Real Colors von AK Interactive

  • "Immer der Nase nach" . . .


    als von der Pike auf gelernter Lacklaborant reicht meine Nase immer noch aus, grob die "Familie" der eingesetzten Lösungsmittel in den Farben zu bestimmen. Nun habe ich keine AK-Farben, da ich mit meinen seit Jahrzehnten verwendeten Enamels (Lackfarben auf Alkydharzbasis) von Humbrol, Revell und modell master bestens klarkomme. Ich verwende zum Spritzen ganz normale "Nitro-Verdünnung" aus dem Baumarkt und habe noch nicht erlebt, dass damit das Polystyrol der Plastik-Bausätze angegriffen wird.


    Die wasserverdünnbaren Acylfarben zB. von Revell verwende ich nur für kleine Teile mit dem Pinsel. Hier schätze ich die schnelle Trocknung und die identischen Farbtöne des Enamel-Systems. Das Spritzen mit wasser- oder IPA-Verdünnung gelingt mir nicht. Also: "Schuster bleib bei deinen Leisten" !


    Wie das mit den werkseitig auf Airbrush-Anwendung eingestellten Farben zB. von AK funktioniert, habe ich nicht getestet. Ich möchte mir auch kein weiteres System ins Haus holen (wohin damit auch noch?).


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    Mein "Schnellzugriff" auf die Döschen, rechts Musteraufstriche auf PS-Abfallstreifen: The real color!


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    Die Vorräte; nix ist nerviger als wegen Materialmangel nicht vorwärtszukommen!


    Zum "Weathern" nehme ich geschmirgelte Pastellkreiden und harte Pinsel um die Stäube in die Ecken der Profile zu reiben, für glatte Flächen Künstler-Ölfarben aus der Tube, die ich mit Waschbenzin verziehe oder mit weichen Läppchen (Schießer Tausendsassa) wische. Für Bauwerke tut es bei mir der ganz normale Tuschkasten mit Spüli-Wasser auf schon feuchtem Untergrund. Ach ja: Alles bekommt einen Grauschleier mit "Pinselwaschwasser"


    Meine Ergebnisse finden sich in allen meinen hier im Forum eingestellten Aufnahmen wieder.


    Man muss schon selbst Erfahrung sammeln, welche Systeme "einem liegen". Ich bin immer noch am Experimentieren und häufig auch mit einem nicht ganz 100%igem Ergebnis zufrieden. 98% sind auch ganz nett.


    Nicht verzagen! ÜmdM Bruno - bob -


    PS: Wenn du mit dem "hoch verträglichen Verdünner" klar kommst, bleib dabei. Das Lackierergebnis wird sich mit dem vorgesehenen "Goldwasser" (wg.Preis) kaum bessern, Da hast du mit deiner Spritztechnik mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo in die Runde,

    auch nach intensiver Suche konnte ich die Fotos von meinem zweiten Lackversuch auf meiner Festplatte nicht finden. Ganz einfach: Sie waren noch auf der Speicherkarte der Kamera. Das Alter lässt grüßen. Ohne viele Worte zu verlieren, will ich euch das Ergebnis zeigen. Auf die schon bekannte Hubschrauberhälfte habe ich nach Thomas Methode noch ein zweites Decal aufgebracht. Also Vallejo Klarlack glänzend Nr.: 70.510 unverdünnt auf die Stelle, die beklebt werden soll, mit „Übermaß“ aufgepinselt.

    Dann wie Thomas beschrieben hat, die abgetrocknete Stelle mit „Decal Fix“ Nr.: 73.213 dünn eingestrichen, das Decal aufgebracht, das Wasser abgesaugt und „Decal Softener“ Nr.: 73.212 satt aufgetragen. Nach mehreren Stunden Trockenzeit habe ich die komplette Helikopterhälfte mit Klarlack matt Nr.: 70.520 mit der Airbrush über lackiert. Den Mattlack habe ich, wie schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, mangels Vallejo Thinner mit dem AK Thinner ca. 2:1 verdünnt. Ich stelle jetzt einfach mal die Vorher und Nachher Fotos ein. Da muss man nichts mehr dazu sagen, glaube ich.


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    Grüße

    Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Moin in die Runde,


    Johannes W :"Domet is alles Alles geschwätzt" wie man bei uns sagen würde. :thumbup2:. Es würde reichen, wenn Du den Glanzlack in Decalgröße mit dem Pinsel auftragen würdest.


    Bruno : Ich habe es gehofft, dass Du etwas schreiben würdest. Deine fundierten Kenntnisse mit anderen "chemischen" Hilfsmittel ließen es mich vermuten. Mit Deinem "Goldwasser" hast Du unbedingt recht. Allerdings habe ich da auch so meine Erfahrungen gemacht. Der Verdünner von Tamiya riecht nach Aceton, aber eben nicht so stark wie reines Aceton. Also ist in der Plörre noch was drin, was sich nicht erraten lässt. Zum Verdünnen der Farben taugt aber auch nur dieses Goldwasser. Deshalb ist mir Johannes Problem durchaus bekannt. Für die Enamel Farben nehme ich auch "Nitro" aus dem Baumarkt. Die Acrylfarben von Revell verdünne ich mit einem Gemisch aus dest. Wasser und Isopropanol. 5:1. Das hat sich als optimal für meine Bedürfnisse herausgestellt und riecht auch so wie der Revell Verdünner. Mit den Farben von Valejo habe ich das noch nicht probiert. Die Washings stelle ich auch aus Ölfarben und Terpentin aus dem Künstlerbedarf her. Das Terpentin ist aus Zitronenschalen hergestellt und riecht angenehm. Dann habe ich noch ein paar Washings von AK in spritzfertiger Verdünnung. Die lassen sich super verarbeiten, sind aber auf Enamel Basis.


    Hier ein kurzer Blick in meine Lackierhalle:




    Wer wenig Platz hat, der muss da viel unter bringen.:)


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

  • Hallo Thomas et al,


    Aceton verdunstet viel zu schnell im Spritznebel und sorgt durch die Verdunstungskälte für Wassereinschlüsse, zumindest bei hoher Luftfeuchtigkeit und macht sich auch durch "Spinnfäden" aus der Düse bemerkbar. Deshalb ist wohl mow ein langsamer verdunstendes Keton, das MEK (Methyletylketon) enthalten (bekommt man bei Kremer-Pigmente).


    Bevor ihr euch ein eigenes Chemielabor einrichtet, bleibt doch bei den empfohlenen Verdünnern, das ist für Laien zielführender. Zumindest für "Exoten".


    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo,

    endlich habe ich mir, es stand ja ein langes Wochenende an, ein Herz gefaßt und die von mir gefürchtete Schiebebild Montage am VH14 durchgezogen. Mit Lesebrille und Kopflupe habe ich es dann auch geschafft und auch trotz der Winzigkeit der Bildchen die Nerven nicht verloren. Ich bin dabei genauso vorgegangen, wie es Thomas im Link in Beitrag Nr.4 beschreibt. Und es hat, meiner Meinung nach, gut funktioniert. Danke Thomas.

    Dann habe ich noch ein wenig Pastellkreiden abgeschmirgelt und das Pulver, fixiert mit Scheibenklar, aufgebracht. Der Wagen gefällt mir so recht gut,

    obwohl ich nicht der Weathering Profi bin. Nur die Kurzkupplungskulisse funktioniert nicht richtig. Vermutlich werde ich sie festlegen und normale Bügelkupplungen montieren.

    Hier noch ein paar Bilder:


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    Dabei fällt mir gerade auf: Unter dem Fahrerhaus der T3 fehlt ja immer noch der Druckluftkessel. :blush2:


    Ein schönes, langes Wochenende wünscht euch


    Johannes

  • Hallo Johannes


    Daumen hoch für deine Patinierung an beiden Fahrzeugen.

    Wir sollten doch mal ein Patinierungs Seminar an einem Wochende veranstalten. :thumbup:


    Gruss Jürgen:hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Johannes,


    alles richtig gemacht! Ist echt super geworden und der gerechte Mühe Lohn steht vor Dir. Es freut mich wenn meine Anleitung hilfreich war. So war's gedacht.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Übrigens.....


    Noch ein kleiner Nachtrag zu den Verdünnern der Tamiya Farben. Das Zeug riecht nach Aceton aber nicht so stark. Als weitere Zutat habe ich die geheimnisumwitterte Substanz "Aqua Dest." lokalisiert und das im Verhältnis 3:1 mit Aceton gemischt. Darauf gekommen bin ich als ich mich beruflich mit Ketonen befassen musste. Klappt einwandfrei, ist erheblich billiger als die "Goldwässerchen" der Hersteller und führt nicht zu den von Bruno beschriebenen Effekten mit Fäden an der Airbrush. Das Bindung in Wasser verhindert außerdem die schnelle Verdunstung.

    Normales Wasser für's Bügeleisen ist das genommene Agens. 3 Teile Wasser auf 1 Teil Aceton. Ferdisch!


    Schönen Restfeiertag wünscht

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana