Ergänzung der Bauanleitung: Joswood, Art Nr 23027 Kuhschellenschmiede LWL

  • Hei,

    irgendwie hatte ich mal wieder Lust, einen Lasercutbausatz zu montieren und die Kuhschellenschmiede von Joswood hatte es mir sowieso angetan. Mal sehen, wenn es nicht zu überladen wirkt, kommt die als Erweiterung neben meine Mühle (auch Joswood).

    Mir war auch bekannt, dass die Bausätze von Joswood gerne ein wenig "frickelig" sind und wurde auch bei der Schmiede nicht enttäuscht. Schon die Bauanleitung ... ist nicht gerade eine echte Hilfe und manchmal ein wenig missverständlich, so sollen die "Fenstergläser" von "außen" montiert werden, auf den Fotos der Anleitung waren sie allerdings innen montiert. So habe ich es dann auch gemacht, mal sehen, ob das richtig war.
    Ich habe mir erlaubt, eine eigene Anleitung zu erstellen, die dem gneigten Mitbauer die Montage hoffentlich erleichtert. Allerdings ist der Bausatz noch nicht fertig montiert, es können also nach wie vor Fehler enthalten sein. Also bitte noch nicht nach dieser Anleitung handeln!

    Begonnen habe ich mit der Bodenplatte und der langen, hinteren Wand, die "Fenstergläser" habe ich gemäß der Anleitung bereits eingeklebt (UHU Komponentenkleber "rot"):


    Dann wurde die mittlere Wand eingesetzt, von dieser Basis aus, ging es dann weiter mit der Frontwand des kleinen Hauptgebäudes:


    Weiter ging es mit dem Fachwerk der Außenseite und der zweiten Seitenwand der Scheune; die hier erkennbare "Sockelleiste" zur Fixierung der Aussenwand musste entfernt werden, da sonst die Wand nicht spannungsfrei aufgebracht werden konnte. Hier wird schon die nächste Frickelei erkennbar: unten an der Seitenwand sind Aussparungen, genau wie in der Wand des Hauptgebäudes.
    Hier wird ein Zwischenboden eingezogen ... wofür auch immer:

    Der Zwischenboden muss in seine Passung gezwängt oder weggelassen werden. Beim Reinzwängen ist eine lange Stahlpinzette, wie in den Bilder ab und an am Rande zu erkennen, sehr hilfreich. Auch kann man mit einem Skalpell die durchs Zwängen aufgedröselten Passleisten in die Öffnungen drücken.


    Dann waren die Steinmauern (auch so eine Spezialität ... ) auf der Innenseite der Scheune dran. Ich habe nach ein wenig Ausprobieren mich dafür entschieden, auf der linken Seite zu beginnen:


    Damit war der erste Bauabschnitt fast beendet, denn ich streiche meine Pappmodelle inzwischen gerne mit Schleifgrund ein um sie stabiler und wasserresistenter zu bekommen. Also war nun ein erster Auftrag fällig, da ich, hätte ich weitergebaut, an viele Stellen nicht mehr herangekommen wäre.


    Danach konnten die Decken eingebracht werden:


    Inzwischen sind auch die äußeren Steinmauern aufgebracht und zeigen die joswoodtypischen Zwischenräume. Damit geht´s dann im nächsten Beitrag weiter, ein paar Ideen habe ich da schon, aber es ist jetzt schon klar: da muss gespachtelt und anschließend lackiert werden.

    hG
    Carl Martin

  • Hallo Martin,

    bevor ich die Teile austrenne, "tränke" (satt einstreichen) ich die Teile in ihren Laserrahmen mit dem Clou Schnellschleifgrund und hänge sie dann zu Auslüften auf die Leine. Die Durchbrüche usw puste ich frei damit sich keine Häute bilden.

    Damit ist auch die Gefahr des Aufspleissen des Kartons beim Ineinanderstecken gebannt.

    Viel Erfolg weiterhin!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hei Bruno,

    ich mache es halt andersherum, da so der Holzkleber besser in die Bauteile eindringen kann und die anschließende Behandlung mit Schnellschleifgrund die Verklebungen weiter stabilisieren kann.
    Dein anderes Vorgehen kann ich auch sinnig nachvollziehen, ich mache es halt nur anders ... bisher! ;)


    hG
    Carl Martin

  • Moin Martin,

    Probleme bei Lasercut-Bausätzen aus Karton? Spannungen? Tränken mit stinkigem Schnellschliffgrund? Tschuldigung - ich bin ein alter Kartonverbieger und Vernichter. Steckzapfen fusseln nicht aus, wenn man sie auf der Langseite beidseitig mit 400 Schleifpapier "verjüngt"; eine Probepassung sollte man vornehmen; Planlage bei Grundplatte ist immer Voraussetzung; Spannungen - ja, bei unsauberem Laserschnitt - sollte man die Kontaktflächen zum Nachbarbauteil kurz mit einem Schleifleinen, aufgeklebt auf ein Holzbrett bearbeiten. Grundierung, damit es beim Bemalen keinen Stress gibt, bei lösungsmittelhaltigen Farben sowieso nicht; für Acrylfarben empfehle ich die Grundierung Grau von Vallejo ...

    Und die Anleitungen von Joswood sind auch für mich ein steter Quell der Freude ... und auch die von ihnen verwendeten Kartons, wie düster kann man eigentlich sein, wenn man Freude beim Kunden erzeugen möchte? +><

    Lieber Gruß und immer eine Flasche RS von Bindulin in Reserve
    Wilfried

  • Hei Wilfried,

    danke für Deinen Input!
    Ich gebe zu: allzuviele Lasercut-Modelle habe ich noch nicht monitert, da hast Du vermutlich mehr Erfahrung. Aber bitte nicht übersehen: ich beschreibe lediglich, welche Erfahrung ich mit dem genannten Modell gemacht und wie ich es montiert habe! Das muss man so nicht machen - man kann es so machen.
    Beim Einbauen des "Zwischenbodens" hätte man auch anders vorgehen können: etwa die beiden Wandteile zuerst mit dem Zwischenboden verbinden und dann in die Grundplatte einbauen. So wie ich ihn montiert habe, muss man ihn "eindrehen" und eben reinzwängen. Ein Anschliefen der Steckzapfen hätte die Stabilität der Pappe allerding geschwächt und ein Abknicken der Steckzapfen durch Anschleifen wollte ich verhindern. Bei der verwendeten Pappe ist es ja nun so, dass die Außenschicht stabiler ist, als die Innenschichten.

    Bei "Montageanleitungen" bin ich schon lange vorsichtig und lese sie mir erstmal durch und grübel darüber nach, ob das so wie beschrieben eigentlich ratsam ist. Auch hier die Einladung: wer es besser kann, bitte ergänzen!

    Auch wenn ich wie Du bei Joswood in einigen Dingen (nicht nur Anleitungen) einen "gewissen Platz nach oben" sehe, bin ich doch sehr erfreut über das, was er so anbietet. Und letztlich machen wir Modellbau und nicht "Teile-stumpf-zusammensetzen". ;)

    hG
    Carl Martin

  • Moin Bernd,

    soviel schon einmal vorweg; ob Weiß oder Grau als Grundierung von Vallejo; beides ist Polyurethan-Lack, wasserverdünnbar und trocknet locker in 10 Minuten. Gut durchgeschüttelt - ich werfe immer 4 bis 5 Edelstahlkugeln in die Flasche - und mit Pinsel aufgetragen, gerade eben wieder getan, kein Aufquellen sichtbar.

    Ich werde zu dem Thema hier etwas schreiben; arbeite mich gerade an Stangel Bausätzen ab, die ja alle auf finnischer Holzpappe basieren und die Deckschicht ist sehr empfindlich.

    Lieber Gruß
    Wilfried

  • Ich gebe zu: allzuviele Lasercut-Modelle habe ich noch nicht monitert, da hast Du vermutlich mehr Erfahrung. Aber bitte nicht übersehen: ich beschreibe lediglich, welche Erfahrung ich mit dem genannten Modell gemacht und wie ich es montiert habe! Das muss man so nicht machen - man kann es so machen.

    Moin Carl,

    entschuldige meine flapsige Art, mein Enthusiasmus für Karton in jedweder Form ist nach 62 Jahren immer noch ungebrochen und ich setze oft Dinge voraus, sei es das Material oder seine Beschaffenheit oder eben auch den Umgang mit dem Werkstoff Karton, die nicht Allgemeinwissen sind.

    Also, nimm' bitte meine Entschuldigung an, wenn ich Dich überfahren haben sollte in dieser Thematik?

    Ich freue mich immer wieder, wenn dieses nachhaltige Material verarbeitet wird.

    Mit einem lieben Gruß
    Wilfried