Einmal um die Ecke, aber günstig bitte.

  • Hallo zusammen,


    bis jetzt habe ich ja nur 2m halbfertige Module vorzuweisen. Da ich aber auch mal gerne im Keller ein paar Züge fahren lassen will, muss es irgendwann mal um die Ecke gehen. Also müssen Bogenmodule her. Im Fremo habe ich mir die verschiedenen Lösungen mal angesehen. Recht gute Lösungen und einfach herzustellen. Was mir persönlich nicht gefiel waren die "eckigen" Lösungen. Einige erschienen mir zu "labberig", andere zu klobig. Also habe ich mal überlegt wie man das mit CNC-Teilen hinbekommen kann. Da MPX zwar immer noch sehr teuer ist und die Qualität ständig nachläßt, wollte ich eine Lösung, die mit wenig(er) Holz auskommt. Außerdem sollte das Bogenmodul wirklich rund sein. Als weitere Überlegung sollte das so gestaltet sein, dass man mit der Methode auch gerade Module erstellen kann. Last but not least sollten alle Modulköpfe incl. Sonderanfertigungen und alle Radien und Winkel möglich sein. Mit all den Ideen habe ich mich über Weihnachten und zwischen den Jahren mal auf "die Holzkiste" gesetzt.


    Herausgekommen ist eine Art Baukastensystem bei dem man je nach Bedarf den Modulkopf mit den entsprechenden Spanten und Trassenbrettern kombinieren kann. Es ist nicht ganz so wie Lego geworden, aber fast. Eine meiner weiteren selbst gestellten Anforderungen war, das System in den CNC-Daten so abzubilden, dass ich auf der Maschine nur durch "Knopfdruck" den passenden Modulkopf mit den entsprechenden Aussparungen für die Längsspanten herausbekomme. Genau: Längsspanten. Damit und mit billigem 4mm Pappelsperrholz läßt sich ein stabiler Modulkasten bauen. Wie das alles gedacht ist und wie ich das gemacht habe will ich hier zeigen.


    Im ersten Bild sieht man exemplarisch die Konstruktion für ein F96 Profil.



    An den Seiten sieht man die rechteckigen Aussparungen für die Längsspanten. Abhängig davon wie die Gegenseite aussieht wird auf der CNC ausgewählt welche Aussparungskombination gefräst wird. Mit den Aussparungen läßt sich jeder FREMO-Modulkopf kombinieren. An den Seiten bekommt jeder Spant noch eine Nut in die die 4mm Sperrholzverkleidung passt. Die Nut dient der Verwindungssteifigkeit und muss sauber mit der Verkleidung verleimt werden. (So wie man eine Autoscheibe einkleben muss, damit die Karre sich nicht verbiegt.)


    Als nächstes wird ein Spantensatz benötigt. Dieser besteht immer aus 4 Längsspanten passend zum Radius und dem Winkel. Meine Bogenmodule haben einen Winkel von 22,5° und einen Radius von 2m. Also Fremo-Standardradius. Ich denke, das ein Maximalwinkel von 30° pro Modul nicht überschritten werden sollte. Bei 22,5° ist so ein Modul mit 2m Radius immerhin 900mm lang und etwa 650mm breit. (Raumvolumen) Größer ist zwar machbar, aber stellt beim Transport Ansprüche an den Platz. Immerhin sind für einen 90° Bogen vier Module notwendig.


    Für die Längsspanten und das Trassenbrett kann ich ebenfalls auf der CNC den Winkel vorgeben. Die Konstruktion für die Spanten sieht folgendermaßen aus.



    An den Enden der Spanten sind die Zapfen zu erkennen, die einfach in die Zapfenlöcher gesteckt und verleimt werden. Außerdem ist an den Enden eine Ausfräsung für die Aufnahme einer Tragplatte für die Modulfüße zu sehen. Das war etwas spannend, da die Tragplatte 90° zum Modulkopf stehen muss, um z.B. meinen Kasten für meine Holzfüße zu befestigen.


    In einer ersten Studie enstand diese Konstruktion mit B96h Profilen. Aber es verdeutlicht wie die ganze Sache zusammen passt. Hier sind schon die Längsspanten mit Pappelsperrholz verkleidet.



    Die Konstruktion ist wie im Automobilbau üblich ein Monocoque-Rahmen und wird erst beim Verkleben aller Teile stabil und Verwindungssteif.


    Als nächstes noch ein Bild vom Teilesatz für eines meiner F96 -> B96 Übergangsmodule. Darin enthalten sind alle Teile für ein komplettes Modul außer der Gleisauflage. Ergänzt wird der Satz noch durch 12 x 25 mm MPX Leisten zur Verstärkung des Trassenbrettes und ein Querspant um das Trassenbrett exakt gerade einbauen zu können. Das Trassenbrett ist aus 6,5mm MPX. Trotzdem ist bei 890mm Länge das Trassenbrett immer Krum. Und sei es nur einen mm wo es sich durchbiegt oder aber einen Bauch hat. Trotz T-Träger! Ein Querspannt hilft da. Wie ich die Durchbiegung einfach abgestellt habe zeige ich in den Bildern im Baubericht.



    Bis hier hin viel Spaß beim Lesen und viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin zusammen,


    es hat mir natürlich keine Ruhe gelassen die Teile zusammenzusetzen um zu sehen ob der Plan funktioniert. Dafür habe ich heute Morgen zum Leim und zum Druckluftnagler geriffen und das Übergangsmodul zusammengebaut. Es hat alles bis auf den Querspant gepasst. Hier also die Vorgehensweise.

    Vielleicht noch vorne weg. Ich habe mir die Teile vor den Zusammenbau und dem Nuten der Kopfplatten erst einmal hingelegt. Damit meine ich die Bogenrichtung, die Position der Kopfspanten (rechts links) und bei dem Bergprofil die Richtung des Berges. (Innenkurve oder Außenkurve) Danach habe ich mir die Nuten angekreuzt und erst dann auf der Kappsäge eingeschnitten. Das geht besser und schneller als mit dem Fräser. Die Säge wird einfach auf die Tiefe von 8mm eingestellt und der Anschlag sorgt für die 4mm Breite. Ich für meinen Teil bin da ziemlich schusselig und die Kreuze verhindern dass die Nut auf der falschen Seite landet.


    Aus dem Grund baue ich immer von links nach rechts. So geht es also links los mit dem F96 Spant in den erst einfach die Längsspanten und das Trassenbrett eingeleimt werden. In meinem Fall geht es in die Rechtskurve.



    Danach wird einfach der nächste Modulkopf aufgeleimt.



    An der Stelle habe ich nur kontrolliert, ob die Modulköpfe rechtwinkelig sind. Ist nur für das gute Gewissen. Durch die gefrästen Teile sollte nichts anderes zu erwarten sein. Damit ist der Rahmen fertig zum Beplanken. Ich habe die Beplankungsbretter direkt winkelig auf die Endmaße zugeschnitten. Hier hätte man auch die Beplankung insgesamt höher machen können um sie anschließend an die Geländeform anzupassen. Brauche ich aber nicht, da meine Modulgruppe eher sanfte Geländeverläufe aufweisen soll.


    Die Längen der Beplankung habe ich gemessen, da immer Toleranzen in der Fertigung auftreten können. Wichtig war nur, die Seitenbeplankung absolut rechtwinklig zuzuschneiden. Ist die Beplankung doch, wie oben beschrieben, integraler Bestandteil des Moduls und sorgt für die Steifigkeit, Winkeligkeit und Maßhaltigkeit. Deshalb wird auch am liegenden Modul beplankt. Ich habe die Beplankung mit Klammern aus dem Druckluftnagler zuerst auf einer Seite fixiert. Dann mit normalen Zwingen an den Spant angepasst und zum Schluß die andere Seite ebenfalls mit Klammern angeschossen. Die 25mm Klammern fixieren dabei auch gleich die Zapfen im Spant.



    Wie man sehen kann ist die Oberseite etwas "abgefressen". Das liegt daran, dass ich diese Seite freihändig auf der Kreissäge abgeschnitten habe. Macht aber nix, da diese Seite wie gesagt noch dem Gelände angepasst werden muss und etwa 1,5mm Übermaß hat.


    Hier noch ein Bild der Nuten. Bei einem Radius von 2m kann man die Nuten noch rechtwinkelig in den Modulkopf schneiden. Bei Radien ab 1m wäre es wahrscheinlich besser die Nut dem Winkel anzupassen.



    Was dann noch bleibt ist der T-Träger für das Trassenbrett und der Querspant zum Ausgleich der Durchbiegung. Den T-Träger habe ich einfach aus einem 30mm Reststück MPX zugeschnitten und mittig unter das Trassenbrett geleimt und getackert. (Leider habe ich da "etwas" geschlampt.)



    Soweit so gut. Jetzt muß das Trassenbrett nur noch gerade gerichtet werden. Was ich damit meine bringt die Richtlatte an den Tag. Mein Brett hatte auf 890mm eine Delle von ca 1,5 mm. Das nächste Bild zeigt es.



    Der Querspant sorgt da für Abhilfe. In meinem Fall musste das Brett nach oben. Dazu habe ich einfach zwischen Querspant und T-Träger ein Unterlegplättchen in passender Stärke verleimt. Fertig.

    Hier ein Gesamtbild mit Querspant und Unterlegeplättchen. Anders herum hilft eine Schraube um das Trassenbrett nach unten zu ziehen. Wie gesagt habe ich beim Querspant geschlampt und so musste eine Schraube am Innenbogen für Stabilität sorgen. Entfällt bei den restlichen drei Modulen.



    Das war es schon und der Rohbau ist fertig. Mein Fazit. Das System funktioniert und solange man sich nicht mit dem Nuten vertut ist der Zusammenbau ein Kinderspiel. Hier das Ergebnis nach etwa 30min Zusammenbau.



    Als nächstes kommt die "Füllung" aus Styrodur dran. Muss ich aber erst besorgen. Der Plan ist den Geländeuntergrund mit PUR-Kleber einzukleben. Das gibt dem Modul zusätzlich Steifigkeit. Ich werde weiter berichten. Außerdem will ich noch den "Klirrfaktor" testen. (Das Modul mal aus 1,5m Höhe auf eine Kante fallen lassen)


    Bis dahin wie immer viel Spaß beim Lesen


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,


    sieht sehr gut aus und wird im Harz dringend gebraucht. Also bitte bis April fahrbereit machen :pfeifen: .....


    Herzliche Grüße aus dem Keller (bin beim Modulbau für April)

    Andreas

    meinpottq8j3v.jpg
    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

  • Hallo Thomas,


    Du müsstest unter die hochkant stehenden Trassenbrettversteifungen noch einmal einen Untergurt kleben. Dann wird es richtig steif wegen Doppel-T.

    Aber auf jeden Fall eine sehr gute Idee die Trasse bei dieser Länge in der Mitte mit einem zusätzlichen Querspant noch einmal abzufangen.

  • Hallo Thomas

    Gefällt!

    Wegen der Delle... Wie schaut es auf der Innen- bzw. Aussenkurve aus? Ist das überall 1.5mm?

    Wenn die Delle symmetrisch ist, würde ich mit dem Multimaster die Verklebung unter dem Spant durchsägen und mir einen kleinen Keil (Hartholz Türkeil) nehmen und das Trassenbrett "Hochmurksen" und dann das Ding verkleben oder von Oben einen Nagel mit der Pistole da durch schiessen.


    OT: Und aufpassen wegen zu steiler Böschungen 8o ...


    LG,

    Axel

  • Hallo zusammen,


    Michael

    Das stimmt. Ein guter Postprozessor (der der aus den CAD-Daten die Fräsdaten macht) verfügt bei bestimmten Frässtrategien über die Funktion "Corner overcut" was soviel wie "Innenecken ausräumen" bedeutet. Jetzt kommt es nur noch auf die Größe des Fräsers an und die Ecken werden fast unsichtbar ausgeräumt. Ich hatte bisher immer 4mm Fräser verwendet. Seit Anfang des Jahres habe ich 2mm Fräser im Einsatz. Speziell für MPX und Kunststoff optimiert. Dazu ein geschenktes Gerätchen, was extreme Kaltluft auf den Fräser bläst. Seitdem hat sich die Standzeit des Fräsers, sowie Vorschub und Zustellung fast verdoppelt und das Schnittbild braucht keine Nachbearbeitung mehr.


    Hier noch ein Bild wie "Corner overcut" aussieht.


    Lutz K

    Hast Du Recht. Doppel T. Ich mache beim nächsten Modul, es sind ja noch drei, mal den Versuch mit einem Untergurt. Vielleicht kann ich mir dann den Querspant schenken. Mein Konstrukt hat den Charme, dass man durch einfaches Unterlegen von Holz die Durchbiegung kompensieren kann. Bei einem Untergurt muss das Ganze komplett begradigt trocknen. Und dann ist die Frage, ob das nach Entfernen der Zwingen bleibt wo es ist. Dann noch mal das Trassenbrett bewegen dürfte beliebig kompliziert werden. Wir werden sehen. Ich berichte.


    Axel

    Die Durchbiegung ist symmetrisch. Da muss man aufpassen wie die Aussenlagen bei MPX gemasert sind. Runde Konturen immer quer zur Maserung fräsen, sonst erlebt man den von Dir genannten Effekt! Ansonsten ist das mit dem Unterlegen auf dem Querspant schon ganz gut und vor allem "einhändig" einzustellen.

    OT: Ich gelobe fortan beim Betrachten Deiner Bilder immer meine Brille zu putzen. (Vauxpas, Vauxpas):P


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,

    das sieht gut aus, was du da baust. Ähnlich wie Axel versuchst du offenbar die Holzmasse auf das unbedingt Nötige zu begrenzen ohne Stabilität einzubüßen. Das Ziel ist offenbar das Selbe nur die Herangehensweise ist anders. Ihr zeigt hier schon, was man mit „Köpfchen“ so machen kann. Natürlich funktioniert das dann nur mit genau arbeitenden Maschinen.

    Ich oute mich jetzt mal als „Pfuscher“. Die 1,5mm Durchhang auf fast einen Meter Länge würden mir kein Kopfzerbrechen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man das sieht oder, daß es irgendeinen Einfluß auf den sicheren Fahrbetrieb hat. Gleichzeitig gefallen mir natürlich so gute Konstruktionen auch wenn ich das in dieser Genauigkeit mit meinen haushaltsüblichen Mitteln weder hinbekomme noch anstrebe.

    Auf jeden Fall: Daumen hoch.


    Grüße

    Johannes

  • Hallo,


    @'Johannes

    Das Problem mit den Sprungschanzen an den Modulübergängen entsteht ja erst duch den unterschiedlichen Gleisunterbau.

    An den Übergängen liegt der Gleisrost direkt auf Holz in einer Länge entsprechend der Materialstärke der Stirnbretter. Dazwischen aber wird oft Kork genommen. Kork ist ein Naturprodukt und kann schrumpfen oder quellen.

    Bei meinen Modulen habe ich Kork bis an die Modulkanten liegen. Schrumpf gleicht sich hier aus.


    Angenommen man würde auf eine Geräuschdämmung nichts geben, könnte man die Gleisroste auch direkt auf Holz verlegen. Statt der Korkbettung gibt es dann eine Bettung aus schmalen Holzleisten. Die Zwischenräume schottert man aus. Nur so mal ein Gedanke ... 'y#

  • Moin Leute

    Das Baukastensystem hat was. Nur nach meiner Auffassung gehen aber bei den üblichen Verdächtigen manchmal die Gäule durch.

    Wenn ihr über die Trasse laufen wollt macht einen doppelten T Träger raus… manchmal kann man auch übertreiben. :wissenschaftler:


    Wenn aber … dann macht das Senkrechte Teil 50,5mm und dann darunter euren geplanten Gegenträger. Der Vorteil ist dann, das man eine 50 mm Styrodur Platte einschieben kann, diese gleich richtig befestigt werden kann, auch dann wenn man einen Damm daraus formt.


    Ferner wünsche ich mir auf jeder Ecke eine 10 mal 10, oder wenn die Höhe nicht reicht eine 10 mal 6 Zentimeter Platte auf dem ich meine Beinhalter schrauben kann. Bei einem gebogenen Modul sehe ich da im Moment noch keine einfache Lösung.


    Dann macht man schön weiter… Neue Module braucht das (FREMO) Land.

    :matrose:

    Lieber Gruß Friedrich

  • Hallo zusammen,


    ein Doppel-T Profil als Trassenbrett bringt natürlich ein wesentlich größeres Widerstandsmoment gegen Durchbiegung als nur ein Hochkantprfil unter dem Trassenbrett. Ich sehe das wie Friedrich: Wollt ihr darüber laufen?


    Auch das Hochkantprofil unter dem Trassenbrett kann nicht soviel bringen, weil es zusammengestückelt ist. Also weglassen; kostet nur Gewicht, verbaut das obere Loch im Kopfstück und Kabel unterm Trassenbrett ist auch nicht mehr.


    Ganz ohne Querspante unter dem Trassenbrett kann man auch nicht auskommen, da beim Bogenmodul das Trassenbrett ein Kippmoment Richtung Aussenbogen durch Eigengewicht und bei Belastung bekommt.


    Also gemäß dem kleinen 1x1 der Ingenieure: Biegespannung immer durch Druck- und Zugspannung ersetzen.


    Grüße

    Martin

  • Hallo Thomas,


    hat was der Baustil!

    Mit dem Unterzug im richtigen Abstand sparst du dir durchaus Aufwand beim Befestigen der Styrodurplatten, bzw kannst Styrodurquerspanten anfertigen. Das hat echt Vorteile.

    Ansonsten denk auch dran, dass du noch die Stecker für die Verdrahtung anbringen können musst. Ich mache mir da immer ein zum Modulkopf schräges Hölzchen mit einem Sperrholz Querbrett in das ich die Buchsen und die Kabel mit dem Stecker dran einbaue.

    Für das Harztreffen habe ich mal einen ersten Plan fertig und die Lage entspannt sich etwas.

    Mir gefällt das alles sehr!


    LG Michael R

  • Hallo liebe Mitleser,


    Johannes W

    Natürlich funktioniert das dann nur mit genau arbeitenden Maschinen.

    Ich oute mich jetzt mal als „Pfuscher“. Die 1,5mm Durchhang auf fast einen Meter Länge würden mir kein Kopfzerbrechen machen.

    Ja, da hast Du leider Recht. Leider deshalb, weil die handwerkliche Herstellung solcher Teile exorbitant mehr Zeit beanspruchen würde und die Genauigkeit dennoch nur schwer zu erreichen wäre. Obwohl es vielleicht nicht so aussieht bin ich ein Verfechter des Handwerkes. (Ich habe als erstes eine Lehre gemacht) Und alles was man mit Heimwerker Werkzeug herstellen kann ist eine gute Konstruktion. Das ich die CNC vor 20 Jahren selbst gebaut habe ist einzig der Tatsache geschuldet, dass ich mich über einen großmäuligen Schnösel von Maschinenverkäufer geärgert habe. Aber das ist alles OT und lange her.


    Jetzt aber zu der Durchbiegung der Trassenbretter. 1,5mm ist nicht viel. Trotzdem zeichnet sich diese bei langen Güterzügen ab. Bei meinem Brückenmodul sind es auf der linken Seite 2mm und man kann konnte es sowas von sehen, dass es mich Überwindung gekostet hat den Unterbau so zu lassen. Ich habe dann mit Pappe das Gleisbett ausgeglichen. (Außerdem hätte mir mein seeliger Vater ins Genick geschlagen, wenn mir das ein weiteres Mal passiert wäre.)


    Friedrich

    Warte mal ab, bis Du alles gesehen hast. ;)


    Martin

    Morgen in der Firma jage ich das mit dem Doppel-T durch die Simulation. Mal gespannt was da raus kommt.


    Noch etwas zum Baukastenprinzip. Das ist jetzt erst einmal neu und muss sich bewähren. Auch wenn es bis jetzt richtig gut aussieht und ich keine Bedenken an die Stabilität usw. habe bleibt noch der Faktor Holz. Die Qualität wird immer schlechter und man muss zur nächst höheren Qualität greifen. (Vor einem Jahr habe ich mit CP/CP noch super arbeiten können. (Kam aus Russland) Jetzt muss ich auf BB/BB aus China zurückgreifen. Damit kommt das Holz wahrscheinlich weiterhin aus Russland, nur der Chinese hat nicht wirklich Ahnung es zu verarbeiten. Fehlstellen in den Mittellagen des MPX, vorher nicht gekannt, sind an der Tagesordnung. Das die höhere Qualität nicht billiger ist dürfte jedem klar sein. Die letzten Platten habe ich handverlesen aus dem Stapel gesucht.

    Deshalb muss man kreativ werden und die einem zur Verfügung stehend Möglichkeiten ausschöpfen. Immerhin spart die Konstruktion 40% Holz gegenüber der klassischen Bauweise. Der Preis dafür ist dann halt, dass alle Teile des Modules zur Stabilität beitragen müssen und CNC-Fertigung das Mittel der Wahl ist. Dafür sinkt der Herstellungspreis beträchtlich.


    So isses leider

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin zusammen, Moin Martin


    Beginn OT.


    Also, ich mache es kurz und spare mir die akademischen Details. Hier die Zusammenfassung der Simulation. (An der Stelle einen Dank an meinen Kollegen Ralf, der nur noch geschmunzelt hat.)

    Aus Zeitgründen habe ich meine Konstruktion wie in den Bildern gezeigt verwendet. Materialkonstante "Sperrholz Klasse B". Das entspricht ungefähr Pappel! Es sind also schlechtere Voraussetzungen.

    Gewicht 200N (ca. 19,5 kg) Druck auf eine Fläche von 100x100mm in der Mitte des Modules auf das Trassenbrett senkrecht von oben.

    Die Durchbiegung beträgt dabei simuliert 2,68mm.

    Bei 20N (ca 2kg) mal eben 0,16 mm. Ich denke damit sind alle Fragen beantwortet. Man bedenke, dass da noch nicht der verklebte Styrodur dabei war.

    Einen Versuch haben wir noch gemacht, nämlich meinen einfach T-Träger von 12mm breite gegen 6,5mm Breite getauscht. Höhe 30mm gleichbleibend. Das gleiche Ergebnis!

    Mit anderen Worten. Bei den nächsten Modulen wird da ein 6mm x 30mm Pappelstreifen aufgeleimt.


    Ach so. Die Berstgrenze liegt bei 735N (ca.75kg.) Dann bricht nicht das Trassenbrett, sondern der Querspant reißt am Modul ab und die Zapfen des Trassenbrettes an den Modulköpfen scheren ab. Ich brauche da also nicht versuchen drüber zu laufen. :P


    Wenn also jemand einen Güterzug H0 mit 3kg pro Meter hat, der melde sich bitte. Dann muß ich noch mal umkonstruieren. ;)


    Ende OT.


    Fazit: So oder so. Alles rein akademisch!


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Ich sag es ja immer wieder (im Job) - Digitaler Zwilling und Du hast keine Problem und weisst, was auf Dich zukommt!


    Gibt es eigentlich sowas wie Lastgrenzen für den Oberbau als Schild? Das es Lastgrenzen gibt weiss ich... Wäre doch lustig, neben der Strecke ein Schild mit "Max. 2kg/m zu befahren" oder sowas...


    LG,

    Axel

  • Moin Axel,


    das wäre lustig. Mal sehen, ob einer der Kollegen sowas weiß. Dann kommt da ein Schild hin. :D


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo,



    Etwa 700g Lokgewicht auf 27cm Länge und das 3 mal, das sind 2,1kg auf 81cm verteilt.

    Bei 4 Loks nähert man sich dem Limit von 3kg/m.


    Schlimmer sind auf kleinerer Länge konzentriertere Belastungen:


    Länge der Lok etwa 30cm.

    Bei einigen aus Plastikbausätzen gebauten Brücken großer Spannweite waren signifikante Durchbiegungen zu vermelden.


    Und jetzt die mitteleuropäische Zwergenbahn.

  • Moin Lutz,


    mal ganz unter uns. Wir wissen beide, dass da nichts Signifikantes passiert. Oder? Ich werde es so lassen. Einen Untergurt kann man außerdem immer noch nachrüsten.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo,


    es gibt leider nicht mehr den Ironierahmen den es früher einmal gab.

    Aber einmal ganz im Ernst, 2,5mm Durchbiegung auf 900mm Länge? Wer taucht auf Fremo Treffen mit einer Richtlatte auf?

    Die schon erwähnten Sprungschanzen an den Modulübergängen sind ein viel schwerwiegenderes Problem das leider auch bei einigen US Modulen real vorhanden ist.