Fachingen/Lahn an der Kanonenbahn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich möchte heute einmal mein eventuelles Thema für meine neuen Module vorstellen. Eventuell, weil ich auf die Rückmeldungen gespannt bin und als Neueinsteiger im Fremo mit Modellbauerfahrung gerne die Meinung der alten Hasen hören würde.


    Zuerst einmal ein Überblick über das Vorbild. Der Bahnhof Fachingen/Lahn ist Teil der ehemaligen "Kanonenbahn" Berlin/Metz. Fachingen/Lahn liegt im unteren Teil des Lahntals und folgt deshalb sehr Kurvenreich dem Flusslauf. Der Bahnhof Limburg/Lahn liegt etwa auf der Mitte der Gesamtrelation Giessen/Koblenz und beherrbergte bis in die 90er Jahre ein BW und ein AW. Von hier aus wurden neben der Lahntalbahn auch der Westerwald mit seinem Tonbergbau und die Aarstrecke bis Wiesbaden mit den dort ansässigen Industrien versorgt.

    Heute ist von der ehemaligen Hauptbahn nur noch ein Abklatsch vorhanden und verfügt im unteren Lahntal über keinen Industrieanschluss mehr. In letzter Zeit werden täglich zwei Güterzüge zwischen Limburg und Koblenz/Lützel bewegt. Meist handelt es sich dabei um Tonzüge aus Siershahn oder aus Richtung Weilburg.

    Es bietet sich an das Thema in Epoche III/IV anzusiedeln, weil in den 50-70ern die Hochzeit der Industrie in Fachingen gewesen ist. Leider habe ich (noch) keine Gesamtansicht aus dieser Zeit sondern nur aus den 40er Jahren. Anbei einmal ein Übersichtsbild mit meinen Erläuterungen.


    Die Bilder sind von Postkarten aus dem Nachlass meiner Großeltern. Mein Großvater hat in jungen Jahren im Steinbruch gearbeitet und nach dem Krieg im Fachinger Brunnen.

    Im MIttelpunkt der Fachinger Brunnen der 1740 entdeckt und seit 1746 Heilwasser in alle Welt verschickt. (Deutschlands bedeutendste Heilquelle) Die Erläuterungen am Rand habe ich entsprechend hinzugefügt.

    Die Feldbahnanschlüsse waren lediglich im Krieg gleichzeitig im Einsatz. So wurde der Manganabbau schon mit Kriegsende eingestellt und die Feldbahn zurückgebaut.

    Ebenso der Eisenerzabbau. Immerhin wurde der seit der Eisenzeit dort betrieben. So sind die umliegenden Wälder voll mit kleinen künstlichen Höhlen, den sogenannten "Pingen".

    Übrig geblieben sind im Birlenbacher Feld die gut sichtbaren Überreste des Mangansteinbruchs. Und am Ende der Au der Eingang zur Erzgrube.


    Die Verladung von Kalkstein gewann in den 50ern bis 70er Jahre große Bedeutung. Dazu wurden im Bereich der Vorrratsbunker eine neue Verladerampe gebaut. Trotz der Verladung von Kalkgestein in die Lahnschiffe war das Güteraufkommen so groß, das teilweise 20 Leute fest am Fachinger Bahnhof angestellt waren. Die Besonderheit war, dass der Brunnen und die Kalksteinverladung gegenüberliegend der Durchfahrgleise lagen. Hinzu kam noch, dass nach dem Krieg die Brücke nur eingleisig aufgebaut wurde. Außerdem wurde die Ortsgüteranlage vom Hausbahnsteig aus versorgt. Das führte teilweise dazu, dass vom zweiten Bahnsteig aus beide Richtungen bedient werden mussten. Die Rangierbewegungen waren so groß, dass eine Köf permanent anwesend war. Die Reste des Schuppens (Diese Wellblechausführung) wurde beim ersten Rückbau der Gleise in den 80ern restlos entfernt.

    Von der neuen Verladerampe habe ich noch keine Bilder gefunden. Diese ist immer nur teilweise im Bild. Ich habe mir jetzt die Gleispläne aus den 70ern bestellt und hoffe die genaue Lage und Größe herauszufinden. Es steht noch ein Besuch bei einer alten Dame aus in deren Fotoarchiv ich stöbern darf. Aber das kann noch etwas dauern wir haben halt Corona.

    Hier ein Bild der Au aus den 50er Jahren. Zu erkennen ist im rechten Bildteil, oberhalb der Häuser, die Trasse der Feldbahn zur Eisenerzmine.


    Die Brücke über die Lahn stellt für das Projekt eine Herausforderung dar. Aber der Zufall will es, dass genau diese Brücke bei Krüger Modellbau im Sortiment ist.

    Hier dir Brücke in der zweigleisigen Ausführung ebenfalls während des Krieges. Die Qualität ist etwas schlecht, aber ich musste das komplett vergilbte Bild einscannen und nachbearbeiten.


    Im Hintergrund der damals noch vorhandene Backsteinbrand, der nach meinen Informationen nach dem Krieg nicht mehr betrieben wurde.

    Wird fortgesetzt.


    Bis dahin mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    auf Anregung von Rainer habe ich den Thread vom "Vorbild" in die Rubrik "Anlagenplanung" verschoben. Ich denke, dass er mittlerweile dort besser aufgehoben ist. Wir sind ja schon alle weit entfernt vom Vorbild.

    Den Thread mit allen Antworten findet ihr hier.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas S () aus folgendem Grund: Link aktualisiert.