Nieder mit den Spurkränzen

  • Das funktioniert bei Fahrzeugen mit 3,4 oder 5 starren Achsen sowieso nicht.


    Genau so eine Antwort habe ich befürchtet.
    Ich habe schon gedacht es wäre übertrieben jeden Radsatz einzeln in der Kuhle abzulichten. Die Fotos sind nur der Beweis, daß Das funktioniert bei Fahrzeugen mit 3,4 oder 5 starren Achsen sowieso nicht eben doch.


    Die Sachen mache ich für mich. Ich habe Freude daran, daß sich meine Triebfahrzeuge perfekt über die Gleise fahren und genau so bewegen und Verhalten wie das 1:1 Vorbild. Deswegen betreibe ich schon seit Jahren eine systematische Eliminierung aller Faktoren die meine Freude an der perfekt nachgebildeten Bewegung trüben könnten.
    Und wenn man was austesten will muß man an die extremen Parameter gehen um die Grenzen auszuloten. Es ist nur eine logische Schlußfolgerung, wenn ein Triebfahrzeug im Grenzbereich einwandfrei funktioniert, wird es auch bei "ordentlich" verlegten Gleisen ebenso perfekt funktionieren.


    Im Moment mag es ausserhalb des Vorstellungsvermögens einiger liegen, aber auch eine BR94.5 in H0 lässt sich so konstruieren, daß sie das besagte Testgleis sicher befahren kann. Mit maßstäblichen Raddurchmessern, maßstäblichen Achständen und maßstäblichen 0,3mm hohen Spurkränzen.
    Genau so wie es die abgebildete Roco BR93.5 schafft. Ohne Entgleisungen, ohne Zicken, auch in Kurven.
    Ihr könnt das jetzt glauben oder auch nicht glauben, Ihr könnt das jetzt annehmen oder verwerfen, ich habe nichts davon.


    [ironie] Ich sage mal so, es gibt Modellbahner die machen Vorschriften dafür aber keinen Betrieb; ich mache Betrieb, dafür diesen Leuten keine Vorschriften.[/ironie]


    Übrigens, die Räder von Vor- und Nachläufer sind gleich. Nur im Rahmen gibt es eben hinten diesen Riesenausschnitt.

  • Hallo ,


    mal ganz kurz OT


    Ich möchte ein paar Bilder von Abload über Direktlink ins Forum bringen - bis zur Vorschau funktioniert auch alles gut, die Fotos sind wunderbar da, nur aus der Vorschau kommen die Bilder nicht ins Forum - nur die Links.
    Was mache ich falsch?
    Bitte um Hilfe.


    Gruß Ingo

  • Ingo!


    Ganz links unter "Meine Bilder", Deiner Bilderliste befindet sich ein Feld "Aktionen".
    Rechts oben ein Kettensymbol, anklicken.
    Macht sich ein separates Fenster auf.
    Dort "Direktlink für Foren", anklicken.
    Dann über Kopierfunktion des Browserprogramms "kopieren".
    Dann im Forum "einfügen"


    Hoffe geholfen zu haben, bin auf Deine Fotos gespannt.

  • Hallo,


    hier nun ein paar Bilder zu den Spurkränzen. Diese sind 0,32 mm hoch bei einer Radbreite von 1,55 mm. Das Profil ist exakt H0 Pur / Fremo : 87. Diese setzen natürlich ein sehr exaktes Gleis und im besonderen sehr exakte Weichen voraus. Die Rillenweite im Herzstück dieser EW 190 : 1:9 beträgt 0,55 mm.
    Sind diese Voraussetzungen erfüllt ergibt dies einen völlig störungsfreien Betrieb.








    Gruß Ingo

  • Hallo Peter T
    so ganz willkürlich ist das Abdrehen der Radsätze nicht, sondern hat einen plausiblen Grund...
    gerade bei den preußischen Lokomotiven ist eine Fahrwerksgestaltung seitens der Industrie immer mit mehr oder weniger auffälligen Kompromissen verbunden. Gerade bei den Lok der Gattungen G8.2 (Bauartreihen 56.1-2 und 56.20-30), G12 (Bauartreihe 58 ), T14/T14.1 (Bauartreihen 93.0-4 und 93.5-12 ) und T16/T16.1 (Bauartreihen 94.2-4 und 94.5-17 ) stehen Achsstichmaß und Raddurchmesser in einem recht ungünstigen Verhältnis zueinander. Ein vorbildgerechtes (maßlich stimmendes) Fahrwerk ist so nicht zu fertigen.
    Hier sind die Hersteller untersschiedliche Wege gegangen...
    Das Gützoldfahrwerk der 56.20-30 hat korrekte Achsstichmaße aber deutlich zu kleine Radsätze, bei Fleischmann stimmen die Raddurchmesser aber die Achsstichmaße stimmen nicht. Bei letzterer ist das Fahrwerk zu lang-d.h. die letzte Achse liegt zu weit hinten.Somit sind die senkrechten Proportionen gestört.
    Dadurch wirkt die Gützoldlok, trotz ihrer zu kleinen Radsätze wesentlich stimmiger als die GFN-Lok.
    Ähnlich liegt der Fall bei der roco-Lok der Bauartreihe 57- hier hat man den Raddurchmesser so weit verkleinert, daß das Fahrwerk halbwegs passend ausgeführt werden konnte.Dennoch ist der Achsabstand der roco-Lok immer noch zu groß. Beim Einbau in ein maßstäblichen Rahmen der m+f BR 57 überschneiden sich die Radreifen der GFN-Radsätze.
    Bei der roco-T14.1 sieht es ähnlich aus- die Radsätze haben einen Laufkreisdurchmesser, der an bereits bis auf Werksgrenzmaß abgefahrene Radreifen erinnert. Aber auch hier stimmt das Stichmaß, wie Lutz bereits berichtete, nicht.
    Ebenso sind bei der GFN 94.5-17 die senkrechten Proportionen aufgrund des zu großen Sichmaßes gestört...
    Allerdings ist es bei vielen Lok nicht damit getan- einfach nur die Spurkränze abzudrehen. Hier muß tief in die Struktur eingegrifen werden- was bei den Lok der BR´n 93 und 94 durch die Wipplagerfahrwerke realisiert wurde. Allerdings benötigt man für diesen Umbau wohl keine ganzen Lok, sondern eher nur ein neues Gehäuse. Für die 93 gibt es auch die entsprechenden Gestängeteile.
    Aber auch für die alten m+f-Bausätze gab es Superungsbausätze die diese Teile beeinhalteten. Dadurch wurden diese, schon sehr teuren Modelle noch teurer. Was wohl am Ende, neben diversen Fehlern, den lausigen Rädern und Fahreigenschaften das Aus dieser Fa bedeuteten.


    Allerdings kommt man bei den meisten Lok nicht um einen kompletten Fahrwerksneubau, wenn ein stimmiges Fahrwerk dargestellt werden soll.


    Sicherlich hast Du recht, wenn Du sagst, es sei nur die halbe Wahrheit, die Radsätze zu überdrehen. Aber es ist ein Schritt in Richtung vorbildgetreuerer Fahrzeuge. Allerdings auch hier wieder kompromissbehaftet- da die meisten immer noch Radien weit unterhalb der vom Vorbild durchfahrenen verwenden (müssen) . Nicht jeder hat die Lust , ein Modul in H0fine zu bauen und nur ein- oder zwei Mal im Jahr seine Fahrzeuge zu bewegen.


    Ein anderer Grund, scheinbar unwillkürlich ausgesuchte Modelle zu überarbeiten: Irgendwo MUSS man mal anfangen...


    Soweit meine Gedanken


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Ingo,
    bin hellauf begeistert von Deiner Weiche und den Radsätzen.
    Wie ich es schon einmal erwähnt habe, liebäugele ich auch schon manchmal mit den sehr feinen Radsätzen. Ermöglichen sie doch die Konstruktion vorbildgerechter Fahrwerke.
    Allerdings spricht in meinem Fall der bereits vorhandene Fuhrpark dagegen. Es macht sicherlich nicht wirklich Spaß, z.B. etwa dreißig Bochmann-Kohlewagen umzubauen. Zumal es nicht nur beim Radsatzwechsel bleibt- hier müssen die Achshalter und auch die gesamte Bremserei geändert werden.
    So werde ich wohl nur die Radreifen bearbeiten- und ein wenig nachdetaillieren...
    Gefahren wird dann (irgendwann) mal auf Weichen nach NEM, allerdings mit vorbildähnlicher Geometrie.


    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Ingo!


    Ich sage mal so, wenn ich mit dieser Lok http://www.guetzold.de/etb41102.htm und ihrem Fahrwerk fertig wäre, würde sie mit den Radsätzen auf deinen Fotos über meine Marterstrecke problemlos ohne Entgleisen betriebssicher laufen. Was ich aber hier sehe ist ein bocksteifes Fahrwerk. Diese traditionellen Kippel-Wippel-Starrfahrwerke brauchen eben die Pizzacutters um betriebssicher zu laufen. Stromabnahme, wie sicher ist die denn hier ab Werk?


    Wenn Du jetzt bei so einen Kippel-Wippel-Fahrwerk die Spurkranzhöhe drastisch reduziest, dann MUSST Du, wie den anderen Finescaler übrigens auch, den Oberbau völlig topfeben verlegen und dafür sorgen, daß er auch unter allen Umstände so liegen bleibt. Und das wirklich exakt und ohne irgendwelche kleinsten Abweichungen.
    Dann und nur dann hast Du keine Probleme.
    Es reicht schon eine kleine Verwindung die man gar nicht sieht aus um bei der V60 mit ihrem starren Fahrwerk einen Spurkranz über die Schienenoberkante zu bringen.
    Sei mir nicht böse, aber ich nenne das eine Zitterpartie weil die Radauflage statisch unbestimmt ist.
    Es wurde mir zwar immer wieder erzählt, daß Finescale bestens funktioniert gesehen habe ich es bei anderen bislang noch nicht. Bislang wurde mir der Eisenbahnmodellbau immer statisch präsentiert mit wortreichen Erklärungen es würde funktionieren.


    Diese Fahrwerksumbauten die ich mache würden auch Finescale Fahrzeuge zu wirklich betriebssicheren Fahrzeugen machen.
    Ein Bekannter hat mir einen Satz Finescale Räder für den Roco VT98 und VS98 gemacht. Die Abmessungen sind wie Du angegeben hast. Beide Fahrzeuge sind am Fahrwerk mit einfachen Mitteln so verändert worden, daß alle Räder stets auf der Schiene bleiben. Völlig unabhängig von Radbreiten und Spurkranzhöhen verbessert sich die Stromabnahme allemal. Allein dadurch schon ein Gewinn an Betriebssicherheit.


    Und meine Schienenbusgarnitur schafft die Marterstrecke problemlos mit den Finescalerädern. Wenn sie hier läuft so wird sie auch auf sorgfältigen Gleisbau erst recht laufen.
    Was sich auf der Marterstrecke abspielt ist vergleichbar wie eine starke Lupe oder ein Mikroskop um das Verhalten eines Fahrzeugs zu beobachten.

  • Hallo,


    schaue Dir mal ein kleines Video an, dies wurde nach dem Einbau des Radsatzes in die BR 106 leider nur mit einem Handy aufgenommen.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde am Fahrwerk noch nicht gearbeitet, es ist noch völlig Original von Gützold. Dabei reicht schon für ein gutes Fahrverhalten die originale Abfederung der mittleren Achsen von Gützold


    http://www.youtube.com/watch?f…_detailpage&v=dAXSviNj8SU


    Gruß Ingo

  • Hi Ingo,
    auch wenn auch Lutz wegen dem steifen Fahrwerk mosert, die neuen Radsätze sehen an dem Modell der BR 106 einfach Klasse aus. :sehrgut:
    Hab mir gleich deine 3 Videos angeschaut. :thumbsup:
    Vor längerer Zeit hatte ich auch den Umbau an einer alten Gützold 106er angefangen, aber vorläufig lagert alles in einer Tupperware-Box. Ideen zum fast perfekten Umbau dieser
    Lok sammle ich weiterhin - hoffe daher noch mehr zu dieser Lok zu erfahren.


    Sascha^^

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Vielen Dank Ingo,
    für das Filmchen. Man sieh wie präzise Du die Weiche gebaut hast.
    Um auf die 106 zurück zu kommen. Wenn die beiden mittleren Kuppelachsen gefedert sind ist bezüglich einer besseren Stromabnahme schon viel gewonnen. Nur Du hast hier immer noch ein diagonalsteifes Fahrwerk. Eines von den Beinchen, d.h. ein Rad der äusseren Kuppelachsen hängt in der Luft. Dann sind da noch die durchgehenden starren Kuppelstangen die einer wirksamen Federung der mittleren Achsen wieder entgegen stehen.


    Genau das passiert Dir hier auch bei der 106, nicht so deutlich sichtbar und wohl unter 0,3mm bleibend, aber es passiert:

    Ich würde das Beinchen heben nicht akzeptieren. So viel Mühe mit dem Gleismatrial, den Radsätzen und dann ein Tin-Plate Fahrwerk?




    Hier habe ich noch mal etwas übertrieben oder sollte ich besser sagen untertrieben, 0,2mm Spurkranzhöhe. Aber geändertes Fahrwerk. Könnte mir jetzt ein Satz Räder vom Hoflieferanten bestellen und hier einbauen.

  • Die Sachen mache ich für mich. Ich habe Freude daran, daß sich meine Triebfahrzeuge perfekt über die Gleise fahren und genau so bewegen und Verhalten wie das 1:1 Vorbild. Deswegen betreibe ich schon seit Jahren eine systematische Eliminierung aller Faktoren die meine Freude an der perfekt nachgebildeten Bewegung trüben könnten.
    Und wenn man was austesten will muß man an die extremen Parameter gehen um die Grenzen auszuloten. Es ist nur eine logische Schlußfolgerung, wenn ein Triebfahrzeug im Grenzbereich einwandfrei funktioniert, wird es auch bei "ordentlich" verlegten Gleisen ebenso perfekt funktionieren.


    Siehst Du, Lutz, jetzt habe selbst ich begriffen, worum es Dir im Eigentlichen geht: Um die Verbesserung der Fahreigenschaften so manchen Industriemodells und das z.B. auch unter der Prämisse niedrige Spurkränze.
    Wahr ist auch, daß für die Verbesserung der Fahreigenschaften (und der Stromabnahme!) nicht in erster Linie das maßstäbliche Stichmaß, die Radgröße, die Rahmenbreite oder die Spurkranzhöhe zu verändern sind, sondern zuallererst die Achslagerung in all den bekannten Bauformen. Selbstverständlich kann man auch mit den feinen H0pur-Radsätzen, die Ingo hier gezeigt hat, eine Allradauflage schaffen, bei der auch diese Achsen selbst bei nicht so sauber verlegten Gleisen sich aus diesen nicht ungewollt verabschieden. Alle anderen baulichen Veränderungen sind davon abhängig, in wieweit sich der Besitzer der Fahrzeugmodelle mit dem hochwertigeren Modellbau beschäftigen will oder auch nicht.
    Ein bisschen komplizierter wird es beim Verhältnis Rad/Schiene. Beide Komponenten müssen eng aufeinander abgestimmt sein, damit reibungsloser Betrieb möglich wird. Das wird auch hier am Beispiel von Ingos Weiche deutlich, die das Befahren von NEM-Radsätzen nicht mehr zuläßt. Auch bei deinen abgedrehten Spurkränzen wäre an Hand der von Dir verwendeten Weichen zu prüfen, ob sie z.B. in die Herzstücklücke fallen, irgendwo auflaufen oder anderen Ärger verursachen. Aber auch hier entscheidest Du selbst, ob Du es bei den abgedrehten Spurkränzen beläßt oder konsquent maßstabgerechte Weichen und niedrigeres Schienenprofil folgen läßt.
    Und wenn deine kleine "Versuchsanstalt" dazu beiträgt, anderen Forianern zu zeigen, was mit z.Teil ganz einfachen Mitteln möglich ist, dann hat dieser Thread schon seine Aufgabe erfüllt.


    Ingo:
    Ein klein wenig Erläuterung zum Weichenbau wäre nicht schlecht. So gut, wie das aussieht verlangt es nach mehr!

  • Hallo Sascha


    vielen Dank für Dein Lob und Deinem Interesse für die BR 106.
    Die V 60 ist für mich eine der Lokomotiven, zu welcher ich in meinem "anderen" vorhergehenden Berufsleben in den 80er Jahren ein ganz besonderes und enges Verhältnis besessen habe! Aus diesem Grund bin ich nun schon - mit vielen Pausen - seit ein paar Jahren dabei, diesen Loktyp in ein Eisenbahnmodell im Maßstab 1:87 zu versetzen.
    Die Radsatzgruppe wurde vor einigen Jahren von einem Fremo Mitglied aus den Originalzeichnungen perfekt im Maßstab 1:87 in Neusilber gegossen, es sind die 2 verschiedenen Gegengewichte genauso berücksichtigt worden wie die "Schwimmhäute" der Räder auch an der Radnabenseite! Sie wurden mit einem Teichmann Drehstahl für das H0 Pur Profil bearbeitet.
    Inzwischen hat diese Lok auch einen Faulhaber 1331 mit speziellen angefertigten Schwungmassen spendiert bekommen. Dabei geht es mir nicht unbedingt um einen langen "Auslauf", sondern um einen sanften und vor allen Dingen sehr gleichmäßigen Lauf der Lok. Dies ist leider durch die originale Getriebekonstruktion nicht zufriedenstellend gegeben so dass ich gerade in der Planung für einen Getriebeumbau bin. Dabei wird, wenn es mir gelingt, auch die Übersetzung des Getriebes erhöht.
    Die 2 mittleren Achsen, welche im Original mit einer Feder aus Bronze abgefedert sind, werden dabei mittels eines vereinfachten Ausgleichhebels verbunden werden, damit haben beide ein Höhenspiel von ca. 1 mm was für meine Verhältnisse völlig ausreichend ist. Die beiden angetriebenen äusseren Achsen können ca. 0,3 mm in der Höhe pendeln, für mein Gleis ist auch dies völlig ausreichend. Somit ist eine Auflage der angetriebenen Räder zu jeder Zeit bestens gegeben!
    Die vorderen Schürzen der Lok inklusive der Verschleiß - Pufferbohle werde ich mir aus Messingblech herstellen, zu den im Originalzustand von Gützold unleidlich hergestellten Rangiererkörben bin ich im Moment auf der Suche nach einem Profi, welcher mir diese komplett mit den dazu gehöhrenden Halterungen äzen würde.
    Es sind noch sehr viele Ideen, welche man an dieser Lok umsetzen kann, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut und so wird wohl noch eine sehr lange Zeit bis zur Fertigstellung vergehen. Aber auch das langsame "gedeihen" macht mir Spass!


    €Lutz:


    Zum Thema Kuppelstangen kann ich Dir sagen, dass du natürlich absolut Recht mit Deiner Anmerkung hast. Solche Stangen, auch wenn sie aus "biegbarem Plaste" sind, verhindern natürlich eine Höhenbewegung der Achsen. Das ist völlig klar!
    Auch aus diesem Grund habe ich mir im laufe der Zeit die originalen Musterblätter der Lok besorgt. Nach denen werde ich die Stangen mit den Gelenken aus geeignetem Neusilberblech in "Sandwichbauweise" selbst herzustellen versuchen.


    €Peter T.


    Es freut mich, dass Dir mein Weichenbau gefällt.
    Vielleicht kann man ja einen neuen Thread eröffnen um ein wenig über dieses Thema zu plaudern.


    Liebe Grüße


    Ingo


  • Die 2 mittleren Achsen, welche im Original mit einer Feder aus Bronze abgefedert sind, werden dabei mittels eines vereinfachten Ausgleichhebels verbunden werden, damit haben beide ein Höhenspiel von ca. 1 mm was für meine Verhältnisse völlig ausreichend ist. Die beiden angetriebenen äusseren Achsen können ca. 0,3 mm in der Höhe pendeln, für mein Gleis ist auch dies völlig ausreichend. Somit ist eine Auflage der angetriebenen Räder zu jeder Zeit bestens gegeben!


    Hallo Ingo,
    ich will Dir ja nicht vor den Kopf stossen, aber hier muß ich Dir leider widersprechen. Das ist nach wie vor keine technisch saubere Lösung. Die 0,3mm Spiel der Endachsen entspricht einfach nur der normalen Fertigungstoleranz des Großserienrahmens.
    Ich will versuchen das mal aufzudröseln und werde etwas ausführlicher schreiben damit es auch für andere Forumsteilnehmer verständlicher wird.


    Oberlehrermodus EIN
    [ironie]Jede Achse hat 2 Lager, eines rechts, eines links.
    Bei der vorliegende Konstruktion der 106 von Gützold ruht die Lok hauptsächlich auf den beiden Endachsen.
    Beide Endachsen haben zusammen insgesamt 4 Lager auf dem der grösste Teil des Lokgewichts ruht.
    Da nun mal ein das physikalische Gesetz gültig ist, wonach ein 4-beiniger Tisch oder Barhocker immer wackelt, ein 3-beiniger dagegen nie.
    Auf die 106 übertragen bedeutet es, das hauptsächliche Lokgewicht lastet tatsächlich auf nur 3 Achslagern. Eines der 4 Lager wird nicht belastet und das dazugehörige Rad befindet sich praktisch gesehen immer in der Luft.
    Statisch unbestimmt nennt man diese Situation. Selbst auf einer völlig ebenen Glasplatte wirst Du immer ein leichtes Kippeln haben. Liegt u.a. an den Fertigungstoleranzen des Rahmens.


    Man wird also, wie beim Vorbild auch, Maßnahmen ergreifen müssen damit man das Kippeln durch geeignete konstruktive Ausbildung verhindern kann.
    Wenn ich weiß es wackelt immer kann ich aber bestimmen wo und wie es wackeln soll.
    Eine von den Endachsen bleibt fest so wie sie ist gelagert. Ein Lager links , das andere rechts.
    Bei der anderen Endachse überlasse ich jetzt nichts mehr den Zufall, sondern ich bestimme wie sie wackeln soll.
    Da das Gewicht immer auf 3 Lagern statisch bestimmt ruht, brauche ich für die andere quasi nur ein Lager.
    Das ordne ich mir geschickterweise genau in der Mitte der Achse an. So habe ich beide Räder gleichmässig belastet.
    Alle 4 Räder stehen auf dem Boden bzw. dem Gleis.


    Jetzt kommt natürlich die böse Realität, und wenn es nur in Form eines Staubkörnchens ist, die dafür sorgt, daß der Untergrund doch nicht so eben ist wie ich es eigentlich haben will.
    Das Staubkörnchen ist inkompressibel und lässt sich nicht mit den Gewicht der Lok zusammendrücken.
    Als Folge klettert das betreffende Rad oben auf das Staubkörnchen.


    Und die anderen Räder?
    Kippel-Wippel-Starrfahrwerk sagt noch ein Rad muß mit hoch. Welches? Schaun mer mal wir sind ja statisch unbestimmt.
    Folge: 2 Räder auf dem Gleis, 1 Rad auf dem Staubkörnchen, der Rest hat Airtime, also die Lufthoheit. :tanz:


    3-Punkt sagt, das schaffe ich nicht so abgehoben zu sein.
    Folge hier: 1 Rad auf dem Staubkörnchen, der Rest Räder hält Ordnung und bleibt hübsch da ich ich sie hinhaben will auf den Schienen.


    Im Fall der 106 heißt das mit der mittigen Achslagerung diese Achse wippt oder besser gesagt pendelt zwar und stellt sich leicht schräg, aber im Endeffekt bleibt alles auf dem Boden.
    Nach wie vor habe ich auch bei unebenen Gleis eine statisch bestimme Auflage der Lok auf dem Gleis.
    [/ironie]
    Oberlehrermodus AUS


    Was ich ehrlich gesagt nicht verstehe, Ihr Finescaler gebt Euch die allergrößte Mühe beim Gleis- und Weichenbau. Bei den Rädern scheut Ihr keine Kosten, sprich Einzelanfertigung, um ein möglichst vorbildgetreues Aussehen zu erziehlen. Nur bei den Fahrwerken lasst Ihr dann Fünfe gerade sein und akzeptiert so ein la-la Durchkommen entgleist-mal-gerade-nicht.


    Wenn das meine 106 wäre:
    - eine Endachse bleibt fest so wie sie ist
    - die andere Endachse bekommt ein mittiges Wipplager, so +/-0,5mm kann sie dann wippen
    - die beiden mittleren Achsen werden gefedert, ebenfalls +/-0,5mm Höhenspiel, man muß hierbei berücksichtigen, daß die Achsen sowohl nach oben als auch nach unten hin ausfedern können.
    - ein zweiter Satz Kuppelstangen wird besorgt und dann mache ich mit einen Satz beweglicher unterteilter Kuppelstangen daraus, so habe ich eine einwandfrei Kinematik geschaffen
    Ob man die beiden mittleren Achsen mit einer gemeinsamen Blattfeder oder einzeln abfedert ist Ansichtsache, beide Möglichkeiten führen zum Ziel. Eine starre Wippe ist jedoch hier in diesem Fall tabu, weil es sonst wieder statisch unbestimmt wird.

  • Hallo,


    aller Theorie in Punkto Abfederung und gleichzeitiger Auflage der Räder auf dem Gleis zum Trotze:


    H0Pur funktioniert absolut stabil wenn die Voraussetzungen beim Gleis gegeben sind! Und die, so darf ich sagen, sind bei meinem Gleis bestens erfüllt! Es gibt keine Höhendifferenz im Gleis und bei den Weichen, denn wie Du es passend geschrieben hast gibt man sich bei dem Gleis / Weichenbau absolute Mühe. Oberster Grundsatz nicht nur für mich stellt beim Bau das prüfen, prüfen und nochmals prüfen dar. Aus diesem Grund war es eigentlich auch nicht nötig diese V 60 als D - Kuppler am Fahrwerk / Rahmen zu verändern.
    Diese Lok lief bei mir, und nicht nur bei mir, schon knapp 3 Jahre ohne am Fahrwerk Hand angelegt zu haben und nur mit dem getauschten Radsatz ohne jegliche Entgleisung. Die Betriebsicherheit stellt das sehr penibel erstellte Gleis dar, dies ist das Maß aller Dinge! Diese Sicherheit bekommt man mit keinem Gleis / Weiche nach NEM auch nur annährend geboten.
    Zum Thema Kuppelstangen hatte ich schon etwas geschrieben, nur so viel möchte ich dazu noch sagen, dass ich neue Kuppelstangen nach dem Vorbild erstellen möchte, nicht weil die originalen Plastestangen nicht betriebssicher wären sondern weil ich einfach dem Vorbild entsprechende Stangen an dieser Lokomotive einsetzen möchte.


    Vielleicht sollte ich noch einmal für Dich und auch anderen Interessierte Freunde im Forum ein paar den Unterschied zeigend Bilder im Detail zeigen.





    Das Problem solcher Industrieräder ist der nicht taumelfreie Lauf, welcher gerade bei denen von Gützold jehnseits von Gut und Böse ist. Auch der Höhenschlag dieser Räder ist grauenvoll!
    Gerade diese 2 Faktoren wirst Du nur mit dem abdrehen der Spurkränze und vielleicht auch der Lauffläche an solchen Industrierädern nicht kompensieren können - im Gegenteil, sie werden sich noch verstärken. Der Taumelschlag und der Höhenschlag bei "richtigen" H0 Pur Rädern beträgt kleiner als 0,03 mm!
    Auch aus diesem Grund ist ein sehr sicherer Lauf dieser Räder gegeben!
    Genau wie im Fall der Lokräder verhält es sich bei den Wagenrädern:




    Das NEM Rad stammt von einem neuen Omm 52 von Brawa, das H0 Pur Rad aus der Werkstatt Günter Weimann
    Natürlich werden diese Pur Achsen im umgebauten Wagen auch dementsrechend gelagert - aber dies ist ein anderes Thema.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Ingo!


    es ist mit Verlaub gesagt (k)alter Kaffee für mich:

    Von oben:
    V90 Roco mit FS Radsätzen
    VT98 Roco mit FS Radsätzen
    - NEM 310
    RP25 Code 93
    H0 Pur



    Der Schienenbus wurde übrigens schon vor ettlichen Jahren umgebaut.



    Der Mather Box Car hat die üblichen RP25/110 und der Klmmgks66 Finescale Radsätze.
    Bei letzterem galt es mir herauszufinden welche Laufwerksmodifikationen erforderlich sind, damit dieser Wagen, Vorbildachsstand 8m, auch mit nur 0,3mm hohen Spurkränzen sicher zu betreiben ist.


    Ich habe mich schon vor Jahren damit auseinander gesetzt. Die Unterschiede zur "normalen" Modellbahn sind mir also alle bekannt.
    Und ich wiederhole es nochmal, es erstaunt mich immer wieder wie dieser Aspekt der Fahrwerkstechnik, der ja auch beim großen Vorbild eine nicht unerhebliche Rolle spielt, von den meisten Finescalern derart regelrecht verleugnet wird.
    Und irgendwie habe ich das Gefühl, daß das Zusammenspiel aller Komponenten noch nicht richtig verstanden worden ist.
    Ich habe auch keine Lust gegen Windmühlenflügel anzukämpfen. Es steht mir auch fern zu missionieren.
    Jeder kann das annehmen oder verwerfen.


    Was ich Dich jetzt aber noch mal fragen möchte, gibt es feinere Achshalter und Achslager für den Piko Pwghs88, siehe das Thema "Grottige Achshalter"?

  • Hallo Lutz,


    belassen wir es hier erst einmal tiefgründiger über das Thema zu philosophieren.


    Zu Deiner Frage:


    Achshalter der Austauschbauart mi ovalen Sicken gibt es bei Udo Böhnlein http://www.boehnline.de/ unter der Bestellnummer 30030.


    Hier eimnmal ein Foto des Achshalters Pwgs 88 für das Forum



    Rollenachslagergehäuse der DR gibt es leider (noch?) nicht, es können aber die Rollenlager der DB etwas umgearbeitet werden.
    Einen sehr schönen Messingbausatz des Pwgs 88 bietet Gerhard Iwancyk GI Modell http://www.gi-modell.de/ an.


    Liebe Grüße Ingo

  • Hallo Kollegen,
    da hier auch die Frage aufkam, warum die Radsätze abgedreht werden (sollen/müssen), will ich mal einen ganz praktischen Grund liefern:
    Bei der Konstruktion der Ok22 habe ich die Radsätze zunächst mit den üblichen NEM-Radsätzen konstruiert. Dabei entstand die unschöne Situation, daß die Radreifen über den Umlauf ragten. Das hätte zur Folge, daß die Laufbleche emtweder deutlich zu schmal oder in der Höhe unkorrekt ausgeführt hätten werden müssen. Letzteres hätte die Lokomotive deutlich verunstaltet. Um die Proportionen zu erhalten, hätte die Lok noch höher ausgeführt werden müssen. Bei der ohnehin schon deutlich höheren Fahrzeugumgrenzung hätte die ses Modell dann schon fast wie ein Uralt GFN-Modell gewirkt.
    In diesem Falle habe ich dann recht schnell die niedrigeren RP25/110-Radreifen schätzen gelernt. Allerdings sind diel Laufbleche immernoch etwa einen Millimeter zuschmal- aufgrund der auf den Umlauf liegenden Armaturen fällt dies aber nicht so sehr ins Gewicht.


    Zum verdeutlichen, hier mal die Konstruktionszeichnung:



    Bilder der weitgehend zugerüsteten Lok werden in Kürze hier im Faden
    Schienenfahrzeuge: Messingmodell der PKP-Lok Ok22 31
    zu sehen sein.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Zwischendurch gedreht:



    Hier habe ich mir mal "Maos Rache"* vorgenommen. Ein Schönheitsfehler in meinen Augen waren 2 Haftreifen die ich los werden wollte. Der Raddurchmesser beträgt hier 11,5mm und auf der Suche nach passenden Ersatzrädern ist mir noch ein Radsatz meiner längst vergangenen Gützold V100 in die Hände gefallen.
    Der Durchmesser, wie sollte es denn anders auch sein :thumbup: , stimmte.
    Nicht mehr passend waren Spurkränze mit 1,2mm und eine Radbreite von 3,2mm.
    Beides habe ich dann reduziert auf 0,5mm bzw. 2,8mm. Es ging auch ganz leicht, es war ja Messing was ich hier abdrehen musst.
    [ironie] :offtopic: Da hat der Walter, ja richtig Walter und nicht Erich, wohl mal nicht richtig aufgepasst und so ist das volkswirtschaftlich wertvolle Messing zum Klassenfeind in den Westen gekommen.
    Der Walter war wohl mal wieder mit dem aushecken von neuen polemischen Schimpf-, Haß- und Hetztiraden über den Glassenfeind beschäftigt gewesen... :bomb: [/ironie]



    Die 2,5mm Bohrung der Radscheiben wurden dann mittels Messingröhrchen ausgebuchst um auf das übliche Sanda-Kan Achsmaß von 1,5mm zu kommen.
    Rechts die original Brawa Radscheiben, Links die Gützold Radscheiben.


    *Diese Lok hat mich dermaßen genervt, daß ich sie Maos Rache getauft habe. U.a mit Stromabnahmeproblemen. Nach längeren Betriebspausen nur ruckelnde und stotternde Fahrweise, erst nach 1 Stunde Betrieb lief die Lok dann richtig "rund". Bis zur nächsten Betriebspause. Ich habe mir dann Radschleifer gemacht die den Strom direkt von den Rädern abnehmen.
    Dann war endlich Ruhe mit den Problemen.

  • Ja Lutz,
    die Brawa V100 ost hat wirklich Stromabnahmeprobleme, das habe ich schon von anderer Seite gehört. Die Radschleifer hast Du ja verändert, die bildhafte Beschreibung habe ich mir gleich gespeichert, habe selbst noch eine auseinander genommene Brawa zu liegen. Manchmal sagt ein Bild mehr aus, als viele Worte!!!! :thumbsup:


    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Da bin ich ja froh, daß ich nicht der einzige bin. Im DSO wollten die mich damals für verrückt erklären. Na ja wenn ein Lok in der Schachtel liegt hat sie keine Stromabnahmeprobleme. :whistling:
    Was ich aber trotzdem nicht verstehe warum gerade die V100 Probleme hat. Ich habe mehrere US Diesel und die inneren Zutaten gleichen sich alle wie eins ums andere.
    U.a. von Life-Like Proto 2000 die SW8 und von Athearn Genesis die MP15AC.
    Sie haben allen den prinzipiellen gleichen Aufbau von Motor, Getrieben, Drehgestellen und Stromabnahme über die Blechstreifen hinter den Drehgestellblenden.
    Ist ja auch kein Wunder, sie sind ja alle bei Sanda-Kan gefertigt worden.
    Nur die Brawa V100 zickt.
    Warum weiß ich auch nicht. :wissenschaftler: