Schmalspuriges

  • Hallo Thomas,


    eben deswegen; es gibt auch Messingwagen. Normalerweise sind die Kadee Kupplungen in einer Box aus Kunststoff und damit isoliert. Hier am vorderen Ende der Lok erfordert den Einbau einer Kupplungsbox zu viel Wegnahme von Material und dar Kuhfänger noch Old School aus Einzelteilen zusammengesetzt wurde, ist das nicht empfehlenswert.

    Daher die einfachere Lösung mit der Kupplung aus Plastik.

  • Hallo,


    Jetzt habe ich einmal etwas probiert:


    Vorher



    dsc046934gjdh.jpg

    Nacher


    Der Zylinderblock ist aus Blechen und Drehteilen zusammengelötet. Das äussere Verkleidungsblech hat man schief angelötet. Es ist ein einziges durchgehendes Stück Blech was im Modell oben als eine Seitenwand des Rauchkammersattels anfängt, die Zylinderaussenverkleidung darstellt und auf der Rückseite des Zylinders am unteren Querträger endet. Hier auszulöten und zu richten würde einem kompletten Wiederaufbau der Zylinderblöcke bedeuten. Bei der Herstellung hat man im Werk dafür Lötlehren gehabt über die ich nicht verfüge.

    Als Alternative habe ich daher zur Feile gegriffen und die überstehenden Kanten der Zylinderverkleidung gerade gefeilt. Damit habe ich zumindest optisch den Eindruck eines geraden Zylinderblocks erzeugt. Die immer noch schief stehende Oberkante kann ich verschmerzen, sie fällt nicht so stark auf und vermittelt auch nicht den Eindruck eines nach vorne geneigten Zylinders wie die schiefe Seitenverkleidung vorher.

  • Hallo,


    da man ja auch einmal etwas zum dahinter hängen braucht, habe ich mir diesen harmlos aussehenden Plastikbausatz von Rail Line gekauft:


    Aus diesem Bausatz lässt sich ein schmalspuriger Box Car der Rio Grande bauen. Daneben ein Tütchen mit den bereits gebogenen Griffen und noch eine kurze Länge Angelschnur.

    Drehgestelle, Kupplungen und Beschriftung liegen nicht bei, die muß man sich selber besorgen.





    Für die Drehgestelle habe nach den guten Erfahrungen in H0 auch die Ausführung für H0n3 von Kadee gewählt.

    Es ist jedoch bei H0n3 einiges anders. Sind die DG in H0 bereits montiert, so werden sie in H0n3 in Einzelteilen geliefert. Sie sind komplett aus Metallguß gefertigt, haben eine richtige Federung und zusätzlich liegen noch die DG-Aufnahmen für Selbstbauprojekte mit in der Tüte.

    Ein DG habe ich hier schon mit viel Fummelei zusammen gebaut. Das andere harrt noch seiner Errichtung.





    Das fertige DG noch einmal aus der Nähe betrachtet.



    Ansicht von unten. Man hat sich bei Kadee streng an das Vorbild gehalten und genau wie beim Vorbild muß auch dieses 1:87 DG gefügt werden.





    Es beginnt mit der unteren Quertraverse auf deren Aufnahmen 4 kleine Federchen pro Seite lose aufzulegen sind. Das macht dann 8 Federchen pro DG; Zugluft, heftiges Ausatmen ist ab sofort einzustellen und man sollte tunlichst seinen Husten- und Niesreiz unterdrücken.





    Anschliessend wird die obere Quertraverse aufgelegt.

    Dann fasst ,an beide Quertraversen von unten und oben und drückt die zusammen, so daß die Federchen kompromiert werden und nicht wegspringen können. Das leichter geschrieben als getan. Hat man es geschafft die beiden Quertraversen zwischen Zeigefinger und Daumen zu plazieren und sie einhändig zu halten und zusammen zu pressen, dann greft man sich mit der freien Hand eine der DG Seitenwangen. Unter Fummelei und 45° Verdrehung lässt sich der quadratische Ausschnitt in der Seitenwange über die Enden von oberer und unterer Quertraverse gleichzeitig stülpen. Danach kann man die Seitenwange in die Waagerechte drehen. Aber jetzt nicht erleichtert loslassen, man hat erst die Hälfte geschafft. Ansonsten werden sich die 8 Federchen unweigerlich an Murphyschen Gesetze erinnern und davon fliegen; entweder a) auf Nimmerwiedersehen in eine andere Galaxis oder b) direkt ins Auge.

    Nein tapfer die beiden Quertraversen weiter zusammendrücken und erst noch die andere Seitenwange montierfummeln.

    Erst jetzt kann man vorsichtig loslassen und wenn nichts weg- und auseinanderfliegt erleichtert aufatmen.





    Anschliessend erfolgt die Montage der Radsätze. Dazu verdreht man beide Seitenwangen eines DG um etwa jeweils 30° gegeneinander; aber nicht weiter, sonst fliegt wieder alles auseinander. Dann lassen sich die Radsätze einlegen.

    Jetzt erst kann man sich entspannt zurück lehnen.

  • Hallo,


    war es bis jetzt Vorgeplänkel, so geht es jetzt mit dem eigenlichen Wagenbausatz weiter.

    Zuerst wurde der Wagenkasten und der Boden mit ca. 130 Bohrungen versehen. Sie dienen später der Ausfnahme von Griffen und anderen Bauteilen.


    Zuerst der Anbau der Bremsanlage, hier die einfach zu bauende K-Brake bei der die Hauptbauteile (Zylinder, Luftbehälter und Steuerventil) mit einander verblockt sind. Kniffliger war hier, angesichts der spärlichen Dauanleitung, heraus zu finden wie Bremsanlage und Quertraversen miteinander zu verschachteln sind. Teile der Bremse gehen hier nämlich durch Öffnungen und Aussparungen in den beiden Quertraversen. Alle Stangen sind auch 0,3mm Bronzedraht hergestellt. Das Kettchen für die Handbremse ist eine Ergänzung von mir, die Bauanleitung hat sich darüber ausgeschwiegen. Aber da man ja schon des öfteren Bremsanlagen bei Eisenbahnfahrzeugen selber gebaut hat, no problemo. +><

    Die Sprengwerke habe ich auch hier aus 0,3mm Bronzedraht gemacht und die beiliegende Angelschnur verschmäht.





    Reine Nervensache waren die Anbringung der winzigen Schiebetürführungen. Die Türen sind nämlich beweglich.





    Die Türbeschlagteile einmal näher gezeigt einschliesslich der Veriegelung und Anschläge.





    Auch auf einer Stirnseite gibt es eine kleine Schiebetür. Diese ist hier fest angespritzt, lediglich der Anschlag muß separat angeklebt werden.

  • Hallo Lutz,

    waren die Bohrstellen denn wenigsten markiert? Oder hast du die auch noch ausmessen müssen? Solche Archbar- Drehgestelle habe ich auch schon mal zusammengebaut. Die hatten aber nur vier Federn pro Drehgestell. Dabei habe ich fast die Nerven verloren.

    ">

    p1120656g6k5m.jpg


    Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    es waren, ich sage mal so, zarte Andeutungen vorhanden. Zu wenig um einem Bohrer Ansatz zu bieten. Daher habe ich diese Andeutungen mit der Spitze einer Reißnadel etwas vertieft um besser geeignete Ankörnungen zu erhalten. Was man bei Metall tunlichst vermeiden soll bleibt bei dem weichen Kunststoffmaterial ungestraft. Die Reißnadel kann man einfach mit der Hand etwas eindrücken.


    Bei dem Archbar Drehgestell kann ich nicht erkennen wer genau der Hersteller ist. Sieht nach Kadee aus, bin mir aber nicht sicher.

    Kadee bietet seine H0 DG jedenfalls als Fertigmodelle an:

    https://www.kadee.com/shop-by-…wheels-metal-fully-sprung

    Relativ neu ist diese Bauform des gleichen DG Typs:

    https://www.kadee.com/shop-by-…33-ribbed-back-wheels-hgc

    Hier besteht das DG aus nur 2 identischen Teilen.


    Diese HGC DG gibt es seit neuestem aus für H0n3:

    https://www.kadee.com/shop-by-…-bar-hgc-trucks-3-ft-7-in

    Damit hätte ich mir viel Fummelei und Nerven gespart.

    Die Gebrauchsanleitung dafür: https://www.kadee.com/media/documents/hon3_hgc_truck.pdf


    Zum Vergleich die bisherige Bauform:

    https://www.kadee.com/shop-by-…ar-metal-trucks-3-ft-7-in

    Die Anleitung dazu: http://www.kadee.com/media/documents/716.pdf

  • Hallo Lutz,

    ganz kurz, denn ich will nicht deinen Beitrag kapern. Ich meine auch, daß es Kadee self- centering Drehgestelle sind. Die waren, als sie ankamen, zusammengebaut. Ich habe aber die Achsen ausgebaut und die Radscheiben mit, aus bearbeiteten RaiMo Bausatz Rädern hergestellten, Speichenradscheiben getauscht. Dabei sind die Drehgestelle natürlich auseinandergefallen. Zum Glück habe ich alle Teile wiedergefunden.

    Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    Trick dabei: Beide Wangen um etwa 30° gleichzeitig gegeneinander verdrehen. Dann sind die Radsatzlager so weit voneindander entfernt daß sich ein Radsatz austauschen lässt ohne daß das DG auseinanderfällt. Anschliessend den anderen Radsatz, es bleibt so immer 1 Radsatz im DG. Beide gleichzeitig funktioniert nicht. Die kritische Grenze der Verdrehung einer DG-Wange gegenüber der Quertraverse liegt bei etwa knapp 35° ohne daß die Federchen herausspringen.

  • Hallo,


    dsc05458jyjh6.jpg

    Dann war es an der Zeit den Wagen auf seine Drehgestelle zu setzen.





    dsc054595aj6j.jpg

    Die Spannschlösser sind noch immer lose.





    dsc054625sj1q.jpg

    Das B-Ende, die Handbremsseite. Die beiden Bohrungen in den Stirnwänden sind für die Entkupplungshebel vorgesehen. Die waren nicht im Bausatz mit dabei.





    dsc05463v6kzh.jpg

    Die A-Seite. Wie man sieht habe ich jetzte auch die seitlichen Dachlaufbretter angebracht und mit Griffen versehen.





    dsc0546475j0m.jpg


    dsc05465mkjos.jpg

    Die Schiebetüren sind noch immer beweglich, wie es nach dem Lackieren aussieht weiß ich nicht. Die Teile sind derart filigran, da könnte selbst schon der dünnste Farbauftrag zuviel sein.






    dsc05467m7kak.jpg


    dsc05468xfju7.jpg

    Das waren noch einmal Fotos von rund herum um Fehler zu entdecken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,


    ein klarer Fall für "Speziguzi" wie ich ahne. Ich bin mir sicher die Türen funktionieren auch noch danach. Gefällt mir gut, ist Dir gelungen.


    Gruß Thomas

  • Hallo,


    dsc06258deea8.jpg

    dsc0625911do0.jpg

    Wo der Farbtopf schon einmal offen war habe ich den Rio Grande Schmalspurwagen auch mitgestrichen.





    dsc06260w7e7k.jpg



    dsc06271a2i6y.jpg



    dsc06272omfu1.jpg

    Auch hier gab es lasierende Effekte.





    dsc0627305f36.jpg

    Vergleich Normalspur und Schmalspur.





    Unten habe ich mir es erspart die später im Betrieb nicht sichtbaren Partien zu lackieren.

    Unten die beiden PRR Wagen die im Westerfield Thread behandelt werden.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo,


    mit der K-28 bin ich etwas weiter gekommen:


    dsc068328afa1.jpg

    Hier fehlte noch die Inneneinrichtung des Cabs. Wegen des Open Frame Motors konnte eine Inneneinrichtung vom Hersteller nicht realisiert werden.

    Zu ergänzen war daher die Nachbildung des in das Cab hineinragenden Teils des Stehkessels, dessen Rückwand und den Boden.

    Angefangen habe ich mit dem Kesselmantel. Zuerst habe ich mir eine Papierschablone gemacht um die Form zu ermitteln und eine Art Schnittmuster zu bekommen.



    dsc068338kfxw.jpg

    Die Konturen wurden mittels Reißnadel auf 0,25mm Messingblech übertragen und mit der Blechschere ausgeschnitten.

    Der Umriß stimmt noch nicht ganz überein, daher wurde mit Feile und Schleifscheibe nachgearbeitet.

  • Hallo,


    Anschliessend wurde das Blech gerollt. Als Hilfsmittel für einen runden Kern kann man alles Mögliche nehmen. Wichtig ist hier nur in kleinen Schritten vorzugehen und zu starke Biegungen "auf einmal" zu vermeiden.



    Mit Geduld hat man dann halbrund gebogenes Blech.



    Immer wieder ist hier anzupassen und zu kontrollieren.



    Am Ende hat man dann den Kesselmantel ganau so wie man ihn braucht.

  • Hallo,


    Bleibt dann die Stehkesselrückwand.


    Deren Breitenmaß hat man und kann daher einen Streifen Blech mit der erforderlichen Breite zuschneiden.

    Das Bild zeigt die Vorbereitungen zum Löten. Die zu lötenden Stellen sind vorher mit reichlich Flußmittel eingestrichen worden.

    Ein Abschnitt Lötdraht wird in die Hohlkehle gelegt. Alles wird fixiert damit es sich nicht verschieben kann.



    Dann wurde mit der Flamme aus etwa 7 bis 8cm Entfernung auf die Blechzunge darauf gehalten bis das Lötzinn geschmolzen und verlaufen ist.

    Abkühlen lasssen.



    Danach sieht es so aus.



    Mittels Blechschere, Feilen und Schleifen wird die halbrunde Kontour ausgearbeitet.

  • Hallo,


    Eine erste Anpassungsprobe. Die Zunge ist nach hinten abgewinklet worden und ist Basis für den Boden des Cabs.



    Viel davon wird später von aussen nicht zu sehen sein.



    Der gestufte Boden erhält ein Riffelblech.



    Das ist dann der finale Zustand. Der Boden musste noch etwas angehoben werden. Dafür wurde ein Messingprofil am hinteren Ende angelötet und darauf ein Winkel. Befestigt wird die Inneneinrichtung hinten mit einer Schaube; vorne hält sie durch ihren bewust herbeigeführten Klemmsitz.

    Detailliert ist hier noch gar nichts, das hier ist jedoch die Basis für die vielen noch anzubringenden Messinggußteile.