Restauration einer Lemaco Ae 3/6' - Sturzschaden

  • Hallo Zusammen

    Zu Beginn des Jahres habe ich etwas Zeit und habe daher mal meine Ae 3/6' von Lemaco, die ich heute beim Aufräumen gefunden habe begonnen zu restaurieren. Bekommen habe ich das Modell als Sturzschaden in Einzelteilen zerlegt und mit den Worten "Läuft nicht! Motor kaputt! Sturzschaden!" ...

    Ab in eine kleine Schachtel und mitgenommen.

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    Beim Betrachten der Bilder fällt schnell auf, dass die Lok wohl wirklich mal heruntergefallen ist. Wenn auch sicher nicht von sehr hoch. Der Lack hat am Kasten und Rahmen einige abgeplatzte Stellen und auch einige Details wie Leitern, Handläufe und Schläuche haben gelitten.

    Eine Leiter ist abgebrochen, das Bruchstück konnte ich aber in der Lok finden. Die Vorläufer waren abgebaut, verzogen und die Federn fehlen. Die Radsätze sind netterweise in Ordnung.

    Beim Zerlegen habe ich mich über die Konstruktion von Lemaco gefreut. Alles - wirklich alles ist geschraubt. Man kann die komplette Lok sehr schnell zerlegen und nach kurzer Zeit hatte ich die drei Antriebsachsen und Motor als Modul in der Hand.

    Analog habe ich den Motor überprüft. Er zog Strom aber nichts bewegte sich. Mit den Fingern liess sich der Antrieb ebenfalls nicht bewegen. Ich hatte zunächst befürchtet, dass der Rahmen verzogen war, aber glücklicherweise war es nur ein vollkommen verharztes Getriebe. 20 Minuten mit Waschbenzin und alles lief wieder sehr leichtgängig. Geschmiert habe ich mit einem Synthetischen Öl.

    Da ich die Lok eh schon offen hatte, habe ich einen Lenz Silver Dekoder eingebaut. Da alle Lämpchen bis auf zwei tot waren, werde ich die Lok auf LED umbauen und mit dem Schweizer Lichtwechsel versehen. Der Lenz hat zwei extra Ausgänge mit denen ich bei Bedarf die Lampen entsprechend Schalten kann.

    Stand heute Abend:

    Mechanisch läuft die Maschine mit DCC Dekoder.

    To-Do:

    • Umbau der Lampen auf LED
    • Ersatz der fehlenden Laterne
    • Ersatz eines fehlenden Isolators auf dem Dach
    • Ersatz der Federn an den Vorläufern
    • Austausch der Harkenkupplung zu Weinert Lokharken
    • Richten der Handläufe
    • Löten der kaputten Leiter
    • Ausbessern der Lackschäden
    • Weathering für den Fremo-Einsatz & Lokkarte

    Ich hoffe, Ihr hattet auch einen so guten Start ins Jahr 2025!

    LG,
    Axel

  • Hallo Axel-

    auch Dir (und natürlich allen anderen auch) ein gesundes, neues Jahr!

    So schlimm sieht das Lokomotivchen gar nicht aus... Beim Lesen der Überschrift hatte ich ein Bild vor Augen, welchem der Zustand des durchgegangenen Krokodils nicht unähnlich war.

    Leider ist es bei den Modellen von lemaco usw, ziemlich normal, daß die Antriebe "fest" sind... Generell habe ich es mir angewöhnt- die Antriebe von Vitrinenmodellen erst NACH der Reinigung in Gang zu setzen. Denn auch sie funktionieren mit magischen Rauch°

    Die restlichen Arbeiten scheinen überschaubar- hoffentlich ist die fehlende Laterne noch vorhanden. Knifflig stelle ich mir nur noch die Reparatur der Leiter vor (was wohl nicht ohne weitere Lackschäden abgehen wird).

    Prinzipiell hätte ich mir überlegt- die Lackschäden auszubessern. Wahrscheinlich ist aber eine Alterung genau so aufwendig, wie eine Teillackierung.

    Für Deine weiteren Arbeiten wünsche ich Dir viel Spaß.

    Ganz herzliche Grüße Christian

    ° wenn der Rauch aus dem Motor kommt- ist er (der Motor- nicht der Rauch) kaputt 😉

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Hi Christian

    Ich teste die Motoren immer analog an einem Labornetzteil. Das stelle ich immer auf ein maximales Strom-Limit von 0.4A ein und fange dann bei 0V an und drehe hoch. Dann passiert dem Motor nichts.... Die 0.4A waren sehr schnell erreicht. Also war klar, dass das Getriebe schuld war.

    Die Lackschäden werde ich wohl mit dem Pinsel ausbessern. Danach die Alterung. Mal sehen, was ich an Aufnahmen der Lok finde. Irgendwann sind die Dinger ja auf Dunkelgrün umlackiert worden. Also werden die Loks im späten Dunkelbraun ziemlich mitgenommen ausgesehen haben. Die SBB hatte in den 50ern und 60ern einen ziemlichen Lokmangel und für "Hübsch" gab es kein Geld.

    Die Laterne ist leider futsch... Da bin ich am überlegen, ob ich einen Abguss machen soll oder was da am besten geht. Oder mal bei Weinert schauen.

    LG

    Axel

  • Ja - oder Drucken...
    Mal schauen. Ich muss eh etwas in Metall drucken lassen und wenn ich die Tage dazu komme, das in 3D zu machen, dann lasse ich die Laternen als "Beifang" mit Drucken.

    Im Moment knobel ich an der Platine für die LED. Entweder baue ich die existierende Platine mit Kupferlack um oder ich mache etwas ganz neues.

    Mal schauen. Morgen geht's wieder los mit arbeiten...


    LG,

    Axel

  • Hallo Zusammen

    Ich bin gestern Abend noch in den kühlen Keller geflüchtet...

    Von den aufgelisteten Arbeiten sind die durchgestrichenen Erledigt...

    • Umbau der Lampen auf LED
    • Erstellen einer neuen Platine
    • Ersatz der fehlenden Laterne
    • Ersatz eines fehlenden Isolators auf dem Dach
    • Ersatz der Federn an den Vorläufern
    • Austausch der Harkenkupplung zu Weinert Lokharken
    • Richten der Handläufe
    • Löten der kaputten Leiter
    • Ausbessern der Lackschäden
    • Weathering für den Fremo-Einsatz & Lokkarte

    Fehlende Laterne

    Bei fischer-modell.de gibt es Loklaternen mit LED, die eigentlich für die Deutsche Reichsbahn (DDR) gedacht sind.https://fischer-modell.de/?suche=DR+Loklaterne&mf=159 aber aus meiner Sicht recht gut für die fehlenden Lampen passen. Ich habe mal eine montiert und wir werden sehen, ob und wie das mit der Lichtfarbe ist.
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    Die Lampe mit dem Weissen Reflektor bzw. auf dem oberen Foto rechts ist die neue Lampe von Fischer…
    Von der Fischer Webseite kann man folgende Informationen zitieren:
    Farben der Anschlussdrähte:

    • Rot: gemeinsame Anode “+” (warmweiß/rot)
    • Kupfer: Kathode “-” (warmweiß)
    • Schwarz: Kathode “-” (rot)

    empfohlener Vorwiderstand: 8-10kOhm

    Wie man “Rot” und “Kupfer” auseinanderhalten soll muss ich noch mal schauen…

    Löten der kaputten Leiter

    Das war ein Drama! Mit dem 20W-Kolben bekommt man nicht genug Wärme in die Baugruppe, dass das Zinn gut schmilzt. Mit der Flamme wäre es zu viel. Irgendwann habe ich dann Lot mit 170°C Schmelzpunkt genommen. Das ging grade so…

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    Mit Feile und Stichel habe ich nachbearbeiten müssen. Die Leiter ist nicht gerichtet worden, da das Messing schon sehr spröde ist und ich nicht riskieren will, das mit das Gussteil zerbricht. So muss die Lok halt nach einer kleineren Rangierkarambolage mit ebenso gerichteter Leiter weiter ihren Dienst versehen, bis sie nach Belinzona zur nächsten Hauptuntersuchung überstellt wird. Die Geländer werde ich richten, wenn ich das Gehäuse montiert habe.

    Die Lötkleckse muss ich noch etwas mehr versäubern, aber ich bin im Moment schon mal froh, die Leiter Mechanisch stabil am Rahmen zu haben.

    Ersatz der Federn an den Vorläufern

    Man kann am 2-Achsigen Vorläufer den Pin direkt hinter der Achse erkennen, an dem die Feder eingeharkt wird. Ebenso das Loch direkt vor der Schraube der Getriebeabdeckung.

    Stellt sich die Frage nach der Feder? Aus einem Pantographen? Selber Wickeln?

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    Am Einachsigen Vorläufer die selbe Situation. Nur dass hier Ösen aufgelötet sind, zwischen denen die fehlende Feder gespannt wird. Auch hier die Frage nach der Feder…


    Frage an die Lok-Restaurateure und Lok-Bauer:

    - Welche Feder-Grösse oder Spannkraft braucht man?

    - Wo bekommt man solche Federn her?

    Ich würde im Moment mal mit Feder aus Pantographen testen gehen, aber vielleicht ist Selbstwickeln besser?

    Soweit mal aus meinem Keller...

    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,

    ich zitere Dich einmal:

    Frage an die Lok-Restaurateure und Lok-Bauer:

    - Welche Feder-Grösse oder Spannkraft braucht man?

    Das solltest Du am besten experimentiell heraus finden. Mache Dir die Hebelverhältnisse klar. Hier wird man schon kräftige Federn brauchen.

    - Wo bekommt man solche Federn her?

    Die einfachste Lösung selber wickeln. Einen Akkuschrauber wirst Du wahrscheinlich haben. Hier im Forum hatte ich einmal vor geraumer Zeit beschrieben wie man Federn selber wickelt.

    Ich würde im Moment mal mit Feder aus Pantographen testen gehen, aber vielleicht ist Selbstwickeln besser?

    Teste es ruhig aus, aber s.o. eher die kräftigen Federchen.