Es werde Licht an der BR 106 DR - welche LED könnt Ihr aus Eurer Erfahrung empfehlen

  • Hallo liebe Kollegen,


    nun steht langsam aber sicher eine Bestückung meiner BR 106 DR mit Scheinwerfer an. Diese sollte unbedingt dem Original sehr nahe kommen!
    Die Aufgabe soll nun folgende sein:


    Licht schaltbar nach Signalbuch der DR, dass heißt für jeden der 3 Scheinwerfer pro Seite eine unabhängig voneinander getrennte Schaltmöglichkeit.
    Diese werde ich mit einem ESU Schaltdecoder FX Micro V 3.0 http://www.esu.eu/produkte/lokpilot/lokpilot-fx-micro-v30/ betreiben bzw. schalten. Das ist praktisch, da ich für die Lok einen ESU Lokpilot V 4.0 verwenden werde und so beide Decoder auf eine Adresse legen kann.
    Das ist die Theorie!


    In der Praxis stellt sich nun die Frage welche LED ich für dieses Projekt verwenden werde bzw. verwenden kann. Da ich solch eine Bastelei mit LED noch nicht ausgeführt habe, bin ich noch ein absoluter Grünschnabel auf diesem Gebiet. Unter dem Strich gesehen habe ich (noch?) keinen Schimmer für die dafür verwendbaren LED.
    Darum möchte ich mich an Euch und Euren Erfahrungen wenden, um mich beraten zu lassen, welchen Typ LED ich verwenden kann. Diese LED, so meine Idee sollen in die Bohrungen der Scheinwerfer passen, sie sollen diese ausfüllen, werden aber auf eine passende Platte, welche die Bestückung erleichtert montiert und - wenn möglich - nicht im Gehäuse eingeklebt
    Es ist selbstredend das diese weissen LED dem Vorbild entsprechendes Licht werfen sollten.


    Der Markt von LED ist schier riesengroß, vielleicht könnt Ihr mir mit Tipps und Empfehlungen weiter helfen?


    Freundliche Grüße


    Ingo

  • Hallo Ingo,
    auch wenn ich die 106er von Gützold noch nicht umgebaut habe (von Piko kam ja rechtzeitig noch die Ankündigung, das sie die Lok auch rausbringen wollen), kann ich dir sicherlich ein paar Tipps geben.
    Für die Modellbahnloks der Epoche III/IV kommen nur warmweiß leuchtende LEDs in Frage. Diese sind allerdings nur in der kleinen SMD-Bauweise erhältlich. Das macht aber nichts, denn der direkte Einbau in das Gehäuse scheidet aus mehreren Gründen aus. 1. sind die LEDs (z.B. 3mm-Typ) nur selten für das eigentliche "Scheinwerfer-Loch" passend, 2. sind diese LEDs fast immer mit einer halbrunden Linse versehen (die zwar abschleifbar ist, aber dann einen nicht mittigen Lichtpunkt erkennen lässt) und 3. diese LEDs auch nur selten wirklich warmweiß leuchten.
    Deshalb baue ich grundsätzlich in das "Scheinwerfer-Loch" einen Acryl-Stab ein, den ich auf den passenden Durchmesser drehe (geht auch gut in der Micro-Bohrmaschine Proxxon/Dremel und einer Diamantfeile oder Schleifpapier) und dann einklebe. Dahinter kommt dann eine warmweiße SMD-LED der Baugröße 0805 oder 1206. Nach einiger Übung lassen diese sich auch ganz einfach löten (mit einer kleinen 12V-Lötnadel von Conrad oder Muldental-Elektronik). Der Vorteil dabei ist, das die LED auch auf einer kleinen Platine sitzen kann, welche direkt auf dem Fahrzeugrahmen befestigt wird, und das Gehäuse ohne weitere Fummeleien abgenommen werden kann. Natürlich ist es auch möglich, das rote Schlusslicht in den Lichtleiter "einzuleiten", z.B. bei Fahrzeugen die ein umschaltbares Spitzen/Schlußlicht haben (Triebwagen). Allerdings würde ich da keine zweifarbigen LEDs nehmen, da bei diesen das weiße Licht sehr kaltweiß leuchtet. Ich kaufe meine SMD-LEDs bei www.ledbaron.de , super Auswahl und kleine Preise. Für Lötübungen reichen auch erstmal Widerstände der entsprechenden SMD-Größen (0805/1206). 10-Kohm-Widerstände brauchst du ohnehin für die LEDs. Gibts bei Reichelt für kleines Geld (100 Stück für 1,90€). Und da ist es nicht so schlimm, wenn man mal was "verbrutzelt". SMD-Lötanleitungen findest du jede Menge im Netz.
    Ich hoffe dir erstmal ein bisschen geholfen zu haben.
    Viele Grüße und gutes Gelingen wünscht Detlef Ko., der DEKO

  • Hallo Ingo,
    ich habe vor bei meinen Lokomotiven auch eine Beleuchtung zu instalieren. Dafür habe ich vor einiger Zeit bedrahtete Leuchdioden bei "Kronenbahn" erworben. Die haben die goldenwhite im Angebot- die der Glühlampenbeleuchtung (zumindest bei Dampflok) recht ähnlich sind...gut diese Leuchtidioten sind nicht ganz preiswert.
    Mich interessiert dann in diesem Zusammenhang, wie Du das ganze schalttechnisch mit den Dekodern gelöst hast. Denn auch die polnischen "Lichtzeichen" sind recht vielfältig.
    Rangiersignal: vorn hinten rechts (auf der Lokführerseite)
    Zugfahrt, Zug bereitgestellt am Bahnsteig: vorn Zwei- bzw. Dreilichtspitzensignal abgeblendet
    Zugfahrt: : wie oben, jedoch aufgeblendet
    Lz : wie oben, hinten rot


    Über eine Schaltskizze würde ich mich freuen...


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Detlev, hallo Christian,


    vielen Dank Euch beiden für die Hiifestellung zu meiner Anfrage.
    Die Einführung Detlev's in diese Thematik LED ist schon Klasse, so habe ich den ersten und großen Eindruck darüber gewonnen was mich bei der Beleuchtung einer Lok erwarten wird. Da es bei der Installierung doch um etwas sehr spezielles geht möchte ich noch einmal kurz die Aufgaben aufführen:


    Wie schon in meinem "Hilfesuchbeitrag" erwähnt, müssen die weissen Signalbilder getrennt von einander geschaltet werden. Dies ist aber auch unter zu Hilfenahme der Beschreibung Detlev's nicht das ganz große Problem. Schwieriger wird es dann erst wenn die jeweils in Fahrtrichtung rechts befindliche Lichtquelle auch aufgeblendet werden soll. Bei der Original BR 106 liegt an dieser in Fahrtrichtung rechten Leuchte im Normalbetrieb eine "Halbe" Spannung von ca 55 Volt, beim Aufblenden liegt dann die volle Bordspannung von 110 Volt an. Diese Birnen haben nur einen Glühfaden, deren Helligkeit bzw. das aufblenden wird also mit der Spannung geregelt.
    Wie kann ich diese Sache im Modell darstellen?
    Das ist nun meine sagen wir einmal Hauptfrage. Es sind meineswissens auch LED zu haben, welche 2 x belegt sind. Aber kann ich davon auch eine (zB. Farbe des Lichts) für den beschriebenen Fall verwenden?
    Die Schaltung mittels Funktiondecoder ist eigentlich ziehmlich plausibel, für jedes der 3 Leuchtquellen einen Ausgang - natürlich A und B Seite parallel, die beiden unteren Leuchten diagonal zusammen geschaltet, halt nur das "Rangierlicht" macht mir zur Zeit noch richtige Sorgen.
    Zu Zeiten der DR wurde in sehr vielen Rangierbezirken Land auf, Land ab in der Nacht ein Fahrbefehl vom Stellwerker / Fdl mit einem kurzen aufblenden des rechten Scheinwerfers quittiert, genau diese Situation möchte ich auch im Modell darstellen.


    Freundliche Grüße


    Ingo

  • Hallo Ingo und Christian,
    ich befürchte, das ihr mit den 6 Schaltausgängen da nicht hinkommt. Aber einen 2.Decoder einzubauen sollte ja da auch kein Problem sein. Für das "Aufblenden" eines Lichtes sollte folgende Schaltung funktionieren:



    Im Ruhezustand fließt der Strom über den verhätnissmäßig großen Widerstand R2 und die LED leuchtet "normal". Wird jetzt mit einer Funktionstaste der Aux2 betätigt, zieht das Relais an und der Strom fließt über den deutlich kleineren R1 und die LED leuchtet heller, also "aufgeblendet". Das sollte so klappen. Miniaturrelais gibt es z.B. bei Reichelt.de. Für die B-Seite könnte man dann den 2.Umschalter des Relais verwenden. Habe das ganze so auch noch nicht ausprobiert, aber wenn ich nicht ganz geistig umnachtet bin, müsste das so funktionieren.
    Mit den besten Grüßen, Detlef Ko., der DEKO

  • Hallo Detlef, hallo Christian,


    ich habe mir nun die von Dir empfohlenen Teile für die "Lichtanlage" besorgt und werde am kommenden Wochenende eine Probeschaltung aufbauen.
    Dann berichte ich in Wort und Bild von meinen dabei gesammelten Erfahrungen. Theoretisch muß diese Schaltung eigentlich funzen, dass leuchtet mir ein, mal sehen was die Praxis dazu sagen wird.

  • Hallo Ingo!


    Bei Deinem Lastenheft würde der LED Farbton Super Golden White in Frage kommen.
    Als LED Typ der SMD 0603.
    Ich empfehle Dir diesen Typ schon verdrahtet zu beschaffen. Die Best.-Nr. beim LED Baron ist die #240111



    Als Farbtonvergleich, hier habe ich versuchsweise eine solche LED im Scheinwerfer eingebaut.
    Der Farbton, so nehme ich es wahr, geht etwas ins gelbliche so wie die alten 15W funzeligen Glühbirnen.
    Hier ist ein 1,0 Kohm Widerstand, bei nocht weiterer gewünschter Funzeligkeit kann auch ein 1,2 Kohm genommen werden.



    Sollte das zu funzelig sein hier eine Nachtaufnahme einer anderen Lok.
    Im Stirnscheinwerfer ebenfalls eine 0603 LED jedoch mit Farbton Golden White.
    Im Führerhaus ist eine 0603 LED mit Farbton Super Golden White.
    Vorwiderstände jeweils 1,0 Kohm.


    Bei entsprechender Größe und Einbaulage lässt sich dieser LED Typ auch direkt ohne Lichtleiter hinter die Lampenverglasung bei der V 60 kleben.
    Dann kommen noch die roten LEDs hinzu, macht summa summarum in der V 60
    10 einzelne LEDs mit jeweils 10 einzelnen Vorwiderständen die sich bei entsprechender Decoderkapazität alle einzeln ansteuern lassen.

  • Hallo Lutz,


    fein das Du mir die Super Golden withe vorschlägst. Da ich mir diese im 10er Pack schon besorgt habe, ich aber doch noch etwas skeptisch ob des gewünschten Resulat gewesen bin, darf ich jetzt nach Deinen Bildern zu urteilen sagen, dass ich mit diesen LED auf dem richtigen Weg bin!
    Das Originallicht der Scheinwerfer der V 60 ist eigentlich ein besseres "glimmen". Hinzu kommt, dass im Betrieb sehr oft der mit silberner Farbe matt lackierte Reflektor angelaufen ist und so das Licht noch düsterer wurde. Einzig die in Fahrtrichtung rechts sich befindenden Scheinwerfer haben beim aufblenden auch etwas müde "geblendet". Dies trifft aber Dein gezeigtes diffuses Licht ganz richtig.
    Eine Frage müßte vielleicht aber noch geklärt werden:
    Die Ausgangsspannung am Aux - Ausgang beträgt in etwa 15V, nun habe ich ein 12V Wechselrelais für die Schaltung, welche Detlev vorgeschlagen hat. Bereitet das mehr an 3V dem Relais oder auch dem Decoder im Schaltstromkreis Probleme?

  • Ingo!


    Was haust Du an Spannung in Deine Digitalzentrale eigentlich hinein? Die Zentralen funktionieren auch schon bei 12V Einggangsspannung einwandfrei.
    Man muß hier nicht 18V oder mehr hineinknallen um anschliessend diese Spannung dann wieder mühsam elektronisch niederzuknüppeln.


    Bei wirklich 15V am Decoderausgang müsstest Du die Vorwiderstände neu berechnen, Ronald hat dafür hier im Forum irgendwo einen LED Rechner.
    Die meisten Decoder lassen sich auch am Beleuchtungsausgang dimmen.



    Hier hat die 35.10 ebenfalls die besagten 0603er Super Golden White LEDs erhalten. Es kommt aber auf dem Foto nicht so gut heraus.
    Deswegen habe ich dieses Bild beim ersten Beitrag nicht eingestellt.
    Der Farbton ist jedenfalls der gleiche wie bei der USRA 0-8-0.
    Die daneben befindliche 50er hat noch die originalen 12V Glühlampen.
    Beide Loks sind an Digitalspannung.
    Meine Digitrax Zentrale gibt eff. max. 13,5V an das Gleis ab.

    • Offizieller Beitrag

    Bei wirklich 15V am Decoderausgang müsstest Du die Vorwiderstände neu berechnen, Ronald hat dafür hier im Forum irgendwo einen LED Rechner.


    Hi Ingo, als kleiner Service :D
    http://projekte.lokbahnhof.de/…Thread&postID=349#post349


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Rainer,


    vielen Dank für Deinen Sevice.
    Das dort beschriebene bringt mich ein großes Stück weiter.


    Hallo Lutz,


    eine geringere Eingangsspannung für die Zentrale leuchtet mir ein. Nun habe ich einen Trafo mit 14 Volt Ausgang bei ca. 2,5 A noch aus alten Zeiten bei mir ausgegraben, der dürfte dann wohl ca 12 Volt Spannung am Aux des Decoder haben. Die Zentrale funzt auf jeden Fall mit dieser Spannung bestens.
    Zur nächsten Frage:
    Auf Grundlage welcher Spannungsgröße am Aux des Decoder hast Du die Widerstände berechnet?

  • Hallo Ingo,
    mach dir mal wegen der Widerstände und der Spannung an deinem AUX keine so große Sorgen. Auch die "Berechnung" der Widerstände ist nicht das Thema. Mit den berechneten Widerständen erhältst du die kleinst möglichen. Damit leuchten deine LEDs wie Flutlichtstrahler. Aber das willst du ja nicht, oder?
    Wie sagt die alte Weisheit? Probieren geht über studieren!
    Mein Tipp (an anderer Stelle schon geschrieben): Zum Versuch die LED mit dem 1 Kohm Widerstand (mit dem bist du bei 16 V immer noch auf der sicheren Seite) und einem 50 Kohm-Poti-oder Einstellregler in Reihe an deinem Decoder betreiben. Nun kannst du mit dem Poti-oder Einstellregler genau die Helligkeit ermitteln die du wünschst. Mit einem kleinen Multimeter ermittelst du dann den Widerstand.
    Alles klar? Es werde Licht!


    Viele Grüße von Detlef Ko., dem DEKO

  • Hallo Dellev,


    prima beschriebene Anleitung zum ermitteln eines Wert für Widerstände!
    Nun sollte ich mich aber etwas schämen, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    Besten Dank für Deinen "Anschub" gegen meine Begriffstutzigkeit! Ich werde mir die von Dir beschriebene Schaltung als nächstes aufbauen und experimentieren.


    (Ich sage es nicht, dass ich in den 80ern auch die Schulen von Drebkau und Weißenfels in E und V absolviert habe.)