Wagenbausätze von Westerfield

  • Hallo Lutz,

    zur Bremsanlage: Auch wenn man es nicht sieht, so weiß man es doch. Daher habe ich bei meinem Packwagen auch möglichst viel von der Bremse nachgebildet, obwohl man eigentlich nur den Bremszylinder von der Seite erkennen kann. Ich kann deine Beweggründe voll nachvollziehen.


    Grüße

    Johannes

  • Hallo,


    statt einen neuen Thread aufzumachen wärme ich diesen hier wieder auf. Wegen Übersichtlichkeit im Forum.


    Was wird das? Auf jeden Fall kein Dinosaurierskelett. Obwohl das gar nicht, eisenbahntechnisch betrachtet, so weit vom Zeitalter der Dinos entfernt ist.

  • Hallo Lutz, hallo Freunde


    Ich vermute mal: :wissenschaftler:


    Auf "Wangen", für den Rahmen eines Flatcar, zu Deutsch Plattform-, oder besser verständlich Rungenwagen.

    Merkmal an diesem Bauteil in der mitte der Ausschnitt für die Deichsel der Kupplung, die

    als Verstärkung unten wie ein Balken herausschaut, wo die Kupplung anmontiert ist.


    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Lutz,

    ich könnte mir vorstellen, daß die Teile zu einem Holztransport Wagen (Logging Car) gehören könnten. Das wären dann die Querträger, die in den zentralen Längsträger eingehängt werden. So etwas habe ich schon auf Bildern von amerikanischen Waldbahnen gesehen.


    Grüße

    Johannes

  • Hallo,


    bei dem Wagen handelt es sich um einen Bausatz für eine Caswell Gondola. Darunter sind offene Güterwagen zu verstehen die über eine Bodenentladung zur Seite verfügen.

    Abb. 75.
    Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Ro090097.
    www.zeno.org

    Eine Zeichnung aus dem von Roell soll das Prinzip verdeutlichen. Ein Teil des Wagenbodens besteht aus Klappen die sich nach unten öffnen und so einen Teil das Ladeguts herausrutschen lassen. Hier in Deutschland gab es früher solche Wagen auch. Weil sie sich aber nicht komplett entleerten, ein erheblicher Teil der Ladung zurück blieb und man trotzdem zur Schaufel greifen musste, konnten sie sich nicht durchsetzen.


    In den USA dagegen schon. Die Konstruktion war anders ausgeführt und nur ein kleiner Teil der Ladung blieb zurück.


    Im Frühjahr gelangten 3 dieser Wagenbausätze von Westerfield zu mir. So präsentiert sich der Inhalt der Schachtel nach dem Auspacken.



    Nach dem Auswickeln aus dem Seidenpapier. Unten der Wagenboden von innen. Man erkennt den großen Anteil an Fläche für die Klappen, nur schmale Stege des Wagenbodes sind fest.




    Es gibt 3 Bätter an Anleitung.

    Ganz links die Bauanleitung in Romanform. In der Mittel jetzt aussagekräftige Bilder vom jeweiligen Bauzustand und rechts Informationen zum Vorbild.



    Ausschnittvergrößerung über die Anordnung der Bremsanlage.



    Drehgestelle und Kupplungen müssen traditionell vom Kunden selber beschafft werden. Hier habe ich zusätzlich eine AB Bremsanlage von Tichy Trains dazu gelegt.

  • Hallo,


    Der Zusammenbau beginnt mit dem Ausschnitzen der Einzelteile aus der gemeinsamen Gußhaut. Die Gußhaut ist gießtechnisch bedingt und lässt sich bei kleinen und kleinsten Teilen nicht vermeiden.



    Hier ist ein Umlenkhebel für die Bremsanlage freipräpariert worden. Die Aussenkanten müssen noch befeilt und die Bohrungen für das Bremsgestänge gesetzt werden.



    Die Querträger werden dann erst einmal lose auf den Mittellängsträger gesetzt. Alle Bauteile hier müssen vor ihrem Zusammenbau bearbeitet und auf Passung gebracht werden.




    Erst wird der Rahmen lose unter den Wagenkasten gesetzt. Nachdem die einzelnen Querträger angepasst und ausgerichtet sind wird alles verklebt. Die Markierungen A und B beziehen sich auf das Handbremsendende rsp. auf das Nicht-Handbremsende.

  • Hallo,



    Der nächste Schritt ist ist aufwendig und sehr monoton.

    dsc08336wjc7h.jpg

    Es gilt 32 Röllchen von ihrer Gußhaut zu befreien und zu entgraten. Sie sind Teil der Verschlüsse für die Bodenklappen.



    dsc08337ovfms.jpg

    Anschliessend werden sie auf 1,2mm Messing Rundstab aufgefädelt. Aber Feld für Feld 2 Röllchen.



    dsc08338dscfx.jpg


    dsc08339l8eb3.jpg

    Wenn man damit fertig ist müssen sie alle ausgerichtet werden.



    dsc08340pecvp.jpg

    Erst dann können sie endgültig festgeklebt werden.

    Jetzt kann auch der andere Endträger angebracht werdnen. Die dem Bausatz beiligenden Coupler Boxen habe ich nicht genommen, sondern statt dessen welche von Kadee.



    dsc08341uuilb.jpg

    Wer jetzt mit den Nerven noch nicht fertige ist, kann die Ergänzungen für die Quertraversen anbringen. Dafür liegt ein Gußteil bei welches auf beiden Seiten Nietnachbildungen aufweist.



    dsc08342jieaf.jpg

    Dieses wird in entspechend lange Abschnitte geteilt.



    dsc08343czcpc.jpg

    Und die einzelnen Stücke unter den Mittellangträger geklebt.

  • Hallo,


    nächster Punkt:

    Die Bremsanlage. Hier habe ich einige Teile zusammnegestellt und vorbereitet. Bremszylinder und Luftbehälter sind schon aus jeweils 2 Teilen zusammengefügt.



    Der Bremszylinder wid noch mit einer Kolbenstange und Gabel von Tichy Trains komplettiert.



    Die ersten Teile wie Bremszylinder und Fangbügel sind angebracht.



    Steuerventil und Luftbehälter jeweils auf eigenen Konsolen.



    Für den kleinen Umlenkhebel wurde aus Messingblechstreifen ein Lagerbock gemacht. Stumpf unten am Längsträger ankleben reicht mir nicht, ich habe hier Bohrungen gesetzt und dem Bock verstiftet.



    Der große Umlenkhebel ist nur in der Gabel des Bremszylinders befestigt, ansonsten freischwebend. Ein Bremsgestänge ist schon angebracht.



    Die durchgehende Luftleitung wurde aus 0,8mm Messingdraht angefertigt. Die Leitungen vom Steuerventil zu den einzelnen Bauteilen sind aus 0,4mm Messingdraht. Das Gestänge zur Handbremse mit dazwischen geschalteten Kettengliedern habe ich hier schon angebracht.

    Gemäß meinen Standards bekam der Wagen eine 3-Punktlagerung. Die schwarze Platte gibt die Wankstütze für eine Drehgestell. Das andere kann frei pivotieren. Vorher wurden Kupplungen und Drehgestelle provisorisch montiert um die Höhe der Kupplungköpfe zu prüfen. Um die richtige Höhe nach Standard zu erreichen wurde der Wagen dann noch einmal um 2,5mm höher gelegt.




    Nachdem auch der Rest des Bremsgestänge angebracht worden ist, war es Zeit für einen Tee.

  • Hallo,


    nachdem gerade eine größere Bestellung für diverse Tees nach Ostfriesland losgeschickt worden ist, kann och diesen Bericht hier schreiben.


    Die Detaillierung des Wagenkastens steht an. Hier die sog. A-Seite. Die Handgriffe sind Normteile uns es gibt sie glücklicherweise für H0 schon vorgefertigt, d.h. fertig gebogen. Vorher hatte ich schon dusig 0,4mm Bohrungen in den Wagen gesetzt. Die Griffe werden da jetzt hinein gesteckt und mit Klebstoff fixiert. Was innen übersteht wird später mit einem watenfreien Seitenschneider angekniffen.



    Die B-Seite, das Handbremsende also, verlangt mehr an Details. Das Windwerk für die Handbremse ist von Tichy, das Handrad von Kadee und die Kette vom Schiffsmodellbau.



    Für die Tritte an den Ecken hatte ich Ätzteile bekommen die das Anfertigen origamimässig erleichtern. Ansonsten hätte man sie aus auch den Messingstreifen machen müssen.



    So sollen sie am Ende ausehen.

  • Hallo,


    dsc08385w8iea.jpg

    Bevor die Tritte angebracht werden konnten, mussten zuerst die Knotenbleche an den unteren Wagenkastenecken montiert werden.



    dsc083863cfix.jpg

    Weitere Versteifungen sind dann oben in den zweiten Feldern anzukleben. Sie wurden beim Vorbild nachträglich in den späten 1930er bis frühe 1940er Jahren angebracht. Da mein Wagenmodell in diesem Zeitalter spielen soll, war auch am Modell die Anbringung Pflicht.

    Schiefe Tritte und Klebstoffreste erkennt man erst auf den Fotos.



    dsc08388tyi94.jpg

    Nur stumpfes Ankleben hielt ich für nicht sinnvoll. Die Tritte habe ich daher mit kurzen Messingdrahtstücken verstiftet; Grapschsicherheit und so.



    dsc08390deeet.jpg

    Als letzter Schritt wurden dann die Hebel für die Betätigung des Öffungsmechanismus an den Stirnseiten angebracht.

    Rohbautechnisch ist dieser Wagen dann fertig gestellt.

    Bleiben noch:

    - Lackierung

    - Beschriftung

    - Alterung