Liliput BR 95, eine never ending story... ?
Im Jahr 1982, also vor 40 Jahren, habe ich die Liliput 95 gekauft und sofort ein paar Verbesserungsmöglichkeiten (Luftpumpen, Faulhabermotor, usw.) vorgenommen. 95 020 lautete die Betriebsnummer der grünen Lok, trug sie doch unter ihrer Betriebsnummer noch den alten Reichsbahnadler. Veröffentlich wurden meine kleinen Umbaumaßnahmen in der miba anno 1982. Wie stolz war ich damals; mein Bericht in der miba. !!!. Die Maschine wurde irgendwann verkauft, da ich das Geld für weitere Anschaffungen benötigte.
Gut 18 Jahre später habe ich wieder angefangen eine Liliput 95 zu supern. Dieses Mal mit einem höheren Detaillierungsgrad. Hierzu hatte ich ein paar digitale Fotos gemacht, die ich euch gerne vorstellen möchte. Auch werde ich versuchen von den Verbesserungen im Einzelnen zu berichten. Nach 2004 fiel die halb fertige 95 wieder in den Dornröschenschlaf, sprich, sie stand bis vor kurzem in der Vitrine. Da nur noch wenige Modelle in der Vitrine auf eine Digitalisierung warten, fiel das Augenmerk wieder auf die besagte 95. Sie steht jetzt auf meinem Basteltisch und wartet auf ihre Fertigstellung.
Alle gezeigten Fotos sind somit Stand 2004.
Die zerlegte 95 sollte feinere Griffstangen aus Ms bekommen. Die angespritzen Griffstangen rechts und links neben dem Einstieg, sowie die Windschutzscheiben aus Spritzguß gefielen mir gar nicht. Sie vom Metall zu entfernen bedarf schon etwas Mühe. Ich besitze zwei Stichel unterschiedlicher Breite, die zur Entfernung des Metalls sehr gut geeignet sind. Vorsichtig ließen sich die angespritzen Gravuren entfernen.
Der Kessel besteht aus Kunststoff. Hier ist das Entfernen von angespritzen Sandfallrohren, Dampfleitungen, usw. wesentlich einfacher.
Der Zylinderabstand ist um 5 mm zu breit !!! Um die Frontansicht einigermaßen erträglich erscheinen zu lassen ist die Breite zu verringern. Vom Zwischenträger der Zylinder sind jeweils ca. 1,5mm bis 2,0mm (nacheineinander, nicht gleichzeitig), zu entfernen. Mit einer PUK-Säge geht das ganz gut. Auf einer ebenen Fläche (Richtplatte) sind dann die beiden Zylinder Paß- und spaltfrei wieder an den Zwischenträger zu kleben. Der Rahmenausleger ist pro Seite um 2mm zu kürzen und die Kanten runden. Pufferbohlentisch/Ergänzungsteile an den Zylindern entfernen und ggf. Pufferbohlentisch in diesem Bereich ausarbeiten, damit sich der Zylinderblock ohne Zwängen von oben auf den Rahmen einschieben läßt. Der genaue Sitz des Zylinderblocks wird durch den Rahmen sichergestellt.
Der Steuerungsträger ist ebenfalls um die 2mm pro Seite zu verkürzen. Die Tennung ist auf den Fotos ersichtlich. Anschließend habe ich die abgetrennten Teile mit dem mittleren Teil gestiftet. Zwei 0,5mm Drähte reichen dafür aus.
Von den dicken Speichen der Liliput Radsätze war ich schon damals nicht begeistert. Also habe ich eine Messerfeile genommen und Speiche für Speiche dünner gefeilt. Die Speichenausrundung zum Radreifen hat eine Rundfeile übernommen. Anschließend wurde der Nabenbund bis auf das Ende der Achse plangefeilt.
Die Dicke der Gegengewichte war auch zu schmal. Aus 0,5mm Kunststoff habe ich Radscheiben gedreht und sie der ursprünglichen Liliputform angepasst. Die unterschiedliche Größe der Treibachse, der 2.ten und 4.ten Achse, sowie die kleineren Segmente der 1.ten und letzten Achse sind zu beachten. Alle Segmente wurden auf die jeweiligen Radsätze aufgeklebt und ggf. noch etwas verputzt. Auf dem nächsten Bild kann man die Wirkung der verbreiterten Gegengewichte gut erkennen. Ist übrigens ein Bild von meiner vorletzten Anlage, die wegen einem Umzug abgerissen wurde.
Die Seitenverschiebbarkeit der ersten Achse ist, bedingt durch die Zylinderbreitenveringerung bis auf fast null zu realisieren. Ausgleichscheiben sind hier ein probates Mittel.
Morgen kann ich noch ein paar weitere Fotos nachschieben.
Wie Christian gelegentlich zu sagen pflegt; ich hoffe euch nicht gelangweilt zu haben,
meint Günter