• Hallo Lutz,


    eigentlich nur Kosmetik, aber mit ungeahnter optischer Wirkung. Das ist eine sauber ausgeführte Ergänzung zum im übrigen schönen Modell.
    Ich frage mich dann schon, warum der Hersteller bei der Konstruktion des Rahmens und der Vor-und Nachläufer das nicht gleich berücksichtigt.

  • Hallo Lutz,
    da zeigst Du uns wieder ein Beispiel, wie man mit preiswerten Mitteln das Modell einer Lok verbessern kann. Tolle Arbeit! :sehrgut:
    Für mich als Lernender die Frage, wie Du die PS-Zuschnitte bearbeitet hast? Etwa mit einer Schere? Ich frage einfach mal so doof, weil ich solche Arbeiten noch nicht umgesetzt habe.


    Sascha ^^

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo Peter!
    Das ist eine längere Geschichte, dürfte eher in Modellbahnplaudereien fallen. Jedenfalls gehe mal davon aus, daß der größte Teil der durchschnittlichen Modellbahner Gleise aus mehreren Jahrzehnten gesammelt hat und daher diesbezüglich nur über eine Infrastruktur auf dem technologischen Stand von Gestern verfügt. Der Hersteller will aber auch diesen Teil der Modellbahner mit seinen Produkten erreichen, also muß eben eine gewisse Geländegängigkeit gegeben sein. Knicke am Steigungsanfang von 0 auf Maximalsteigung ohne ausreichende Ausrundung sind leider immer noch verbreitet. Daher die großen Ausschnitte.


    Hallo Sascha!
    Bearbeiten von Polystyrol:
    - Schere auch möglich bei dünnen Material
    - scharfes Bastelmesser, für lange gerade Schnitte an einem Stahlineal entlang führen. Es reicht selbst bei dickerem Material die Oberfläche einzuritzen und dann zu brechen.
    - Elektronik Printzange alias "Seitenschneider völlig ohne Wate". Diese schneiden auf einer Seite völlig glatt und exakt ohne Grate zu hinterlassen. Manchmal werde sie auch als Gleisschneider oder Seitenschneider zum Abtrennen von Gießästen im Plastikmodellbau angeboten.

  • Hi Lutz,
    das was Du mir sagst, bestätigt meine Vermutung, denn mit einer kleinen Nagelschere kann man die dünnen Platten schneiden.
    Seitenschneider hab ich - ist ja das Allroundwerkzeug eines Elektrikers - natürlich auch in der feinen Ausführung!
    Danke für die schnelle Beantwortung meiner Frage! :freunde:


    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo Lutz,
    der Umbau der beiden Vorschuhe läßt die Lok schon deutlich mehr nach 23.10 aussehen. Klasse Arbeit.
    Schön finde ich auch, daß Du uns an Deinen Umbauschritten teilhaben läßt. Damit wird alles leichter nachvollziehbar.
    Eigenartigerweise hat sich seinerzeit keiner beschwert, als die Lok auf den Markt kam. Alle waren des Lobes voll! Beim genauen Hinsehen sind dann aber schon so einige Macken aufgefallen. Wie gesagt die Rahmenvorschuhe- die in Verbindung mit feinen Rädern sehr nach Geländewagen aussehen.
    Ich hatte mich seinerzeit (und auch jetzt wieder) auf diese Lok gefreut- da sie ja perfekt in mein Konzept paßt. Allerdings der Preis- bzw, was ich dafür bekomme, hat mich abgeschreckt.
    Die Lok hat noch einige andere Schwachstellen, die sich erst auf den zweiten Blick zeigen...ich meine jetzt aber nicht die "geschmiedete" Gegenkurbel , die sehr nach Maffei aussieht. Die Neigung der Mischvorwärmerkästen ist zu flach, bzw die Deckel zu klein- dadurch wird das Bild der Lok doch schon ein wenig entstellt (Hier sei der Vergleich mit den Piko-Kesseln erlaubt). Also müßte man auch hier tätig werden- entweder Piko oder Günther/Weinert. Ansonsten ist die Lok ja sehr schön geworden- und vor allem in der seitlichen Ansicht gibt sie das Original gut wider. Auch wenn in der großen "Drehscheibe" behauptet wurde, der Kessel sei (wie auch bei der 01.5) zu kurz. Auch "untenrum" ist die Lok ja recht gut gelungen, wenn man mal von den Rahmenausschnitten und zu schmalen Vorschuhen absieht.


    In der Ansicht von schräg-vorn wirkt sie ein wenig nackt. Ich wußte bis heute nicht warum. Deine Bilder gaben die Erklärung:
    erstens fehlen , wie bei allen Modellen die Entwässerungsrohre von den Schieberkästen (komischerweise sind die bei allen, noch so schlechten Vorbildfotos zu sehen), das zweite sind die Zylinder an sich.
    Hier fehlen die angegossenen Rippen und der Flansch mit den Schrauben zum Befestigen am Rahmen...durch die tief "in der Lok" liegenden Pumpen, kann man sehr schön (wie beim Vorbild) die Zylinder sehen.
    Das auffälligste ist aber, daß der Verbinder der Auspuffkästen fehlt.


    Im Prinzip bloß Kleinigkeiten- die mit ein wenig mehr Sorgfalt vermieden werden könnten.


    Damit verständlich wird, was ich meine- ein paar Vorbildfotos:
    Hier erstmal ein (recht schlechtes) Foto der 23 1113 im Bf Pretzsch



    .
    Im markierten Bereich



    ist schemenhaft der Verbinder und der Flansch mit seinen Schrauben und Rippen zu sehen.
    Das Foto entstand im Juni 1990 auf der letzten Sonderfahrt des DMV (Leipzig-Eilenburg-Pretzsch)



    Hier eine ähnliche Ansicht der 50.40 im Raw Meiningen. Beide Loks haben ja technische Verwndschaft, Kessel und Zylinder sind nach gleichen Zeichnungen gefertigt.
    Bei beiden Aufnahmen ist deutlich der Unterschied zur Roco-Lok zu erkennen. Wobei die 50.40 ohne Windleitbleche recht nackt ist...
    Als letztes noch mal ein Bild eines Nachbauzylinders der BR44- auch hier ist Verbinder und Flansch zu sehen...




    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian!


    Die Rippen und Flansche der Zylinderblöcke sind durchaus bei Roco vorhanden, aber wegen des schmalen Rahmens liegen sie tief innen und sind nicht so sichtbar.
    Die Zylindermitten sind, typisch für Großserienmodelle, zu weit außen und daher zu weit voneinander entfernt. Hier auch bedingt durch die völlig unnötig übertriebene Seitenverschiebbarkeit aller Radsätze. Vom der Lauftechnik des Modells her nicht nötig, selbst der berüchtigte 360mm Radius könnte mit 0 Seitenspiel der Kuppelachsen durchfahren werden. Eine derartige konstruktive Auslegung des Modells zieht dann einen ganzen Rattenschwanz an Kompromissen und Verunstaltungen hinterher.
    Ich habe bei meiner Lok die Seitenverschiebbarkeit der 1. Kuppelachse durch Beilagscheiben auf nahezu 0 reduziert. Theoretisch könnten jetzt die Zylinder jeweils um 1mm näher an den Rahmen gesetzt werden. Ich bin mir jedoch nicht sicher ob sich das Aussehen angesichts des nötigen Aufwands, es ist noch mehr zu machen wie u.a Verschmälerung des Steuerungsträgers und Änderungen an den Kurbelzapfen der Treibräder, entscheidend verbessern würde.
    Dein Foto lässt noch mehr Details erkennen wie z.B. den gut sichtbaren Tritt vor dem Zylinder. Dagegen treten die angegossenen Ausströmkästen so wie die Flansche am Rahmen schemenhaft in den Hintergrund. Für die Ausstellung in einer gut beleuchteten Vitrine würde ich diese Teile unbedingt nachrüsten; für den Anlagenbetrieb sage ich mal Ermessenssache des einzelnen.


    Eine weiteres kaufmännische Einsparung ist bei nahezu allen deutschen Modellen festzustellen.
    Die Stellung der Gegenkurbel. Erkärung:
    Die müsste bei der Heusinger Steuerung um etwa 15° nach vorne voreilen. D.h. wenn der Kurbelzapfen in der untersten Lage ist sollte die Gegenkurbel nach vorne zum Zylinder hin geneigt sein. Auf beiden Seiten. Auf einer Seite stimmt das auch. Aber da Kaufmann nur 1 (in Worten EINE) Gußform für Treibräder zugesteht, sind die Gußteile für rechtes und linkes Treibrad identisch. Mit dem Effekt, daß auf der anderen Seite die Gegenkurbel falsch steht.


    Jetzt bringe ich noch mal den Gedanken eines Coverlays für den Rahmen ins Spiel. Wie schon beschrieben die Kuppelradsätze brauchen eigentlich kein Seitenspiel, das Spiel des Radsatzes im Gleis allein würde hier schon ausreichen. Der Rahmen würde durch dieses Coverlay optisch verbreitert werden, wie ich das ja bei den Vorschuhen praktiziert habe.

  • Hallo,


    auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich auslacht: Von welchem Hersteller ist eigentlich die 35.10 ?
    Ich bin mit diesen Loks aufgewachsen, hatte selbst mal ein Modell davon, nämlich das alte (erste) in TT noch von Zeuke.
    Ich kenne eigentlich nur die Roco und die ist ja die DB-Maschine.

  • Hallo Klaus,
    Dich wird hier keiner auslachen- die 23.10 war, nach dem sie schon mal von roco aufgelegt wurde, nach Abverkauf einige Zeit aus dem Fokus des Modelleisenbahners verschwunden. Dabei wurde diese Lok in zwei Serien produziert. Dabei wurde die erste Serie mit RP25-ähnlichen Radsätzen (zumindest bei den Kuppelradsätzen) ausgestattet. Tender- und Laufachsen entsprachen aber den üblichen NEM-Normen.
    Bei der zweiten Serie hat man die Lok wieder komplett mit NEM-Rädern ausgerüstet.
    Aktuell wird die Lok wieder produziert und soll in den nächsten Tagen auf den Markt kommen. Allerdings ist es die unveränderte Wiederauflage der zweiten Serie.
    Viele Grüße
    Christian

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