Mobil Oil Gas Station

  • Hallo,


    wenn man in der glücklichen Lage ist sich kein neues Rollmaterial mehr anschaffen zu "müssen", eben weil man für den Betrieb alles dafür Benötigte hat, schweift der Fokus schon einmal ab.


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    Mein Blick fiel auf diesen Tankstellenbausatz von JL Innovative. Die letzte Tanke, welche ich für die Modulanlage im Stil der 1930er Jahre gebaut habe, war auch von JL Innovative.





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    Den Inhalt der flachen Schachtel einmal ausgebreitet.

    Wie bei dieser Art Bausätzen üblich ein Materialmix aus mit Laser geschnittenen Holzteilen, Karton, Kunststoffspritzgußteilen, Weißmetallguß, Holzleisten, Papierausschneidebögen, Klarsichtfolie und hier auch noch einem Stück Papprohr.




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    Zuerst habe ich mir eine Grundplatte gemacht. Für diese Tanke habe ich noch keinen festen Platz, sie wird später einmal ihren Standort auf einem der neu gebauten Module bekommen. Das Material ist 4mm Sperrholz was an den Rändern dünner geschliffen wurde, namentlich im Bereich der Ein- und Ausfahrten. Als Betonuntergrund habe ich die Graue Pappe einer Kalenderrückwand (gibt ja bald neue) genommen und diese großflächig aufgeklebt.

    Der Rest wurde dann mit Bodenmaterial abgestreut.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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  • Hallo,


    dann wird als erstes der Beutel mit den Lasercut teilen ausgepackt:

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    Ein Teil der schon sauber geschnittenen Holzteile.





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    Nach Plan werden die Konsolen für das Flachdach aus den beiliegenden Holzleisten geschnitten und innen auf die Wände aufgeklebt.





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    Anschliessend geht es an das rechtwinkelige Fügen von 4 Wänden aus leicht störrischen Holzteilen und das ohne 4. Ecke.





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    Zur Stabilisierung des fragilen Gebildes habe ich Zwischenwände gemacht und eingeklebt. Einmal zwischen Waschhalle und Abschmierwerkstatt und zwischen Werkstatt und Kassenraum rsp. Flur. Die Zwischenwände sind auch einer recycelten Verpackung von Modellautos. Wunderbarer hochwertiger weißer Karton der mir zum Wegwerfen zu schade war. Es wurden jeweils 2 Lagen zusammengeklebt, die bedruckten Seiten innen.





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    Aus einer anderen Perspektive.





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    Das trommelähnliche wuchtige Zierelement bekam Boden und Dach eingesetzt und der obere Abschlußring wurde aufgeklebt. Gerade dieses Stück Papprohr zu bearbeiten war recht schwierig weil das Material zum Zerfasern neigte. Ernst nach mehrmaliger intensiver Tränkung mit Weißleim bekam man einigermaßen saubere Ränder hin.




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    Dann wurden die Bullaugen als auch dieFensterrahmen für die großzügige Verglasung angebracht und die Drum (trommelförmiges Zierlement) lose aufgesetzt. Des weiteren habe ich für den Kassenraum einen Fußboden gemacht, aus eben jenem weißen Karton.


    Nach der Bausatzbeschreibung wurde dieser Typ Tankstelle schon in der 2. Hälfte der 1930er Jahre errichtet. Im damals als modern empfundenen Art déco Baustil. Die letzten waren bis in die 1980er Jahren hinein in Betrieb. Mithin also eine Spannweite von der Steam Era bis hin zur Mittelalter Diesel Era. Da ich ja die Eras (etwa Epochen) wegen Fremo Betrieb wechsel, kommt mir das sehr gelegen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo,


    dann wurden die Farbtöpfe aufgemacht:

    Gestrichen wurde mit Lösungmittelfarben direkt auf das Holz der Wände. Das ergibt dann einen Rauhputzeffekt.

    Daneben wurden auch ettliche der Kleinteile schon einmal farblich behandelt.




    Die großen Rolltore, hier zumindest ein Vorläufer davon, sind aus 3 Teilen zusammen zu setzen. Fenster und Türen wurden verglast und dann eingeklebt.




    Die Tore an der Vorderseite habe ich einmal nur lose eingesetzt.





    Das Tor auf der Rückseite wurde dagegen fest eingeklebt.









  • Hallo,


    dann ging es an die Ausschneidebögen:

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    Angefangen habe ich mit der Beklebung der Drum.





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    Die Verglasung in Form erfolgte in Form von zugeschnittenen klaren PS-Platten. Die Tür zum Kassenraum habe ich in offener Stellung eingeklebt.





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    Das Ergebnis einmal provisorisch lose aufgestellt.

  • Hallo,


    Dann wurde mit Farbe weiter gemacht.



    Die Zapfsäuleninsel. Ich habe die Zapfsäulen der besseren Stabiliät wegen verstiftet.



    Weitere Papieraufkleber und die Lampen für die Insel.

    Die beiden Rangierwagenheber sind aus einem weiteren separaten Teilesatz.



    Erneute Stellproben:

    So?



    Oder so?






    Letzten Endes fand ich die Version mit etwa 45° Anordnung der Insel logischer, da sich die Tankstelle an einer Straßenecke befindet wo sich angenommen 2 Haupterschließungsstraßen kreuzen.

  • Hallo,


    dann habe ich angefangen die Fugen in der Betonplatte nachzubilden:

    Für die Werkstatt mit ihrem ölfleckigen Boden habe ich Motoröl aus meinem Hanomag genommen. Ein Tropfen reicht.



    Womit das nächste Kapiteil Inneneinrichtung kommt:

    Aus den übrig gebliebenen Rahmen der Lasercutteile habe ich Regalbretter gemacht. Zwei größere Teile, sie waren ursprünglich die Füllung der Fensterrahmen des Kassenhäuschens, ergaben eine Platte für den Verkaufstresen.






    Ansonsten galt die Regel: Alles nehmen was sich nicht wehrt.

    Hinweis: Später wird man die Details innen nicht mehr so genau erkennen können.

  • Hallo,




    Einige Kontrollfotos wie die Sache von aussen aussieht bzw. was man von aussen sehen kann. Ist so wie Gepäckablagen in dt. Fensterwagen, die zwar unbedingt vorhanden sein müssen, die man aber überhaupt nur aus gewissen Verrenkungsperspektiven erkennen kann. Diesen unnötigen Aufwand will ich mir sparen etwas nachzubilden was später nicht mehr sichtbar ist.





    Da das dünne Sperrholz sich gerne mal durchbiegt, habe ich es mit 4 Schrauben auf Träger gespaxt. Mit 4 Schrauben, jedoch andere Typen und wesentlich unauffälliger, wird dieses Einsatzstück auch später auf dem Modul befestigt werden.

    Die "Ohren" hatten sich auch gewölbt und wurden durch Aufkleben auf 1,5mm Polystyrolplatte zur Räson gebracht. Dadurch wirken sie auch eher wie eine Wand.

    Das Gebäude wurde dann auf die Grundplatte geklebt.



    Erste Details wurden angebracht, u.a. dieser "Don't Ask" Tank und ein Hausanschluß.

    Dann konnte der Klebstoff ungestört den genzen nächsten Tag aushärten.

  • Hallo,


    Nachdem der Kleber dann ausgehärtet war konnte es weiter gehen.




    So habe ich begonnen die Werkstatt einzurichten. Große Reparaturen wurden hier nicht durchgeführt.

    Es waren hauptsächlich Reifenmontage, Ölwechsel, Abschmieren (die Autos hatten damals noch Schmiernippel die regelmässig mit frischen Fett befüllt werden mussten), so wie defekte Glühbirnchen auswechseln und Scheibenwischer.



    Ohne Dach erkennt man alles von aussen.



    Mit aufgesetzen Dach wird es etwas düster. Eine Beleuchtung ist in Arbeit; ich habe ja noch LEDs über.

  • Moin Lutz,


    mit Dach ist fast zu schade. Verdeckt es doch die vielen Details. Gefällt mir richtig gut.


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin Lutz,

    egal was er getankt hat. Der Verbrauch beim Start dürfte der Gleiche sein. :)

    Dazu fällt mir folgender Song ein: Jeff Beck "Big block"


    So schöne Autos, mit Charakter halt, werden nie mehr gebaut.........

    Tolles Modell.


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo,


    nachdem die Tanke jetzt soweit halbfertig gediehen ist, kann man mal mit Autos herumspielen.

    Dieses Modell ist für neu zu bauende Module vorgesehen und wird auch durch die Zeitalter wandern können, in Jahrzehnten ausgedrückt von den späten 1930er Jahren bis in die 1990er Jahre hinein

    Sie ist wie erwähnt noch nicht ganz fertig, aber man kann schon etwas vorzeigen:

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    Ende der 1930er Jahre, anfangs der 1940er Jahre. Zeitgenössische Automodelle sind hier der Schlüssel um die Tanke in einen bestimmten Zeitrahmen zu setzen.

  • Moin Lutz

    Das ist ja ein Eckgrundstück...

    Ich würde vermuten, dass auf der rechten Ecke noch irgendwas hin müsste - und wenn es nur ein Zaun ist, damit sich die Menschheit nicht im "Neue Wege finden" übt und über die Ecke abkürzt...

    Ein niedriger Zaun und das Mobiloil-Logo auf einem Mast und unten rum ein wenig Grünzeug?


    LG,

    Axel

  • Axel,


    Amis und zu Fuß gehen? Ausserhalb des Geschäftsviertels? Das ist verdächtig und ruft jeden Police Officer und jeden Deputy auf den Plan.


    Edit:

    Shorpy Historical Picture Archive :: Local Traffic: 1941 high-resolution photo

    Brattleboro Blizzard: 1940
    March 1940. Brattleboro, Vermont. "Corner of Main Street, center of town after blizzard." Acetate negative by Marion Post Wolcott for the Farm Security…
    www.shorpy.com

    Minute Service No. 5: 1925
    1925. Washington, D.C. "Texas Company. Linworth Place and C Street S.W." National Photo Company Collection glass negative.
    www.shorpy.com

    Shorpy Historical Picture Archive :: Motown: 1942 high-resolution photo

    Shorpy Historical Picture Archive :: Cigarette City: 1940 high-resolution photo

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo,


    spielen wir weiter mit Autos:

    Seit den letzten Fotos sind gut 10 Jahre vergangen, wir befinden uns in den späten 1940er Jahren:


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    Einige Vorkriegsautos müssen noch weiter ihren Dienst tun, aber es gibt wieder neue Autos bei den Händlern zu kaufen.





    Und noch einmal ein paar Jahre weiter in der ersten Hälfte der 1950er:


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    dsc06595yafon.jpg


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    Die Autos waren noch wohlgerundet und haben in den äusseren Abmessungen deutlich zugenommen. Auch der Chromzierrat wurde in seinem Umfang erweitert. Das galt insbesondere für die höherwertigen Ausstattungen wo die Anzahl der Zierleisten und Chromelemente schon äusserlich dokumentierte, daß man es sich leisten konnte und damit Eindruck in der Nachbarschaft schindete. Man war mit so einem brandneuen Wagen der King in der Vorstadtsiedlung. Jedenfalls so lange bis sich der Nachbar auch so ein chromblitzendes Teil vor die Garage stellte. Daher musste jährlich ein neues Automodell her um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Automobilhersteller hatten damals ein Traumziel erreicht, die Vorstadt Amis hatten sich selber unter Kaufzwang gebracht und mussten aus sozialen Zwängen heraus sich jedes Jahr ein neues Auto kaufen. Aus diesem Konsumzwang sollten die Vorstädter die nächsten Jahrzente nicht mehr heraus finden; auch so eine Art Suburban Shootout.


    Motorentechnisch dominierte der R6 als Standardmotorisierung, für die besseren Modelle waren auf Wunsch auch R8 und V8 erhältlich. Aber größere Motoren schlucken mehr Sprit was denn für eine höchst willkommene Umsatzsteigerung der Tankstellen beim Benzin sorgte.

    Flossen waren noch nicht so das große Thema, aber es gab schon kleine Andeutungen davon.

  • Hallo Lutz,


    mal so ganz unter uns. Eine feine Sammlung von Autos hast Du da. Sehr schöne Modelle. Waren die so aus der Schachtel oder hat da "Speziguzzi" zu Druckluft und Farbe gegriffen?


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo,


    Thomas S, das ist teils teils. PKWs in Privatbesitz waren zu allergrößten Teil gepflegt und sauber. Daher würde einsauen wenig Sinn machen; von Ausnahmen abgesehen.



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    Die 2. Hälfte der 1950er Jahre, in der die Designer wahrscheinlich irgendwelches komisches Gras geraucht haben und darob die Flossen unbegrenzt in die Höhe wuchsen liessen. Dann kamen in der Luxusausführung noch Kometenschweife hinzu.

    Selbst biedere Pick Ups, die eher zu den Nutzfahrzeugen zählten bekamen Flossen an die Ladefläche.

  • Hallo,


    die 1960er Jahre:



    Die Autos wurden vom Styling her wieder sachlicher und nüchterner. Die Heckflosse verschwanden, ausser bei Cadillac wo man noch in geschrumpfter Form bis 1965 daran festhielt. Auch danach waren sie nicht ganz verschwunden und immer noch Andeutungen davon vorhanden.


    Das rote Coupe links hat damals einen Verbraucheranwalt namens Ralph Nader zum Scheiben eines Buches veranlasst. In einer Art geistiger Umnachtung wollten die GM Oberen dem Käfer Paroli bieten und liessen ein völlig neues Auto mit TenderHeckantrieb konstruieren und brachten es als Chevrolet Corvair auf den Markt. U. a. war hier die Hinterachse als Pendelachse ausgeführt. War das Fahrverhalten beim ebenfalls mit Pendelachse versehenen, aber vergleichsweise bescheiden motorisierten Käfer (damals max. 40PS aus 1,3L ) noch unkritisch, so hatte der Corvair mit bis zu 150PS aus 2,7L Hubraum mehr Dampf und höhere Fahrleistungen. Damit wurde das Fahrverhalten dann kritisch bis tückisch. Es hat mehrere tödliche Unfälle mit Überschlägen gegeben die R. Nader dann u.a. in seinem Buch kritisch behandelte.

    Des weiteren verhinderte die Centfuchserei bei GM eine Entschärfung der tückischen Pendelachse durch geeignete Maßnahmen wie z.B. Ausgleichsfedern.

    Wer mehr davon wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Chevrolet_Corvair

  • Moin Lutz,


    die Tankstelle lädt zum Träumen ein. So schön typisch an der Ecke, wie aus vielen US-Filmen bekannt. Die runden 40er bzw. frühen 50er Jahre im "Streamline"- oder "Ponton"-Design ist herrlich anzusehen und erinnert mich an einige Kleinseriemodelle, die irgendwann doch fertiggestellt werden wollen.

    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas