Eigenbau Mallet

    • Offizieller Beitrag

    Deine Mallet, Peter, nähert sich mit großen Schritten dem Finale.


    Diese kleine schnuckelig-putzige Maschine (ich bitte meine Ausdrucksweise bei Bedarf zu entschuldigen) wird ein Highlight auf Deiner Anlage, in Deiner Sammlung selbstgebauter Triebfahrzeuge und ist ein Highlight in der Berichterstattung hier im Forum. Danke.


    Möge sich der Sommer weiterhin so abwechslungsreich zeigen wie bisher. :pfeifen:



    Herzliche Grüße nach Jena
    Rainer :thumbup:

  • Hallo zusammen,


    zunächst Dank an die freundlichen Kommentatoren.


    Eine planmässige Langzeit-Blutdruckmessung über 24 Std. hat meinen Aktionsradius heute sehr eingeschränkt, bis zum Basteltisch hat`s aber gereicht.


    Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, waren die Maschinen der GMWE vom Werk aus bereits mit einer Vorrichtung versehen, mit der sie im Dreischienengleis im Bahnhof Wuitz-Mummsdorf die normalspurigen Waggons rangieren/verschieben konnten. Diese Zug- und Stosseinrichtung gilt es nun auch bei meiner Mallet nachzubilden. Sie sieht aus wie „Ersatzpuffer“:



    Neben der praktischen Herstellung dieses Bauteils aus Vollmessing geht es darum, die Stosseinrichtung genau in der Höhe anzubringen, in der sie auf die „richtigen“ Puffer der Normalspurwaggons treffen kann.
    Doch zunächst musste das Teil ja mal entstehen. Christian - ich kann`s Dir nicht ersparen - es wird gefeilt.



    Querschnitt: 3,2 x 3 mm, Länge 25,8 mm, der Abschnitt in der Mitte fiel ebenfalls der Feile zum Opfer.
    Die Arbeiter schleppten dann das Teil erstmal zur Maschine, um vor der Montage noch mal alle Masse zu überprüfen:



    Nun wollte ich`s wissen und heftete mit ein paar Tropfen Kleber das Bauteil dahin, wo es später hingelötet wird:



    Passt erstmal. Zur vollen Funktion braucht es aber die richtige Höhe. Dazu habe ich den modellbahnweltbekannten Fleischmann-Hühnerpferch meiner Mallet gegenübergestellt und siehe da - alles passt!



    Mal so nebenbei: Jetzt beginnt sich an verschiedenen Stellen die Sch.....rechnerei bei der Konstuktion des Fahrwerkes endlich mal auszuzahlen. So kann es weitergehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich wiederhole mich, das wird ein schnuckeliges Ding. :love:


    Gestatte mir bitte folgenden Hinweis, Peter: Ich würde zur Anpassung der Pufferhöhe bzw. der Höhe der Stoßeinrichtung sicherheitshalber beide Fahrzeuge auf ein Gleis stellen. Mir scheinen die Spurkränze von Lok und Waggon unterschiedlich hoch und das könnte zu einem Versatz in der Pufferhöhe führen. Nur mal so vor mich hingedacht.




    Grüße nach Jena
    Rainer :thumbup:

  • Hallo Peter,
    auch will mich gern wiederholen, dieses Lokomotivchen wird einfach traumhaft!
    Die Pufferbohle sieht aus, wie gefräst! Eine akkurate Arbeit, wie ich sie bisher nur in der Lehre gesehen habe- oder eben bei Dir! UND-Du feilst-Du hast es ja nicht anders gewollt :D:D
    Allerdings hat Deine Feilerei einen entscheidenten Vorteil- da Du bereits bearbeitetes Material (Recycling Deiner Reste) verwendest, wird es wohl auch beim Löten nicht krumm werden.


    Allerdings habe ich etwas zu meckern: Deine Oberflächen sind hier eindeutig zu genau. Auf einem mir vorliegendem Bild ist nämlich deutlich zu erkennen, daß die "Puffer" mit Blech beschlagerne Holzklöätze sind. Ein grober Feilenstrich auf Ober- und Unterseite dürfte das "Problem" beheben.
    Und ich muß mich Rainer anschließen: stelle zur Einstellung der Pufferhöhe beide Fahrzeuge auf ein Gleisstück, idealerweise auf ein Dreischienengleis... Es ist deutlich zu erkennen- daß der fahrbare "Hühnerknast" (in dem auch Karnickel verreisen durften) doch deutlich höhere Spurkränze als Deine Mallet hat.


    Prima , weitermachen!



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallöchen zusammen,


    nach längerer Bastelabstinenz will ich euch über Fortschritte beim Gehäusebau meiner Mallet informieren.


    Nach der Herstellung der vorderen Stosseinrichtung, mit der normalspurige Wagen verschoben werden können, begann ich ebenfalls aus Vollmaterial die hintere Stosseinrichtung als Duplikat zur Vorderen zu bauen.
    Nach dem Klonen lötete ich beide an das Gehäuse an.



    Als Nächstes kam das Fhs-Dach an die Reihe. Obwohl es sich eigentlich nur um ein Stück Blech handelte, bereitete es mir einen Haufen Ärger. Das ging los mit dem Biegen des Daches in den von den Stirnfronten des Fhses vorgegebenen Radius. Plötzlich stand die diagonale Ecke des Daches höher und keiner kannte die Ursache. Oder die Biegung erfolgte nicht gleichmässig, obwohl ich Rundmaterial aus Metall als Unterlage genommen habe.
    Selbst das Aufsetzen des Daches mit einem gleichmässigen Dachüberstand nach allen Seiten wollte stundenlang nicht funktionieren.
    Dann die erste Lötnaht und - oh Wunder - alles passte fast perfekt.



    Zwischenzeitlich habe ich auch an der Zurüstung der Mallet gearbeitet und nachdem Glocke, Lichtmaschine und Luftpumpe schon mal an ihren zukünftigen Platz gesteckt wurden, sieht das Malletgehäuse jetzt so aus:



    Der nächste Anbau werden die beiden Hauptluftbehälter auf dem Fhs-Dach sein. Die müssen aber erst noch hergestellt werden, weil die vorhandenen aus Weissmetall zu klein sind und dazu noch besch........ aussehen.

  • Hallöchen zusammen,


    heute möchte ich über die Montage der Hauptluftbehälter auf dem Führerhausdach berichten.
    Zur Erinnerung: Es handelt sich um diese beiden nebeneinander liegenden „Hohlkörper“



    Zur Ausgangslage gehört, dass dem Bausatz von GI zwei Luftbehälter aus Weissmetall beilagen, die jedoch in Durchmesser und Länge zu klein waren. Da das Aussehen dieser Luftbehälter auf dem Fhs-Dach aber wesentlich über den Gesamteindruck der Lok entscheidet, musste ich diese Luftbehälter wohl oder übel neu anfertigen.
    Wenn man Die Behälter aus Messing drehen kann, sollte das nicht das Problem darstellen.



    Komplizierter wird es mit der Herstellung der Lagerböcke, auf denen die Luftbehälter auf dem Fhs-Dach ruhen.
    Ich habe mir dazu ein Vierkantprofil in die Drehmaschine eingespannt und ein Loch im Durchmesser der Luftbehälter gebohrt.


    Die roten Striche im Bild sind Sägeschnitte, die schwarzen Striche deuten an, bis auf welche Masse ich das Profil gefeilt habe.



    Im Bild ist auch nochmal der Grössenunterschied zwischen den Weissmetallbehältern und meinen neuen Drehteilen zu sehen.


    Die Herstellung der Lagerböcke hat mir einiges abverlangt, sind die Teile doch lediglich 3 x 2,5mm gross. Schon das Einspannen in den Schraubstock bereitete grosse Schwierigkeiten, um sie nicht zu zerdrücken.
    Irgendwann war es dann soweit, dass eine Halbschale entstand:



    Und nach viermal sägen und planfeilen lagen sie dann vor mir:



    Wie immer in solchen Fällen wird ein Bauteil zusätzlich hergestellt. Das beruhigt die Nerven, weil ich genau weiss, einmal darfst Du was versauen..........


    Anschliessend habe ich noch die 0,5mm - Löcher für die Rohrverbindungen zwischen den Luftbehältern in die Stirnfronten gebohrt und dann konnte ich schon mal eine Stellprobe mit einem Luftbehälter wagen.
    Dazu habe ich die Lagerböcke mit einem winzigen Stückchen Knetmasse auf das Dach geheftet und den Luftbehälter ausgerichtet. (Man sieht den Spalt mit der Knetmasse ein bisschen)



    Das Auflöten auf das Fhs- Dach hat fast einen ganzen Tag gedauert. Ich habe leider kein Foto über die Lötvorbereitungen für diese letzte „grosse“ Lötung. Nur soviel:
    Das Gehäuse stand fast bis zum Dach im Wasser, das Fhs - Dach war mit Krokos am Gehäuse befestigt und mit Zahnpasta an den Rändern verschmiert, die Luftbehälter auf ihren Lagerböcken hielten ebenfalls Krokos fest und von dem Gehäuse war eigentlich nicht mehr viel zu sehen.
    Bei solchen recht komplizierten Lötungen praktiziere ich auf die zu verlötende Stelle neben Lötwasser ein winziges Stück Lötzinn, wärme dann mit der Flamme die gesamte Lötstelle bis kurz vor Zinnschmelze an und nehme dann den Lötkolben zum eigentlichen Verlöten.
    Die Kunst der Wärmeab- und zuleitung entschied letztlich über das Gelingen der 4 Lötungen. Nach dem Waschen und versäubern folgendes Bild:



    Alles passt, war gerade, parallel und gleich hoch. Ich war`s zufrieden.


    So konnte ich noch die ersten Luftleitungen an den Behältern anbringen. Dazu steckte ich 0,5mm Messingdraht in die vorgebohrten Löcher und hielt mal kurz die Flamme dran. Kinderspiel im Vergleich zu vorher.
    Nun sieht die Lok nicht nur wie eine Mallet aus, man kann sogar schon die 99 5714 erkennen.




    Die Stahlbänder, die die Hauptluftbehälter beim Orginal auf ihren Lagerböcken und auf dem Dach halten, fertige ich aus 0,2mm Messingblech. Sie werden später, wenn alle noch notwendigen Lötungen für die Zurüstteile absolviert sind, angeklebt.


    Ich werde mal bei der MICRO-METAKIT GmbH anfragen, ob sie mir so ein paar schöne weisse Handschuhe überlassen, damit ich das Gehäuse nach Fertigstellung nicht immer mit meinen fettigen Fingern angrapschen muss. Oder vielleicht doch lieber vom Discounter..........


    Im nächsten Bericht beschäftige ich mich mit dem Anbau der restlichen Zurüstteile.

  • Hallo Peter T,
    schön wieder einige Schritte im Werdegang Deiner Mallett zu sehen.
    Und wider in der von Dir gewöhnten Qualität. Diese Präzision und der dazugehörige Aufwand ist bemerkenswert.
    Ich für meinen Teil bin restlos begeistert.


    Vielen Dank fürs Zeigen- Jetzt hast Du mir wieder Mut gemacht.


    Herzliche Grüße an den Katzenstein.


    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

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    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,


    erst mal Dank für die frdl. Kommentare.
    Noch ein kleiner Nachschlag:
    Da es für die 99 5714 kaum Unterlagen gibt, war und bin ich sehr viel auf die Massabnahme von Fotos angewiesen. Das war auch jetzt bei den Hauptluftbehältern der Fall. Wichtig beim Modell ist mir nicht unbedingt die Darstellung des allerletzten Nietes oder Leitungsrohres. Vielmehr steht die Wiedergabe des Gesamteindruckes der Maschine im Vordergrund.
    In dieser Hinsicht habe ich mit meinem Eigenbau gegenüber dem Bausatz von GI, von dem ich ja ein paar Ätzteile übernommen habe, schon eine Reihe von Verbesserungen erreichen können. Ich denke da z.B. an die schräg liegenden Zylinder, die nicht gekröpften Treibstangen u.a.m.
    Dem geneigten Publikum will ich nochmal einen Vergleich des Orginals mit dem Modell im gegenwärtigen Bauzustand präsentieren.



    Der Modellbauer sieht da noch jede Menge Reserven. Ich bin aber mit meiner ersten Mallet bisher ganz zufrieden.

  • Hallo zusammen,
    Dem geneigten Publikum will ich nochmal einen Vergleich des Originals mit dem Modell im gegenwärtigen Bauzustand präsentieren.



    Der Modellbauer sieht da noch jede Menge Reserven. Ich bin aber mit meiner ersten Mallet bisher ganz zufrieden.


    Kannst du auch sein.


    Trotzdem mal ne Frage:


    Wenn ich deine beiden Bilder vergleiche, kommt mir dein Dampfdom zu klein im Durchmesser vor.
    Kann das sein ?

  • Hallo zusammen,


    Boscho:


    Nur, wenn sie das Logo von MM tragen! Was anderes kommt mir für`s „heiligs Blechle“ nicht ins Haus!


    Jörg:


    Weil die Umrechnung der abgenommenen Orginalmasse des Dampfdoms lediglich ein reichliches Zehntel Unterschied zum Weissmetalldampfdom von GI ergeben hat, habe ich dann beim Drehen die Masse vom Bausatzdampfdom übernommen.



    Ich hab jetzt nochmal nachgemessen: Der Durchmesser stimmt, in der Höhe könnten es 2 Zehntel mehr sein.
    Du hast aber recht, auf dem Foto kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass der Durchmesser zu klein ist.


    Das Beispiel gibt etwas von dem schon erwähnten Dilemma wieder, wenn kaum Orginalmasse vorhanden sind, der Nachbau aber trotzdem einigermassen massstabsgetreu erfolgen soll.

  • Hallo PeterT,
    Du kannst auf Deine Mallett mit Recht stolz und zufrieden sein! Nicht daß Du hier ein nahezu perfektes Modell baust, sondern den Bau auch noch genau dokumentierst. So kann eigentlich jeder das Modell "nachkochen".
    Gerade bei schlecht dokumentierten Vorbildern ist es auch garnicht soo wichtig, daß alles bis ins letzte Detail nachgebildet wird. Wichtig ist, daß der Eindruck stimmt. Und dies ist Dir hervorragend gelungen.



    Mit großer Spannung warte ich schon wieder auf die nächsten Baufortschritte...



    Die weißen Handschuhe gibt es in jeder Drogerie. Diese Handschuhe kosten etwa € 2-3,- ! Gut, da ist keine Reklame für einen der besten Kleinserienhersteller drauf.
    Für die Endmontage der Weinert 81 habe ich mir auch welche gekauft... Weinert-Bausatz der BR 81. Eine Baubeschreibung



    Einen Hinweis möchte ich dennoch weitergeben:
    Etwas Vorsicht ist bei kleinen und spitzen Details (Dachhaken, Griffstangenenden) angebracht. Diese verfangen sich ganz gern mal im Gewebe, daß man ggf Fäden zieht ist nicht so dramatisch, kritischer ist, daß gerade Griffstangenenden verbiegen.



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,


    ein kleines Bauteil, eine entscheidende Wirkung für das charakteristische Mallet- Aussehen: Der Kohlenkasten auf dem Wasserkasten der Heizerseite.
    Ein Ätzteil aus dem GI-Bausatz. Man kann jetzt trefflich darüber diskutieren, ob hier nicht Echtholz einen besseren, weil hölzernen Eindruck machen würde.
    Hinzu kommt, dass der hölzerne Kohlenkasten beim Orginal, da wo er auf Bildern erkennbar ist, immer anders aussieht. Das fahrende Personal hat damals dort hingebaut, was gerade greifbar war und was die Kohlen am Runterfallen hinderte.
    Es gibt also nicht den „einen“ orginalen Kohlenkasten.



    Da ich wegen dem Verlegen der Anstellstangen auf dem Kessel den Kohlenkasten noch nicht festlöten kann, habe ich noch Zeit, die Sache mit dem Echtholz zu überlegen.
    Auch Meinungen aus dem Publikum werden gern genommen. Oder ich ruf mal meinen Telefonjoker an!


    Christian:
    Beim gegenwärtigen Bauzustand meiner Mallet erübrigt sich selbstverständlich die Frage nach Handschuhen, zumal sie nach jedem Lötvorgang gründlich gewaschen wird. Später allerdings, nach der Endmontage, würde sowas schon Sinn machen um das Anlaufen des Metalls etwas zu "dimmen".
    Aber bis dahin sind`s noch viele, viele Fahrradkilometer...................

  • Servus Peter,


    Habe jetzt mal Zeit gefunden wieder bei dir zu lesen. Also ich finde den Kohlenkasten 1a und jetzt sieht man langsam wie sich die Lok vom Aussehen entwickelt. Ich bin beeindruckt :thankyou: mit welcher Hingabe du dir jedes Teil selber Planst und dann selber Baust oder feilst. Das wäre bei mir alles Krumm und schief :) weiter so und ich freue mich wenn die Lok fertig ist und ihren schwarzen Anstrich bekommt...auch wenn da noch einige Fabrikkilometer hin sind *grins*


    Greez Rico

    ooohhrr ischh wer Blöde dat ist Hnulll, mit liebe zum Detail.

  • Hallo Namensgleicher,
    da ist der Altmeister des Lokselbstbau also wieder auf dem richtigen Pfad. Freut mich.
    Toll diese ganze Entwicklung an Deiner Lok so erleben zu dürfen. (technisch kann ich da nix beitragen)
    Für die Zukunft wünsche ich Dir weiter ein so glückliches Händchen.


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)