Wie ich zum 3D konstruieren kam

  • Hallo zusammen,


    ein Beitrag im DSO über die BfB (Bundesmonopolverwaltung für Branntwein) in Neu-Isenburg weckte in mir Begehrlichkeiten nach den grünen Kesselwagen der BfB.


    https://www.drehscheibe-online…15547,9415547#msg-9415547


    Leider gab es nur noch welche von Märklin zu finden, was mich aber nicht abhielt 8 dieser Wagen zu beschaffen.


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    Anmerkung am Rand: In Veilbronn sind mittlerweile die Bäume gewachsen, sonst hat sich aber nicht viel getan.


    Leider zeigten 3 dieser Kesselwagen leichte Ausfallerscheinungen in Form einer hängenden Kupplung, die keinerlei Rangierspaß mehr zuließ.


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    Wie man sieht, besteht die Kupplungsdeichsel nur aus einem flachen Profil ohne Versteifungen, das an entscheidenen Stellen nur 0,6 mm stark ist. Durch das Gewicht der Kupplung kommt es wohl mit der Zeit zum Durchbiegen und damit zu einer hängenden Kupplung. Der Kupplugsschacht entspricht auch nicht im Entferntesten der NEM-Norm Die fürchterlichen Wechselstromradsätze fliegen systembedingt natürlich auch raus.


    Irgendwie drängte sich jetzt der Gedanke an eine 3D-Konstruktion auf, um diese Unzulänglichkeiten abzustellen. In 2D zeichne ich schon viele Jahre mit AutoCad, aber mit 3D hatte ich überhaupt keine Erfahrung.


    Einer meiner Freunde empfahl mir FreeCad, das wie der Name schon sagt kostenlos ist. In YouTube habe ich mir dann mehrer Tutorials reingezogen, in denen es aber zum Teil höllisch schnell abging, so dass ich sie mehrfach anschauen mußte. Der Mauszeiger flitze in den Tutorials so schnell hin und her, dass man kaum sehen konnte welches Werkzeug gerade angewählt wurde. Nach dem Nachstellen der Beispiele aus den Tutorials ging es dann aber los. Nach einer Woche hatte ich schon das erste Teil fast fertig, aber FreeCad hat ein paar Schwächen, an denen ich mehr oder minder lange geknabbert habe. *glu3* Nach 2 Wochen hatte ich dann den Bogen raus und habe dann an einem Abend das Teil komplett neu gezeichnet.


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    Heute morgen kamen dann die ersten beiden Muster


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    Die Kupplung passt super, aber die Bohrung war um 0,2 mm zu klein. Werde heute abend die Zeichnung nochmal überprüfen. Mit der Rundfeile wurde das aber schnell behoben.


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    Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Kupplung hängt aber immer noch leicht nach unten, was wohl dem Spalt zwischen der Kupplungsdeichsel und der Schraube geschuldet ist. Der Spalt muss ja sein, damit sich die Deichsel bewegen kann. Ich schätze, wenn ich die Wandstärke der Deichsel unter der Schraube um 0,1 mm dicker mache, sollte das Problem gelöst sein. Dafür macht man ja schließlichPrototypen.


    Bis demnächst aus diesem Keller


    Martin