Warum aus einer BR 52 (Kondens) drei BR 52 entstehen werden....

  • .... möchte ich Euch hier darlegen.


    Dazu muss ich die Geschichte von vorn erzählen. Mit 14 Jahren hatte ich zu Weihnachten von meinen Eltern eine Modelleisenbahnanlage bekommen. Für einen kleinen Fuhrpark hatten sie auch gesorgt, eine alte Piko BR 81 und ein paar Güterwagen waren die Spielgrundlage. Da das nicht gerade viel war, war mein Vater gewillt, auch noch eine neue Lok zu erstehen, eine BR 52 Kondenstenderlok. Weiteres Fahrmaterial bekam er auch noch günstig von Arbeitskollegen, darunter auch eine Piko BR 130 und 2 BR 110, von der nur eine fahrbereit war.
    Leider ging ich mit meinen jugendlichen Leichtsinn nicht sehr pfleglich mit der Anlage und dem Fuhrpark um. So kam es dazu, das die 52er irgendwann in rasanter Manier eine Abflug von der Platte machte und die vordere Pufferbohle Schaden nahm. Mein jüngere Bruder tat sein Teil auch dazu bei, denn auf der Straße mussten seine Matchbox Autos fahren. Da ging einiges auf der Anlage zu Bruch!
    Nach 1 1/2 Jahren verlor ich die Lust an der Modellbahn und baute alles ab, verstaute alles in Kisten auf dem Dachboden meiner Eltern.
    Für die Nachwelt wurden damals keine Bilder von der Modellanlage gemacht. :(


    2007 kam in mir die Idee auf, mal nach den eingemotteten Modellbahnresten zu schauen. Nach Begutachtung der Schätze auf dem Dachboden meiner Eltern war ich nicht mehr zu bremsen, ich hatte wieder ein Sache gefunden, mit der ich mich beschäftigen konnte.
    Ich entschied mich schon, mich von den meist verrosteten Hohlprofilgleisen zu trennen, auch einige Modelle (Piko BR 50!!!) konnten nicht mit in die Neuzeit mitgenommen werden. Die BR 52 Kondens, die sich aber in einen bemitleidenswerten Zustand befand, sollte gerettet werden.




    Bei eBay etwas bewandert, ersteigerte ich erst einmal einen neuen Rahmen und kaufte in Berlin-Karlshorst bei einem Modellbahnhändler neue Radsätze und eine neue Steuerung! Das war aber nicht gerade preiswert, aber jeder zahlt sein Lehrgeld!!! Die alte Dame sollte ja nun unbedingt neue Beinchen bekommen, :D



    Kurze Zeit später schoss ich in der Bucht günstig den Metallrahmen sowie dazugehörigen Vorläufer. Damit wurde das Modell etwas schwerer. ;)




    Zeitgleich beschäftigte ich mich mit dem Antrieb des Tenders, der den heutigen Anforderungen eigentlich nicht mehr gerecht wird. Hier half mir Stefan Matthäus - ein User aus dem DSO auf die Sprünge!
    Ich Zitiere mich mal selber: "Basis der Modernisierung ist das Fahrgestell einer Roco BR 215 Diesellok. Der Motor und die Kardan können nicht weiter verwendet werden. Das Problem muss später noch geklärt werden. Der Rahmen wird auf die Abmasse des Tendergehäuse gekürzt
    Die Drehgestelle lassen sich bei der Roco BR 215 um zwei Zahnräder kürzen - aber nur die neue und die uralte Ausführung! Eine mittelalte Ausführung ist nicht geeignet. Auf bahnwahn.de gibt es eine entsprechende Übersicht geeigneter 215er!"

    Leider ist es bis heute bei dieser Planung geblieben!!!


    Da ich mich nicht nur mit der BR 52 Kondenstender beschäftigte - andere Baustellen waren eben wichtiger - verging nun wieder etwas Zeit. Durch einen glücklichen Umstand kam ich zu den Artikel der MIBA-Spezial 61 von Martin Knaden, der den Umbau mit Verwendung des neueren Kessels beschrieb. Für eine solche Organspende bekam ich von unserm Lutz eine zum Teil auseinander genommene 52 samt Steifrahmentender. Irgendwie traute ich mich nicht den Kessel zu zerschneiden. Die Rauchkammer der Kondenslok sollte weiter verwendet werden. Nun gut, man muss ja nicht alles nachmachen, was andere vormachen.


    Realistisch gesehen sah ich im Wiederaufbau der 52 von Lutz eine bessere Chance - hätte dann ja zwei 52er!!! :thumbsup:




    Im Sommer 2011 wurde im H0-Modellbahnforum eine Gützold 52 Kondenstenderlok mit brünierten Radsätzen und digitalen Umbau zu einem sehr fairen Preis angeboten. Ich konnte da nicht wiederstehen! Aber auch bei dieser Lok war die Pufferbohle durch ein Absturz zerstört.



    Nun kam für mich die Frage auf, ob es sinnig ist zwei Kondenstendermodelle auf zubauen?! Ich beschloss die 1. Kondenstenterlok als eine normale 52er entstehen zu lassen. Da ja der Rahmen, Radsätze, Steuerung und diverse Kleinteile vorrätig sind, musste ich noch eine Kessel, Umlauf und einen passenden Tender besorgen. Kessel und Umlauf waren bei eBay schnell gefunden.



    Nur der Tender fehlte mir noch. Also plante ich was außergewöhnliches - ein Kriegskastentender K2’2’T26.Einen 2’2’T26-Tender hätte ich von einer Roco BR 50 nehmen können und den natürlich umgefrokeln. Manchmal machen uns die TT-Bahner einiges vor: >>> klick hier <<<
    Jedenfalls konnte ich keine Tender einer Roco BR 50 auftreiben, aber ich fand einen Gützold Wannentender. Der ist zwar bespielt, weißt Fehlteile auf, aber dem kann man bei gehen.



    Was sich an den 3 52er weiter verändert, werde ich Euch demnächst hier schreiben. :)



    Sascha ^^

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

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  • Für die "neue Kondenstenderlok habe ich mir schon mal den Kunststoffrahmen vorgenommen und die Durchbrüche gebohrt und befeilt! Der Rahmen muss noch richtig eingefärbt werden. Leider sieht man die Arbeit später kaum.




    Sascha ^^

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  • Schöner Einstieg Sascha.
    Ich sehe, Du bewegst immer noch einiges. Nur weiter so.
    Ich brauche gerade mal eine Tritt in den A... um an den Dieselloks weiter zu machen.
    ...eine alte Kondenslok aus den Kindertagen habe ich auch noch...


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter


    P.S.: Will keiner zu mir in die Nähe ziehen, für den morgendlichen Arbeitsweg Schneeketten an sein Auto montieren,
    einmal im Monat einen Stammtisch abhalten und einmal in der Woche gemeinsam an einem Projekt basteln? 8)

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Foris,
    Lang ist es her, das ich mich an der 52er Kondens zu schaffen gemacht hatte, aber ich möchte die Kondenslok nun endlich fertig machen. Dann geht es mit der 2. weiter ( die bekommt schlanke Füsschen )
    Ab auf's Tablett damit :D




    Die Remotorisierung des Tenders erfolgt nun mit einem Faulhabermotor über 2 Wellen! Ein Glück, das ich mir den Motor vor Zeiten sehr günstig bei Lemo Solar besorgt hatte, die haben den nicht mehr im Programm!
    Da die Wellenlänge des Motors nicht gleich sind, müssen unterschiedliche Kardarwellen bzw. -schalen verwendet werden, um die Abstände auszugleichen. In meiner Grabbelkiste fanden sich die passende Teile. Der Wellendurchmesser weist 2mm auf - ist für mich von Vorteil. ^^



    Gleich mal 'nen bissel Gleichstrom ran gehalten, der Tender surrt....... :walklike:


    Nun werde ich mich an die Verkabelung ran wagen und den Lötkolben schwingen.
    Was mir noch ein bisschen Kopfschmerzen bereitet, ist das Problem der Motorbefestigung - hierfür muss ich noch eine geeignete Lösung finden.
    Bisher ist er nur in der alte Halterung, die ich schon verändert habe, eingeklemmt!



    LG
    Sascha

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  • Was mir noch ein bisschen Kopfschmerzen bereitet, ist das Problem der Motorbefestigung - hierfür muss ich noch eine geeignete Lösung finden.

    Sascha!
    Wie wäre es mit so einer Schelle wie ich sie bei der D&RGW gemacht habe? Als Schrauben könntest Du evtl. auch selbstschneidende Holzschraube nehmen die sich in ein vorgebohrtes Loch im Plaste selbst ihr Gewinde schneidet.
    Ich habe mir damals ein kleines Blech aus 0,2mm Messing zugelegt, aber man könnte ja auch eine Konservendose kostenneutral recyeln 'y#

  • Ich habe mir damals ein kleines Blech aus 0,2mm Messing zugelegt, aber man könnte ja auch eine Konservendose kostenneutral recyeln


    Da wird wohl heute Abend eine Büchse Erdnüsse drann glauben müssen, hehe! Danke für den Tipp! :sehrgut:
    Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!


    LG
    Sascha

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  • Hallo Sascha,
    schön , wieder was von Dir zu sehen.
    Dein Kondensdampfer wird nach dem Einbau des Faulhabers seidenweich laufen.
    Die Befestigung mit einem Band (oder einer Spiralfeder) wird ja auch von einigen Kleinserienherstellern genutzt und sollte eigentlich kein Problem darstellen.
    Notfalls läßt sich ein leichter Lossitz mit einem Streifen Gummi oder Karton beheben.


    Dein Umbau wird von mir beobachtet


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • So, viel weiter bin ich jetzt zwar noch nicht gekommen, aber ich bin ein paar Erfahrungen reicher, hehe!
    Eine Konservendose aufschneiden mit unzweckmäßigem Werkzeug ist bescheiden - mein Seitenschneider hat gestreikt. Also anderes geeignetes Material zur Motorbefestigung im Haushalt finden. Leichter gesagt als getan, ein alter Schnellhefter war dafür die Lösung. Die Hefterklemme entnommen, um den Motor und Halterung gebogen, kleines Loch gebohrt und Spax-Schraube eingeschraubt - fertig!



    Leider ist es alles ein wenig zu groß und es würde zum Kurzschluss führen, wenn man sich das nächste Bild betrachtet:



    Dann werde ich mir was anders einfallen lassen. Den Fauli werde ich schon fest bekommen!



    Um etwas Zerstreuung zu finden und nicht Stundenlang vor mir hin zu grübeln, habe ich einfach das Tendergewicht vorgenommen, mich mit Eisensäge und Feile bewaffnet, um Platz für den Decoder und die Kabelverteilung zu schaffen.
    Hier schon mal das vorläufige Ergebnis:



    Der Decoder ist ein LD-G-32 von Tams - sollte für dieses Projekt genügen. :toocool:



    LG
    Sascha

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  • Hallo Sascha!


    Das sieht doch ganz gut aus! Du kannst so den Motor verschieben und ausrichten. Die Kontaktstreifen im Tenderboden lassen sich bestimmt mit Klebeband isolieren damit es keine elektrische Feindberührung mehr gibt.


    Die folgenden Zeilen sollte Deine Dir angetraute Allerliebste auf gar keinen Fall lesen!
    [ :bomb: ]
    Zum Schneiden der dünnen Bleche nehme ich eine ganz ordinäre Papierschere. Es geht sogar mit den billigen Chinascheren aus Blech. Für dickere Blechstärken ist eine sog. Geflügelschere aus der Küchenschublade zweckmässiger. Dünne Bleche lassen sich so wie Papier oder Kartonagen schneiden, also auch Kurven wenn es denn sein muß. Bedeutet aber auch, laß Dich nicht erwischen wenn Du mit der Schere aus dem Nähkästchen oder der Küchenschublade auf Deinem Werktisch hantierst... :whistling:
    [ / :bomb: ]


    Die beim Schneiden zwangsläufig entstehenden scharfen Grate und Ecken schleife ich mit einer in den Bohrzwerg gespannten Silikonschleifscheibe ab.
    Das Blech wird sich auch beim Schneiden verbiegen oder sogar rollen. Hier ist auf einer planen Unterlage das Blech dann wieder auszurichten.
    Scharfe Biegekanten erhältst Du. Wenn Du das Blech in einen kleinen Schraubstock genau an der zu biegenden Stelle einspannst, umbiegst und dann mit einem kleinen Hammer die so umgebogene Kannte platt kloppst. So entsteht eine scharfe 90° Biegekante.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Manchmal bin ich selten dämlich, aber diesmal...... Klaro, ordinäre Küchenschere tut es allemal.
    Gleich ausprobiert - hat super funktioniert :imsohappy:


    Vielen Dank für die Info!!! :thankyou:



    Liebe Grüße
    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


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