Moin moin zusammen,
sehr lange ist es her, da habe ich irgendwoher einen Beutel mit „Wagenschrott“ erhalten. Es handelte sich um die Überreste eines reichlich verunglückten Versuchs aus einem Bausatz von Schiffer Design einen Glastransportwagen nach Vorbild der St. Gobain AG in Stolberg zu bauen. Der Beutel kam ohne Bauanleitung, Beschriftung oder Fahrwerk zu mir.
Ich habe mich dann nicht weiter darum gekümmert, denn die Einzelteile sahen nicht sehr verlockend aus. Vor einiger Zeit fiel mir der Beutel beim Ausmisten wieder in die Hände. Er lag schnell auf dem Haufen „für den Müll“…
… Vor ein paar Tagen habe ich mir doch noch mal eine Bauanleitung ausgeliehen und geschaut, was zu machen wäre. … Okay, den „Schock“ musste ich erst mal verdauen, denn eigentlich hätte ein (fast) ganzer Wagenkasten vor mir liegen müssen. Stattdessen hatte ich das hier:
Der Wagenkasten war auseinander gebrochen, die obere Querstrebe fehlte, der Boden war krumm, zwei Jalousien angefangen -eine davon mit Riss-, die Mittelwände verbogen, krumme Griffstangen und, und, und...
Nach einigem Grübeln wagte ich mich dann an einen Bauversuch, mit ungewissem Ausgang. Um dem Konstrukt später eine ausreichende Festigkeit zu geben entschloss ich mich dazu den „Bausatz“ zusammenzulöten.
Im ersten Schritt wurden zwei Jalousien an eine Seitenwand gelötet, dann folgte der erste Mittelträger. Es folgten die mittleren Jalousien und der zweite Mittelträger.
Nun kamen noch die beiden letzten Jalousien und das andere Seitenfeld.
Für die Jalousien waren feine Nuten in den Feldern vorgesehen, da sollten sie (bei einem neuen Bausatz) hinein geschoben werden. Ich habe die Jalousien so vorgebogen, dass sie in diese Nuten passten und sie dann von innen eingelötet. Die Finger haben sich gefreut...
Das Dach, aus 0,4 mm Neusilber geätzt, sollte rund vorgebogen werden… aussichtslos, das Blech ist viel zu steif. Deshalb habe ich die Seitenteile um 90 Grad abgeklappt und das Dach mittig auf beide Seitenwände aufgelötet.
Als Fahrgestellspender kommt ein Fleischmann O 10 zur Verwendung. Um das Fahrgestell einsetzen zu können mussten einige Streben am Aufbau von innen beigeschliffen werden.
Da das Bremserhaus beim Zusammenbau dafür sorgte, dass sich das Fahrgestell etwa einen halben Millimeter verschob habe ich die in der Aufnahme oben rechts zu sehende „Ansetzplatte“ entfernt. Nun passte das Fahrgestell leidlich; ein, zwei Zehntel fehlen noch in der Länge.
Zugegeben, eine sehr unkonventionelle Reparatur, die auch nicht ganz maßstäblich ausgefallen sein dürfte. Auch wenn es einiges zu meckern gäbe – für einen Versuch bin ich alles in allem zufrieden.
Demnächst kommen noch Lackierung und Beschriftung, dann steht dem Einsatz nichts mehr im Wege.
Ach ja, zum eindeutig zweideutigen Titel: Ja, der ist noch zu retten (gewesen)!
Herzliche Grüße
Andreas