Fotografisches Digitalisieren großer Vorlagen.

  • Ich beschreibe hier, am Beispiel Offenau, wie ich große Bahnhofs Lagepläne für die digitale Archivierung aufbereitet habe.

    Notwendige Ausrüstung:

    • Digitale Kamera, hier Panasonic Lumix TZ 61 mit ca. 18 Megapixel
    • Stabiles Fotostativ, hier Velbon DV-30
    • Software zur Erstellung von Panorama Fotografien, hier Microsoft Image Composite Editor „ICE“
    • Möglichst viel Licht

    Zuallererst will ich mich bei Gerold Dreyer bedanken. Seine Internetseite https://gerold-dreyer.de/j/fot…os-mit-ice-zusammenfuegen hat mir sehr geholfen. Schaut sie euch an, dann sollten eigentlich keine Fragen offen bleiben.

    Die Software ist bei Microsoft nicht mehr erhältlich und wird auch nicht mehr unterstützt. Sie war und ist aber kostenlos und wird noch an vielen Stellen zum Download angeboten. Mein Download fand ich auf der Seite von „Computer Bild“. Ich habe diese Software gewählt, da sie bei einem Kurztest für mich am Einfachsten zu bedienen war und mir die besten Ergebnisse lieferte. Das bedeutet aber nicht, daß andere angebotene Programme in irgendeiner Weise schlechter wären. Das kann und will ich nicht beurteilen.

    Folgende Einstellung habe ich an der Kamera getätigt:

    • Bildformat 4x3 entspricht hier 4896x3672 Pixel
    • Modus: Intelligente Automatik
    • Automatischer Blitz. Das Blitzlicht nimmt die Schatten, die durch die Stativbeine und meine Eigenen aufgrund der verschieden positionierten Lichtquellen auf der Vorlage entstehen, weg.

    Die Vorlage habe ich auf dem Dielenfußboden möglichst rechtwinklig zu den Fugen ausgelegt. Die Dielenbreite von ca.14cm dient später der Orientierung.


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    Die Kamera habe ich so ausgerichtet, daß:

    • Der Bildschirm sozusagen parallel zur Vorlage steht also das Objektiv in beiden Achsen senkrecht zur Vorlage ausgerichtet ist.
    • Ich durch die Beine des Stativs hindurch die Vorlage mit leichtem Rand an beiden Seiten mit ca. 50mm Brennweite ( bei mir 45 mm) scharf stellen kann, ohne die Stativbeine im Bild zu haben.


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    Jetzt habe ich, Diele für Diele vorrückend, immer mit möglichst gleicher Ausrichtung der Vorlage im Sucherbildschirm die komplette Vorlage mit vielen Einzelbildern abfotografiert.


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    Bei breiteren Vorlagen ( z.B. Eberbach) habe ich die Kamera an einer normalbreiten Vorlage justiert.Ich habe dann eine Art Bilder Matrix erstellt indem ich zuerst Bild für Bild am oberen Rand entlang, dann die mittlere Bilderreihe, das eine Stativbein an einer Schur oder einer Leiste orientiert, fotografiert habe. Zum Schluss habe ich die Bilder am unteren Vorlagenrand entlang gemacht.

    Die einzelnen Aufnahmen habe ich in einen neu angelegten Ordner mit dem Namen der Vorlage (Offenau) kopiert.


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    Nun kommt die Software ins Spiel.

    Ich öffne „ICE“ und wähle über den Schalter „New Panorama from Images“ die Einzelbilder im betreffenden Ordner aus. Sie werden dann in „ICE“ übernommen.


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    Dann ganz oben rechts „Next“ oder oben in der Mitte „Stitch“ drücken.


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    Die Software setzt jetzt aus den vielen Einzelbildern ein großes Bild zusammen. Sie arbeitet dabei sehr genau und findet von selbst, wo welches Foto hingehört.


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    Zuerst drehe ich das Bild um 270° damit es mit der langen Seite einigermaßen parallel zur Bildschirm Unterkante liegt. Vergrößern mit dem Mausrad oder der Skala oben rechts bis der Arbeitsbildschirm möglichst gut ausgefüllt ist. Jetzt kann durch Schieben mit gedrückter Maustaste das Panorama am Gitter ausgerichtet werden.


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    Ganz rechts oben mit „Next“ oder auf „Crop“ gedrückt erscheint das Bild ohne Gitter zum Zuschneiden.


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    Nach dem Zuschneiden, durch Verschieben der Umgrenzungslinien mittels der kleinen quadratischen Anfasspunkte, drücke ich wieder auf „Next“ oder auf „Export“.


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    bild14otkcj.jpg


    Hier kann ich unter Anderem wählen in welchem Format ich das Panorama speichern will. Ich habe JPEG genommen.

    Auf jeden Fall sollte man die Qualität auf 100/ Superb einstellen.

    Mit Anklicken des Felds „Export to disk...“ sende ich das Panorama an die Festplatte. Ich gebe ihm noch seinen endgültigen Namen (Offenau) und speichere es im ursprünglichen Ordner.


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    bild15w7j09.jpg


    Die Einzelbilder kann ich jetzt, um Festplattenspeicher zu sparen, löschen.

    So sind mir recht gute Scans meiner Bahnhofspläne gelungen. Sie haben eine Auflösung von 180DPI und es lassen sich durch Hineinzoomen auch recht kleine Details sichtbar machen.

    Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    eine tolle Arbeit hast du da geleistet und somit ein wertvolles Dokument der Nachwelt erhalten. Vielen Dank für deine Mühen und für die anleitung für uns hier.

    Ja, hier wurde der Computer mal endlich zum Hilfsmittel und nicht zum Aufwandsvermehrer wenn z.B. Form dem Inhalt vorgeht....


    LG Michael R