Hallo,
da dieses Thema sehr umfangreich und auf mehrere Threads verstreut ist, habe ich mich entschlossen hier möglichst alle Inhalte zusammen zu führen.
Man hatte ja noch die alte Fleischmann 50er von 1969 im Kopf die viel zu groß (1:85) geraten war. Man musste aber auch viele Kompromisse bei diesem Modell in Kauf nehmen. 1984 brachte Märklin seine Interpretation der BR50 auf den Markt. Hier stimmte der Maßstab von 1:87, aber gewisse Rücksichtnahmen auf die spezifische Kundschaft erforderten dann auch große Kompromisse bei der Modellumsetzung.
Als Roco 1992 die BR50 auf den Markt brachte war es irgendwie wie ein Meilenstein. Noch nie zuvor war ein Großserienmodell so detailliert und so durchdacht ausgefallen wie diese Lok. Auch beim Antrieb gab es endlich den von vielen Modellbahnern gewünschten seidenweichen Lauf. Kompromisse gab es bei der Modellausführung auch hier, aber sie waren im Verhältnis sehr klein ausgefallen.
Die Vorgänger konnten da nicht mithalten. Die GFN 50er mit ihrem Traditionsmotor gepaart mit Renngetriebe zog nur mit neuen Haftreifen, dafür bestand die Gefahr den Motor auszubrennen. Meine GFN 50er waren die ersten wo ich die Getriebe umgebaut habe. Das waren dann keine Rennsäue mehr, aber dafür gab es dann keine Rauchsignale mehr aus dem Tender. Märklin mit seinem neuen Traditionsrasselmotor zog zwar ordentlich, aber lief traditionsgemäß auch sehr bockig.
Die BR50 war bei der Deutschen Bundesbahn die Lokbaureihe mit der größten Stückzahl im Bestand. Gleichzeitig war diese Einheitslokomotive gar nicht so einheitlich. Das reizte von Anfang an dieses Lokmodell umzubauen und noch weiter zu verbessern. Des weiteren habe ich in den 1990ern nur noch 50er beschafft, die anderen Neuheiten waren mir ziemlich egal. Exoten wie die BR18 201? Nö, den allgemeinen Hyphe mach ich nicht mit, das Budget lieber für 2 neue Roco 50er ausgeben.
Da wurde dann auch heftig daran herum gebastelt. Von meinen 20 Roco 50ern sahen am keine 2 Lok gleich aus.
Eine Auswahl:
Das war einmal eine ganz schwarze ÖBB Lok gewesen. Zufallsfund für ganz kleines Geld auf einer Börse.
Ein Umbau auf 3-domigen Kessel, Wagner Blechen und frühen Rucksack Kabinentender.
Der ist nach unterbelichteten Fotos und einer klitzkleinen Zeichnung in der MIBA entstanden.
Eine 50er im Zustand der 1950er Jahre. Auch das war vorher eine schwarze ÖBB Lok.
52er Rauchkammertür, Topflaternen, Wittebleche, Doppelverbundluftpumpe und direkt aufgemalte Loknummer.
Dafür bekam eine andere Lok eine Schürze verpasst.
Eine Lok mit auf 3-domig umgebauten Kessel, Stutzschornstein und geschlossenen Führerhaus.
Das war Günther Umbausatz für eine Märklin 50er gedacht.
Alle diese Umbauten sind, neben einigen anderen, in den in den Jahren 1992 bis 1996 entstanden.
Meine Roco 50er habe ich einem Standardprogramm unterzogen:
- Umbau der Getriebe,
- gerade richten der Treibstangen, d.h. die doppelten Knicke beseitigen
- Witte Bleche gerade richten, ab Werk sind sie in einem unmöglichen Winkel der nirgendwo auf Fotos vom Vorbild auftaucht
- modifizierter Weinert Zughaken vorne
- Neulackierung der roten Teile; mich haben die drei unterschiedlichen Rottöne und das Hochglanzgestänge gestört
- Bau einer zusätzlichen Stromabnahme von den Rädern der 5. Kuppelachse
Später:
- entfernen der KK-Mechanik am Tender und deren klobigen Gehäuse
- horizontale Abfederung des Vorlaufgestells verbunden mit Änderung der vertikalen Federung
- Schaffung einer Schnittstelle nach NEM652
- Fahrwerksumbau für eine Allradauflage von Lok und Tender
- Entfernung der Haftreifen
- Abdrehen der Spurkränze
- Selbstbau von Zughaken
- Beleuchtung auf LED umgestellt
- Einbau von Sound
- Experimentieren mit verschiedenen Lautsprechern und verschiedenen Einbauorten dafür