41 080 - die "Ochsenlok" Ein m + f -Bausatz

  • Hallo Freunde,

    ich möchte auch diesen Faden

    Die Ochsenlok BR 41 080 , ein Messingmodell

    mit neuen Bildern wieder aufleben lassen. Die Diskussion kann hinter dem oben angegebenen Link verfolgt werden.




    Hallo Fans.

    Dem Wunsch einiger Kollegen, ein Messingmodell vorzustellen, komme ich gern nach. Es handelt sich hier um ein Modell, welches aus einem Bausatz der mittlerweile erloschenen Fa. "merker + fischer" entstanden ist.

    Diesmal von der 41 080. Es ist eine Lokomotive mit einem Ersatzkessel der Bauart 57 der Deutschen Reichsbahn.

    Dieser Kessel unterscheidet sich vom Originalkessel der BR 41 dadurch, daß er über KEINEN Speisedom verfügt.Dafür hat er zwei Waschluken mehr.


    Ein Bild der 41 080 in Güsen (an dem ich leider keine Rechte habe) war für mich der Anlass, über den Bau einer solchen Lokomotive nachzudenken.Als Basismodell war ursprünglich eine, auf einem Tauschmarkt erworbene Hamo-41 vorgesehen...Dabei wäre neben dem Entfernen des Speisedomes und fast aller Leitungen auch noch die Entfernung der "Buckel" an der Feuerbüchse notwendig geworden.Diese Buckel sind aber notwendig um das Getriebe und den Betonmischermotor zu verdecken. Im Ergebnis ist dann erstmal das Projekt in der Schublade und die Lok in der e-Bucht verschwunden.

    Kurze Zeit später hatte ich dann das zweifelhafte Glück in der Bucht eine "merker + fischer" 41 zu erwerben. Und das nach meinem Versuch eine T14 umzubauen! Die ist als teilfertiger Umbau in der Bucht gelandet! Aber daß nur am Rande...

    Nun aber zur 41 080:

    Kurz zum Original, die Lokomotiven sind mit Kesseln aus dem hochfestem Kesselbaustahl St 47 K gebaut worden. Das ermöglichte eine Leistungssteigerung, da diese Kessel (ursprünglich) mit 20 bar betrieben wurden.Jedoch nach kurzer Zeit stellte sich heraus, das dieser Kesselbaustoff nicht alterungsbeständig war.Schon in der ersten Erhaltungsperiode wurde der Kesseldruck auf 16 bar gesenkt. Ab 1941 wurde das erste mal über einen Ersatz der Kessel nachgedacht. 1942 wurden die am meisten verschlissenen Kessel, durch einen baugleichen, aber aus normalen Kesselbaustoff bestehenden Kessel ersetzt.

    Dies erfolgte aber nur bei einem Teil der Lokomotiven. Nach dem Krieg hatte sich das Problem mit den Kesseln soweit verschärft, daß in der DDR ein Programm zum Ersatz aller Kessel aus St47 K in Angriff genommen wurde...Das Ergebnis sind die Rekokessel 39E / 50E . Da diese Kessel in den fünfzigern noch nicht zur Verfügung standen,hat man noch einige Lokomotiven mit Kesseln aus normalem Kesselstahl und den alten Zeichnungen (zum Teil geschweißt) ausgerüstet. Da zu diesem Zeitpunkt die innere Speisewasseraufbereitung mittlerweile Stand der Technik war,konnte auf einen (zu öffnenden ) Speisedom verzichtet werden.

    Bei einigen Lokomotiven sind dann auch noch die alten Windleitbleche beibehalten worden, so daß diese Loks ein etwas "uriges" Aussehen hatten.

    Und genauso eine Lok sollte es werden. Die "achtzig" stand recht schnell fest, da es hier die Nummernschilder bei weinert gab...


    Nun das Modell:


    Nach dem Erwerb des m+f Bausatzes kam zunächst erst mal die Ernüchterung.

    Einige Teile fehlten-so zum Beispiel das gesamte Gestänge.

    Der Führerstand etnsprach nicht dem Führerstand der 41 (es war der der 45)

    Na und die Räder erst (Weiß- (weichst-) Metall) , die gingen mit einigen anderen Sachen gleich in die Bucht...

    Das größte Problem waren dann aber die Zylinder...das habe ich aber dann erst bei der Montage gemerkt.

    m+f heißt nicht umsonst "MURKS und FUMMEL" !

    Jedenfalls lag der Bausatz vor mir, die Ätzteile schön aus dem Bogen getrennt...die Gußteile von den Gießbäumen entfernt und entgratet. Nach der Begutachtung wurden noch ein paar weinert- Teile vorbereitet. Recht schnell war auch klar daß hier ein anderer Führerstand hermußte.

    Der fand sich ebenfalls in der Bastelkiste.

    Die "großen" Baugruppen waren auch recht schnell zusammengelötet.Und es sah recht bald nach einer 41 aus...


    img00018vek3i.jpg


    Blick auf die Heizerseite, schön sind die beiden auf der linken Seite befindlichen Speiseventile zu sehen.Noch fehlt das Triebwerk und die Zylinder sind auch bloß für´s Foto angesteckt.


    img000104rk72.jpg


    Ein Blick von hinten in den Führerstand zeigt,daß die Stehkesselrückwand recht spartanisch eingerichtet ist. Verschiedene Sachen habe ich dann noch nachgerüstet-z.B. das Bremsventil.Nach ein bißchen "gefummel" paßte dann auch der weinert-Führerstand auf die Ätzteile des Umlaufs.Nach ein bißchen mehr "ge murkse" auch der Stehkessel in den Führerstand.


    img00012lujuu.jpg


    Die 41 080 hatte, im Gegensatz zu vielen Loks, keine Lampenbügel, sondern nur Griffstangen.Die wurden dan mal auf dem Uhrmacherdrehstuhl aus 1,0mm Draht gestichelt.Das Ergebnis kann sich sehen lassen--oder?

    Die Verstrebungen für die Windleitbleche habe ich schlicht und ergreifend vergessen.Ist mir aber auch erst dieser Tage , beim Fotografieren der lackierten Lok aufgefallen...


    img00016gykgx.jpg


    Sehr schön sieht man auf diesem Bild die beiden Speiseventile auf der Heizerseite.Der weiße Streifen auf dem Kesselscheitel ist der verspachtelte Schlitz einer Senkschraube. Die hatte ich zum Verschluß der Bohrung dort eingesetzt und verschliffen. Auf der Lokführerseite ist ebenfalls ein verschlossenes Loch zu sehen, weil ich irrtümlicherweise erst auf jeder Seite ein Speiseventil eingesetzt hatte (nur gut, daß ich es nicht, hart eingelötet hatte)

    Also habe ich erst noch mal die Krümmerhauben gebaut-an die dann die Ventile gelötet wurden.


    img00017ttjwf.jpg


    Die Lokführerseite,gut sind die Leitungen zu sehen, die von der Luftpumpe zu den Luftbehältern führen-die Montage hat mich oft fluchen lassen und einige Flaschen böhmische Hopfentropfen gekostet.Am Ende ist es doch ganz gut geworden.Auch ist auf dem Bild zu erkennen, daß es unterschiedlich große Tritte am Kessel gibt.Dabei ist zu sehen, daß sie recht dick sind: die Urmodelle sind aus drei Teilen zusammengebaut.


    img00019f7k14.jpg


    Hier noch einmal die Speiseventile, dabei mußte eines umgebaut werden, weil der Krümmer in die falsche Richtung geführt hat. (ich habe kein anderes Ventil gehabt).

    Die Tritte werde ich auf Wunsch eines Kollegen demnächst als Ätzteile fertigen.


    img00023fakmx.jpg


    Die Windleitbleche sind auf dem Umlauf hart aufgelötet. Damit ist die Gefahr, daß sie abfallen, gegenüber kleben deutlich vermindert.

    Am Zylinder sind die Schieberentwässerungsrohre angebracht.

    Die Reichsbahn hatte seinerzeit an den Aschekästen der verschiedensten Baureihen Luftfanghutzen angebracht. Damit sollte mehr Luft unter de Roste gebracht werden, um so die verfeuerung minderwertiger Kohle zu ermöglichen. Der Aschkasten ist aus PS neu angefertigt worden, da der aus dem Bausatz nicht zu verwenden war.Die Luftfanghutzen sind aus Messingblech gefeilt und hart verlötet- das Ganze wurde dann mit Stabilit express in die Kunststoffteile eingeklebt.


    img00020cnk27.jpg


    img000317lkrx.jpg


    Hier noch mal von der anderen Seite. Die Schleppachse würde in der Deichsel von weinert gelagert, der Lastenausgleich ist von m+f .



    Die 41 080 hatte auch eine,wie hier auf den Bildern zu sehen, Schleppachsbremse. Der Träger für den Führerstand ist ein Messingätzteil, er entspricht der atlten Bauart.

    Auf dem nächsten Bild sind die Hutzen noch einmal von unten zu sehen.


    img000317lkrx.jpg


    Radsätze, Bremsbacken und die Bodenplatte stammen von Roco. Die Bodenplatte ist mit einem zusatzlichem Messingblech verstärkt, damit ich die Schrauben ohne "vergnaddeln" des Plasteteils anziehen konnte.Meine erste Überlegung, den Nachläufer von Roco zu verwenden, hat sich nicht verwirklichen lassen.

    Also habe ich den von weinert mit dem Lastenausgleich von m+f verheiratet:


    img0003426j17.jpg

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    Einmal editiert, zuletzt von Christian ()

  • Somit war die Lok im Großen und Ganzen fertiggestellt. Der Antrieb ist, wie bei fast allen im Tender untergebracht. Es ist ein alter Tender von roco- der mit dem Bohrmaschinen-motor. Ein Faulhabermotor in einem massiven Messingblock sorgt nun (digital gestellt) für Vortrieb.





    Beim Probelauf hat sich jedoch herausgestellt, daß sich die Lok im auslauf aus Bögen und Weichen immer schräg stellt.Abhilfe schafft nur eine Kurzkupplung mit Kulisse und starken Federn.




    Jetzt funktioniert es, nur beim Rückwärtsfahren stellt sich die Lok noch leicht schief. Ist aber bei dem Gewicht und der verhältnismäßig kurzen, geführten Länge kein Wunder.

    Möglicherweise ist aber auch das Spiel der Achslager etwas zu groß...

    Jetzt also nur noch den Tenderkasten mit dem geschweißten Kohlenkasten aufsetzen



    und fertig zum

    GRUNDIEREN:





    Die Teile wurden mit weinert-Lack grundiert und lackiert, dabei habe ich die Farbe für die Radsätze etwas abgetönt. Es sollte der Eindruck einer gammligen Lok entstehen.Nach dem Lackieren der Lok und des Fahrwerks ist jedoch eine recht gepflegt aussehende entstanden, die bis jetzt noch einer (dezenten Alterung) entgegen sieht. Die Führerstandsfenster und Windabweiser werden nach dem Altern eingebaut.

    Separat zu Grundierung und Lackierung wurden die Zylinder und das weinert-Gestänge vorbereitet.Dabei sollten sich noch größere Probleme ergeben. Die Zylinder sind zu kurz, damit paßte die Schieberschubstange nicht, da ich sie aber bereits mit dem Schieberkreuzkopf vernietet hatte, gab es nur zwei Möglichkeiten zur Korrektur.

    1. Die Schieberschubstangen komplett neu bauen oder

    2. sie so zu verlängern, daß sie mit dem Lager der Schwinge passen. Für letztere Variante habe ich mich entschieden.

    Ich habe einfach einen schmalen Streifen Ms-Blech aufgelötet, eine neue Bohrung und paßt NICHT! Also alles noch einmal. Dann gings aber ganz gut.

    Was mich noch ein wenig stört, sind die zu breiten Zylinderblöcke...Aber da der Rahmen in einer sehr frühen Bau-Phase mit dem Umlauf verlötet wird, ist an dieser Stelle keine Korrektur möglich.Beim nächsten Mal sehe ich zu, daß ich das ganze so vorbreiten kann, damit die Zylinder der Piko-41 passen.Dazu sind dann aber auch einige Arbeiten am Rahmen nötig. Vielleicht sogar ein Knickrahmen...

    Aber auch das über der Vorlaufachse liegende Schutzblech hat für einige Schwierigkeiten gesorgt.

    Im Gegenbogen R5 (roco-line) ohne Zwischengerade sind die Spurkränze des Vorläufers angestoßen und haben einen Kurzschluß verursacht. Ich hätte die Kontaktfedern auf der Masseseite auch noch isoliert anbringen müssen. Am Ende hat es dann gereicht, die zylinderseitigen Ecken etwas zu befeilen und die Achslager der Führenden Kuppelachse etwas abzufräsen.

    Danach ging es in die Lackiererei:

    Nun die Bilder der inzwischen lackierten Lokomotive .




    Ein Kompromiss sind die einfachen Fensterschirme, die 41 080 hatte, wie auf dem sw-Foto zu sehen, Windstauschuten.



    Bei der m+f Pufferbohle sind die Gleisräumer mit angegossen, dadurch ergibt sich dieses etwas eigenartige Bild. Es ist aber nicht so einfach möglich ddiese , durch die Gleisräumer von weinert zu ersetzen, da hierdurch die gesamten Propotionen der Lokomotive gestört werden.

    Die maßlich richtigen Gleisräumer von weinert sind einfach etwas zu filigran für diese, doch etwas robuste Lok.



    Ich hoffe, daß Euch die Bilder von dieser doch nicht ganz alltäglichen Lokomotive gefallen haben. Inzwischen gab es ja auch schon einmal die Ankündigung von MäTrix, eine Altbau 41 zu bauen (41 070).Aber inzwischen ist dieses, wie auch andere interessante Modelle eingedampft wordenm...

    Ich bin für Kritik und Anregungen offen, nur eines passiert an dieser Lok wohl nicht,daß ich die Radsätze abdrehen werde. Ich traue dem Plastezeugs nicht so richtig. Zum zweiten sieht man ´daß die Räder viel zu breit sind. So ist m.E. dieser Zustand ein guter Kompromiss.

    Manchmal liebäugel ich schon mit H0pur...

    Gleichzeitig möchte ich aber auch einige dazu ermuntern-ihre in Schachteln und Schränken schlummernden m+f-Bausätze zu montieren...

    Es läßt sich was draus machen- nur man sollte die Bauanleitung lesen-und streckenweise vergessen.



    Viele Grüße aus Jena

    Christian

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