Weinert BR 94

  • Guten Morgen zusammen,


    Lutz K

    Du hast die Situation bei der 94 sehr treffend beschrieben. Die meisten Hersteller nehmen bei angetriebenen Achsen nur eine Achse als "echte Antriebsachse". Ich werde das Fahrwerk weiter überprüfen und berichten.


    Thomas S

    Die Plusseite (i. F. rechts) der Räder wird durch die Isolierung der Naben und durch eine Kunststoffbuchse am Treibrad sichergestellt. Die rechte Treibstange ist somit wieder "Masse". Die Federwege der Stromabnehmer sind nicht groß. Trotzdem habe ich den Bereich am Motor mit Klebestreifen isoliert.


    Christian

    Die Schieberschubstangen sind tatsächlich vertauscht worden.:tommy: Werde ich versuchen zu wechseln.


    Gruß Günter

  • Moin Leute

    eine angetriebene Achse in der Höhe festlegen.

    Hat mir auch Holger empfohlen und mache ich seit 20 Jahren bei all meinen Weinert Bausätzen.

    Mal in der Mitte, mal im oberen Anschlag je nach „Funktion“ beim ausprobieren. Ich schiebe ähnlich wie Christian. Man kann auch das Modell durch ein anderes Modell schieben/ziehen lassen, wäre dann wie beim Tenderantrieb.


    Gruß Friedrich

  • Hallo, es geht weiter.


    aufgrund das das Fahrwerk "nur gut" läuft, habe ich es nochmal demoniert, wie oft eigentlich schon. Ich habe aufgehört zu zählen.

    Irgendwie sitzt das Getriebe nicht mittig im Rahmen. Nach Ausbau des kompletten Antriebs habe ich folgende Arbeiten erledigt.

    Als erstes wurde das Gewindeauge (siehe Zahnstocher) etwas flacher gefeilt, nur ein paar Zehntel. An diesem Auge hakte beim Ein- u. Ausbau immer die Antriebseinheit.



    Am vorderen Teil des Antriebsblocks wurden die Ecken und die Kante befeilt. So läßt sich die Antriebseinheit leichter ein- u. ausbauen.




    Dann wurde noch die Bohrung im Weißmetall (siehe Zahnstocher) vergrößert. Hier stößt sonst die Senkkopfschraube vom Steuerungsträger an.



    Anschließend wurde alles wieder zusammengebaut, die Antriebseinheit sitzt jetzt mittig im Rahmen und der erneute Probelauf kann beginnen.


    Und???


    Sie läuft, sie läuft... wie Butter, ohne zucken, ohne taumeln, ohne schlingern. Vorwärts wie rückwärts. So soll, bzw. muß eine Weinert Lok laufen. :imsohappy:


    So, nun steht der weiteren Montage nichts mehr im Wege. Die Seitenwände, das Führerhaus, die Rückwand wurden passgenau zusammengesetzt und verklebt. Die Rechtwinkligkeit wurde zwischen den einzelnen Teilen des Führerhauses immer wieder geprüft. Von vorne auf die Wasserkästen gesehen, stellte ich schiefe Enden fest. Mit sanftem Druck ließen sich die Wasserkästen "verdrehen", sodaß jetzt die senkrechten Außenkanten parallel liegen.


    Das unter der Rauchkammer (siehe Zahnstocher) ca. 0,5mm fehlt, wurde schon bei der Vorstellung in den Fachzeitschriften erwähnt. Diesen Spalt werde ich mit Kunststoffplatten ausfüllen. Insgesamt steht die Lok aber waagerecht.



    Noch ein Blick von unten auf das Fahrwerk und mit meinem "Tagewerk" bin ich heute zufrieden.



    Christian


    Die Schieberschubstangen wurden getauscht. :pfeifen:


    Gruß Günter

  • Heute gibt es was zu schauen. In diesem Zustand wird die 94 1144 nicht mehr lange sein, denn der Farbtopf wird schon bald geöffnet. Dann heben sich die vielen Details der Lok nicht mehr so kontrastreich voneinander ab.


    Beginnen möchte ich mit dem angesprochenen unterfüttern der Rauchkammer. Warum hier ein Spalt von ca. 0,5mm existiert weiß nur die Fa. Weinert selbst. Ich habe Kunststoffmaterial unter den Rauchkammerfuß geklebt und anschließend so lange abgefeilt bis sich kein Spalt (von vorne betrachtet) mehr ergibt.



    Jetzt kommt die klassische 4-Seitenansicht.






    Luftbehälter hinten, Bremsen, Lampen, und KKK fehlen noch.


    Noch ein paar Ansichten, z. T von oben.






    Und weil es so schön anzuschauen ist, mal ohne Dach. Hier wird bald der Meister und sein Heizer Platz nehmen. Aber erst wenn die Sitzgelegenheit eingebaut ist.



    Demnächst werden die Lampen mit Mico-LED beleuchtet, eingebaut und für die Microlitzen zum Decoder der passende Weg gesucht. Ein Resonanzgehäuse für den Lautsprecher muß ich auch noch bauen.


    Bis bald.


    Gruß Günter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    Du verstehst es, mich anzufüttern und die Lust auf eine weitere Weinert-Lok zu wecken... Jetzt muss ich wirklich schwer nachdenken.

    Eine phantastische Arbeit und eine ebensolche Dokumentation hast Du hier vorgestellt. Danke!


    Herzliche Grüße

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    gefällt mir sehr gut und Dein Hobby Fotografie setzt das alles auch noch exzellent in Szene. Bin auf die Farbe und auf den Einbau der "Hypoimpotronik" gespannt.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

  • Hallo Günter,

    nun ist sie also fast fertig! Es hat Spaß gemacht, Dir beim Bau zuzusehen.

    Die T16.1 ist ein wirklich schönes Modell geworden. Von der Anordnung der Armaturen ist sie der (leider nicht mehr betriebsfähigen) 94 1292 ähnlich. Auch sie ist mit einer Gegendruckbremse ausgerüstet.

    Auf die Beleuchtung der Laternen* bin ich gespannt.


    Thomas S :

    Prinzipiell sind die Weinert- Bausätze den Fleischmanloks nicht unähnlich. Über die, nichtisolierten, Radsätze und dem Rahmen wird die Fahrzeugmasse gebildet. Auf der Lokführerseite sind die Radsätze isoliert und der Strom wird über Bronzeschleifer abgenommen. Das schafft aber, gerade bei Tenderlokomotiven ein Problem... bei gegeneinder gekuppelten Lokomotiven werden beide Fahrschienen kurz geschlossen...


    Andreas B:

    Mir geht es auch so- bei mir sind es, neben den "Bellos" noch ein paar andere Baustellen.


    Viele Grüße

    Christian


    * Du hast Post

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,


    beim Bau deiner 81 hast Du die Vorbereitung zur Lackierung angesprochen. Bei mir ist es auch bald soweit. Ein Ultraschallbad habe ich geschenkt bekommen, aber noch nie benutzt. Welche Reinigungslösung sollte ich verwenden ?


    Zur Maskierung von lackierten Stellen hast Du Latex genommen. Welches Latex?


    Du hast auch Maskierfilm angesprochen. Ist das eine Folie, die auf einer Seite haftet/klebt ? Wo ist die käuflich ?


    LG Günter

  • Hallo Günter,

    für die Reinigung aller Buntmetall- Teile habe ich einen Industriereiniger für Ultraschall- Bäder verwendet. Wir verwenden den für Optikteile...

    Es geht auch ein nichtschäumender Reiniger aus der Drogerie oder dem Baumarkt. Den Reiniger aber gut verdünnen.

    Generell ist es wichtig, hinterher ordentlich zu spülen.

    Die Maskierfolie gab es im Bastelladen beim Airbrushzubehör, aber sicher auch auf dem Baumarkt...

    Ich habe damals "Maskol" von Humbrol verwendet.

    Ich bin der Meinung, bei allen Herstellern von Modellbau- Farben sind sowohl die Folie, als auch Maskiermittel im Programm zu finden.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    wie Christian schrieb. Industriereiniger für die Optik.

    Achte darauf, dass es kein Haushaltsreiniger mit nachfettenden Inhaltsstoffen ist. Das haben diese Seifen, bzw Reiniger so an sich.

    Bei uns gibt es im gut sortierten Werkzeughandel einen auf Wasserbasis wirkenden Entfetter von "WEICON". (Keine Werbung)

    Brillenreiniger müsste es auch tun. Den gibt es als Konzentrat in der Drogerie.


    Ich hoffe es hilft.

    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    das geht. Ultraschall löst natürlich auch Lötrückstände aus den Ritzen. Also ich habe mal den Fehler gemacht und Aceton in den Ultraschallreiniger gegeben. Das Reinigungsergebnis war bombastisch. Allerdings war anschließend der Kunststoffdeckel ziemlich naja. Versuche doch mal Wasser und Spiritus 50/50 im Ultraschallgerät. Damit reinige ich die Lokrahmen vor dem lackieren.


    Gruß Thomas

  • Hallo 94-Interessierte,


    Thomas hat geschrieben, daß ihn die "hyperimportierte Elektronik" interessieren würde. Hier ist sie.


    Als erstes möchte ich noch die Beleuchtbarkeit der Weinert Lampen zeigen. Meine 94 1144 hat eine Petroleumgasbeleuchtung, wie auch viele andere 94iger zu dieser Zeit. Ich habe mir das dicke, blaue EK-Buch genau angesehen; bis zum Ende der 30iger Jahre hatten die 94iger keine elektrische Beleuchtung. Erst zu Beginn der Kriegsjahre wurde vereinzelt die elektrische Beleuchtung eingebaut. Also sind meine aufwendigen Arbeiten zu Beginn (Entfernung der Elektroleitungen, Wegfall des Generators und Modifikation des Kesselventils auf der Lokführerseite, usw.) folgerichtig gewesen. Petroleumlampen W 9013 mit Blindscheibenkasten wurden mit einem Bohrer von 0,7mm waagerecht durchbohrt. Durch die Bohrung habe ich die Micro-Litze der Micro LED Größe 0402 probehalber eingefädelt.




    Die leeren Lampen wurden innen weiss ausgelegt und nach dem Trocknen mit den Micro LED bestückt, in Positur gebracht und letztendlich mit Sekundenkleber befestigt. Später erhalten die Lampen noch ihre Gläser. Ein Funktionstest vor der Endmontage ist sehr ratsam.



    Bevor es an den Einbau von Decoder u. Lautsprecher geht, sollte sich der Erbauer überlegen wo er die Teile unterbringen möchte. Wenn er das im Bausatz vorhandene Zusatzgewicht im Langkessel verwenden möchte (höheres Reibungsgewicht) bleibt eigentlich nur der Platz Im Führerhaus übrig. Hier kann er neben dem Elko auch den üblichen Lautsprecher bequem unterbringen.



    Aber wie man auf dem obrigen Bild schon erkennen kann, schwebt mir eine andere Einbaumöglichkeit vor. Die Unterbringung im Langkessel.


    Hierzu habe ich ein an die Rundung des Langkessel angepasstes Lautsprecherresonanzgehäuse (tolles Wort) selbst gebaut. Es entstand aus 0,5mm Kunsttstoffplatten, in die ein Lautsprecher (Tams oder ESU) eingepasst wurde. Somit kann ich die vordere Hälfte des Lankkessel für den Lautsprecher nutzen, da wo auch in etwa der Sound im Original herkommt.



    Von vorne gesehen sieht das später so aus.



    Und wo soll der Elko hin. ?



    Hinter dem Lautsprecher ist noch Platz, obwohl es hier schon eng wird. Als Beweis sind nur noch die Anschlußdrähte des Elkos zu erkennen.



    So das war's für heute mit der "importierten" Elektronik.


    In den nächsten Tagen werdet ihr von mir nichts mehr hören, bzw. sehen, denn die 94 wird für die Lackierarbeiten zerlegt, gereinigt und ...... in Abständen grundiert und teillackiert.

    Bis demnächst mal wieder.


    Ich hoffe euch, - getreu dem Spruch von Christian -, nicht gelangweilt zu haben.


    Gruß Günter

  • Hallo Günter,

    die Beleuchtung erfolgt also nach dem üblichen Muster. Wäre es nicht eine Option- die Luminiszenz- Idioten nach der Funktionskontrolle mit einem klaren Zweikomponentenkleber einzugießen?

    Die Lösung mit dem Lautsprecher finde ich ziemlich genial. Aber wo ist dann der Schallaustritt? Verschiedentlich habe ich gesehen, daß am Kesselbauch Bohrungen angebracht wurden. Aber hier ist die große Öffnung mit dem Antrieb "verstopft".

    Auf die Zusatzgewichte kann man, glaube ich, guten Gewissens verzichten.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    ich sehe da einen Kondensator mit 680µF und 16V. Ist der so vom Decoderhersteller angegeben? Die Kapazität von 680µF erscheint mir etwas "dünn" was die Überbrückungszeit angeht. Wie hoch ist eigentlich Deine Digitalspannung mit der Du fährst. 12V,14V oder 16V?


    Viele Grüße

    Thomas

  • Guten Morgen Christian,


    welchen Sinn hätte ein Ausfüllen der Laternen? So käme ich bei einem Defekt viel besser an die schadhafte LED heran und könnte sie auch leichter demontieren, bzw. ersetzen.


    Der Schallaustritt erfolgt nach hinten. Hier befindet sich die Schnecke vom Antrieb. Es ist noch reichlich Platz vorhanden. Bevor ich diese Lösung gewählt habe, hatte ich Versuche mit eingelegtem Lautsprecher und Decoder gemacht. Gleichzeitig habe ich die Rauchkammertür eingesetzt. Der Sound war/ist für mich ok. Wie ich schon erwähnt hatte, bin ich kein Freund von vollgestopften Führerhäusern. Zudem kann ich schon hören, ob der Ton von vorne oder aus dem Führerhaus kommt. :negativ:

    Welche Erfahrungen hast Du beim Lautsprechereinbau ?


    Gruß Günter

  • Guten Morgen Thomas,


    ich habe den aktuellen ZIMO MS 450 Sounddecoder verwendet, der einen auf 15 Volt heruntergeregelten Energiespeicheranschluß hat. Der Elko ist Bestandteil beim Kauf des Decoder.

    Die Digitalspannung..... upps, habe ich noch nicht gemessen. Fahre mit dem smart controll System von Piko. Für mich ist das handyähnliche Bediengerät super. Weichen u Signale steuere ich weiterhin analog an.

    Unter weglassen eines Zusatzgewichtes im Kohlenkasten hätte man (ganz knapp) noch zwei weitere Elkos der angegebenen Größe unterbringen können. Es wären dann 3 x 680 µF gewesen. Der Auslauf der Weinert Schwungmasse ist aber sehr gut, sodaß hoffentlich ein Elko reichen wird.


    Gruß Günter

  • Hallo,


    die Schwungmasse tut Dir zwar im analogen Betrieb gute Dienste.

    Aber sobald ein Decoder mit im Spiel ist, wird die Schwungmasse obsolet. Kein Decoder ist in der Lage den mechanischen Energiespeicher Schwungmasse zu nutzen. Ganz im Gegenteil die Motorregelung durch BEMF wird noch erschwert. Gute Decoder können das zwar kompensieren aber der Raum den eine Schwungmasse beansprucht, wäre beim Digitalbetrieb besser für Speicherkondensatoren genutzt.

    Auslauf bei Digital stellt man mit der CV4 ein (wovor viele regelrecht Angst haben den auch zu nutzen).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter und Mitleser


    Wenn der Hersteller das so vor gibt, dann hat er sich was dabei gedacht. Es kommt darauf an was der Kondensator puffert. Die Spannung des Microcontrollers oder den Zwischenkreis.

    Lutz Argumenten kann ich nur zustimmen. Die Schwungmasse könnte sogar kontraproduktiv sein. Ich wollte mit dem Speicherkondensator nicht Klugschei..... aber aus eigener Erfahrung ist eine brauchbare Größe des Speicherkondensators so um die 2500µF/25V. Damit erreicht man, wenn es gut geht, 500ms bis 1s Überbrückungszeit bei komplettem Stromausfall.


    Jetzt kommt es noch darauf an, was der Kondensator puffert. Für gewöhnlich ist der Kondensator hinter dem Gleichrichter im sogenannten Zwischenkreis angeordnet. Also zwischen Transistorendstufe und Einspeisung.

    Ohne zu weit auszuholen. Alle "großen" Frequenzumrichter und Servoumrichter (Nichts anderes ist der Decoder) haben fest eingebaute Kondensatoren um in beide Richtungen Treiben und Bremsen zu können. Beim Bremsen wirkt der Motor wie ein Generator und erzeugt Strom. Der wird dann im Zwischenkreiskondensator gespeichert und so ist Bremsen und eine Drehzahlregelung möglich. (Bei großen dynamischen Antrieben wird noch ein Bremswiderstand benötigt oder ein gemeinsamer Zwischenkreis. Das nur der Vollständigkeit halber)

    Da die Modelldecoder nicht aktiv bremsen und den Kondensator nicht als Energiespeicher nutzen, um die generatorisch erzeugte Energie des Motors aufzunehmen, dient er rein als Stromausfallsicherung.


    Man kann Kondensatoren auch zur Kapazitätssteigerung parallel schalten. Zum Beispiel 20V/200µF (Die sind ganz dünn) davon jeweils 5 Stück in jeden Wasserkasten und man wäre schon mal bei 2000µF.


    Das nur als Anregung.


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas