Zurüstteile von Adler Modellbau

  • Hallo Kollegen,

    seit einiger Zeit werden von Adler- Modellbahnmanfaktur die Doppelverbundluftpumpen (Art.-Nr. 0261) vertrieben, die einst von Ulrich Kaiser für seine legendäre Lokomotive der BR 84 entwickelt wurden. Im Gegensatz zu den feinst aus vielen Teilen gefertigten Pumpen von Herrn Kaiser werden diese jetzt als Feingußteil angeboten.

    Geliefert werden diese Pumpen, wie ein kleines Schmuckstück, in einer edel wirkenden Pappschatulle

    Zusätzlich ist der Zipperbeutel mit der Pumpe in einem kleinen Samtbeutel verpackt- so ist die Pumpe auf dem Transport optimal geschützt.Auf den ersten Blick ist das Ansaugrohr° mit dem Luftfilter zu erkennen.

    Dadurch unterscheidet sie sich von den Pumpen der anderen Anbieter (rechts die Pumpe mit der Teilenummer 180 aus dem Weinert- Bausatz der BR 44- DRG Art.-Nr. 4188). Hier befindet sich der Luftfilter direkt am Pumpenkörper.

    Die Schmierpumpe auf der Oberseite des Dampfteils der Pumpe ist etwas schlichter wiedergegeben, als beispielsweise bei der Weinertpumpe und muß ohne die Kurbel auskommen. Hier spielt die Entwicklungszeit- und vor allem aber auch die Art der Fertigung eine nicht unerhebliche Rolle. Herr Kaiser hat für jede seiner Lokomotiven die Teile in Handarbeit hergestellt- während für die Gußteile nur einige wenige Urmodelle gefertigt wurden.
    Dennoch- oder gerade deswegen verblüfft die Vielzahl der Details. So ist sogar das Handrad des Leitungsdruckreglers freistehend und durchbrochen dargestellt. So ist beispielsweise auf der Rückseite der Pumpenträger zur Befestigung der Pumpe in der Pumpennische oder Rauchkammer angebracht- während sich beispielsweise bei der Weinertpumpe hier lediglich der Befestigungsstift befindet. Das erfordert ein wenig Nachdenken bei der befestigung am Modell. Herr Kaiser hat die Pumpen mit Stiften in der Nische (wie beim Vorbild) befestigt.

    Leider hat der Gießer hier einen kräftigen Angußzapfen vorgesehen, den es vor der Montage zu entfernen gilt. Vielleicht wäre es sinnvoll- bei einer späteren Auflage, die (kleineren) Angußzapfen an den Stopfbuchsen des Luftteils der Pumpe anzubringen.

    °Das Ansaugrohr mit Luftfilter wurde an der Pumpe angebracht- damit die angesaugte Luft nicht mit Ruß vom Umlauf verunreinigt wird. Damit sollten Beschädigungen des Luftteils der Pumpe vermieden werden. Im Musterblatt der BR 44 wird dieses Rohr unterhalb der Pumpe geführt, dabei zeigt der Luftfilter in Fahrtrichtung. Beim Umbau der 43 001 zur Museumslok wurde dieses Rohr, in der an der Pumpe dargestellten Form, wieder angebracht.

    Mein Resumee- diese Pumpe ist ein wahres Kleinod. Mit ein wenig Aufwand ist auch die Darstellung nach den Musterblättern des Vereinheitlichungsausschusses darstellbar.
    Nun bin ich auf die weiteren Teile für die Einheitslokomotiven gespannt...

    Ganz herzliche Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Moin Christian,

    danke für die Vorstellung dieser Pumpe; Kleinodien dieser Art verdienen eine besondere Präsentation. Ich muss leider gestehen, dass ich Lokomotiven immer in ihrer Ganzheit betrachte und mich an ihnen erfreue. Dafür bedarf es nicht unbedingt eines Fachwissens über Details, wie es bei Dir in all' deinen feinmechanischen Tiefern schlummert und immer wieder erweckt wird. Danke, dass Du auf diese Details hinweist und uns alle daran teilhaben lässt. Da ich immer mit einem Lächeln im Knopfloch unterwegs bin und ich vermute, dass Du auch einer glossenhaften Bemerkung nicht ganz abhold bist, würde ich jetzt - mit allem Respekt fragen - Pumpe poliert am Revers oder doch lieber als Art Krawattennadel? Oder für die feine Dame im Verbund mit einer adäquaten Kette am Hals beim nächsten Dampflokball in Reglerhausen?

    Mit einem ganz lieben Gruß und schöne dampferfüllte Ostertage
    Wilfried