Hei,
es ließ mich nicht los. Ich wollte endlich sehen, wie meine BR 94.5 "federt".
Also wurde das Gehäuse Schritt für Schritt zusammengesetzt und endgegen des Kesselsattels passten diese Teile prima zusammen, es mussten lediglich ein paar Grate entfernt werden. Und Bohrungen wurden weiter gesetzt, insbesondere solche, an die man nur im demontierten Zustand gut rankommt. Als Schneidöl habe ich Balistol genuzt, das "Scheidmaterial" muss in Spiralen aus der Bohrung kommen und das tut es mit diesem Öl.
Hmm, der rechte Zylinder sitz nicht ganz gerade ... .
Auf der anderen Seite sitzt er gut und ob des nun eingeklebten "Riffelbleches" oben auf dem Zylinder fällt die Auffütterung weniger auf.
Und dann kam die Stunde der Wahrheit, die Achsfedern wurden eingesetzt. So beim Auspacken machten die einen sehr ... zierlichen Eindruck und auch der Federwiederstand empfand ich nicht als besonders hoch. Das Einsetzen der Federn erwies sich als gar nicht mal soo schwierig.
Die Federn wurden auf der im Achsblock zu fixierenden Seite in Uhrenfett (B52) ein wenig eingetaucht - so wie in der charmanten Montageanleitung von Weinert empfohlen. Die meisten Federn fanden allerdings nicht sofort ihren Sitz, ein leicht kreisendes Drücken mit dem gummierten Ende einer Pinzette verhalf allen Federn schnell zu ihrem korrekten Sitz; beim Einsetzen der Achsen fand jede Feder auch sofort ihre Aufnahme im Rahmen.
Mal nebenbei:
über 400 Gramm wird die Lok wiegen ... und ich hatte richtig vermutet:
alle Achsen federn voll ein, eine Abfederung findet also nur "nach unten" statt.
Als "Vorbildlok" wird es die 94 721 des BW Hagen Vorhalle, die diesen hohen Kohlekasten, den Vorwärmer auf dem Kesselscheitel und vor allem (!) die kleinen Lüfterhutzen hatte. Leider habe ich von dieser Lok nur ein Vorbildfoto (Hans-Jürgen Wenzel, Die Baureihe 94, Die preußische Tenderlok T16 und T16.1, EK-Verlag 2018, S. 333 (Aufnahme: Gerhard Moll)) und ich bin fast versucht, auch diesen riesen Flicken auf dem rechten Wasserkasten nachzubilden ... aber wie sah die andere Seite aus? Wer hierzu beitragen kann: bitte her damit!
Im Übrigen macht es einen großen Spaß, sich nicht nur in das Modell sondern auch in das Vorbild reinzuarbeiten. Unglaublich, wieviele Details man sich da erschließen kann!
Jetzt liegt bei meinem Modell erstmal der Fokus wieder auf dem Fahrwerk, also dem Anbau des Gestänges und wie sich das Teil benimmt, wenn der Antrieb hinzukommt.
hG
Carl Martin