Moin,
im Bw Bestwig standen an der Drehscheibe auf den drei ganz kurzen Stumpfgleisen nebeneinander: ein G 10 Güterwagen (ich vermute, dort wurde Anmachholz gelagert), ein Klv 51 mit Kla 01 und ein Klv 12. In meinem Modell-Bw wird es auch so sein.
Brekina hatte den Klv 12 im Jahr 2015 als H0-Modell herausgebracht. Gab es den roten Schienenfloh zunächst motorisiert, wurde er bald auch unmotorisiert angeboten. Für diese Variante hatte ich mich entschieden. Inzwischen gibt es ihn von Modellbahn Union mit Antrieb und 6-poliger digitaler Schnittstelle mit Kondensatoren.
Die Räder
Bei genauerem Abgleich mit Fotos von Vorbildfahrzeugen fielen mir die Räder auf, die am Modell so ganz anders aussahen.
Klv 12-4716 1979 in Jülich (Foto: Martin Welzel, mit freundlicher Genehmigung)
Dagegen der Klv 12 mit seinen Rädern ab Werk (und Fusseln…)
Der Vorbilddurchmesser der Räder beträgt 550 mm, das sind in H0 6,3 mm. Der Durchmesser der Räder am Modell liegt auch bei 6,3 mm. Aber die Spurkränze mußten am Modell verständlicherweise betriebstauglich geformt sein und fielen daher sehr hoch aus. Die Felge sah auch anders aus, als beim Vorbild.
Bei meinem Standmodell wollte ich vorbildgerechte Räder anbringen. Das Abdrehen der Spurkränze würde mir nicht reichen: auch die Form der Felge mußte geändert werden. Nur: woher nehmen? Über Beiträge zum 3 D Builder im DSO-Modellbahnforum kam ich mit "AndreasausBerlin" in Kontakt, der mir freundlicherweise diese Räder zeichnete und druckte.
Klv-12 Rad Version 01 (Zeichnung: Andreas Skersies)
Version 02 hat eine etwas breitere Lauffläche (Foto: Andreas Skersies)
Grundiert
Der Umbau
Zum zerlegen des Modells in seine Einzelteile sind an der Unterseite drei kleine Schrauben zu lösen. Dann zeigt sich, daß in der Produktion seinerzeit tatsächlich nur der Motor weggelassen worden ist: Antriebszahnräder, Stromabnehmerbleche und -kabel sowie eine Motorabdeckung sind vorhanden!
Der Klv 12 ohne Motor in seinen Einzelteilen
Zunächst hatte ich die ursprünglichen Räder von den Achsen gezogen und die neuen lotrecht auf die Achsen geklebt. Die Achsen waren aber zu lang, weil sie ja durch die Räder stießen. Das hatte bei den weichen Rädern einen "Platten" zur Folge…
Erste Anprobe noch mit durchgehender Achse…
… ergibt nach dem Zusammenbau einen Plattfuß.
Daher habe ich aus den Achsen mittig ca. 2 mm herausgetrennt. Jetzt konnten die Räder knapp innerhalb der Karosserie angebracht werden: einfach kleben - es muß sich ja nichts drehen.
Einmal mit Zahnarztbesteck hantieren
Hier mit neuen Socken nach der Montage
Die Räder wurden grundiert und zunächst mit "natural steel" auf einen Metallton gebracht. Dann gab es Pigmente in Richtung Rost / Bremsstaub. Am Ende erhielt der Klv12 vor allem im unteren Bereich noch insgesamt eine dezente Alterung.
So kann er nun wieder auf seinem zugewiesenen Stumpfgleis vor sich hinstumpfen.
Ein großes Dankeschön an Andreas aus Berlin für die tatkräftige Unterstützung!
Beste Grüße
Wolfgang
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Fotos soweit nicht anders vermerkt: Wolfgang Sorger