Projektvorschlag Pöbeltalbahn

  • Hallo Leute!
    Ich werfe hier mal einen Ball in die Luft.


    Beim Recherchieren nach Hintergrundinformationen aufgefallen; die nie fertig gestellte Pöbeltalbahn.
    http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%B6beltalbahn
    In den USA sind die modellbahnerischen Umsetzungen solcher Projekte gang und gäbe. Es sind oft Anlagen realisiert worden einen logischen halbrealen Hintergrund haben.
    John Allens Gorre & Daphetid
    http://en.wikipedia.org/wiki/Gorre_%26_Daphetid
    oder die Virginian & Ohio von W.Allen McClelland.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Virginian_and_Ohio
    um nur mal die prominentesten zu nennen. Beide Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Vorbildtreue, was Detaillierung, Ambiente, Betriebsablauf und Gleisanlagen betrifft, aus, obwohl das Vorbild nie existiert hat.
    Mit so einem Fall hätte man es hier auch zu tun. Einige Kilometer Trasse sind ja in der Realität tatsächlich gebaut worden.
    Als Modellbahner müsste man jetzt jede Menge Recherchen betreiben um die Bahn im Modell glaubhaft darstellen zu können.
    Nur mal kurz von mir angerissen:
    - schwere Kohlenzüge auf 750mm Spur
    - mit allem was dazugehört, schwere Loks, Vorspann, Nachschub
    - Verzweigebahnhof Schmiedeberg mit umfangreichen Gleisanlagen, evtl, eigenes BW
    - Motiv Schmalspurzug auf der Staumauerkrone ( Talsperre Seyde)
    - wegen des hohen Verkehrsaufkommens "bessere" Signalisierung der Schmalspurstrecken


    Alles erstmal für den deutschen Modellbahner Neuland und starker Tobak. Weil noch nie dagewesen und deshalb erstmal ausserhalb des Vorstellungshorizonts. Es erfordert auch wie schon gesagt umfangreiche Recherche und die rel. aufwendige selbstständige Entwicklung eines glaubwürdigen Hintergrunds einer derart "verbogenen" Realität. Man kann es auch als eine alternative Realität oder Welt betrachten.
    Und es erfordert Mut weil man Neuland betreten muß.


    Nur mal als Vorschlag von mir gedacht.
    Meine 2 Cent.

  • Hallo Lutz,


    Ich werfe hier mal einen Ball in die Luft.


    Dann fange ich diesen und werfe ihn zusammen mit den folgenden Gedanken wieder in die Luft:


    Hochinteressante Idee!
    - Welche Waggons würden in so einem Fall für den Transport der Kohle zum Tragen kommen?
    - FREMO-Modulbauweise oder Stationäre Anlage?
    - Signalisierung könnte ähnlich wie bei der HSB gestaltet sein.


    Für die weitere grobe Planung müsste man erst mal einen Streckenverlauf skizzieren, oder presche ich damit zu weit vor?

  • Hallo Robert!


    Da fängt es schon an interessant zu werden wenn man einsteigt. Andere Leute sagen kompliziert weil, man sich mit der Sache auseinandersetzen geistig muß.
    Zu den Wagen.
    In Ep.1 gibt es natürlich die Möglichkeit die Kohle in offenen Güterwagen zu Transportieren. Beladen wäre über Schüttrutschen recht einfach. Aber Entladen. So 20 Mann mit Schaufel und Schipp-Schipp-Hurra wäre eine Möglichkeit.
    Eine andere Möglichkeit wäre einen Analogieschluß zu ziehen. Ganz in der Nähe gab s auch das:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Windbergbahn
    Hier interessieren in diesem Zusammenhang die Kohlewagen der Albertbahn. Und zwar die mit dem Klappboden. Die Technologie war in Sachsen im 19. Jahrhundert also schon vorhanden. Hier heraus müsste jetzt eine schmalspurige Variante entwickelt werden. Man kann annehmen solche Wagen wären höchstwahrscheinlich als Drehgestellfahrzeuge ausgeführt worden. Als weiterer Fixpunkt für die Konstruktion wäre die zulässige Achslast. Ausgehend davon kann man jetzt das wahrscheinliche Eigengewicht in Analogieschluß von offenen Güterwagen her abschätzen, wobei ich vorsichtig mit einen Gewichtsfaktor von 1,3 für den Selbstentader gegenüber 1,0 für normalen offen Wagen ausgehe. Mit den spezifischen Gewicht für Kohle als Ladegut komme ich über das max. Ladegewicht auf das erforderliche Ladevolumen das ein solcher Selbstentlader bereit stellen muß. Als Einschränkung habe ich das Lichtraumprofil der sächs. Schmalspurbahnen, aber dafür kann ich ja etwas in die Länge gehen. Wenn ich dann länger werde muß ich auch mindestens 2 Bodenklappen zum Entleeren vorsehen. Damit kristallisiert sich dann langsam des Aussehen und die Abmessungen eines solchen fiktiven Wagens heraus. Wobei ich beim Entladevorgang durch Bodenklappen zwischen den Schienen ausgehe.


    Als anderen Ansatz kann man natürlich jetzt auch mal nachschauen und suchen ob es bei anderen Schmalspurbahnen nicht schon derartige Wagen gibt. Brauchbare Konstruktionen könnten übernommen oder abgewandelt werden.


    In den USA waren um die Zeit schon lange die Selbstentlader, Hopper genannt, weit verbreitet. Der Boden hat so eine Art Sägezahnprofil, es ist immer ein Schräge vorhanden und so rutscht das Schüttgut durch die am tiefsten Punkt angebrachten Entleerungsklappen vollständig heraus. Damals schickten die Deutschen Eisenbahnen Studienkommissionen in die USA die die dortige Technik studieren sollten. Sachsen haben diese Ausflüge z.B. die Trestles beschert:
    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20080623122106
    Könnte auch in Colorado stehen...
    Wäre nicht auszuschliessen, daß sich die K.Sächs.Sts.B. an den US Hoppern orientiert hätte.


    Georg Talbot hat seinen selbstentladenden Trichterwagen schon 1891 zum Patent angemeldet. Auch das wäre eine Möglichkeit, wobei entsprechend gestaltete Trichterwagen auch zwischen die Schienen entleeren können.


    Ich fasse noch mal zusammen:
    - Bodenklappen Selbstentlader a'la Albertsbahn
    - Bodenentlader amerikanischer Bauart (Hopper)
    - Selbstentlader nach Talbot
    Wobei alle Konstruktionen eben auf 750mm Schmalspur ausgelegt werden müssen.


    Fremo lasse ich erst mal hier, [ironie]gut daß das Mittelalter vorbei ist. :rolleyes: [/ironie] Ebenso wie jemand der sich dieses Themas annimmt seine Anlage im Endeffekt gestalten möchte.
    Streckenverlauf, ich glaube nicht daß jemand zu Hause genug Platz hat die komplette Bahn darzustellen. Es können immer nur Ausschnitte sein.
    Könnte dann aber z.B. erklären warum es auf einmal auf einer zukünftigen Modellbahnanlage des Bhf. Hainsberg eine große Umladeanlage für Schüttgüter von Schmalspur auf Normalspur gibt.


    Edit. Zahlendreher korrigiert

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()


  • Da war doch mal was....zweites Bild: http://www.modellbau-unikate.d…e/prototypen/h0ewagen.php
    Den Mansfelder könnte man dafür vielleicht verwenden. Gebaut habe ich ihn zwar erst ein mal aber da lässt sich auch eine Fräsdatei draus machen ;)


    ich glaube nicht daß jemand zu Hause genug Platz hat die komplette Bahn darzustellen.


    Doch, hätte ich schon aber die RSN ist damit bereits verplant. :blush2:

  • Hallo Kollegen,
    im ersten Moment habe ich gedacht, daß ich hier veräppelt werden soll. Aber es gab sie ja wirklich, die Pläne...
    Der fiktive Kohlewagen könnte auch so aussehen, wie die Sandversatzwagen der Schlesischen Kohlebergwerke. Dies sind Sattelbogenwagen mit einem lose aufgesetzten Kasten. Dieser wird mit in der Höhe versetzten Rollen angehoben, daß Ladegut fällt nach unten raus...


    hier ein Filmchen:
    http://www.youtube.com/watch?v=gxqnPDVKuKs


    Mal sehen, wie´s weitergeht
    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Ein sehr interessantes und fesselndes Projekt hat da Lutz in die Runde geworfen.
    Auch die schnell einsetzende Ideenfindung von Robert und Christian gefallen mir. Ich sag mal Dankeschön.
    Hier werde ich wohl immer vorbei schauen. Das wäre mal eine richtig tolle Gruppenentwicklung in einem Modellbahnclub,
    einer Interessengemeinschaft. Was wird wohl daraus werden...
    ...überlegt mitten im Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)