Hallo,
gestern ist dann mein bestellter Bausatz eingetroffen:
Nach der ersten Sichtung des sauber gefertigten Bausatzes auf Vollständigkeit einmal über das Konzept sinniert. Er ist so gut durchdacht, daß sich tatsächlich 24 verschiedene Varianten mit den Teilen aus diesem einzigen Bausatz herausschinden lassen, dabei sind die Beschriftungsvarianten nicht berücksichtigt. Davon sind einige nicht sinnvoll und eher theoretischer Natur.
Ich fange einmal ganz unten an:
Laut Verkaufsbeschreibung sind das RP25 Radsätze. Seht schön innen und aussen profilierte Radscheiben, sogar mit Entlastungsbohrungen. Aber auch diese Radsätze werden sich der Prüfung auf Einhaltung der Normen unterziehen müssen.
Überprüfen der Spurkranzhöhe und des korrekten Innenmaßes. Wie man sieht, die Spurkranzhöhe ist o.k. aber sie fallen beim Innenmaß durch. Das Radsatzinnenmaß ist zu gering. Nachmessen mit dem Meßschieber ergab denn 14,3mm. Das entspricht weder der NMRA S-4.2 noch der aktuell gültigen NEM310.
Die Radscheiben müssen also jeweils ein Stück nach aussen auf der Achse verschoben werden um das Mittelmaß von 14,5mm zu erreichen.
Die nächste Prüfung der Radscheibenbreite. Wie man sieht, sie fallen durch. Sie entsprechen nicht einmal der RP-25. Für Code 110 sind sie zu schmal, für Code 93 zu breit. Nachmessen ergab 2,6mm Breite der Radscheiben.
Damit fallen diese Räder in die Herzstücke hinein sowohl bei Weichen nach NMRA S-3.2 als auch nach NEM110 und reihen sich in die Werksnormen ein, von denen wir leider schon viel zu viele verschiedene haben.
Somit steht der Modellbahner der diese Radsätze im Betrieb einsetzen will vor einem gewissen Dilemma. Die Genauigkeitsansprüche, die an diesen Wagenbausatz gestellt werden, sollten nicht bei den Radsätzen aufhören.
Ich für meinen Teil werde mir neue Radsätze nach Norm besorgen.