Dorfstraße - ein Versuch mit Bausätzen von Stangel - Lasercut Pappe natürlich

  • Hallo Wilfried,

    Du hast! Mit großer Freude habe ich die Bilder betrachtet. So langsam kann ich mir das Dorf (oder die Kleinstadt) im Warthegau oder Lebuser Land oder eben Brandenburg vorstellen. Rundum ist alles plattes Land (so, daß man am Mittwoch sieht, wer am Sonntag zu Besuch kommt). Beim Fleischer bekomme ich richtig Appetit! Auch wenn die Proportionen nicht stimmen mögen- es wirkt plausibel. Bei "meinem" Fleischer in Rakoniewice (der ersten Wirkungsstätte Robert Kochs) sah es in den Neunzigern noch genau so! aus.

    Das Einzige, womit ich mich nicht anfreunden mag- ist das Wappen der Bäckerei- Zunft. Meines Erachtens ist es eine "Erfindung" der frühen Epoche III (West). Derlei Wappen (und auch Werbetafeln) bergen die "Gefahr" einer Falle- sie sind sattsam bekannt- kommen oftmals historisierend daher und sind dennoch eine Schöpfung- die noch garnicht so lange her ist.

    Aber das ist Meckern auf einem ganz hohen Niveau. Ich bewundere Deine Dorfstraße und würde mich freuen, wenn es davon noch mehr gäbe!

    Jetzt möchte ich mich in die Nacht verabschieden.

    Viele Grüße Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Moin Christian,

    danke für Deine Zeilen. Ja, die Proportionen – was das Bäckerwappen angeht, es passte in den Schriftzug, und ehrlich, es sah für mich historisch aus; gerne hätte ich auch ein geätztes, altes Wappen gehabt, über der Eingangstür - aber, wie Du auch weißt, Kompromisse sind bei bestimmten Dingen im verkleinerten Maßstab unvermeidlich. Und ja, die Atmosphäre ist es, die mich treibt; etwas darzustellen, welches ich nur von Schwarzbildern kenne, in Teilen meiner Kindheit in einer dörflichen Kleinstadt, sah es noch so aus.

    Mit einem lieben Gruß
    Wilfried


    PS: Wenn Du einen fotografischen Hinweis auf ein stimmiges Wappen hast, gerne per PN an mich ...

  • Hallo Wilfried- damit hast Du mich! Ich habe latürnich keinen bildlichen Nachweis eines historischen Wappens. Ich kann mich nur erinnern- irgendwo eine Brezel über dem Schaufenster gesehen zu haben.

    Aber Du hast natürlich recht- hier ist es die Stimmung- und die hast Du prima getroffen. Da spielen ein möglicherweise jüngeres Wappen, oder andere Kleinigkeiten nur eine nachgeordnete Rolle...

    Ich könnte mir sogar vorstellen- das Ganze ohne größere Änderungen in die Epoche VI zu transferieren. Mittlerweile hat man es gelernt- moderne Fenster im historischen Aussehen zu fertigen. Und Nebenstraßen oder Fußgängerzonen sehen durchaus auch wieder wie vor hundert Jahren aus.

    Es gibt Ecken in Prag- da möchte man meinem- der brave Soldat Schwejk kommt mit dem Hündchen um die Ecke- und dennoch steht auf der Straße ein SUV. Mit Deinen Häusern transportiert Du genau diesen Eindruck. Ich sag mal- Berlin zur Zille- Zeit.


    Ganz großes Kino!

    Und jetzt gehe ich wirklich ins Bett

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Moin Wilfried,

    herzallerliebst, wie man bei uns sagt. Szenen mitten aus dem Leben. Am besten gefällt mir die Metzgerei. Du hast es erwähnt, aber am Ende schaut da keiner mit dem Macroobjektiv rein. Mit dem unbewaffneten Auge sind die größeren Würste auch als solche erkennbar und darauf kommt es an. Für mich gibt es da nichts zu Kriteln.

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana