Liliput BR 95, die "Bergkönigin"

  • Hallo Lutz,

    ich denke, daß es Günter um die Schmiergefäße geht. Die Anordnung der Stellkeile und der Spannschrauben hat sich seit dem Bau der T20 nicht verändert.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Nach längerer Pause geht es mit der pr. T 20 weiter.

    Ich habe mir überlegt, wo soll ich den Lautsprecher in der Lok unterbringen. Da das Kesselgewicht von Liliput aus Blei ist und es sich aus dem Kunststoffkessel gut entnehmen läßt habe ich für den LS wieder den Bereich der Rauchkammer ausgewählt. Für den LS wurde vorne ein Stück des Bleigewichts abgesägt.



    Für das LS-gehäuse habe ich 0,5mm Kunststoffmaterial verwendet, es zu einer Tonne gebogen und zum Schluß mit Deckeln verklebt. Als LS wurde ein Piko-LS , den ich probehalber in der BR 78 eingebaut hatte, verwendet. Durch Auftrennen des Tonnenmantels konnte ich den Piko-LS sauber in die Tonne einpassen und verkleben.



    In das gekürzte Bleigewicht habe ich oben mit der Eisensäge eine Nut eingeschnitten; gerade soviel, daß ich hier die LS-Kabel unterbringen konnte.



    Vor dem endgültigen Einsetzen der Gewicht/LS- Kombination wurde die Soundwiedergabe probehalber ausprobiert; im Gegensatz zur Piko 78 hört sich hier der Piko-LS m. E. sehr gut an. Bei der Zurüstung des Kessels werden die Zurüstteile in den Kunststoffkessel/Bleigewicht eingesetzt und verklebt. Achtung, wenn die Enden der Zurüstteile im Blei sitzen läßt sich anschließend der Bleieinsatz mit LS nur noch bedingt herausziehen.


    Gleich geht es mit der Zurüstung des Kessels weiter.


    Gruß Günter

  • Die Zurüstung des Kessels habe ich anhand von Vorbildfotos der 95 011 vorgenommen. Soweit möglich wurden die Liliputventile, die rechts und links auf Kesselmitte lagen weiter verwendet. Hierzu habe ich die Liliputventile von den Kunststoffspritzlingen abgetrennt und sie an den Schnittstellen neu gebohrt (0,5mm). Die Dampfleitungen (Ms-Draht) wurden durch die Ventile geschoben und von den Kesselventilen zu den Luftpumpen und zur Speisepumpe verlegt. Die Ms-Leitungen habe ich mit Günther Splinten (G 1020) fixiert. Die entsprechenden Anstellstangen (harter Ns-Draht 0,4mm) werden ihrerseits in Weinert Haltern geführt. Die Pumpenventile der beiden Luftpumpen wurden nicht vergessen.

    Die vorderen Kesselventile haben Leitungen aus 0,6mm Cu-Draht erhalten. Die Leitungsführung, auch von dem Belpaire Stehkessel entsprechen weitestgehend dem Vorbild. Auf dem Stehkessel habe ich eine preuß. Pfeife, nebst Anstellstange (0,3mm) ergänzt. Auch die Abdampfleitungen der Pumpen wurden nicht vergessen.







    Die vorher abgeschabten 20 Sandfallrohre galt es nun zu erneuern. Auf jeder Seite habe ich 10 Bohrungen a 0,4mm unter den Liliput-Querleisten neu eingebracht. Die Sandfallrohre aus ausgeglühtem 0,4mm Ns-Draht fanden ihren Anfang in den besagten Bohrungen. Unterhalb des Kessels, im nichtsichtbaren Bereich wurden die Sandfallrohre mit Günther 1020 Splinten gehalten.



    Auf der Ansicht von unten lassen sich die Fixierungen der Sandfallrohre gut erkennen. Ich habe die Enden länger gelassen, sodaß sie später bei der Endmontage in die entsprechende Richtungen zu den Radsätzen gebogen werden können. Das weisse Material unter dem Schlot ist ein Teil des Lautsprechergehäuses.


    Sollte der Betrachter Unklarheiten feststellen oder Fragen haben, bitte ich die entsprechenden Fragen zu stellen.


    Als nächstes werde ich mir Gedanken machen, wie ich die fehlenden Nieten an der Tenderrückseite einigermaßen vorbildgerecht ergänzen kann.

    Bis dahin verbleibe ich mit MoBa-Grüßen und hoffe nicht gelangweilt zu haben.


    Günter

  • Hallo Günter,

    Deine "Bergkönigin" sieht gut aus... und Du hast natürlich nicht gelangweilt.

    Im Gegenteil- Du machst mir Appetit auf eine T20. Leider passt die Liliput- Lok überhaupt nicht in meine Epoche.

    Für die fehlenden Niete habe ich zwei Vorschläge. Zum einen die Mikroniete- ist eine lausige Arbeit- 0,3mm Löchlein bohren und dann die Stiftchen einkleben. Die andere Möglichkeit wären die 3D- Niete von Austromodell. Die Decals haben eine verblüffende Wirkung. Wichtig ist nur- daß die Fläche vorher grundiert wird. Danach die Nietpunkte anreißen und die Niete aufziehen. Nach dem Trocknen wieder mit Grundierung versiegeln. Auf den Blättern sind auch Nietreihen vorkonfektioniert.


    Deine Lösung für die Unterbringung des Lautsprechers finde ich sehr zweckmäßig. So kommt der "Sound" aus der Esse und der Umgebung der Zylinder. Hoffentlich hast Du nach der Zurüst- Orgie das Gewicht problemlos in den Kessel stecken können.

    Bei meiner Gützold- 56 hatte ich im Inneren des Kessels einen "Igel" der Ansatzstifte... irgendwie muß ich noch etwas Gewicht im Rahmen verstauen.


    Ich wünsche Dir viel Spaß beim Weiterbau Deiner Bergkönigin.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,


    danke für Deine Tipps.

    In deinem Beitrag vom 23.08.22 (#2) hattest Du Bemerkungen zur Lackierung von Zinkdruckgußgehäusen gepostet. Ich habe vor, zur Grundierung die Weinert Grundierung 2698 (für Metallgehäuse) zu verwenden. Ist das ok ?

    Erfahrungen mit den Decal-Nieten von Austromodell habe ich schon. Mit diesen Nieten werde ich die Tenderrückwand versehen.


    Was macht Deine 44iger ? Geht es weiter?


    Gruß Günter

  • Hallo Günter,

    die Grundierung sollte passen.

    Im Moment komme ich nicht wirklich voran. Es fehlt ein wenig die Motivation...

    Zudem mache mir Gedanken über die Rahmen der "Serienlok". Ich möchte nicht unbedingt selber ätzen. Die Sauerei möchte ich uns nicht antun. Deswegen überlege ich, ob ich ätzen oder lasern lasse.



    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,


    ich brauche mal wieder Deine Hilfe, bzw. Erfahrungen.

    Ich habe an meiner Liliput 95 den 90 Grad Kurbelversatz noch mal kontrolliert. Die Radsätze, ich glaube es sind die isolierten, konnte ich unter leichtem Druck verdrehen. Jetzt würde ich sie gerne in diesem Zustand besser gegen Verdrehen schützen.

    Was hält an der Nahtstelle Radnabe/Achse besser, etwas Sekundenkleber oder Loctite 648 (das ich mir noch kaufen müßte) ?


    Gruß Günter

  • Hallo Günter,

    daß sich die Liliput- Räder leicht verdrehen ist ein bekanntes Übel, welches früher oder später zum Ausfall der Lokomotive führt. Liliput hat, wenn ich es richtig gelesen habe, die Radsätze mit einer Lackschicht isoliert. Dies und eine, etwas zu weite Passung, sind der Grund für die losen Räder.

    Abhilfe schafft nur eine Verklebung- hier würde ich den Loctite- Kleber bevorzugen. Möglicherweise müssen die Räder nochmals abgezogen und neu ausgerichtet werden.


    Ich wünsche Dir viel Spaß bei dieser, etwas fummeligen Arbeit...


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Heute gibt es nur einen kurzen Beitrag zur BR 95.


    Wie schon angesprochen fehlen beim Liliputmodell an der Tenderrückseite und an den Stirnseiten der Wasserkästen die Nieten. Austro Modell aus Östereich liefert Decalnieten , die wie die bekannten Abziehbilder aufgezogen werden können. Ich habe die 0,3mm Nieten (Art Nr. 307) verwendet. So sehen die Nieten an der Tenderrückseite aus. Die Liliput Tenderleitern und 0,2mm Kupferdraht für die Petroleumleitungen vom Kessel zu den Lampen vervollständigen die Rückansicht.




    Zur Kohlenkastenabdeckung mußte ich mir auch etwas überlegen. Die 95 011 hat zur Vergrößerung der aufnehmbaren Kohlenmenge keinen schrägen Aufsatz. Als Abdeckung der Kohlenöffnung habe ich eine gefaltete Abdeckung im geöffneten Zustand dargestellt. Zum Aufziehen/Aufklappen der Abdeckung wurden zwei Handgriffe eingelötet. Zudem wurde von innen eine Kunststoffplatte, leicht schräg eingeklebt. Hier wird später echte Kohle ihren Platz finden.



    Zur Ausbesserung der Schadstellen hat das Lokoberteil nochmal eine Grundierung erhalten.


    Gruß Günter

  • Hallo Bernd und die anderen Betrachter,


    danke für die "Blumen". Die Information über "Abziehbild-Nieten" hatte ich aus einem anderen Forum bekommen. Generell sind solche Informationen aus Foren für den MoBaner das "Salz in der Suppe".


    Gruß Günter

  • Ich kann wieder etwas über den Baufortschritt an meiner zukünftigen 95 011 berichten.


    Von den bereits vorgestellten Kuppelstangen von Piko war und bin ich nicht so richtig überzeugt. Die Stangenbreite ist ok, aber die Stangenlager sind mir zu voluminös. An GFN Kuppelstangen kommt man nicht mehr heran, sodaß ich mir die Ausführung von Roco angesehen habe. Die Bestellung der Roco Kuppelstangen Art. Nr. 147188 hat etwas länger gedauert, da die Lieferung nicht fehlerfrei war. Die Stichmaße stimmen mit denen von Liliput überein, zumal die Bohrungen der Kuppelstangen bei Verwendung von Weinert Schrauben etwas Spiel haben. Die Überdeckung (Gesamtdicke) der Kuppelstangenaugen an der 2.ten u. 4.ten Achse sind für die Weinertschrauben zu dick. Hier galt es an beiden Teilen etwas Material abzufeilen. Mit einer Dicke von 0,5-0,6mm pro Seite ergibt sich eine Gesamtdicke von 1,0-1,2mm. Die Bundlänge der Weinertschrauben beträgt ca. 1,5mm, also bleibt ein Restspiel von 0,5-0,3mm für die notwendige Beweglichkeit übrig.

    Weiter geht es mit der Roco Treibstange. Hier mußte ich nur die Treibstangenbohrung ein paar Zehntel aufreiben, damit sie auf die Kurbelzapfen der Treibachse passt.


    Weiter geht es mit den Modifikationen an der Liliput-Steuerung. Die Lenkerstange und die Schwingenstange besitzen vorbildgerecht keine Nuten, in denen bei Einheitsloks rote Farbe eingelegt ist. Die Nut der kurzen Lenkerstange habe ich einfach abgefeilt, während es bei der langen Schwingenstange schon etwas trickiger war. Neu anfertigen wollte ich die Schwingenstange nicht; also habe ich versucht die Nut einfach mit Weichlot zu füllen. Es war etwas umständlich, hat aber funktioniert. Nicht sonderlich zu erwähnenswert ist, daß die beweglichen Stellen von Lot freizuhalten sind.


    Zu Anfang hatte ich berichtet, daß Teile der Liliput Steuerung irreparabel zerbrochen waren. Die Voreilhebel konnte ich durch Weinert 8218 ersetzen, ebenso die Kolbenschieberführungen durch W 9217. Zur Schieberschubstange mußte ich mir etwas einfallen lassen. Hier habe ich mich von Christians 44-Arbeiten inspirieren lassen und die gegabelte Schieberschubstange aus gefaltetem und anschließend verlötetem Ms-Blech selbst hergestellt (gefeilt und gebohrt). Alle "Austauschteile" werden durch Weinert Nieten und Stiften miteinander verbunden.


    Den Kreuzkopf habe ich nicht vergessen. Christian hatte ja schon beanstandet, daß es ein 05/45er Kreuzkopf sei. Ich wollte den Weg einer neuen (schmäleren) Kreuzkopfführung nicht gehen und habe den Liliput Kreuzkopf behalten; ihn aber vorher etwas vorbildgerechter modifiziert. Die zwei innen Bohrungen wurden mit Weichlot verschlossen, sodaß nur noch die beiden äußeren Bohrungen sichtbar sind. Den fehlenden Schmierölbehälter habe ich als Kunststoffstück ergänzt. Mit diesen Änderungen am Kreuzkopf kann (bzw. muß) ich leben.


    Nach Probemontage der Roco-Treibstange konnte ich mit ihrer Gesamtlänge nicht leben. Sie war ca. 2mm zu lang. Also galt es hier zu improvisieren. Ich habe einfach ein neues Loch für die Befestigung gebohrt und den vorderen überstehenden Teil an der Treibstange abgefeilt. Mit einem Weinertstift wurde der Kreuzkopf und die im Stichmaß verkleinerte Treibstange verbunden.




    Wer sich beide Seiten genau anschaut wird bemerken, daß die Heizerseite eine andere Gegenkurbel besitzt. Bei der Montage der Liliput Gegenkurbeln ist eine urplötzlich zerbrochen. Ursache war ein Lunker im Spritzguß. Nach dem ersten Ärger habe ich mich mal wieder bei Weinert umgeschaut. Unter der ArtNr. 92024 bietet er Gegenkurbeln an. Die beiliegende Senkkopfstraube hat ein M1,0mm Gewinde, meine Liliput Kurbelzapfen haben aber ein M1,4mm Gewinde. Eine M1,4mm Senkopfschraube wurde am Kopfaussendurchmesser kleiner gefeilt und die Weinert Gegenkurbel auf 1,4mm aufgebohrt. So konnte ich die zerbrochene Liliput-Gegenkurbel ersetzen.


    Nach einer Probemontage folgte eine Schiebetest mit einem Güterwagen. Alles läuft klemmfrei; die Hürde der Steuerungs-u.Kuppelstangenmontage war genommen. Bald geht es weiter.


    Eine vorweihnachtliche Zeit wünscht Euch

    Günter

  • Hallo Günter,

    Dein Umbau entwickelt sich auch langsam zu einem maximal- invasiven Eingriff. Offensichtlich schlägt bei Dir der gleiche Effekt, wie bei meiner 44, durch. Aber es ist eben unser Hobby- und hier versuchen wir, mit größtem Aufwand den kleinsten Erfolg zu erzielen.

    Nein, ich bin wirklich begeistert, was Du hier auf die Bühne bringst!

    Schon mit dem Umbau der Räder gewinnt das Fahrwerk ungemein- war es dadurch auch möglich, die Zylinderbreite zu veringern? Ich weiß gerade nicht, ob Du dazu bereits Ausführungen gemacht hast. Die Reparatur und Verbesserung der Steuerungsteile weiß zu gefallen! Daß die Lokomotive mit zwei unterschiedlichen Gegenkurbeln ausgerüstet ist, fällt kaum auf. In der Bucht gibt es einen Händler, der recht viele Liliput- Teile veräußert (da fällt mir gerade ein, daß ich hier noch ein paar Radsatzgruppen der 52 ordern muß). Danke für den Hinweis, daß die Kurbeln brechen (können)- hier muß ich genauer nachschauen. Interessanterweise scheint es wenigstens zwei Kreuzkopfbauformen für die 95 zu geben... Das Aussehen der Kreuzköpfe hat durch Deine Arbeiten eine größere Ähnlichkeit mit denen der T20. Die beiden Fenster in den Wangen sind mit Bordmitteln nicht machbar. Mir graut es bereits vor dem Umbau der Kreuzköpfe bei den Lokomotiven der BR 62 (wahrscheinlich werde ich hier auf die Teile von Weinert zurückgreifen)


    Noch ein Wort zu den Gegenkurbeln- ich weiß nicht, wann Deine Anlage "spielt". Die ersten Einheitslok sind noch mit den länderbahnüblichen Kurbeln ausgerüstet worden (die T20 natürlich auch). Dabei hat man bei den Probefahrten und im Betrieb festgestellt, daß sich die Kurbeln gern geringfügig verdrehen, was Ungenauigkeiten in den Schieberelipsen hervorgerufen hat. Deswegen wurden die Kurbeln durch die heute übliche Bauform ersetzt. Vorher wurden die Kurbelwangen mit Schrauben IN den Treibzapfen geschraubt.


    Auf alle Fälle hast Du bei mir Appetit auf eine T20 gemacht... nur muß ich erstmal meine Baustellen abarbeiten (wobei mir dazu im Moment die Motivation fehlt)


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,


    vielen Dank für Dein Lob; Du bist derjenige der den "maximal-invasiven Eingriff" erfunden hat und ihn auch bei seinen 44igern praktiziert. :hutab:


    Zum Thema Verringerung der Zylinderbreite kann ich nur sagen; ich habe es vor 40 Jahren einfach ausprobiert. Am ersten Kuppelradsatz wurden die Schraubenaufnahmen etwas abgefeilt. Hier kommt eine Weinertschraube mit kurzem Bund zum Einsatz, und wenn man den Stift am Kreuzkopf rückseitig nicht zu lang überstehen läßt, dann kollidiert er auch nicht mit der Weinertschraube. Der erste Kuppelradsatz sollte auch kein Seitenspiel haben; eine dünne Scheibe auf der Achse reduziert hier das Spiel deutlich.


    Alle meine Fahrzeuge gehören in die Zeit von 1920 bis 1939. Somit trifft Deine Bemerkung zur Befestigung der Gegenkurbel voll ins Schwarze; sie müßte auf der Stirnseite des Kurbelzapfen mittig mit zwei Schrauben befestigt sein. Ist sie aber leider nicht ..... Du würdest in den Zapfen eine Nut einfeilen, zwei Stifte (0,3mm) einsetzen und eine Gegenkurbel aus dem Vollen herstellen, mit den Bohrungen für die Stifte versehen und anschließend bei der Endmontage leicht verkleben.... stimmt' s ?


    fragt Günter und wünscht Dir Gesundheit und einen weiteren Motivschub zum 44er Thema

  • Hallo Günter,

    Danke für den Hinweis mit den Schrauben. Wobei ich mich mit den Weinertschrauben nicht anfreunden kann, bei der 44 verwende ich die originalen roco- Schrauben.

    Jetzt ist mir auch klar, warum ich die Zylinderbreite bei der Ty43 nicht auf Vorbildmaß verringern konnte. Hier habe ich das Spiel der ersten Achse nicht angetastet habe. Auch die angegossenen Zapfen in den Rädern habe ich nicht wesentlich verkürzt. Jetzt werde ich Zylinder und Steuerungsträger nicht noch einmal anfassen. Das ist eben die Evolution im Modellbau.

    Die Gegenkurbeln würde ich aber auch nicht anfassen- hier würde ich den Kompromiss mit den späteren Kurbeln eingehen... da sie immer lösbar bleiben müssen. Meines Wissens gibt es nur für GFN Tauschkurbeln zum einstecken...


    Mal sehen, ich werde die Zeichnung für die Radsatz- Einstellvorrichtung fertigstellen... und dann sehen wir weiter.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Mittlerweile habe ich angefangen die Farbtöpfe rauszuholen. Bevor ich hier die Fotos zeige, möchte ich noch auf ein paar fehlende "Details" an der 95 011 hinweisen.


    Der quer zum Rahmen sitzende Liliput Vorwärmer ist nicht schön detailliert. Hier habe ich ihn durch eine bessere Ausführung von Weinert ergänzt. Die Zu- und Abgangsleitungen wurden rudimentär durch 0,5mm Ms-Draht angedeutet. Ebenso hat die Lok noch zwei kurze Hilfsluftbehälter aus der Bastelkiste bekommen. Die Information, daß Liliput die Hilfsluftbehälter vergessen hat, habe ich von Jacques erhalten; mir wäre das Fehlen der Hilfsluftbehälter gar nicht aufgefallen. :pfeifen:




    Weiter geht es bei den Bremsen. Liliput hat die Abbremsung der ersten Achse ganz einfach vergessen. Ebenfalls aus der Bastelkiste habe ich Bremsbacken gefunden. Die Anbringung der beiden Bremsbacken habe ich mit 0,5mm Ms-Draht vorgenommen. Im oberen Lager der Bremsbacken und im Rahmen wurden die entsprechenden Bohrungen getätigt.

    Kommen wir nun zu den Sandfallrohren. 10 Sandfallrohre am Kessel sollten sich auch an den Radsätzen wiederfinden. Das in Vorwärtsrichtung beginnend gezählte 10te Sandfallrohr läßt sich nur solo im Rahmen im Bereich der Luftbehälteraussparungen stabil befestigen. Das erste Sandfallrohr habe ich von hinten an die ergänzten Bremsbacken angeklebt. Ich hoffe, man kann die Sandfallrohre (1. u. 10.) auf dem Foto erkennen.



    Bei den anderen 8 Sandfallrohren geht es einfacher von statten. Hier habe ich, wo es Bremsbacken gab, sie waagerecht in die Bodenplatte eingesetzt, gebogen, verklebt und gekürzt. Die Sandfallrohre Nr. 8 und 9 sind auf der LS am Getriebeschild oben verklebt und an der HS oben miteinander verlötet und unten mit einem Spinten gehalten. Die Ergänzung der Sandfallrohre waren etwas diffiziel, aber ich meine sie gehören einfach zum Gesamtbild dazu. Anbei noch ein paar Fotos von der Bodenplatte zum besseren Verständnis.





    Ich hoffe mit dem "sandigen" Thema nicht gelangweilt zu haben und verbleibe bis zum nächsten Teilbeitrag


    euer Günter

  • Hallo MoBa Freunde,


    ja, mich gibt es noch und ich werde nach einem halben Jahr "Auszeit" meinen Umbaubericht zur Bergkönigin weiter beschreiben.


    Die Digitalisierung der BR 95 habe ich wie folgt vorgenommen. Ein ZIMO MX 648 wurde parallel zum FH-Motor mittels Abstandshalter und Teppichklebeband positioniert. Da die Stromabnahme der Lok nur über 4 ungefederte Achsen erfolgt, ist m. E. ein Pufferspeicher unumgänglich. Hierzu wurde an den MX 648 eine Fischer-Ladeschaltung angeschlossen. Über die Ladeschaltung können 16 Volt Elkos als Pufferspeicher dienen. Ich habe auf der Lokführerseite 2 Stück 1000uF/16V und auf der Rückseite der Schwungmasse weitere 2 Stück 1000uF/16V Elkos montieren können. Beim Einbauraum ging es um jeden halben Millimeter Platz. Wem diese Platzverhältnisse zu extrem sind, sollte sich Gedanken über 6 Stück Goldcap-Elkos 0,3F/2,7V (in Reihe !!) machen.





    Beim letzten Bild nicht erschrecken; ich mußte die Elkos aus Platzgründen zweimal neu positionieren.


    Bald gibt es Bilder von der fertigen 95 011.


    Gruß Günter

  • Hallo Günther,


    die Schwungmasse hätte ich eingespart zugunsten von noch mehr Elkos. Digital nützt Dir die Schwungmasse nämlich nichts weil der Decoder mit diesem Energiespeicher nichts anfangen kann. Du hast hier keinen Freilauf, wenn die Stromversorgung unterbrochen ist bleibt der Motor sofort stehen weil der Decoder den Motor kurz schliesst. Das hängt mit der Lastregelung (BEMF) des Decoders zusammen.

    Des weiteren, der Kommutator des Faulhabers (auch jeden anderen Glockenankers) wird beim Abbremsen durch Kurzschluß zusätzlich belastet, was insbesondere bei Edelmetallbürsten negativ auf deren Lebensdauer auswirkt.


    Analog braucht man eine Schwungmasse, das steht ausserhalb jeder Diskussion.

    Aber Digital ist sie eher kontraproduktiv. Da sind Speicherkondensatoren der richtige Weg.

  • Hallo Lutz,


    ich muß zugeben, daß ich mich zu deinem angesprochenen Thema nicht gut auskenne. Als ich noch analog fuhr, war eine im Durchmesser größtmögliche Schwungmasse Pflicht.


    Wenn die Schwungmasse bei digitalen Modellen nicht wünschenswert ist, frage ich mich warum sie bei aktuellen Modellen immernoch eingebaut wird. Bei den analogen Versionen ok, aber bei den digitalen Versionen könnte der Hersteller die Schwungmasse doch einfach weglassen .....


    Vielleicht können Mitleser zu diesem Thema ihr Wissen und ihre Erfahrungen kundtun.


    meint Günter