BR 74.5 von Märklin/Trix

  • Hallo Leute!


    Dieser Beitrag wurde schon 2010 geschrieben. Leider sind die Bilder verloren gegangen. Jetzt habe ich sie in den Tiefen der alten Festplatte wiedergefunden und bei Biklderhoster neu hochgeladen.

    Das ist dann ein Versuch den Beitrag zu reparieren.


    Es geht hier um die damals neu auf den Markt gekommenen Märklin / Trix BR74.5 welche damals sehr umstritten war. Gefertigt wurde sie in Fernost (das durfte aber damals keiner wissen) und ist daher grundsätzlich anders aufgebaut als die bisherigen konventionellen Märklin Loks ihrer Zeit.


    Eine erste Inaugenscheinnahme ergab für mich dieses Bild:


    - Die 74er von Trix ist aus dem Hobbybereich und man sollte die Erwartungen nicht allzuhoch stecken. Wie bekannt sind alle Leitungen und Griffstangen am Gehäuse mit angespritzt. Lediglich eine einsame Leitung vom Vorwärmer zur Speisepumpe ist extra angesetzt.


    - Das Fahrwerk dagegen hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck, im positiven Sinn gemeint. Die Räder sind ausreichend fein ausgeführt, haben die richtigen Durchmesser und Speichenzahlen. Die Oberflächen sind glatt, besser als man es bisher von Mätrix gewohnt war.


    - Die Maße stimmen bis auf den Abstand Laufachse - 1. Kuppelachse, der ist zu groß.


    - Sehr komisch ist der vordere Rahmenteil über der Vorlaufachse ausgeführt. Es ist keinerlei irgendwie geartete Ähnlichkeit mit dem Vorbild vorhanden.


    - Das Gestänge ist eine interessante Mischung aus verschiedenen Materialien. Kreuzkopf, Voreilhebel und Schwinge sind aus dunkelgrauem Kunststoff gespritzt. Die übrigen Teile sind aus dunkel vernickeltem Messing (übrigens geätzt, nicht gestanzt frei nach 007). Bis auf die Gegenkurbel. Die ist ein dunkel vernickeltes Metallspritzgußteil.


    - Die Sechskantschrauben (Riesenaufstand deswegen damals) sind noch immer vorhanden, fast unsichtbar an der Gegenkurbel und mit einer Schlüsselweite von 2,0mm gegenüber den üblichen SW 2,4mm (Roco, Mätrix, Weinert usw.) wesentlich verkleinert.


    - Auf dem Motor steht ehrlich "Made in China" drauf, es ist ein 3-Poler mit gerade genutetem Anker, Typ FA-030. Wer meint diesen Motor ersetzen zu müssen kann sich mal bei GFN im N-Bereich umsehen oder wird bei Weinert unter der Art.-Nr. 9902 fündig. Ist im Prinzip alles derselbe Motor, aber wegen der psychologischen Wirkung...


    - Das Getriebe ist mit 1:42 (!) ausreichend hoch untersetzt.


    - Die Stromabnahme erfolgt theoretisch von allen Rädern mit Schleifern. Der letzte Kuppelradsatz ist mit Haftreifen belegt und trägt praktisch nichts dazu bei. Ebenso der mittlere Kuppelradsatz, der zwar gefedert ist, aber eben nicht weit genug ausfedern kann und dadurch ein Ideechen über dem Gleis hängt. Daraus resultiert die dann nicht immer ausreichende Stromabnahme.


    - Die Beleuchtung erfolgt mit warmweißen LEDs (endlich!!!), ist aber sehr hell. Die Pufferbohlen werden wegen durchscheinenden Licht ohne weiteres zur "Rotglut" gebracht. Die LEDs sollten im Digitalbetrieb daher gedimmt werden.


    - Ein interessantes Detail am Rand sind die exzentrisch angebrachtenen Kolbenstangenschutzrohre. Sie sind ausserhalb der Zylindermitte weiter nach aussen hin versetzt. Damit ist auch der 250er Radius mit Kolbenstangeschutzrohren befahrbar.


    Das war die Bestandsaufnahme wie gekauft.




    Nächste Überlegung, was steckt an Potential in diesem auf den ersten Blick unscheinbaren Lokmodell?

    Um ein brauchbares Modell einer BR74 zu erhalten stehen einem verschiedene Möglichkeiten offen:


    a) Man legt sich das Roco Modell zu. Mit allen seinen Fehlern wie zu kleinen Rädern, Beulenpest am Stehkessel u.s.w.


    b) Das Brawa Modell; jedoch stellt es eine andere Bauserie des Vorbilds mit anders ausgeführten Details dar.


    c) Das Weinert Modell, sehr nobel, aber preislich am oberen Rand und fast nicht zu bekommen.


    d) Supern und Zurüsten des Mätrix Modells.


    Fazit für mich, die BR74 von Mätrix ist eine preiswerte einfache Lok aus der Hobbyserie aus der sich was machen lässt.

    Wenn man allerdings dann alle dafür benötigten Superungsbauteile bei den einschlägigen Kleinserienanbietern beschafft kommt man in der Summe der Teile preislich schon in den Bereich den ein Bausatz einer BR74 vom einschlägigen Kleinserienhersteller kosten würde.


    Mein Ansatz war hier ein anderer als wie sonst üblich.

    In diesem Fall sollen die Kosten an Material möglichst flach gehalten werden und deswegen habe ich voll auf der Billigschiene gearbeitet.

    Es gibt bei diesem Umbau daher auch keine kostentreibenden Feingußteile der einschlägigen Anbieter; wer sie verwenden möchte dem sei das unbenommen.

    Es wurden lediglich Messing- und Stahldraht verschiedener Stärke, Messingprofil 0,5x1,0 und Kunststoffplatten verschiedener Dicken verwendet.

    Alles bekommt man für rel. wenig Geld in gutsortierten Bastler- und Modellbaugeschäften.

    Ich habe mein Material z.B. in einem Geschäft für Architekturmodellbau gekauft.


    Eine weitere in diesem Rahmen durchgeführte Umbaumaßnahme war diese Lok mit einer funktionierenden Allradauflage zu versehen. Dazu habe ich die 1. Kuppelachse mit einer Pendellagerung versehen und der Federweg der 2. Kuppelachse nach unten vergrössert.

    Durch die damit realisierte 3-Punktlagerung hat die Lok jetzt eine sehr sichere Stromabnahme.


    wird fortgesetzt

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Fortsetzung:


    Die Zerlegung des Modells erfordert einiges an Aufwand. Ohne Lötarbeit geht die komplette Zerlegung leider nicht. Ebenso waren bei meiner Lok die Dampfeinströmrohre an beiden Enden festgeklebt. Die Trennung von Umlauf und Kessel ging daher nur mit leichter Gewalt. Dann muß man noch auf beiden Seiten jeweils eine winzige Niete herausnehmen um den Umlauf überhaupt vom Fahrwerk abheben zu können.


    Wie schon erwähnt stimmt der Achsstand Vorläufer zu 1. Kuppelachse nicht, er ist zu groß. Des weiteren hat die Rahmenpartie des Modells zwischen Pufferbohle und Zylinderblöcken keinerlei Ähnlichkeiten mit dem Vorbild. Hier mußte korrigiert werden:

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    Hier sieht man den korrigierten Vorläufer und die abgesägten Rahmenteile. Die Deichsel des Vorläufers mußte gekürzt werden um den korrekten Achsstand hinzubekommen. Dazu wurde der Drehpunkt des Vorlaufgestells durch Ausfräsen etwas weiter nach vorne verlegt. Der hintere Teil wurde gekürzt und durch eine eingeklebte Querspange geschlossen





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    Die Rahmenpartie zwischen Pufferbohle und Zylinderblock muß quasi neu gebaut werden um hier überhaupt einen Eindruck des Vorbilds hinzubekommen. Aus 0,5mm Kunststoffplattenmaterial habe ich daher ein neues Rahmenvorderteil gebaut, besser gesagt den Eindruck eines korrekten Rahmens erweckt.


    Zum Herstellen von gebogenen Bauteilen aus Polystyrol-Kst.:

    Biegen, mit Klammer zusammenhalten und 2 - 3 min in kochendes Wasser legen, herausnehmen, 5 min abkühlen lassen, Klammer lösen und weiter verarbeiten.





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    So sieht die Sache von oben aus. Wie eine vorgehängte Potemkinsche Fassade nur in richtiger maßstäblicher Rahmenbreite 1:87. Orientiert habe ich mich an Vorbildfotos und Rißzeichnungen. Schon allein wegen den Spurkränzen und der Kurvenläufigkeit muß man Kompromisse eingehen und kann hier nicht 100%ig die Maße der Vorbildzeichnungen 1:87 übernehmen.





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    Aus 0,3mm Platten werden 2 Streifen herausgeschnitten und unter die neuen Rahmenbleche geklebt. So lassen sich dann auch z.B. U-Profile bei Güterwagenfahrgestellen darstellen. 2 Streifen aus 0,5mm Material entsprechender Breite bilden dann die Schutzbleche über der Laufachse.





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    So sieht das Ganze dann montiert aus. Die vorhandenen Luftkessel habe ich einfach umgedreht und eine neue Halterung dafür gebaut, auf den Normschacht kann ich verzichten. Die Schienenräumer entstanden aus einem Stück Messing Flachprofil 1 x 0,5mm das entsprechend gebogen wurde. Das wird dann auf ein Stück Messingblech gelötet. So hat man dann eine ausreichend große Klebefläche.



    wird fortgesetzt

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz,


    Die habe ich hier auch noch liegen. Bin mir aber nicht sicher, ob nicht Teile der Roco-74 besser geeignet sind.

    Aus der Lok/den Lokomotiven soll mal die 74 1319 werden. Sie und ihre Schwester 74 1320 liefen in Essen mit einem LBE-Doppelstockwagen als Wendezugvorläufer.

    Aber im Moment sind der Bahnhof und die Module wichtiger.

    Trotzdem: ganz herzlichen Dank für Deinen Bericht


    Herzliche Grüße aus dem Harz

    Andreas

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    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

  • 2. Fortsetzung:


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    Weiter geht es nachdem Kessel und Führerhaus von allen angespritzten Leitungen und Griffstangen befreit wurde. Das ist zugegeben eine etwas mühselige Schnitzarbeit. Ich habe den Bohrzwerg mit Fräser zu Hilfe genommen. Nicht so 100%ige glatte Fläche unter den Rohrleitungen sind nicht so dramatisch wie ich festgestellt habe. Sie werden danach von den jetzt frei stehenden Leitungen überdeckt. Bei der Leitungsführung habe ich mich ebenfalls an Vorbildfotos orientiert. Mir standen damals allerdings nur Fotos der Erfurter Museumslok zur Verfügung.

    Die Leitungsführung war auch beim Vorbild je nach Lok oder Lokschlosser unterschiedlich.

    Auf dem Foto sind schon erste Rohrleitungen angebracht worden. Bei dem Klempnerladen den Preußische Loks mit sich führten ist es am besten wenn man schichtweise vorgeht, d.h. die Leitung welche dicht am Kessel liegen werden zuerst angebracht. Dann folgen die darüber angeordneten.





    Ein erster probehalber Zusammenbau ob alles passt. Gleichzeitig Kontrolle und Abgleich mit Vorbildfotos.

    Das angespritzte Handrad an der Rauchkammertür für den Zentralverschluß wurde weggefeilt. Die DB hat die Zentralverschlüsse generell ausgebaut. Wenn jemand eine DR Version bauen möchte, sollte man das angespritzte Teil auch entfernen und durch ein extra angesetztes Handrad ersetzen.

    Das Ausgangmaterial für Rohrleitungen und Griffstangen ist Messingdraht verschiedener Stärke. Und nur Messingdraht um eben die Kosten flach zu halten. Den Draht sollte man vorher weichglühen, dann lässt er sich besser und leichter biegen.

    Die Messingleitungen und -griffstangen wurden verlötet. Hier mit heißem Lötkolben, reichlich Lötfett und vorverzinnen arbeiten damit das Kunststoffgehäuse nicht schmilzt. Deswegen auch nur ganz kurz den Lötkolben daranhalten und dank der beschriebenen Vorverzinnung, --zisch-- fest.





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    2 Kesselspeiseventile von Roco habe ich noch in der Grabbelkiste gefunden. Die Dampfentnahmestutzen und -Ventile entstanden aus dickerem Draht und Rohr das mit reichlich Lötzinn verbunden wurde und anschliessend mit der Feile in Form gebracht wurde. Die Einzelteile der Ventilkörper einzeln zu gießen und die Flansche mit maßstäblichen Schrauben zu befestigen habe ich mir halt erspart (:-).Die Ösen für die Führerhausaufstiege sind selbst gebogen. Im Vergleich zu Vorbildfotos kommen sie mir nicht zu groß vor. Beim lackierten Modell sind diese Bauteile auch durch den fehlenden Messingglanz und der damit verbundenen Hervorhebung nicht mehr so dominant. Eine Alternative wären auch "Halbösen" die es bei Preußischen Lokomotiven auch gab.






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    Hier der Kessel noch mal einzeln. Bei der ganzen Bohrerei, Biegererei, Löterei sollte man auch die Passung mit den angrenzenden Lokbauteilen des Modells beachten. Deswegen ist die Lok während des Baus mehrmals auseinander genommen und wieder zusammengebaut worden.





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    Eine böse Falle ist vorhanden wenn man einen für diese Lok vorgesehenen Decoder mit 21MTC Schnittstelle einbauen möchte. Hier sind 2 überflüssige Pinorkel im Kohlenkasten die wohl ursprünglich zur Gehäusebefestigung dienen sollten. So passt nur der Blindstecker und selbst mit der originale Trix Decoder lässt sich nicht montieren. Also weg mit diesen überflüssigen und störenden Teilen.

    [ironie]Kleine humoristische Anmerkung: Man sieht auf dem Photo auch die Spende des VEB Elektroinstallation Oberlind, Abteilung Pionier - Konstruktion (PIKO) in Form der Ballastierungsgewichte aus Friedensproduktion aus gestanzten Blechplattenpaketen ;) .[/ironie]





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    Hier noch mal einen Blick auf die rechte Seite. Die Leitungen unter dem Umlauf entstanden aus 0,3mm Stahldraht (Messing ist bei diesem Durchmesser zu weich). Sie liegen noch nicht ganz passend, siehe hochgebogener Umlauf und wurden deswegen noch abgeändert.

    Aufmerksam machen möchte ich auf die Gegenkurbel aus Metallspritzguß mit Sechskantschraube. Man muß schon genau hinschauen um den Seckskant zu erkennen. Durch die Schlüsselweite von 2mm ist sie ziemlich unauffällig geworden. Diese Art der gegossenen Gegenkurbel erinnert mich denn doch frappant an Liliput/Bachmann.

    Diesmal haben sie bei Mätrix 2 gewölbte Pufferteller verbaut. Deswegen kann man auch einen davon, den jeweils in Fahrtrichtung links vorne befindlichen, planschleifen und somit flach machen und bekommt so auf diese Weise jeweils einen flachen und einen gewölbten Pufferteller.





    Ein weiteres Kontrollfoto.







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    Zum Schluß noch aus verschiedenen Perspektiven. Die Beschriftung fehlt noch, das sind alles so Kleinigkeiten für die das Porto mehr kostet als das Teil selber. Die Verglasung entstand aus "Hemdkragenplastik" und wurde einfach hinterklebt.

    Die Zughaken habe ich aus 0,8mm Messingdraht gebogen. Eine Platte aus 1x1,5 Messingprofil wurde vorne angelötet damit die bei mir verwendeten Roco Universal KK-Köpfe seitlich nicht herausrutschen können.


    Entstanden ist so für kleines Geld und etwas SELBER MACHEN ein brauchbares und vorzeigbares Lokmodell.

    Nochmal, hier ging es nicht um das Verbauen einer gewissen (€) Menge an Messingfeingußteilen, sondern ganz bewußt um ein auf denglish so genanntes "Low-Budget-Model", d.h. Kosten sollten unten bleiben.

    Die hier noch fehlende Beschriftung wird wohl nicht mehr angebracht werden weil sich meine Interessen auf die US Bahn verlagert haben.

    Ich habe einfach keine Beschriftung dafür.

    Hier noch eine Aufstellung der Materialien:


    Messingdraht in den Duchmessern:

    -0,5mm

    -0,8mm

    -1,0mm

    -1,5mm


    Stahldraht: 0,3mm


    2 Kesselventile von Roco aus der Grabbelkiste


    Messing Rechteckprofil: 1.0 X 0,5mm


    2 kleine (Abfall) Stückchen 0,5mm Messingblech

  • Als Ergänzung, so sieht das Modell Heute aus:









    Mittlerweile hat die Lok eine 3-Punktlagerung bekommen:

    - Für die 1. Kuppelachse eine Pendellagerung einrichten.

    - Die Bodenplatte im Bereich der 1. und 2 Kuppelachse ausfeilen.


    Des weiteren sind die Spurkränze bis auf 0,5mm abgedreht worden.

    Das Radsatzinnenmaß wurde auf 14,5mm korrigiert.


    Ich werde wahrscheinlich Schimpfe vom Speziguzi bekommen wegen mißlungener Alterung und so ... :tomate:

  • Hallo Lutz,

    das ist ein Umbau ganz nach meinem Geschmack. Mit verhältnismäßig einfachen Mitteln kann man so wesentlich mehr aus dem Hobbymodell herausholen. Und es artet nicht in eine Materialschlacht mit horrenden Kosten aus, wo man sich nachher fragen muß: Hätte ich nicht besser gleich einen Weinert Bausatz gekauft. Aber meine ganz persönliche Ansicht ist : Die T12 ist, auch wenn sie wohl eine gute Konstruktion war, eine der unförmigsten Lokomotiven, die ich kenne. So ein Monster hätte man sich in Bayern vermutlich nicht anzubieten getraut. Mir gefällt dein Baubericht, auch wenn ich ihn aus dem genannten Grund sicher nicht selbst realisieren werde. Bis auf die Bearbeitung der Räder kann das eigentlich jeder nachbauen und hat dann ein wirklich schönes Modell.

    Grüße

    Johannes

  • Ich werde wahrscheinlich Schimpfe vom Speziguzi bekommen wegen mißlungener Alterung und so ... :tomate:

    Hallo Lutz, hallo Freunde


    Nö, wieso ?

    Wir werden dat Ding Altern und Fotos hier zeigen, wie ein "Low Budget Modell" damit aussieht. :thumbup:


    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo,


    @ Johannes

    Da hast Du recht, die Bayern haben keine Loks mit diesen Proportionen gebaut. Dafür bauen sie noch heute KFZ mit derartigen Proportionen. Sie kleben dann 4 Ringe vorne darauf. :pfeifen:



    @ Jürgen

    Wir werden sehen nach 6 Hoppern und 15 Boxcars ...



    @ Andreas

    Behalte beim Roco Modell der BR74.4 die doch recht groben Armaturen (Ventile etc.), die zu kleinen Räder und die Beulenpest am Stehkessel im Auge. Technologischer Stand der 1980er Jahre eben. Und so wie ich Deine Ansprüche kenne besteht da Handlungsbedarf. Um eine Investition in ein "Viertelpfund" Weinert Feingußteile wirst Du auch beim Roco Modell nicht herum kommen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz,

    danke für den Tipp.

    Ich werde berichten, wie ich die Probleme zu lösen versuche.


    Herzliche Grüße

    Andreas

    meinpottq8j3v.jpg
    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …