Hallo,
hier beschreibe ich meine ersten Versuche in schmalspurigen Gleisbau und die Auseinandersetzung mit Pecos neuen Unifrog Weichen.
Gezeigt hatte ich die neuen Schmalspurweichen für H0n3 (10,5mm Spurweite) schon einmal. Der bisherige Haus- und Hoflieferant Shinohara mit seinem umfangreichen Sortiment, u.a. Dreischienenweichen und -Gleise, hatte bekanntlich seine Geschäftstätigkeit eingestellt. Des weiteren hat der 2. Anbieter für Schmalspurgleismaterial Micro Engineering z.Zt. Lieferprobleme. In diese Marktlücke ist die Firma Peco mit neu entwickelten Gleismaterial für H0n3 vorgedrungen.
Lieferbar sind bislang nur Flexgleis und #6 Weichen. Die Schienenprofile sind gemäß Code 70 mit 1,8mm Höhe.
Nun hat Peco angefangen sein bisheriges Angebot an Weichen, das sich durch die Herzstücke in die Ausführungen Insulfrog und Electrofrog unterteilte, durch neue Weichen mit Unifrog zu ersetzen. Alle Weichenausführungen weisen immer die selbe Geometrie auf.
Bei Weichen mit Insulfrog war das Herzstück komplett isoliert mit einer Herzstückspitze aus Kunststoff und liess sich dadurch auch nicht nachträglich polarisieren. Die Schienenprofile waren dafür unter dem isolierten Herzstück mit Drähten elektrisch durchgeschleift.
Bei Weichen mit Electrofrog bestanden alle Schienenelemente einschliesslich Herzstück komplett aus Metall. Daher mussten sie stets polarisiert werden wofür man bei Peco 2 verschiedene Arten vorgesehen hat.
Um das Sortiment zu vereinfachen wollte man nur noch 1 Weichentyp produzieren dessen neu entwickeltes Herzstück man entweder polarisieren kann oder aber auch nicht, je nach Gusto des Kunden. Um die elektrische Lücke im und am Herzstück möglichst kurz zu halten führte man dieses jetzt in einer mehrteiligen Bauart aus Kunststoff und Metall aus; auf dem Bild oben zu sehen. Die Herzstückspitze selber ist aus Metall und elektrisch mit den beiden übrigen Herzstückteilen verbunden. Das ganze ist jedoch vollständig gegenüber allen anderen Schienenprofilen der Weiche isoliert.
Das Herzstück noch einmal näher betrachtet.
Von unten sieht man die durchgeschleiften el. Verbindungen.
So weit so gut. In dem Bemühen die el. Lücke möglichst kurz zu halten ist man jedoch etwas daneben gekommen.
Es gibt Fahrzeuge die vorbildgerecht keine Spurkränze an allen Radsätzen haben. Spurkranzlose Räder haben ein zylindrisches Radreifenprofil und damit eine plane Lauffläche im Gegensatz zu den üblichen Rädern mit Spurkränzen die eine um 3° schräge kegelige Lauffläche aufweisen.
Durch die Kegeligkeit berührt der äussere Teil der Lauffläche, hier nach RP-25 Code88 ausgeführt, die Schienenköpfe nicht. Daher kommt es beim Überfahren der beiden eng zusammenstehenden elektrisch "feindlichen" Schienenprofile nach dem Herzstück hier zu keinen Kurzschluß beim Überfahren des Herzstücks.
Anders sieht die Sache beim spurkranzlosen Rad mit zylindrischen Radreifenprofil aus. Hinzu kommt, daß das zylindrische Radreifenprofil in der Regel auch etwas breiter ausgeführt ist damit es nicht in Kurven von der Schiene fällt. Auf jeden Fall gibt es hier einen satten Kurzschluß.