Weichen der nächsten Generation

  • Hallo!



    Was lange währt wird endlich gut...


    Der Anfang ist gemacht mit der kleinsten der RhB, weitere werden folgen.


    CNC-gebohrter, gefräster Schwellenrost, Weinert Messinggußkleineisen sind weitere Eckdaten.


    Wahlweise mit Code 70, Code 75 oder Code 83 - notfalls auch mit Code 55 oder Tillig Code 100 alles ist drin.



    Die nächsten Schritte:


    - statt Fischschwanz ein 90°Fräser dann werden die Ergebnisse noch sauberer

    - weitere Geometrien

    - ergänzende Kleineisen für Radlenker neuerer Bauart

    - Materialsuche für Betonschwellen




  • Hallo Walter

    Wow - das sieht cool aus!

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Fräsung noch etwas sauberer wird, wenn das Sperrholz vorher mit Tiefengrund mehrfach eingelassen wurde oder aber, dass Du auf Flugzeug-Bikensperrholz wechselst.
    Das ist sehr viel härter (aber auch teurer).


    Magst Du uns - ohne zu viel von Deinem Know-How über das Weichenfräsen zu verraten - verraten, wie Deine Werkzeug-Kette ausschaut?

    Womit zeichnest Du? Womit generierst Du die CAM Files (NC/G-Code)? Auf welcher Maschine fräst Du das?

    Und welche Fräser und woher?


    LG

    Axel

  • Hallo Axel,


    hab eine High-Z S-400T von CNC-Step

    Grundlage für die Zeichnung ist ein dxf Export von Raily4,

    da hab ich mir Moduldateien für Schwellen und diverse Hilfssymbole erstellt.

    Leider macht der dxf-Wust Umwege nötig. Deshalb bereinige ich

    die Datei erst mit Corel Draw, dessen DXF-Export landet dann bei

    ConstruCAM zum Berechnen der Fräsbahnen nach Eingabe des Werkzeugs.

    Dies kann direkt zu winpcnc den G-Code senden.


    Wie schon geschrieben, hab ich keinen optimalen Fräser (Zweischneider Fischschwanz) verwendet,

    wollte erstmal testen ob das grundsätzlich so funktioniert wie ich mir das vorstellte.

    Die Fräser beziehe ich direkt von einem Hersteller in der Nähe, der liefert aber

    nur an Gewerbe mit Mindestbestellmengen, leider nichts spezielles für Holz.

    Beim nächsten Mal wird sicher kein Fischschwanz zum Einsatz kommen,

    werde da noch Test mit steiler Spannut, senkrechter Spannut und linksdrehender Spannut testen.

    Sorotec hat da ein gute Auswahl.


    Das Holz ist kein Sperrholz sondern ein Birkebrettchen massiv mit 2mm Stärke.

    Das mit dem Tiefengrund werde ich mal testen. Aber wie siehts dann mit

    dem beliebten Beizen zum Einfärben aus?

    • Offizieller Beitrag

    Gude Walter,


    ist immer wieder schön Deine Weichen zu sehen. Sehr feine Arbeit. Das mit dem Birkenbrettchen massiv ist sicher besser als Multiplex. Wie Du sagst, spätestens beim Beizen sieht es an den Rändern nicht mehr nach Schwelle aus.

    Versuche mal Eichenfurnier. Gibt es in Platten bis 5mm.
    Ich verwende Einzahnfräser der Fa. Corintian Diamond Tools bei Frankfurt. Interessanter Weise vertreiben die ausschließlich über Amazon, aber man kann anrufen und hat Support. Die Fräser haben eine extreme Standzeit und sind günstig. Sorotec hatte ich vorher, aber die Qualtität ist nicht besser sondern nur teurer.

    Hier der Link zu meinen Fräsern. Gibt es von 1,5mm bis 6mm. Ich Fräse spiralförmig im Gleichlauf. Das hat den Vorteil, dass am Nutzen keine Fransen entstehen.

    Mit dem 2mm Fräser verwende ich folgende Parameter: Spindel = 23000U/min, Vorschub=1332mm/min, Zustellung 2mm (max)


    Viele Grüße aus dem Lahntal

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    normale Spiralfräser sind kein Thema, die bekomme ich in guter Qualität und vernünftigen Preis beim Hersteller in meiner Nähe (HPtec)


    Was ich bisher nur bei Sorotec gefunden habe sind die mit senkrechter bzw. linksdrehender Spahnnut.

    Der normale Fräser zieht das dünne Material nach oben. Zwischen den Schwellen wollte ich 0,5 stehen lassen,

    die hats mir im Mittelteil aber teilweise durch hochziehen weggefräst. Bin dann um 0,3 höher, dann gings.

    Sicher, Vakuumtisch wäre vermutlich auch eine Lösung...


    Bei den H0-Weichen werde ich bei Birke bleiben, Eiche hab ich vorliegen, da ist mir die Maserung zu grob.


    Für Spur Null verwende ich aktuell Schwellen aus Nußbaum. Auch hier werde ich die Bauweise mal Testen mit

    den Kleineisen von K-Modul und dann sehen ob ich bei Nußbaum bleibe oder auf Eiche wechsle.

    • Offizieller Beitrag

    Gude Walter,


    Die Fräser sind Einzahnfräser und speziell für CNC-Holzfertigung. Hier wird dem von Dir beschriebenen Problem mit dem Hochziehen vom Material durch einenn Facettenschliff begegnet. Als Beispiel: Ich Fräse für meinen Nachbarn (Schreiner) Intarsien in Türen. Z.B "WC", Teeküche" usw. Die Türen sind dann meist Buche dunkel und die Intarsie Pappel, oder Birke hell. Lange Rede kurzer Sinn: Das Furnier ist meistens so um 1mm dick. Ich habe mir einen Kasten aus Multiplex gebaut mit 3mm Löchern im Raster von 2cm. Daran schließe ich den Staubsauger an und fertig ist der Vakuumtisch. Das Furnier mit der Schere grob zugeschnitten und den Rest mit einem Gummilappen abgedeckt.

    Der Tisch steht immer an der gleichen Stelle und wenn die Lochplatte verschlissen ist wird ne neue angefertigt und plangefräst. Damit hast Du das Problem erschossen. Den Tisch zu bauen ist eine Sache von 2 Stunden die Platte macht die CNC für mich.

    In der Kombi mit den genannten Fräsern habe ich excellente Kanten, die kaum noch einer Nacharbeit bedürfen.


    Meint Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Gude Walter,

    Ja, hab ich. Das muss auch so sein sonst läuft der Staubsauger im eigenen Saft. Ich habe einen normalen Industriesauger mit Zyklon. Zwei getrennte Schieber für die Einstellung sind hilfreich.


    Bin gespannt was du zu den Fräser sagst.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    danke nochmal für die Tipps! Das Ergebnis mit den Fräsern kann sich sehen lassen, saubere Kanten wie man sie sich wünscht:Bildschirmfoto vom 2020-11-20 19-30-42.png


    Jetzt fehlen nur noch die Kleineisen für die Radlenker mit Stützwinkel.

    Die passen nicht nur für die RhB-Weichen, auch bei der Normalspur kommen diese

    zum Einsatz. Zeichnung ist fertig, jetzt kommt Urmodell und dann die Serie.

    Der Radlenker wird aus MS-Profil erstellt:

    Kleineisen.JPG


    pasted-from-clipboard.png

  • Daran schließe ich den Staubsauger an und fertig ist der Vakuumtisch.


    Meint Thomas


    Hallo Thomas,


    das ist ein nicht ganz ungefährliches Verfahren. Ein normaler Haushaltsstaubsauger wird über den Saugstrom gekühlt. Wenn dieser durch das "Vakuum" blockiert wird, ist eine Überhitzung des Staubsaugers und ggf. ein Brand nicht auszuschließen.


    Es sei denn, Du verwendest einen Nasssauger, dann wäre alles okay. Dieser verfügt über eine getrennte Motorkühlung.


    Viele Grüße, Johannes

  • Hallo!



    nun gibts neue Bilder, noch nicht die endgültige Version, ab vorzeigbar.

    Übrigens lassen sich damit Weichen mit Code 70, Code 75 und Code 83 bauen,

    natürlich auch andere Spurweiten.


    Die Stützwinkel werden noch verstärkt und die äußeren Schrauben noch etwas versetzt. Das

    U-Profil des Radlenkers ist aufgelegt und verlötet. Durch entsprechende Bleche zwischen

    Stützwinkel und Profil kann die Rillenweite für feinere Radsätze angepasst werden,

    Also auch H0pur tauglich!





    zum Vergleich das Original:



    Im Zungenbereich und an der Herzstückspitze sind noch durchgehende Rippenplatten um

    das Maß der Spurweite zu garantieren. Diese aus Messing gegossen würden

    einen Kurzschluß verursachen, die zusätzlich Typen wären auch sehr kostspielig.

    Sicher machbar, aber lohnt sich eine hohe drei- bis vierstellige Investition?



    Besser den Betrag in Kleineisen mit Federklemmen und Versuche für Betonschwellen investieren.....