Bau des Endbahnhof Großalmerode West

  • Moin Leute


    In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit Weichen Antriebe und Laternenbewegungen auseinandergesetzt. Ich habe mich für den Antrieb von fritz senn mechanics entschieden.

    Überall wo immer er inzwischen im FREMO eingesetzt wird macht er keine Probleme. Über die Herzstück Polarisierung mit dem SERVO Antrieb muss man noch ein paar Gedanken verschwenden. Nimmt man den Antrieb rein mechanisch hat er einen Umschalter der gleichzeitig die jeweilige Endlage festhält. Hier bewusst nicht so gewählt. Diesen mechanischen Senn Antrieb habe ich seinerseits in Friedrichstal mit Bowdenzug schon verbaut. Da ich es nicht so mit den Lämpche halte bleiben bei mir die Laternen ohne „Beleuchtung“.

    Nach wie vor fehlt zu Orientierung (wo san me denn?) noch ein Lageplan von Großalmerode West. Diesen liefere ich nach sobald ich ihn elektronisch vorliegen habe. Hier müsst ihr den LINK von Martin vorläufig nutzen. Für die Weichen 1; 2 und 4 liegen mir Umbaupläne der Bahnmeisterei Walburg aus den Jahren 1963 und 1964 vor. Dabei kam heraus, dass die Weichen 2 und 4 Außenbogenweichen wurden. Und aus Weiche 1 wurde aus einer Rechts eine Links Weiche.

    Diese Weichen werde ich in den nächsten Tagen mal auslegen… muss vorher noch die Beinhalter am Modul Nr 2 montieren. Im Moment ist es mir für grobe Arbeiten in der Garage zu kalt. Nur dort kann ich „vernünftig“ auf dem Festotool Tisch arbeiten.


    Soweit für heute ein kleiner Sachstandsbericht.

    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.
    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    du schreibst, dass du dich auf Servos festgelegt hast. Vielleicht sind motorische Antriebe aber doch eine Option?

    Mit den mtb Antrieben gibt es auch reichlich positive Erfahrungen.

    MTB-model.com

    Haben den Unterschied, dass man die Endlagen nicht programmiert wie bei Servos und die Umschaltung für die Herzstück Polarisierung ist integriert.


    Ansonsten ist für die Auswahl der Ansteuerungsbausteine, egal ob für Servos, Taster oder Motoren, wichtig vorher zu wissen, welche Steuerung oben drüber sitzt, da diese das Bussystem vorgibt bzw. einschränkt.


    Gruß Michael und weiterhin viel Spaß beim Planen und Umsetzen.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich Michael's Meinung anschließen. Ob Servos oder elektromotorisch. Beides lässt sich digital steuern. Für elektromotrische Antriebe von MTB ist ein normaler Schaltausgang, so wie man ihn für elektromagnetische Weichenantriebe braucht, volkommen ausreichend. Ich habe die Antriebe mit Impulseingang verwendet und die mit meinem selbstgebauten Decoder angesteuert.


    Friedrich : Falls Du interesse hast. Abmessungen der Platine ca. 100 x100 mm. Ohne SMD's sondern mit DIL-Chips aufgebaut. So dass man was auswechseln kann wenn mal was abbrennt. Entweder Impulsausgang oder Dauerausgang (über DCC-Zentrale programmierbar).



    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin Leute

    Es ist natürlich interessant wie man das eine oder andere lösen kann. Und wegen der Vielzahl an Lösungen habe ich mich entschieden weiterhin meine Erfahrungen weiter zu geben und hier im Forum z.B. diesen Baubericht zu verfassen. Also wenn wir nicht zu sehr abdriften und den roten Faden nicht verlieren machen wir mal so weiter wie angefangen. Die SERVO Antriebe für Weichen, dem Formsignal und der Gleissperren sind gesetzt. Es gibt natürlich auch eine ganze Reihe von Motor Antriebe die hervorragend und/oder es sogar besser lösen wie es mit einem SERVO Antrieb möglich ist. Der Servo braucht (das ist mir bekannt) immer eine besondere Ansteuerung. Die ist in dieser Form beim Motorantrieb nicht erforderlich.

    In Walburg haben wir eine Mischform, Signale werden von einem SERVO Baustein gesteuert und die Weichen, ausgestattet mit der TORTÖSE von einem Motor Baustein.


    So weit erst mal für den Augenblick… mal sehen wie es so weitergeht.


    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.


    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

    Einmal editiert, zuletzt von Friedrich () aus folgendem Grund: Ein paar persönliche Dinge entfernt.

  • Moin Friedrich

    Ich habe die Antriebe von Fritz Senn im Einsatz.

    Wegen der Polarisierungsschalter - Ich habe gute Erfahrungen mit Microschaltern/Tastern gemacht, die ich seitlich neben der Zunge angebracht habe um die Polarisierung zu realisieren.

    Wichtig ist, dass die Taster eine Rolle am Ende einer Lasche habe.

    Damit kann man dann ohne viel Kraftaufwand den Schaltzeitpunkt sicher bestimmen.

    https://de.farnell.com/honeywell/v15w11dz200a06-aw1/schalter-spdt-0-1a-roller-lever/dp/2065392


    Ich hatte mich seinerzeit auch gegen den Schalter im Antrieb entschieden.

    Unten rechts kann man sehen, was ich meine... Es lohnt sich hier Qualität zu kaufen. Ich habe zwei Mal kaufen müssen...


    image-6-800x600.jpeg


    LG,

    Axel

  • Hallo Friedrich,

    vielen Dank für den detaillierten, großen Plan. Das wird ja eine riesige Modulgruppe werden. Die Gleisführung mit den drei DKW und der Kreuzung in der Querverbindung habe ich so auch noch nirgends bewußt gesehen. Dazu vier Gleissperren. Ich bin echt gespannt, wie du das stellwerktechnisch lösen wirst. Davon habe ich wirklich keine Ahnung. Als Gleissystem wirst du vermutlich die Weinert Gleise nehmen. Die sind, denke ich, momentan das Beste, was man bekommen kann. Aber die Kosten sind leider nicht ohne =O

    Grüße

    Johannes

  • Moin Johannes und Mitleser


    Wie schon weiter vorne beschrieben… da wir alle Jäger und vor allem Sammler sind lag oder besser liegt ein Großteil der benötigten Teile in meinem Bastelzimmer. Vielleicht hätte ich alle Teile abgeben können bin aber kein ebay Typ. Oder etwas daraus bauen? Gleise und Weichen sind und waren alle vorhanden. Die Antriebe haben gefehlt, sind aber nun von Meister Senn im Zulauf.

    Die Elektro-Technik fehlt; da weis ich ja noch nicht so recht was denn tatsächlich mal drunter gebaut wird. Bin aber auch da im Besitz einer Intellibox der ersten Stunde. Für meine Zwecke wird sie, wenn nötig, allemal reichen. Beinhalter sind da; Bausätze liegen noch zu Hauff herum; RST Weichenhebel sind vorhanden … was will man mehr. Solange der örtliche Baumarkt noch Sperrholz hat sollte es weitergehen. Da ich im Sommer des Erscheinungsjahr (lang lang iss es her) der ersten DKW von Weinert recht gut mit meinem zweiten Hobby Taler gemacht habe und die Gerüchte um „einmalig“ mal wieder die Runde machte hab ich mir 3 hingelegt. Das wäre jetzt der Preistreiber gewesen, nun sind sie vorhanden.


    Liebe Grüße
    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Moin Martin und Mitleser

    Ja und nein; Die Zeichnung nach der ich arbeite ist eine Kopie aus Beitrag 28 und nicht mehr ein zu scannen. Der Schmutz überwiegt. Also muss ich nochmal nachliefern.


    Anbieten kann ich heute einen Auszug zur Vorstellung des Bahnhof den Christoph geschrieben hat.


    Bf. Großalmerode West (Gw) – Zustand 1966


    Betriebsplan & Sicherungstechnik
    (Ausgabe Dez 22)


    1. Beschreibung


    1.1. Gleise


    1. Hauptgleis, Ein-, Ausfahrgleis, Personen und Güterverkehr

    2. Nebengleis, Ein- und Ausfahrgleis, Personen und Güterverkehr

    3. Nebengleis, West = Ladestraße, Gleiswaage

    4. Güterschuppengleis

    5. Kopframpe

    6. Anschl. Tonwerke

    7. Anschl. Grube Hirschberg

    8. Ladestraße, Holzrampe

    9. Anschl. Stammgleis Endet mit FREMO Hafen Profil

    10. Lokschuppen



    1.2. Weichen


    1 Einfahrweiche Gl 1 / 2, Fernbedient, Grundstellung (G) nach Gl 1

    2 Verbindung Gl 1 – Gl 5, Ortsbedient, Fernriegel R1, G nach Gl 1

    3 Verbindung Gl 2 – Gl 3, Ortsbedient, Fernriegel R2, G nach Gl 2

    4 Verbindung Gl 1 – Gl 4, Fernbedient, G nach Gl 1

    5 Verbindung Gl 3 – Gl 8, Ortsbedient, G nach Gl 3

    6 ab Verbindung Gl 3 – Gl 2, Ortsbedient, Fernriegel R3, G nach Gl 3

    6 cd Verbindung Gl 3 – Gl 6 Anschl Tonwerke, Ortsbedient, G nach Gl 3

    7 ab Verbindung Gl 2 – Gl 1, Fernbedient, G nach Gl 2

    7 cd Verbindung Gl 2 – Gl 3, Ortsbedient, Fernriegel R3, G nach Gl 2

    8 ab Verbindung Gl 1 – Gl 10, Ortsbedient, Fernriegel R4, G nach Gl 1

    8 cd Verbindung Gl 1 – Gl 2, Fernbedient, G nach Gl 1

    9 Verbindung Gl 9 – Gl 10, Ortsbedient, G nach Gl 10

    10 Verbindung Gl 2 – Gl 3, Ortsbedient, G nach Gl 2

    T1 Weiche im Anschluß Tonwerke, ohne G



    1.3. Gleissperren


    I Gl 5, Ortsbedient, Fernriegel R1, G aufgelegt

    II Gl 3, Ortsbedient, Fernriegel R2, G aufgelegt

    III Gl 4, Fernbedient, G aufgelegt

    IV Gl 10, Ortsbedient, Fernriegel R4, G aufgelegt

    V Gl 2, Fernbedient, G aufgelegt

    VI Anschl. Tonwerke, Ortsbedient, G aufgelegt

    VII Anschl. Hirschberg, Ortsbedient, G aufgelegt



    1.4. Signale


    A Einfahrt nach Gl 1, 2; Hp 0/2


    Sagen me mal so: Er hat Ordnung ins Chaos gebracht. :hutab::thumbup:

    Danke.


    Bis demnächst

    :matrose::matrose::matrose:

    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.

    Friedrich

  • Moin Leute


    Es geht weiter; nur eine Atemwegserkrankung verlangsamt alles.

    Um den Einfahrtsbereich vom Modell Großalmeode West „vernünftig“ aufbauen zu können muss der erste Modul Übergang mit einbezogen werden. Und dazu muss der Holzkasten des zweiten Modul gebaut werden. Das ist wie ich schon seit Jahren schreibe im Winter kein Vergnügen. Obwohl ich mit Platz luxuriös ausgestattet bin werde ich in diesem Leben meine Garage nicht mehr isolieren und mit einer Heizung ausstatten. Eine (die "Alte")Garage als Modullager reicht.


    Dennoch kann man die "Neue" Garage auf so um 14 Grad aufheizen und ein Modul bauen, über Energie Kosten reden wir hier nicht. Also ist der zweite Kasten in Arbeit.



    Über das für und wieder von Allu Beinen muss man nicht diskutieren. Ich nutze sie seit über 30 Jahre. Neu sind Beinhalter die nicht mehr in Einzelaktionen geschweist werden, sondern abgekantet werden. Horst von der MüKu Bahn hat sie auch schon mal vorgestellt. Ich habe sie mal in den letzten Jahren auf einem FREMO Treffen gesehen und bestellt.

    Es gibt sie in 10 cm und etwas kleiner. Da wo Platz ist nehme ich die 10 cm dann kann ich mehrere Zentimeter „ausgleichen“.



    dsc_7237x8dro.jpg

    dsc_7239cvdc1.jpg

    dsc_7240gkcd2.jpg

    Noch in diesem Jahr kann ich nun ins Bastelzimmer mit zwei Module umziehen und entlich mit dem Gleisbau beginnen. Hat doch was.


    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.
    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Moin Leute

    Nach aufräumen und umräumen bin ich inzwischen mit zwei fertig gestellten Modulkästen umgezogen. Sie sind im Bastelzimmer aufgebaut und leider muss ich feststellen, dass meine Infrastruktur nicht mehr dem Alter „angepasst“ ist. Sprich ich muss erst mal für richtige Werkraum Beleuchtung sorgen. *glu3*


    Nach ausrichten und zusammenschrauben der zwei Module habe ich dennoch angefangen Gleise zu schieben.

    Die Einfahrt mit den Weichen 1 bis 4 müssen in Anlehnung an den Gleisplan auf das Modul 1 verbracht werden. Nach 4 Stunden herum schieben hab ich für heute „die Nase voll“.

    In Anlehnung deshalb weil in den Jahren 1965 und 1966 scheinbar die Pläne und die reale Lage verändert wurden. Die Umbau Pläne habe ich ebenfalls vorliegen. Außerdem nehme ich das, was die Firma Weinert im Programm hat und ich (das wichtigste) hier herum liegen habe.

    Bei richtiger Beleuchtung und dem nötigen Platz gibt es in den nächsten Tagen mal ein paar „Arbeitsfotos“ im Moment wäre es vergebliche Liebesmüh.


    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.
    :matrose:

    Friedrich

  • Moin Leute

    Weil die Sonne so schön geschienen hat und weil das auslegen nicht so geklappt hat wie ich es mir vorgestellt habe
    mal zwei Bilder die belegen das ich „dran bin“. Als Tätigkeits Nachweis :saint:

    dsc_7243t9cm5.jpg

    dsc_7246wpi1d.jpg

    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.
    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Hallo Friedrich,

    toll zu sehen, wie es bei dir weitergeht. Ich hätte da nicht so die Skrupel beim Anordnen der Gleise. Bernhard hat mich mal pragmatisch genannt. Das trifft es genau. Nachher muß es funktionieren und glaubhaft wirken. Natürlich muß bei jeder Abweichung vom Original überlegt werden wie sich das am Ende, wo man es noch gar nicht im Sinn hat, auswirkt. Das ist eben das Problem mit den Lügen. Am Ende muß Alles trotzdem zusammenpassen.

    Viele Grüße

    Johannes

  • Moin Friedrich,


    mit Interesse verfolge ich die Planung und den Bau dieses interessanten Bahnhofs. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass die Planungsphase bei dir etwas zu kurz gekommen ist und du zu früh mit dem Bau der ersten beiden Segmente losgelegt hast. Ich hatte unter #31 gefragt, ob du eine Skizze von deinem Gleisplan mit darüber gezeichneten Segmentkästen hast. Das ist für mich vor dem Bau unabdingbar.


    Die Planungsphase ist für mich fast die schönste Phase eines Projektes. Ich arbeite hier mit WinTrack, da man hier nicht nur die Gleise positionieren kann, sondern auch die Segmentkanten und Querspanten. Änderungen oder Varianten sind sehr einfach möglich, so dass man später die Varianten vergleichen und bewerten kann. Gemessen an den Kosten für das Holz eines Segments (falls es dann wegen falscher Planung in die Tonne getreten werden muss) ist die Vollversion mit 99 Euro nicht teuer und so kompliziert ist WinTrack auch nicht.

    Friedrich ich weiß, dass Computer nicht unbedingt dein Ding sind, aber man kann sich auch die Rückseite einer Tapettenrolle nehmen und die Gleise darauf 1:1 auslegen und dann die Segmente und Lage der Querspanten mit Geodreieck und Lineal festlegen.


    Wichtig sind in der Planung für mich 3 Dinge:

    - keine Weiche oder Kreuzung darf über 2 Segmente gehen.

    - Weichen beginnen nie direkt am Kopfstück, sondern immer 2 - 5 cm vom Rand entfernt, damit bei eventuellen Schäden beim Auf- und Abbau nur das 2-5 cm lange Opferstück ausgewechselt werden muss.
    Außerdem ragt sonst der Antrieb ins Kopfstück oder muss 180° gedreht werden, dann kann man evtl. die Kabel nicht mehr anschließen oder den Antrieb nicht vernünftig ausrichten. Auch kann dann die mittlere
    Verbindungsschraube bei genormten Modulköpfen nicht mehr eingesetzt werden.

    - Querspanten müssen so positioniert werden, dass sie nicht den Einbau von Antrieben unmöglich machen und dann mit dem Stechbeitel brutal zugerichtet werden müssen bis der Antrieb reinpasst.


    4 Weichen mit jeweils 25 - 30 cm Länge auf 150 cm Segmentlänge auszulegen, ist schon etwas ambitioniert. Vermutlich wird am Ende das Gleislayout nicht so aussehen, wie du es dir vorstellst. Und mit Sicherheit wird der ein oder andere Querspant im Wege sein.


    Ein weiter Tipp für die Ausführung der Querspanten. Auf der Oberseite der Spante auf der das Trassenbrett aufliegt, sollte man Aussparungen machen um später leichter Kabel oder Kabelkanäle verlegen zu können. Und sei es nur das Kabel vom Herzstück zum Umschalter am Antrieb.


    querspantet3dz9.png


    Friedrich dies soll keine Mäkelei an deiner Arbeit sein, am Ende wirst du uns in bekannter Manier wieder etwas sehr schönes präsentieren, aber du hättest mit etwas mehr Planung einen nicht so steinigen Weg wählen müssen.


    Bis denne

    Martin

  • Moin Johannes und Mitleser


    Pragmatisch… ja mach ich im Grunde genommen immer.

    Das „herum schieben“ entstand deshalb weil ich eben keine Maßstäbliche Zeichnung in 1:87 hatte. Da ich ohnehin: „in Anlehnung an“ arbeite, ist mir dieser Schritt mit Maßstäblichen Zeichnungen, hier 1:87 grundsätzlich zu viel und ich ziehe den Hut vor allen Bastlern; Modellbauern und Heimwerkern die von allem was sie machen erst einmal eine Zeichnung anfertigen.


    Beim Start der Gleisverlegung hatte ich folgende Ausgangslage:


    Zwei Holz Kästen sind fertig und damit ist die Festlegung der Gleise auf Modul 2 möglich. Die Gleise sollen dort später parallel zur Modulkante liegen. Startpunkt ist Gleis 1 von dort ausgehend mit dem Maß für weitere 5 Gleisübergänge, es ist also der Startpunkt für alle Gleise. Fünf davon sind nun senkrecht (90°) zur Modulkante. Es wird keine Weiche geschnitten.

    Der Abstand der Gleise zueinander sollte „einigermaßen“ dem Vorbild entsprechen, da in der Breite nicht mehr als das umgerechnete Bahnhofsgelände zur Verfügung steht (als Kasten gebaut wurde).Die Weichen Antriebe sollten nicht mit den Spanten des Holzkasten in Berührung kommen. Wird sich bei einer Gleissperre nicht ganz vermeiden lassen.

    Die vorhandenen Weichen sollten genutzt werden, dabei aber der Gleisplan nicht gravierend verändert werden.

    Im Vorbild gab es einen Knick im Gleis… den wollte ich vermeiden.

    Die Einfahrt nach Gleis 1 (Maß aller Dinge) sollte harmonisch ausfallen, mit andern Worten ein optisch gleichmäßiger Bogen mit den geraden Elemente der Weichen sollte entstehen.

    Das Weinert Flex Gleis geht immer wieder in die Ausgangslage zurück (beim PECO Gleis bleibt die geformte Form bestehen) das macht alles ein klein wenig aufwändiger.
    Die Nutzlänge der Gleise gem. dem Plan sollte nicht unbedingt beschnitten werden. Alle Maße wurden aus dem Plan in 1:1000 abgegriffen und in 1:87 umgerechnet auf den Kasten als Anhaltspunkte übertragen.

    Wenn man das alles mehr oder weniger unter einen Hut bekommen möchte und auch mal 20 Minuten vor sich hin träumt, sich über Strom Einspeisungen und Modulübergänge Gedanken macht, vergeht schon mal ein Abend ohne nennenswerte Fortschritte und plötzlich hat man (an dem Tag) keine Lust mehr.

    In diesem Sinne

    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.
    :matrose::matrose::matrose:
    Friedrich


    Nachsatz: Dieser Beitrag entstand vor dem Beitrag 37 von Martin. :thumbsup::verrueckt:

  • Moin Leute


    Eine über 6 jährige Planungsphase kann nicht zu kurz sein. Erstmalig hier berichtet habe ich am 6. Dezember 2016 unter dem Namen KleiMoEBa Holz. (Kleiner Modellbahn Endbahnhof) Damals noch voller Euphorie. Danach irgendwann Frust mit dem Holzkasten, die Verabschiedung von meinem Lieblingsprojekt dem Stahlwerk Friedrichshütte in Wehbach und das endgültige wieder hervorholen von Großalmerode West im letzten Jahr. Dieses „wieder Hervorholen“, was ein paar Mal erfolgte ist nun in der Tat in die Bauphase über gegangen. Das es nun erfolgte ist auch einigen FREMO Mitstreiter zu verdanken, die mich so ein bisschen zur Tat geschoben haben.

    Wie kommt man zu solch einem Projekt? Irgend ein Modellbahner hat irgend ein Bild, einen Plan oder auch nur eine Skizze. Wenn es mir gefällt bitte ich um eine Kopie, es sei denn es ist in einer Zeitschrift veröffentlicht. Gibt es ein reales Vorbild versuche ich so viel wie möglich zusammen zu tragen. Internet und Heimatvereine sind gute Lieferanten. Hier bekam ich den Spurplan in 1:1000 (in alle Richtungen) und jede Menge Informationen aus der FREMO Walburg Truppe; insbesondere von Manja Balser (Balsine). Dafür und insbesondere für die Beratung bezüglich Fahrstraßen usw. noch mal Danke. Diesen Plan habe ich unzählige Mal „studiert“ und dann planerisch Kästen in meiner Hausgröße 150 mal 60 cm drauf gelegt. Dabei stellte ich fest das es mit den vorhandenen Weichen möglich ist den Bahnhof sogar im Maßstab 1:87 nach zu bauen. Eine Weiche und deren nachfolgende Gleisentwicklung musste verschoben werden um einen Modulübergang nicht durch eine Weiche zu führen. Nur bei einer Gleissperre war ich planerisch "zu" großzügig, da muss ich "mal sehen".

    Im Laufe der Zeit habe ich mindestens 120 Stunden auf den Plan geschaut ohne auch nur einen Handschlag gebaut zu haben … das muss reichen. Spanten und Träger sowie Modulkästen trage ich in einer Kopie ein und dann baue ich „darauf los“, vielleicht nicht so wie man heute baut, sonder eher so wie noch vor 50 Jahre ein Handwerker vorging. Der hatte noch keine 3D Ansicht seines Projekt.

    Mein Sohn ist (Metall) Konstrukteur und ich stehe immer wieder erstaunt davor wie er selbst Möbel Ansichten im Wohnzimmer umherschiebt und jeder sich schon mal vorstellen kann wie es aussieht.

    Das werde ich in meinem Leben nicht mehr lernen (wollen). Wer’s kann soll es nutzen, ich ziehe den Hut und vertraue auf meine Fantasie.
    Und diese Holzkasten Planung habe ich bei diesem Projekt schon vor Jahren begonnen und immer wieder überprüft.
    Alle anderen Dinge die Martin anspricht sollte man beachten. :hutab: Die meisten sind auch in diesem Projekt berücksichtigt/vorhanden einschließlich Ausschnitte für Kabel und Weichen Abstände zur Modulkante.

    Doon deit lehren

    Hollt jo fuchtig un bliev gesund.

    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Moin Friedrich,


    wieder wahre Worte, denen ich uneingeschränkt zustimmen kann.


    Genau so sind meine ganzen bisherigen Projekte entstanden, wobei ich bei mir eine kleine Entwicklung erkennen konnte:

    Bad Orb: Grober Gleisplan gefiel - dann, von den Maßen her, an Katasterkarten :pfeifen: orientiert - mit Gebäuden aus dem Handel geliebäugelt, bis ich schließlich alle Gebäude (bis auf das EG, das sieht nur sehr ähnlich aus) nach Vorbild nachgebaut habe.

    Trais-Münzenberg: Keine Unterlagen, wenige Fotos - alles geschätzt

    Bischofsheim: Viele Unterlagen, viele Fotos (=lange Planung) - weitestgehende Umsetzung 1:87


    Auch wenn es heute CAD, Druck, Laser usw. gibt (was ich sehr zum Vorteil schätze), so kann man auch wie die Altvorderen vor vielen Jahrzehnten gute Ergebnisse erzielen. Und wichtig:

    Sind die Kästen erstmal da, kann es mit dem Bauen (auch wenn die eine oder andere Klippe (einer Fehlplanung) im Rahmen des Baus gemeistert werden muss) losgehen.


    Viele Grüße

    Holger