Der Schwade auf dem Feld

  • Moin Leute


    Um hier nicht den Faden von Brunohl zu belasten.

    Feuer auf dem Feld ist durch Selbst-Entzündung eher nicht zu erwarten. Dazu ist das „nachwachsen“ zu grün.

    Wenn man davon ausgeht, das es ein Grünland ist, dann ist der Schwade Heu. Bei der Farbe sind leider fast alle „Nähstoffe“ futsch. Passiert immer wieder wenn man es wegen der Wetterlage nicht einfahren kann. Eben bei Regen und dieser bewirkt, dass das Gras kräftig nachwächst und das sieht man am grün.

    Anders herum ist es ein Getreide Feld stimmt die Farbe des Schwade. Dann ist das Feld recht verunkrautet. In Vorzeiten von Gyrostat durchaus üblich.

    Gehen wir doch einfach davon aus, es wäre ein Grünland und es hätte in der Zeit nach dem mähen recht häufig geregnet. Nun wartet man auf das "pressen". Der Schwade liegt recht locker, also alles trocken und verfüttert wird es nicht als Erstgabe an Milchkühe. Der Nachwuchs wird schon davon satt.

    Dann stimmt alles; was will man mehr, und wer weis das schon.

    :matrose::matrose::matrose:

    Gruß Friedrich

  • Moin Friedrich,

    als erstes finde ich interessant, daß hier im Norden der Begriff "Schwade" für frisch aufgehäuftes getrocknetes Gras der gleiche ist wie bei uns. Ist im Dialekt wahrscheinlich anders aber OK.

    Bei Bruno fehlt nur noch ein Traktor mit einem "Schwader" dahinter.

    Aber die Szene ist auch so schon gut.

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin Leute

    Nachsatz: Im offiziellen Sprachgebrauch der Landwirtschaft gibt es für das reihenförmig zusammen gerechte bzw. abgelegte (geschwadete) Erntegut den Begriff Schwad oder den Schwade.

    Die Maschine zum herstellen eines solchen Schwad/Schwade heißt Schwader, die Tätigkeit bezeichnet man als schwaden.

    :matrose:

    Gruß Friedrich

  • Hallo Thomas et al


    Mir wäre ein Schwadenaufnehmer mit Ballenpresse lieber; natürlich in Ep.III Und dahinter läuft dann der Leiterwagen mit Personal zum Stapeln der Ballen. Aber: Man kann nicht alles haben und irgendwann muss es auch mal gut sein.


    Mir gefällt es auch so. Immerhin hat es zum Nachdenken und Parlieren angeregt; Forum, was willst du mehr!


    LG

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Bruno,


    schau doch mal bei Artitec vorbei. Die Ballenpresse dort ist späte EP III passt also locker zu deinem Mercedes Zweiachser auf den Bildern. Passende Schlepper gibt es genug. Den Anhänger haben die Artitec´s auch im Programm.

    Ansonsten sind die Ballenpressen auch erst mitte der 60iger hier bei uns in Deutschland im Zuge der mechanisierung auf das weite Land gekommen. Vorher war Heubock und loses Heu auf dem Wagen die Regel. Das Heu wurde dann am Bauernhof gehäckselt und auf den Tennen geblasen und eingelagert. So kenne ich es noch. Oder es wurde per Feldhäcksler schon auf den Wagen gehäckselt.


    Tempi pasti


    Michael R

  • Hallo Michael,

    ich bin ja Baujahr 1960. Meine Kindheit und Jugend habe ich in einem 600 Seelen Dorf an der Grenze zwischen Odenwald und Bauland verbracht. Dort wurde die Landwirtschaft oft im Nebenerwerb geführt. Und genau wie du schreibst, sind meine Erinnerungen. Das Gras schnitt man mit dem Mähbalken des „Bulldogs“. Bulldog war das Wort für Traktor, egal aus welchem Haus. Manche Bauer hatten auch eine Mähmaschine, die von Pferde/ Ochsenzug auf Traktorzug umgebaut war. Das Heu wurde auf einer Art Dreibein auf der Wiese getrocknet. Wir waren als Kinder manchmal darunter geschlüpft und das war dann unser Zelt. Das Heu wurde mit hochbeladenen Wagen zum Hof gefahren und dort auf eine Art Förderband, das in einen Häcksler mit Gebläse führte, gegabelt. Wir Kinder waren den schwer arbeitenden Männern immer im Weg. Und offenbar war das auch eine anstrengende und nicht ungefährliche Arbeit. Wie du sagst, wurde das Heu auf den Heuboden geblasen und dann weiter, mittels elektrischen Gebläsen in den Giebelwänden, getrocknet. Ich habe heute noch den Ton der Gebläse, die im Sommer bis spät in die Nacht liefen, im Ohr. An die Ballenpressen, wie sie Artitec anbietet, kann ich mich auch noch erinnern. Ich meine die kamen von der Firma Fahr. Damit wurde das Stroh, das bei der Getreideernte anfiel zu rechteckigen Ballen verarbeitet, die später als Einstreu für die Tiere gebraucht wurden. Soweit meine Erinnerungen an meine erste 10-15 Jahre. Wenn das nicht alles korrekt ist, bitte ich um Nachsicht. Mein Vater war Lehrer im Dorf und die Landwirtschaft kenne ich nur vom Zusehen bei den Nachbarn.

    Grüße

    Johannes