V16 101, ein Versuchs-Diesel zu DRG Zeiten

  • Hallo foristi,


    angefangen hat alles vor 30 Jahren, als ich mir einen HO Bausatz von Model Loco (ML 222) zum Bau der Diesellokomotive V16 101, - zu DB-Zeiten besser als V140 001 bekannt -, gekauft habe. Im gleichen Jahr (1992) habe ich für das em einen Baubericht geschrieben. Lang, lang ist es her .... mittlerweile sind die Haare auf meinem Kopf weniger und der Rest grau geworden ....


    Im Zuge der Digitalisierung meiner Modellbahnschätze habe ich die V16 101 aus dem Dornröschenschlaf, sprich Vitrine geholt und versuche sie den heutigen Anforderungen anzupassen. Bevor ich mit den Veränderungen anfange, möchte ich nochmal kurz die wesentlichen, 30 jahre alten Verbesserungen, auflisten.


    - Die Pufferbohle wurde mit den Weinert Teilen 8603, 8600, 8643 u. 8634 aufgerüstet

    - An den Bremsen der Vor-/Nachläufergestelle wurden 0,4mm Querstangen waagerecht angebracht

    - Die Vor-/Nachläufer wurden auf der isolierten Seite mit Stromabnehmern aus 0,3mm NS-Draht ausgestattet

    - An die Anlenkbleche für die Vor-/Nachlaufgestelle wurden NS-Drahtstücke in Längsrichtung angelötet und leicht nach unten gebogen. Sie dienen den Gestellen als Geradeausführung und Federung.

    - Die vier Einstiegsleitern haben je zwei senkrechte Griffstangen erhalten

    - Die Fenster im Maschinenraum wurden zum Teil mit Ersatzteilen von E-Loks (hier Roco 4141S-A43) hinterlegt; dürften aber nicht vorbildgerecht sein

    - Am hinteren Nachlaufgestell wurde eine modifizierte Roco-KK platziert

    - Die Beschilderung KM, BBC, V+H und Deutsche Reichsbahn kamen damals von Verbeck


    In diesem Zustand präsentiert sich heute die V16 101 wie abgebildet. Nicht ganz, denn die ML Räder der Laufradätze haben zwischenzeitlich leichten Zinkfraß bekommen und gewährleisten keinen guten Kontakt mehr. Alternativ habe ich mal Weinert Radsätze eingebaut. Leider hat das 850mm Vorbild nur 8 Speichen; Weinert hat nur 7 oder 9 Speichenradsätze im Programm. Somit bin ich noch auf der Suche nach guten 8-Speichen-Radsätzen.




    Die nächsten Bilder zeigen den Einbau der digitalen Komponenten. Als Sounddecoder habe ich einen ESU Loksound micro V4.0 aus einer Dampflok ausgebaut, da er sich hier nach einer Neuprogrammierung in der V16 wesentlich besser anhört. Als Lautsprecher habe ich einen Zuckerwürfel vor den Escap-Antrieb platziert. Momentan teste ich den ESU-Sound von dem VT 36.5, der mir am geeignesten erscheint.

    Trotz der Heranziehung der Vor-/Nachlaufradsätze zur verbesserten Stromabnahme ist ein Energiespeicher immer sinnvoll. Über die bekannte und von ESU propagierte Ansteuerung von Elkos (100 Ohm Widerstand u. Diode) konnte ich im Maschinenraum einiges an microFarad unterbringen. Vor dem LS ein 2200uF/25V und hinter dem Escap-Motor zwei 1000uF/25V, ein dritter ist noch im Zulauf, sodaß ich den Decoder mit 5200uF unterstützen kann. Auch mit 4200uF zeigt der Energiespeicher schon eine gute Wirkung.





    Auf den folgenden Bilder kann man hoffentlich die Realisierung der Stromabnehmer von den Kuppelrädern einigermaßen gut erkennen. Halbharter federnder NS-Draht mit der Stärke von 0,4mm dient mir als Kontakt zu den Radlaufflächen. Da wo die "Federung" durch eine zu kurze Länge nicht ausreicht, habe ich die Drahtlänge durch Biegen zu einem waagerechten "U" einfach verlängert. Funktioniert gut.





    Da die V16 101 keine Haftreifen besitzt, war ich bestrebt viel Gewicht in die Lok zu bringen. Im separat zu montierenden Dach war Platz für Bleistreifen vorhanden. Vorher habe ich die Micro-Birnchen gegen mico LED vom Typ 0402 warmweiss getauscht.




    Im Lokkasten wurden die Microbirnchen gegen micro Duo LED vom Typ 0602 warmweiss/rot gewechselt. Lötpads unter der Dachseite nehmen die Kabelverbindungen vom Dach und von den Führerständen auf. Die Ansteuerung der roten LED werde ich mir noch von einem Freund erklären lassen.



    Soweit zum heutigen Bauzustand. Die Soundfrage, die Entscheidung welche Vor-/Nachlaufradsätze verwendet werden, der noch nachzurüstende Elko werden im nächsten Jahr geklärt bevor der Lokführer Herr Preiser seinen Platz im Führerstand "V" einnehmen kann.


    Es wünscht Euch ein schönes Weihnachtsfest und grüßt Euch

    Günter

  • Hallo Günter,


    danke fürs Zeigen, tolle Lösungen zum Abschauen! Zinkfraß bei MP/Prkenny Rädern ist mir auch schon untergekommen. Wegen den 8-Speichen Radsätzen könntest Du bei Teichmann nachfragen. Falls er welche hat mußt Du mit ihm vielleicht über die Radreifenbreite evtl. reden - er und Gräler stellen meiner Meinung nach grundsätzlich den Neuzustand dar. Deine Treibräder haben wenig Fleisch wie abgefahrene. Für mich hat er auch schon zähneknirschend ;) Radreifen dünner drehen dürfen.


    Gruß

    Bernd