Hallo Gemeinde;
Nach dem offenen Empfang hier und dem angenehmen Feedback möchte ich nun ein paar Bilder von meiner Lokomotive der BR 43 zur Diskussion stellen. Ein Grund für diesen Beitrag sind die immer wieder auftauchenden Bausätze der BR43, ein zweiter , bei einigen Kollegen schlummern diese Bausätze in einer Ecke. Offensichtlich traut sich kaum jemand an diesen recht unproblematischen, aber recht aufwendigen Umbau.
Vor einigen Jahren, just als das Modell der BR 43 von Revell auf den Markt kam- habe ich eine Lok der Baureihe 43 gebaut. Basis war hier der Umbausatz von Günther. Da ich aber eine Vorserienlok (43 001- 43 010) haben wollte, mußte ich auch noch den Steuerträger bauen. Aus einigen (selberentwickelten) Ätzteilen. Und einem vorgefrästen Messingrahmen.Mittlerweile müßte ich diesen Steuerungsträger nicht mehr selber bauen, da die Lok der BR 43 von GFN erschienen sind.Allerdings gibt es diesen Steuerungsträger nur mit dem gesamten Gestänge als Ersatzteil. Auch weiß ich im Moment nicht so genau, weil ich diesen Träger noch nicht als Einzelteil gesehen habe. Der zweite Grund für diesen Beitrag war, daß ich für mein aktuelles Projekt (dem Bau der polnischen Ok22 31), ein paar Tenderradsätze gesucht habe.
Dabei sind mir die Teile der BR43 in die Hände gefallen. Dabei habe ich meinen Bestand an Teilen ein wenig sortiert und den nächsten Projekten zugeordnet. In der Letzten Zeit hatte ich einige Teile für die Jumbos erworben. So verfüge ich jetzt über Teile für zweieinhalb Lokomotiven der BR43 und einige Teile zum (Um)Bau der märklin- und roco-Lok detr BR 44 zu Lokomotiven der Reichsbahn-Ost. Dieser Beitrag wird ein "Fortsetzungsroman", der immer dann ergänzt wird, wenn es Fortschritte in meiner Bastelecke gibt. Zur Verwendung der märklin-Teile möchte ich bitten, keine Grundsatzdiskussion pro/kontra märklin zu führen. Mir persönlich ist es nämlich Wurscht, wer die Teile "verbricht"- wenn sie für meine Zwecke brauchbar sind. Und die Beulenpest der märklinkessel ist heilbar. Bei meinem Bauvorhaben werden auch einige revell-Teile verwendet. Diese sind nämlich auch weit besser als ihr Ruf. Am Ende werden diese Teile auch mehr oder weniger modifiziert. Nun seht aber selbst: Die 43 007 hat (mittlerweile) nur noch den Status eines (brauchbaren) Handmusters. Erstmal der Versuch einer Baubeschreibung, denn wie oben angeführt ist dieser Umbau bereits 2002 entstanden. Wie gesagt war eine Lok der BR44 von Roco und der Güntherbausatz Grundlage für diesen Umbau. Diese Bausätze sind gelegentlich in der Bucht zu finden (aber Vorsicht- ich bin auch noch auf der Suche). Die Lok der BR 44 sind regelmäßig zu unterschiedlichen Preisen zu finden...
Zur Lok selber ist zu sagen, am Besten eignet sich eine Lok aus der alten Serie. Und zwar aus dem Grunde, da dem Bausatz ein Tauschradsatz der zweiten Kuppelachse beiliegt. Der unterscheidet sich im Kurbelversatz zur späteren serie mit den brünierten (schwarzen) Radreifen. Bei den alten Lok eilen die Kurbeln der linken Seite denen der rechten Seite vor (korrekt ist es bei der zweiten Serie). Wenn also eine Lok der zweiten Serie "verbaut" werden soll, muß die zweite Kuppelachse als Ersatzteil nachgekauft werden (Artikelnummer : 90489). Zum Umbau ist auch nur die DRG-Lok geeignet. Nur diese verfügt über die Nischen für die Pumpen in der Rauchkammer. Der Umbau ist eigentlich nicht so problematisch, wenn man sich an die, dem Bausatz beiliegende Anleitung hält. Der erste Arbeitsschrit ist, wie bei allen Umbauten die totale Demontage und Entfettung. Dies ist hier wirklich wichtig, da größere Arbeiten am Kessel anstehen. Von der Lok werden alle Ansteckteile (Pumpen,Stellzüge,Stellstangenhalter und Tritte) entfernt.
Der Kessel wird von Führerstand und Umlauf getrennt, der Führerstand bleibt für andere Projekte übrig. Am Kessel werden die angespritzen Leitungen, die Sandkästen, und die Domdeckel nach angabe und Skizze der Bauanleitung entfernt. Die dabei entstehenden Löcher solten mit PS-Teilen unterfüttert und ebenso, wie die Löcher zur Montage der langen Tritte zwischen den Sandkästen verspachtelt werden. Hierzu empfiehlt sich PU-Karosseriespachtel aus dem Baumarkt.
Am Umlauf wird die Schürze entfernt (die Lokomotiven der ersten Serie haben einen Kunststoff- die der zweiten Serie einen Zinkalumlauf, der sich nach meinem Daführhalten besser für den Umbau eignet), so daß die Laufbleche vom Führerstand aus 112 mm lang sind.Am Fahrwerk sind auch einige Arbeiten nötig, als erstes wird das Gestänge entfernt, der Steuerungsträger und die Zylinder vom Rahmen abgehoben. Der ganze "Leuchtkram" wird ebenso entfernt und findet seinen Platz im "Ordner P." Die Führungen für die Leuchtstäbe sind bis auf Pufferbohlenniveau abzufeilen, da sonst das Laufblech nicht auf dem Rahmen zu montieren ist. Danach ist die Pufferbohle abzusägen und zu verputzen. Hier wird die , dem Bausatz beiliegende Pufferbohle eingebaut und mit Zweikomponentenkleber (am Besten Stabilit Express (R) ) angeklebt. Imweiteren Verlauf werden der Zylinderblock auf den Rahmen aufgesteckt, und je nach zu befahrenden Radien die Kolbenstangenschutzrohre montiert. Der Zylinderblock wird mit den weiten Detaillierungsteilen zugerüstet und ist zur Lackierung bereit. Soll eine Lok der DR-Ost gebaut werden, müßte noch der Untersatz für das Fabrickschild abgefeilt werden. Am Roco-Steuerungsträger sind die Wangen für die Innensteuerung des Mittenzylinders zu entfernen. Achtung! Mit dem roco-Steuerungsträger ist nur eine Lok der zweiten Serie zu bauen, da der Steuerungsträger der ersten Serie anders aussieht... für eine Lok der ersten Serie könnte der Träger der GFN-Lok verwendet werden... hierbei kann ich aber im Moment nicht sagen, wie dieser auf dem Rahmen montiert werden kann. Der Kessel wird nun nach den Angaben (Zeichnung) der Bauanleitung zugerüstet. Bei der Montage des Führerstandes ist erst einmal darauf zu achten, daß die Vorder- und besonders die Rückwand gerade ist, und ggf gerichtet werden muß. Danach wird er, nachdem Kessel und Umlauf wieder zueinander gefunden und zugerüstet wurden, auf dem Umlauf montiert. Dabei ist darauf zu achten, daß die Seitenteile des Führerstandes rechtwinklich auf dem Umlauf stehen. Die Vorderwand wird mit Hilfe der Stehkesselrückwand am Kessel angebaut und ausgerichtet...
Nach der Montage des Daches sollten keine Spalten mehr sichtbar sein. Achtung: ein Großteil der DR-Ost-Lok haben statt der Rückwand nur Vorhänge. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, kann die Lok entsprechend der Bauanleitung wieder demontiert und lackiert werden. Am Schluß wird die Lok mit einem Tender 2´2´T32 gekuppelt (entweder wieder Umbau des roco-Tenders mit dem Güntherbausatz B033, oder dem Tendergehäuse von roco, oder ganz versnobbt: ein Weinert Tender... ggf geht auch der Tender der GFN-43 (03 ). ) Einige weitere Arbeiten ( die natürlich vor dem Lackieren stattfinden müßten ) an der Lok wären (sind bei meinem Handmuster nur teilweise erfolgt: Ersatz des Roco-Gestänges durch die Weinertteile (92019/92021/92021) , Ersatz der Radsätze durch Fleischmann- oder Teichmannradsätze (hierbei an die Isolierung denken). Eine wichtige Arbeit ist noch der Durchbruch des Rahmens oberhalb der Bremswelle.Wer es noch ein wenig weiter treiben will, kann auch noch den gesamten Rahmenvorschuh überarbeiten. Dieser wäre soweit auszuarbeiten, das der Vorschuh von Weinert (85491) montiert werden kann. Wer will, kann die Detaillierung noch weiter treiben (Sandfallleitungen, Sicherheitsventile usw - einfach mal bei Weinert blättern) Einen Umbau der aktuellen BR 44 würde ich aus verschiedenen Gründen nicht empfehlen, zum einen der Preis (hierfür kann man dann auch direkt eine BR43 kaufen, je nach Kaufpreis für Lok und Bausatz sowie der erfolgten Detaillierung liegt man bei etwa 200 Euronen.) Zum zweiten ist der Rahmen im Bereich des Vorschuhs Vorbildfrei, die oben beschriebene Arbeit wäre also zwingend nötig. Drittens, bei der aktuellen Lok ist der Antrieb mittlerweile zum Teil in der Lok- ein häßlicher Kardan führt durch den Führerstand. Außerdem dürfte die Führerhausvorderwand nicht mehr ohne weiteres in den Kessel montiert werden. Ich weiß, einiges hätte ich besser machen können.Zum Beispiel: die Löcher hinter der Luftpumpe zuspachteln, oder aber auch den Rahmen soweit nacharbeiten, damit die Schieberschubstangen wenigstens halbwegs neutral stehen... Der Grund dafür ist, daß die Rahmenhöhe nicht korrekt ist, und ich zum Bau des Steuerungsträgers nur Fotos der 43 001 und die Zeichnung auf dem Poster der Dewag zur Verfügung hatte. Diese Zeichnung ist auch nur vergrößert worden, und dadurch sind die Ungenauigkeiten größer geworden (Strichstärken !) Zunächst aber erstmal ein paar Bilder vom Steuerungsträger:
Die hier zu sehenden, leicht schiefstehenden Treibstangenfangbügel werden noch gerichtet.Kommt davon, wenn die Schachtel ein wenig zu klein ist:-(
Hier noch ein paar Bilder, die den Bauzustand der Lok zeigen:
Zum Schluß noch ein paar Bilder von der fertigen, lackierten und beschrifteten Lokomotive:
Die schiefstehenden Laternen sind gewollt, im Gegensatz zur "rückwärts" stehenden Schieberschubstange
Inzwischen ist die Lok lackiert, ein wenig gealtert und beschriftet, die Tenderbeschriftung habe ich vom Tendergehäuse "gerettet", deswegen auch der unterschiedliche Glanzgrad. Aber auch das ist recht vorbildgetreu, da diese Schriftfelder immer mit geputzt worden sind. Woran ich natürlich, wie einige andere auch, nicht dran gedacht habe,ist; den Rahmen im Bereich der Bremswelle zu verändern.Hier ist deutlich der Ursprung der roco-BR44 zu erkennen. Bei der 43 ist nämlich nur ein großer Rahmenausschnit oberhalb der Bremswelle (unterhalb der Bremszylinder). Zu diesem Zeitpunkt gab es auch die Bremsausrüstung für den Tender noch nicht als Feingußteil. Aber nun möchte ich an dieser Lok nichts mehr verändern. Hoffentlich gefällt sie Euch. Ich bin aber offen für konstruktive/kreative Kritik, damit die nächsten Modelle besser werden.
Viele Grüße aus Jena Christian