Zellulose Modelliermasse selbst gemacht. (Sculptamold)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    wie in dem Thread von Axel angefangen hier meine Methode zur Herstellung von Modelliermasse auf Zellulosebasis. Entgegen der Videos in der Tube habe ich mal etwas anderes ausprobiert und bin so begeistert, dass es mir einen eigenen Beitrag Wert ist. An der Stelle vielen Dank an Axel ohne den ich mir erst sehr viel später über das Thema Gedanken gemacht hätte.

    Wahrscheinlich ist das wieder uraltes uninteressantes Zeug und schon tausendfach bekannt. Wer dieser Meinung ist bitte nicht mehr weiter lesen, es folgt gähnende Langeweile.

    Alle gewarnt, dann los.

    Als Zutaten für die Masse wird an Material Toilettenpapier und eine Spachtelmasse, vorzugsweise für Gipskartonplatten, benötigt.

    1. Die Spachtelmasse ist die entscheidende Zutat. Ich verwende von Danogips "Dano Füll und Fläche". Die Masse hat neben der Eigenschaft sehr fein zu sein noch eine lange offene Zeit von 20 min. und eine Abbindezeit von 30 min. Das Material ist Kunststoffvergütet und läßt sich hervorragend schleifen und reißt nicht. Ich will hier keine Werbung machen, aber im Sinne der Aufgabe von mir aus gesehen die beste Wahl. Sicher geht auch jede andere Masse mit langer offener Zeit. Das müsste aber jeder für sich ausprobieren. Ich zeige hier etwas was einfach Klasse Ergebnisse erzielt.
    2. Das Toilettenpapier, welches ich verwendet, ist weißes, weiches Papier aus dem Discount. Es geht sicher auch eine Küchenrolle oder Papiertaschentücher. Ist halt eine Preisfrage. Recyclingpapier habe ich nicht probiert, werde ich auch nicht.
    3. Eine Küchenmaschine mit hoher Drehzahl und entsprechender Zuführung. Unsere Maschine hat den Vorteil, dass man die Papierblätter stückweise während des Häkselns zugeben kann. Bei 20 Blättern pro Durchgang war Schluss. Der Vorgang dauert etwa 1 Minute pro Durchgang. Eine Rolle klein machen ist mit Handlingszeit eine Sache von 10 Minuten. Als Anmerkung noch etwas: Ich habe ein älteres etwas stumpfes Messer verwendet. Das Ergebnis war bedeutend besser, da das Papier beim Häkseln mehr gerissen als geschnitten wurde. Heraus kommen längere und feinere Fasern.
    4. Ein Eimer oder Schüssel. 1 Rolle Klopapier ergeben etwa 5 Liter Zellulosefluff. (Der ist dann aber schon gepresst!!!)
    5. Einen laufenden Staubsauger in der Nähe der Küchenmaschine. Es staubt wie Sau. :diablo:
    6. Nicht unwichtig, wenn man das in der Küche macht! Alleine Zuhause und dessen sicher sein. Ansonsten... :tot: (Nach meinem ersten Test wurde mir unmittelbar die Genehmigung entzogen)

    Hier mal ein Bild aus der Küche. Wer genau hinschaut weiß warum ich den Staubsauger dabei hatte.

    Immerhin ergeben 99 Blatt Toilettenpapier eine große Schüssel Zellulosefluff.

    Als nächstes geht es ans Chargieren der Mischung. Die Mischung zwischen Zellulose und Spachtelmasse habe ich noch mal verändert. Bei meinem ersten Versuch war immer noch zu viel Spachtelmasse in der Mischung. Optimal ist es, wenn sich die Fasern vollständig mit Spachtelmasse "benetzen".

    Das bisher optimale Verhältnis ist in Volumenanteilen:

    • Zweieinhalb Teile Zellulosefluff
    • Ein Teil Spachtelmasse

    Ich habe eine Eisschale mit 450ml verwendet. Macht also ein Gesamtvolumen von 1,5l Modelliermasse.

    Hier mein "Hexenfett". Ich habe das von mir verwendete Produkt gleich mal daneben gestellt.

    Das Alles wird jetzt in einen kleinen Eimer gekippt.

    Dann geht es ans Mischen. Das geht recht gut mit der Hand. Da die Zellulose leicht verklumpt kann man die Knubbel zwischen den Fingern zerreiben und mit Spachtelmasse benetzen. Das Ganze ist gut, wenn man mit der Hand durch die Masse kann ohne auf Klumpen zu stoßen. Länger Mischen kann nicht schaden. Die Masse habe ich etwa 5 min mit der Hand durchgearbeitet.

    Danach hat man die benötigte Konsistens der Masse. Mit dem von mir angegebenen Mischungsverhältnis liegt am Ende des Mischvorganges keine Spachtelmasse mehr am Boden des Eimers. Die Masse kann dann mit der Hand entnommen werden. So sieht das dann aus.

    Bis jetzt hat lediglich die Küchenmaschine Strom gebraucht. Der Zeitaufwand bis hier hin etwa 1/2 Stunde. Die Masse ist fertig zum Verarbeiten.

    Jetzt kommt der spannende Teil der Übung. Wie gut läßt sich das Zeug verarbeiten. Wie viel fällt die Masse ein, wenn man Wasser hinzufügt.

    Also ran an den Speck. Einen drittel Gipsbecher voll Modlliermasse und einen Schluck Wasser.

    Von der Konsistens bin ich begeistert. Die Zellulose quillt leicht auf und die Masse ist sehr leicht und durch die Fasern bleibt von der Masse so gut wie nichts am Werkzeug hängen.

    Die Verarbeitung ist Klasse. Das Zeug klebt auf Holz und Styrodur wie Sch.. am Schuh und läßt sich hauchdünn ausstreichen und modellieren. Besonders in kleinen Ecken kann man mit einem feuchten Holzstück die Masse modellieren ohne das sie daran kleben bleibt.

    Direkt nach dem Auftragen kann man die Masse glatt ziehen. Einzig das Werkzeug kurz ins Wasser tauchen. Das geht auch mit feuchten Fingern hervorragend und so habe ich die Übergänge zum bestehende Gelände einfach glatt gerieben. Nach etwa 30 Minuten kann man die Oberfläche, da wo sie noch Grate hat, einfach mit etwas Wasser an den Händen glatt reiben.

    Hier ein Bild vom Rohbau der aufgefütterten Stelle mit glattgeriebenen Übergängen.

    Meine persönliche Zusammenfassung:

    • Die wesentlich bessere und günstigere Alternative zu Fliesenkleber und reiner Spachtelmasse. 5kg Danogips kosten 25€. Daraus kann man überschlägig 50l Modelliermasse machen. Die Klopapierrollen berechne ich hier nicht, macht keinen Sinn.
    • Geringer Aufwand, zeitlich und energiemäßig, bei der Herstellung.
    • Super Konsistens bei der Verarbeitung und Modellierung
    • offene Zeit 20min.
    • beste Zeit zum modellieren kleiner Strukturen nach 20min bis etwa 40 min.
    • kann mit den Händen modelliert werden.
    • Ich habe es nicht ausprobiert, aber die Masse kann man wahrscheinlich direkt auf Fliegendraht auftragen, da sich die Masse nur unwesentlich durch die Maschen drückt.
    • Sehr zäh und stabil nach dem Aushärten und trocknen

    Ich für meinen Teil bin begeistert und kann das Zeug nur jedem Empfehlen. Es steht in nichts einem wesentlich teureren Markenartikel nach.

    Ich hoffe es hat Euch gefallen und hilft.

    In diesem Sinne mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

  • Hallo Thomas, hallo freunde

    Zunächst ein Danke für deinen Bericht. :thumbup:

    Erinnerung vor 38 Jahren:

    Als ich den Beitrag mitverfolgte fiel mir ein, hatte mein Vater damals ein Material von Faller gekauft, das deinem ähnlich schien.

    Es wurde damals auf die NOCH-anlage, einst verarbeitet und nannte sich Faller Hydrozell.

    Die Modelliermasse, schien der von dir sehr ähnlich, nur mit dem Unterscheid, daß es schon gefärbt aus der Packung kam.

    Weiterarbeiten nach der Verarbeitung:

    Die nächsten Fragen, die nach der Verarbeitung an deinen Flussmodul jetzt aufkommen.

    Wie verhält sich deine Masse die nächsten Wochen beim Entzug seiner Feuchtigkeit und dessen Volumen ?

    Verzieht sie sich ?

    Gibt es Schwundrisse oder ähnlich ?

    Ist es flexibel, wenn man drauf drückt ?

    Damals vor 38 Jahren ist Faller Hydrozell langsam abgetrocknet.

    Nach dessen Prozess des Entzuges des Wassers, daß etwa 3 Wochen anhielt, zeigten sich immer mehr Schwundrisse und

    die Masse ist mehrere mm in sich eingesunken.

    Sie war im trocknen Zustand noch flexibel, wenn man mit dem Finger darauf gedrückt hat und verhielt sich wie ähnlich wie Holzschleifstaub.

    Ich bin jetzt auch gespannt wie es sich bei dir verhält und drück dir die Daumen, das es zu einem Guten Ergebnis kommt. :sehrgut:

    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht zur Herstellung der Modelliermasse. Wie Jürgen gerade geschrieben hat: auch ich bin auf das Langzeitverhalten gespannt.

    Noch habe ich 20 kg flexiblen Fleisenkleber von Hausbau übrig, weshalb ich vermutlich nie den "Goldstaub" -sprich das Toilettenpapier- verwenden muss.

    Aber alleine aus Gewichtsgründen könnte ich mir schon vorstellen zu wechseln.

    Ich freue mich auf Deine weiteren Erkenntnisse.

    Herzliche Grüße

    Andreas


    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

  • Hallo Zusammen

    Sculpta Mold - also Zellulose-Gips Mischung wird im Modellbau schon lange und hauptsächlich bei den US Bahnern genutzt.

    Also sind schon viele (gute) Erfahrungen vorhanden.

    Was ist jetzt der Unterschied zu dem Zeug, was Jürgen beschrieben hat?

    Wie Thomas schon geschrieben hat - der Gips ist entscheidend. Es ist ein Kunststoffvergüteter Gips zum Spachteln von Fugen und Flächen im Trockenbau. Also ziemliche Anforderungen.

    Und da hält das Zeug schon ziemlich gut...

    Der Schlüssel ist die Kunststoffvergütung PLUS die Zellulosefasern.

    Hiermit sind zwei relativ langfasereige Zuschläge im Gips, die zum Einen das Gewicht reduzieren plus die Flexibilität positiv beeinflussen.

    Im verarbeiteten Gips wird das Wasser übrigens zu sog. Kristallwasser also im Kristallgitter gefangenen H2O Molekülen... Daher muss nicht alles Wasser verdunsten sondern wird im Material gebunden.

    Erst bei +130Grad verliert der Gips fast alles von dem Wasser und wird so verarbeitbar.

    Gipsputz hätte sich nicht durchgesetzt, wenn man mit Schwundrissen rechnen müsste, aber er ist nicht sehr flexibel. Daher Kunststoff und Zellulose.

    Ich finds gut...

    LG,

    Axel

  • Hi,

    wenn ihr schon am Schmaddern seid, dann färbt doch das weisse Zeug gleich grau oder braun ein, zB mit den Abtönkonzentraten in den kleinen Fläschchen. Volltonfarbe tut es auch, bringt aber mehr Bindemittel in das System.

    Viel Erfolg weiterhin. Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Freunde der plastischen Matsche.

    mit soviel Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet. Aber es sind in der Tat interessante Fragen die eine Antwort verdient haben. Vorab ein Bild an dem man sehen kann wie sich die Masse im Mischzustand zwischen trocken und feucht verhält.

    Da ich auch wissen wollte wie stark das Zeug zusammenfällt wenn das Wasser erst mal weg ist und vor allem wie Stabil ist die Geschichte habe ich die Auffütterung in verschiedenen Dicken auf unterschiedlichen Untergründen verarbeitet.

    Im Bild von oben nach unten:

    • Die Böschung ist etwa 1,5 cm dick auf einem Untergrund, der mit Dispersion gestrichen ist.
    • Auf der Fläche hinter der Uferböschung befinden sich Styrodurstreifen, die mit Heißleim aufgeklebt wurden. Darauf ist das Material etwa 2mm dick.
    • Dahinter, bis zu den Felsen, läuft die Schicht beginnend an der Styrodurauffütterung keilförmig von 1cm auf 0 aus.

    Man kann es schlecht sehen, aber in der Mitte kan man erkennen das das Material noch feucht ist, wogegen die dünne Schicht auf dem Styrodur und an den Felsen schon trocken ist. Die Feuchte an den trockenen Stellen beträgt gemessen 16% an den dunklen Stellen 75%. Das ist ein gewaltiger Unterschied, trocknet aber von Gestern aus gesehen ziemlich schnell ab.

    Risse gibt es absolut keine. Noch nicht mal an den Stellen wo Dispersion drunter ist. Man kann sehen, dass das Material gegenüber den trockenen Stellen einen gaaaaaanz kleinen Wulst bildet. Aber das wäre Erbsenzählerei und muss eigentlich nicht erwähnt werden. Im Ernst, ich kriege es noch nicht mal vernünftig aufs Bild.

    Die Oberfläche ist fest und es gibt keinen Abrieb an den Fingern, selbst wenn man feste reibt. Trotzdem nimmt sie sehr gut Farbe an, besser wie die rohe Spachtelmasse besonders wenn man stark verdünnt arbeitet.

    Die Konsistens der trockenen Masse hat etwas von MDF. Es hört sich hölzern an. Die Bruchfestigkeit ist auch wesentlich höher wie die rohe Spachtelmasse, selbst bei dünnen Schichten. Und nicht zu vergessen, das Zeug wiegt volumenmäßig gerade mal ein drittel der Rohspachtelmasse.

    Jürgen Diese Masse hat nichts mit dem Fallerprodukt zu tun, das sind Äpfel und Birnen.

    Bruno Könnte man machen und mal probieren. Ich habe keine Ahnung wie sich die Spachtelmasse mit Dispersion im Bauch verhält. Ich selbst bin normal kein Freund davon, weil man viel teure Abtönfarbe für dunkle Töne braucht, die dann in den Tiefen des Auftrages verschwindet.

    Nun, sollten sich noch Probleme und Defekte zeigen werde ich berichten. Von heute aus gesehen habe ich mein Geländebaumaterial gefunden. Aufgrund des geringen Aufwandes und der geringen Erstehungskosten kann ich jeden nur ermutigen das mal auszuprobieren. Die Spachtelmasse kostet auch keine 25€ für den 5kg Sack. Der kostet etwa 12,50€. Ich habs noch mal rausgesucht. Die Reichweite von dem Sack beziffere ich mal mit "reicht für mein Modellbahnerleben". Klopapier dürfte seit Corona in jedem Haushalt reichlich vorhanden sein, wenn nicht einfach bei den Nachbar gehen. Irgendeine Garage sitzt bestimmt noch voll davon.

    So nun viel Spaß mit dem Beitrag wünscht Euch der

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,

    ich denke auch, dass ein Einfärben der Masse durchaus Vorteile hat, da dann auch Ausbrüche und kleinere Schäden nicht so sehr auffallen. Es gibt da im Baumarkt Abtönfarben in so kleinen Kunststoffflaschen, schaut aus wie Nasenspray. Das Zeug färbt wie Hülle und verträgt sich sehr gut mit Gips o.ä.. Ansonsten hat es im Bauartikelmarkt auch mal Pulverfarben für z.B. Zement für die Firstziegel gegeben. Das wäre auch gut zu nehmen.

    Aber der Beittrag macht Mut auf Versuch.

    Hast du das mit der Zelluloseeinblasmasse für die Fasadendämmung schon mal probiert? Dann kann man sich die "Sauerrei" in der Küche sparen. Und das mit dem Thermom...

    Du hast eine echt tollerante Chefin zuhause. Sag der mal liebe Grüße von uns allen, es war für einen guten Zweck!

    Bis hoffentlich bald mal wieder

    Michael R

  • Hallo Zusammen

    Die Fassaden oder Dacheinblassmasse besteht aus Recycling Papier und enthält neben den Farbresten von Druckerfarben noch Borax Salz gegen Insekten.

    Wir haben das Zeug im Dach…

    Ich vermute, dass es sich nicht so gut verarbeiten lassen wird. Ich bleibe beim WC Papier…

    Wegen dem Mixer… Lidl, Aldi und co haben sowas immer mal wieder für kleines Geld im Angebot. Sonst Second Hand oder aus Haushaltsauflösungen…

    LG

    Axel

  • Hallo zusammen,

    ich war gestern noch auf die Schnelle bei unserem Farbenhandel und habe mal nach Zellulosefasern gefragt. So was gibt es in der Tat als eine Art Wandtapete. In Reinweiß oder in allen möglichen Schattierungen und Effekten. Es ist so feinfaserig wie mein Zeug und wird normal mit Kleister angerührt und dann mit einem Kunststoffglätter hauchdünn auf der vorbehandelte Wand aufgebracht. Das Zeug könnte man nehmen. Aber ein 5l-Sack kostet 27€ plus Märchensteuer. Weil es ist aus Japan und bla, bla, bla......

    Einblasdämmung ist ungeeignet. Axel hat es geschrieben und ich hatte es in der Hand, es hat eine seltsame Konsistens und riecht irgendwie seltsam. Außerdem muss man einen ganzen Ballen abnehmen, der auch um die 20€ kostet. Wohin mit dem Rest?

    Kurzum, ein Mixer und eine Rolle Toilettenpapier sind die Mittel der Wahl.

    Mein Senf dazu.

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hi,

    muss es denn immer billig sein? Das sind doch neben den wirklichen Kosten einer Modellbahn peanuts.

    Eine gute Verarbeitbarkeit und ansprechendes Ergebnis wären mir die 30€ incl MS allemal wert. (Und die Küche bleibt sauber)

    Meint Bruno - bob -

    PS Es gibt auch fertiges Pappmaché zB. bei Gerstäcker zu kaufen.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Bruno,

    nein, es muss nicht immer billig sein. Es muss sich gut verarbeiten lassen und verfügbar sein. Da bin ich ganz Deiner Meinung. Man kann auch Sculpta Mold beim Besos bestellen und dann ist man gleich da won man hin will.

    Wenn ich das nächste mal Fasern machen will (Ich habe noch eine 4,5l übrig) nehme ich mir den Mixer und gehe in die Garage, dass ist ja klar. In dem Fall ist aber der Aufwand so dermaßen gering, dass ich das auf jeden Fall wieder selbst machen werde. Und dann kann man auch auf den Preis der Zutaten sehen. Hier ist eine gewaltige Schieflage zwischen selbst gemacht und gekauft.

    Meint der Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo ihr Landschaftsmodellierer!

    Euer vorgestelltes Rezept verwendete ich schon vor vielen Jahren und war ebenso begeistert!

    Allerdings zeigten sich nach dem Trocknen Risse und die Masse verband

    sich nicht mit den Modulkästen.

    Die Lösung war ca. 10 % der Flüssigkeit durch Weißleim ersetzen.

    Der verhindert absolut die Rißbildung!!!

  • Hallo Walter,

    bisher keine Risse und keine Ablösungen am Modulkasten. Im Gegenteil. Das Zeug hält besser als die reine Spachtelmasse.

    Vielleicht liegt es an deiner Spachtelmasse. "Kunststoffvergütet" scheint das Mittel der Wahl zu sein. Außer mit meinem Dano habe ich allerdings noch nichts anderes probiert, warum auch.

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Walter,

    ich lege Dir Dano oder Uniflott ans Herz. Probiere das mal nach obigem Rezept und Du wirst Dich wundern. :thumbsup:

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ich wollte mal für alle eventuell Interessierten ein Update zur Modelliermasse geben. Ich habe jetzt alle Bogenmodule ausschließlich mit der Masse bearbeitet. Dabei habe ich folgendes festgestellt.

    • Eine Mindestschichtdicke von 3mm sollte nicht unterschritten werden. Die Schicht ist zwar dann immer noch stabil, gibt aber wie Gummi nach, wenn man darauf drückt.
    • Bei 4-10mm Schichtdicke ist das Modul nach 48Std durchgetrocknet.
    • Es treten keine Schwundrisse auf. Im Gegenteil. Die Verbindung zwischen Holz und Masse ist extrem elastisch. Dadurch konnte ich mir erlauben die Beschichtung nur bis zum Holzrand zu ziehen. Abplatzungen auf den Kopfbrettern ausgeschlossen.
    • Das Material läßt sich gut schleifen und es tritt dabei keine Auffaserung auf. (Mischungsverhältnis wie oben beschrieben)
    • Die Bruchfestigkeit ist enorm. Bei 4mm auf XPS bricht man sich vorher den Finger. Vor dem Reißen und Platzen gibt es eine tiefe Delle im Material.
    • Für 7L Modelliermasse braucht es eine Rolle Toilettenpapier und zwei Gipsbecher voll Spachtelmasse. Das Zeug ist extrem ergiebig und nach dem Trocknen extrem leicht. Bei mir hat es für 4 Bogenmodule gereicht.

    So viel zu meinen bisherigen Erfahrungen. Ich habe noch mal zu den verwendeten Spachtelmassen recherchiert. Gehen müsste jede Masse die hydraulisch abbindet und mit Dispersion hoch vergütet ist. In dem Fall auch mit Fliesenkleber! Fliesenkleber macht das mit Pozzelanen, Spachtelmasse mit Gips in den das Wasser chemisch gebunden wird. Die Dispersion sorgt dafür, dass die Massen beim Trocknen nicht schwinden und m.E. elastisch bleiben.

    Vielleicht mache ich mal einen Versuch mit Fliesenkleber. Ich werde berichten.


    Viele Grüße

    Thomas