KKd 49 (Spanngurtprobleme mit dem Klein-Modell / Bilder eines Eigenbaus)

  • Hallo, nachdem ich hier neu im Forum bin eine kurze Vorstellung.

    Der Modellbahnervirus hat mich schon in meiner Jugendzeit gepackt. Nachdem ich beruflich viele Jahre unterwegs war, kam es bei mir nie zu einem eigenen Anlagenbau.

    Deshalb habe ich mich viel mit Rollmaterial beschäftigt. Bevor ich auf Tipps für die Behebung der Spanngurtprobleme eingehe, möchte ich gerne Bilder von einem Eigenbau zeigen, der in den 1980er Jahren entstanden ist, lange bevor es das Klein Modell gab. Vom Bachmann-Modell zum Eigenbau. Von dem vielen Bauschritten möchte ich hier keine Aufzählung machen. Der geneigte Leser möge die Bilder vorher-nachher vergleichen:

    Bild 1. Gegenüberstellung vorher-nacher

    Bild 2. Fertiger Wagen von beiden Seiten

    Man muss zugegebener Weise ein bisschen bekloppt sein um einen solchen Umbau zu machen - heute sollte man lieber versuchen ein Klein Modell aufzutreiben als sich diesem Wahnsinn hinzugeben (selbstironie Ende). Nur gibt es mit dem Klein Modell ein ernsthaftes Materialproblem: die Spanngurte neigen sehr leicht zum brechen/reißen und dann stehen die Enden der schwarzen Streifen nach oben - das will niemand auf dem Gleis sehen.

    Damit stellt sich die Frage, wie man diesen Schaden mit dem geringstmöglichen Aufwand beheben kann. Die erste Idee war passende Messingstreifen zu besorgen, die zuzuschneiden und mit Runddraht zu verlöten, am Wagen Bohrungen anzubringen, um dann die neuen Spanngurte einzukleben. Das erste Problem: wo krieg ich so feine Messingstreifen her? Ok ich bin bei Fohrmann mit "Messingstreifen für Modellbau (versch. Stärken)" fündig geworden. Das Problem dabei - ich brauche aus dem ganzen Set nur einen einzigen Streifen, den aber 10x weil ich mehrere Wagen zu reparieren hatte. Deshalb schrieb ich die Fa. Fohrmann an und fragte nach, ob ich nicht von dem kleinsten Streifen einen 10er Pack kaufen könnte. Die Fa. Fohrmann versprach mir, bei ihrem Lieferanten nachzufragen ob dies möglich wäre. Und die Anfrage war erfolgreich: 4 Monate Später hatte ich die Streifen in der Post.

    Nun saß ich mit den Streifen vor den Wagen und hatte eine zündende Idee: Ich wollte die gebrochenen Spannbänder nicht ganz abschneiden sondern ca. 5-8 mm stehen lassen und die Bleche damit verkleben. Das hat dann auch geklappt. Dazu allerdings ein paar Tipps: ein Vorbiegen der Blechstreifen ist nicht empfehlenswert, denn erstens kriegt man die Biegung eh nicht optimal hin und das entscheidende, man kann das Bleich beim Verkleben kaum führen. Besser ist es den ungebogenen, geraden Blechstreifen auf der Seite mit der Anschriftentafel zu Verkleben. Der Blechstreifen steht dann senkrecht in die Höhe. dann den Blechtreifen um den Kessel zu biegen, auf den anderen Seite passend abzulängen und auch dort zu Verkleben. Für das Verkleben benutzt man am besten einen niedrigviskosen Sekundenkleber, da dieser durch die Kapillarkraft gut "einzieht". Versuche mit Sekundenklebern mit höherer Viskosität führten zu unschönen Schmierereien. Geklebt hab ich quasi in drei Schritten - erst am Gurt der einen Seite - dann an der Auflage am Kessel - und zuletzt am Restgurt der anderen Seite. Die Schritte zwei und drei erfolgten "in einem Rutsch" wobei immer ein Finger den Blechstreifen angedrückt hat, damit sich dieser nicht wieder abspreizt. Das nachstehende Bild zeigt links den verklebten Messingstreifen und rechts den Spanngurtstummel an dem ich das Blech verklebt habe.

    Auf diese Art und Weise konnte ich nun 6 Wagen reparieren, wobei ich bevor ich zu dieser Arbeitsweise gelangt bin auch schon mal geflucht habe und bei den ersten Versuchen mit anderer Arbeitsweise nacharbeiten musste. Unschöne Stellen musste ich nachschleifen und den Rest wird dann wohl die noch ausstehende Alterung erledigen.

    Ich hoffe, allen die das gleiche Problem mit diesem Wagen haben, einige hilfreiche Tipps geben konnte und ihr euch dann auch an diesem Wagen wieder erfreuen könnt. Mir waren die gerissenen Spanngurte über viele Jahre ein Ärgernis.

    Herzliche Grüße

    Hans-Peter

  • Hallo Hans-Peter,

    ich habe 0,3mm dünne Polystyrolplatte genommen.

    Stahlineal, ein scharfes Messer und man schneidet sich die Streifen in gewünscher Breite und Länge selber zurecht.


    Edit:

    vor einige Zeit hatte ich hier im Forum den Bau eines Tichy Trains Kesselwagens beschrieben:

    Mit freundlichen Grüssen

    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K (18. Mai 2025 um 16:50)

  • Hallo Hans- Peter,

    In diesem Forum gibt es noch einige mehr, die etwas "bekloppt" sind... aber sonst ist es wahrscheinlich auch nicht möglich, solche Modelle zu bauen.

    Auch wenn ich die Kesselwagen nur als (Modell-) Fotos kenne- gefällt mir Dein Umbau ausgesprochen gut. Die Fummelei mit den Spannbändern kann ich gut nachvollziehen... Bei einer Eigenbau- Lokomotive hatte ich die Kesselspannbänder vergessen und musste sie nachträglich anbringen. Im Nachhinein- nicht noch einmal...

    Lutz K

    Man muß die Spannbänder nicht aus der Platte schneiden- die Streifen gibt es bereits fertig.

    Viele Grüße Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten