auch noch die die Radsätze von Vorgestern über diese Weiche fahren können. Ich habe jetzt nicht genau nachgemessen, aber gefallen hat mir das einfach nicht; trotz geschenktem Gaul dem man nicht ins Maul schaut.
Ich habe auf Abhilfe gesonnen:
Die Lösung war das Einlöten von Keilen in das Herzstück um die Lücken zu verkleinern. Die Keile waren nichts anderes als Abfallstückchen aus 0,5mm Messingblech die zurechtgefeilt wurden.
Jeweils ein Streifen wurde an die Flügelschienen gelötet und so beigefeilt, daß sie bündig mit der Schienenoberkante sind. Innen wurden mit einer geeigneten kleinen Feile sanfte Übergänge von den Schienenprofilflanken zu den Flanken der Keile geschaffen.
Das Löten selber erfolge mit einem 80W Elektroeisen unter Zugabe von Lötfett. Durch das Lötfett und den großen Wärmeinhalt des 80W Lötkolbens läuft der eigentliche Lötvorgang sehr schnell ab und es kommt nicht zum Aufschmelzen des Schwellenrosts.
Als Kontrollinstanz diente die NMRA Lehre:
An den Radlenkern selber wurde nichts geändert.
Damit ist diese modifizierte Weiche auch mit Radsätzen (2,8mm breit) nach aktueller NEM310 einwandfrei und rumpelfrei (d.h. ohne Einsinken) befahrbar sofern diese das Mindestinnenmaß von 14,4mm aufweisen.
Somit ist auch hier der Beweis erbracht, daß man alte Weichen, auch wenn sie schon auf den Modulen eingebaut sind, auf den neuesten technischen Stand bringen kann. Der Spurkranzauflauf mitsamt dem unschönen Einsinken ist damit passe'.
Zeitbedarf für diese Aktion: etwa 20 Minuten
Kosten: im Centbereich