- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
bis jetzt habe ich ja nur 2m halbfertige Module vorzuweisen. Da ich aber auch mal gerne im Keller ein paar Züge fahren lassen will, muss es irgendwann mal um die Ecke gehen. Also müssen Bogenmodule her. Im Fremo habe ich mir die verschiedenen Lösungen mal angesehen. Recht gute Lösungen und einfach herzustellen. Was mir persönlich nicht gefiel waren die "eckigen" Lösungen. Einige erschienen mir zu "labberig", andere zu klobig. Also habe ich mal überlegt wie man das mit CNC-Teilen hinbekommen kann. Da MPX zwar immer noch sehr teuer ist und die Qualität ständig nachläßt, wollte ich eine Lösung, die mit wenig(er) Holz auskommt. Außerdem sollte das Bogenmodul wirklich rund sein. Als weitere Überlegung sollte das so gestaltet sein, dass man mit der Methode auch gerade Module erstellen kann. Last but not least sollten alle Modulköpfe incl. Sonderanfertigungen und alle Radien und Winkel möglich sein. Mit all den Ideen habe ich mich über Weihnachten und zwischen den Jahren mal auf "die Holzkiste" gesetzt.
Herausgekommen ist eine Art Baukastensystem bei dem man je nach Bedarf den Modulkopf mit den entsprechenden Spanten und Trassenbrettern kombinieren kann. Es ist nicht ganz so wie Lego geworden, aber fast. Eine meiner weiteren selbst gestellten Anforderungen war, das System in den CNC-Daten so abzubilden, dass ich auf der Maschine nur durch "Knopfdruck" den passenden Modulkopf mit den entsprechenden Aussparungen für die Längsspanten herausbekomme. Genau: Längsspanten. Damit und mit billigem 4mm Pappelsperrholz läßt sich ein stabiler Modulkasten bauen. Wie das alles gedacht ist und wie ich das gemacht habe will ich hier zeigen.
Im ersten Bild sieht man exemplarisch die Konstruktion für ein F96 Profil.
An den Seiten sieht man die rechteckigen Aussparungen für die Längsspanten. Abhängig davon wie die Gegenseite aussieht wird auf der CNC ausgewählt welche Aussparungskombination gefräst wird. Mit den Aussparungen läßt sich jeder FREMO-Modulkopf kombinieren. An den Seiten bekommt jeder Spant noch eine Nut in die die 4mm Sperrholzverkleidung passt. Die Nut dient der Verwindungssteifigkeit und muss sauber mit der Verkleidung verleimt werden. (So wie man eine Autoscheibe einkleben muss, damit die Karre sich nicht verbiegt.)
Als nächstes wird ein Spantensatz benötigt. Dieser besteht immer aus 4 Längsspanten passend zum Radius und dem Winkel. Meine Bogenmodule haben einen Winkel von 22,5° und einen Radius von 2m. Also Fremo-Standardradius. Ich denke, das ein Maximalwinkel von 30° pro Modul nicht überschritten werden sollte. Bei 22,5° ist so ein Modul mit 2m Radius immerhin 900mm lang und etwa 650mm breit. (Raumvolumen) Größer ist zwar machbar, aber stellt beim Transport Ansprüche an den Platz. Immerhin sind für einen 90° Bogen vier Module notwendig.
Für die Längsspanten und das Trassenbrett kann ich ebenfalls auf der CNC den Winkel vorgeben. Die Konstruktion für die Spanten sieht folgendermaßen aus.
An den Enden der Spanten sind die Zapfen zu erkennen, die einfach in die Zapfenlöcher gesteckt und verleimt werden. Außerdem ist an den Enden eine Ausfräsung für die Aufnahme einer Tragplatte für die Modulfüße zu sehen. Das war etwas spannend, da die Tragplatte 90° zum Modulkopf stehen muss, um z.B. meinen Kasten für meine Holzfüße zu befestigen.
In einer ersten Studie enstand diese Konstruktion mit B96h Profilen. Aber es verdeutlicht wie die ganze Sache zusammen passt. Hier sind schon die Längsspanten mit Pappelsperrholz verkleidet.
Die Konstruktion ist wie im Automobilbau üblich ein Monocoque-Rahmen und wird erst beim Verkleben aller Teile stabil und Verwindungssteif.
Als nächstes noch ein Bild vom Teilesatz für eines meiner F96 -> B96 Übergangsmodule. Darin enthalten sind alle Teile für ein komplettes Modul außer der Gleisauflage. Ergänzt wird der Satz noch durch 12 x 25 mm MPX Leisten zur Verstärkung des Trassenbrettes und ein Querspant um das Trassenbrett exakt gerade einbauen zu können. Das Trassenbrett ist aus 6,5mm MPX. Trotzdem ist bei 890mm Länge das Trassenbrett immer Krum. Und sei es nur einen mm wo es sich durchbiegt oder aber einen Bauch hat. Trotz T-Träger! Ein Querspannt hilft da. Wie ich die Durchbiegung einfach abgestellt habe zeige ich in den Bildern im Baubericht.
Bis hier hin viel Spaß beim Lesen und viele Grüße
Thomas