Der ESU Lokpilot V. 4 - Top oder Flop

  • Mit diesem Thema möchte ich mich an die Digital Fahrer im Forum wenden, welche schon Erfahrungen - ob gute oder auch schlechte - mit dem Lopi V. 4 von ESU gezogen haben.
    Durch "ein besonders günstiges Angebot" bin ich zu einem Werksneuen Decoder dieser Bauart gekommen. Es ist mein erster Decoder von diesem Hersteller - und er wird auch der letzte sein!
    Verwöhnt von einem anderen Hersteller von Decodern, welche ich schon seit einigen Jahren besitze und als normaler Anwender sehr zufrieden mit diesen Teilen bin, schockierte mich regelrecht das Fahrverhalten des Lopi 4!
    Laut Betriebsanleitung habe ich den Decoder für Faulhabermotore programmiert, dass erste Resultat waren in den ersten Fahrstufen sprünge einer wildgewordenen Zicke.
    Nach vielen Versuchen des einstellens der CV um ein optimales Erfebnis zu bekommen, auch unter anderem durch die zur Hilfenahme des ESU - Forum, habe ich es nun gestern ein für alle Mal und endgültig aufgegeben mich weiter mit diesem Ding zu befassen. Es ist absolut keine weiches anfahren möglich, was im analogen Betrieb wunderbar funktioniert!
    Bin ich so sehr durch die völlig problemlosen Zimo Decoder verwöhnt, welche natürlich auch eine gewisse Feineinstellung für ein optimales Ergebnis benötigen, dies aber durch die wirklich sehr gute (im Gegensatz zu ESU) Bedienungsanleitung recht leicht und schnell begreifbar von statten geht.


    Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Lopi V. 4 bis dato gezogen?

  • Servus Ingo,


    ich nutze auch den ESU Lokpilot V4 ich kann dir nur einen Tip geben mal Reset CV8 und 8. Danach noch mal versuchen, ich hatte Probleme mit meiner 119 von Piko und musste aber feststellen das sie im Analogen auch nicht besser fuhr und es lag am Getriebe. Aber egal hast du schon die CV56 Lastenregelung mal auf null gesetzt, das ist auch manchmal eine Ursache für dieses Ruckartige anfahren. Danach kannst du nur noch Rumprobieren. Zum ESU Forum: ich halte gar nichts vom ESU Forum da ich mir lieber mir meine eigene Meinung bilde. Wenn alles nicht geht Lastenregelung wieder an und an den Einstellungen der Lastenregelung und Motor Arbeiten, was bei Zimo auch einige Arbeit macht. Viel erfolg...das beste ist auch immer vergleiche wie fährt sie Analog an und dann sich die frage stellen liegt es wirklich am Decoder nicht das man ewig Rumprobiert und dann merkt es geht nicht mehr.


    greez Rico

    ooohhrr ischh wer Blöde dat ist Hnulll, mit liebe zum Detail.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    zum LoPi 4.0 kann ich nichts sagen, ich habe keinen. Bei mir herrschen derzeit noch die LoPi 3.0 vor.


    In diesem Zusammenhang hatte ich Start-Probleme mit einem Weinert KLV51, der immer wieder "Bocksprünge" bei anfahren und abbremsen machte. Mit folgenden Parametern (LoPi3) konnte ich ihm die Bocksprünge austreiben:


    Motoransteuerung / Lastausgleich
    Lastregelung CV 49 =Aktiv
    DC Motor Pwm Frequenz CV 49 =20 kHz
    Regelungsreferenz CV 53 =56
    Lastregelungs Param. K CV 54 =27
    Lastregelungs Param. I CV 55 =24
    Regelungseinfluß CV 56 =64
    Vorwärts Trimm CV 12 =0
    Rückwärts Trimm CV 95 =0


    Analog Betrieb
    Analogbetrieb CV 29 =ausschalten



    Leider ist mir nicht bekannt, ob sich in der Handhabung der Parameter der 4er und der 3er LoPi von ESU unterscheiden.


    Vielleicht hilft Dir diese Erfahrung mit Glockenankermotor und ESU Lokpilot 3 trotzdem weiter.


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Und sie funktioniert doch , mein erster Lopi V4.0:

    Diese eigentlich unmööögliche Kombination aus ESU Lopi V4.0 Multiprotokoll Decoder und Piko G1206.
    Hat mich zwar 2 Stunden Einstellzeit gekostet aber es pfunzt jetzt auch mit Langsam- und Kriechfahrten und weichem ruckelfreien Anfahren und Anhalten.
    Dabei habe ich Beschleunigungszeiten von etwa 40 Sekunden vom in Bewegung setzen bis zur Höchstgeschwindigkeit (hier etwa 50km/h).
    Du hast bei diesem Decoder bezüglich der Reglereinstellungen jetzt 6 CVs zu berücksichtigen, die CV2 zähle ich nicht dazu, was die Einstellung etwas komplexer gestaltet.
    Wo dann alles zu meiner Zufriedenheit lief, habe ich mir die so gefundenen Werte sorgfältig notiert.


    Dann habe ich den V4.0 wieder ausgestöpselt und statt dessen einen Lopi Basic eingesteckt.
    Nach 5 Minuten Einstellen fuhr die Piko G1206 mit diesem Decoder genau so gut wie mit dem V4.0.
    Hier sind es nur 2 Regelparameter die eingestellt werden können, K-Wert und I-Wert. Die Regelungsreferenz ist bei diesem Decoder auf eine festen Wert eingestellt der nicht verändert werden kann.
    Allerdings habe ich die Werte für K und I weit zurücknehmen müssen.
    Hier musst Du mit Werten zwischen 2 und 8 experimentieren.


    Das oben geschriebene gilt für den Mabuchi Motor FC130SH in der Piko G1206. Hier habe ich als Einsstieg die empfohlenen Werte für Faulhaber Motoren genommen und diese Parameter gemäß der Anleitung im Decoderhandbuch nacheinander verändert. Es ist ein Try-and-Error Verfahren, Versuch und Irrtum und so lange wiederholen bis es klappt.


    Der Lopi V4.0 wanderte nach einem Reset auf Werksteinstellung in die am Ostermontag umgebaute 50er von Roco:

    Diese Lok stammt noch aus der goldenen Zeit von Roco.
    Hierfür stimmten die werksseitig eingestellen Regelungsparameter auf Anhieb.
    Keine Bocksprünge kein Ruckeln oder sonstiges Zicken, die Lok lief sofort "rund".
    Hier habe ich nur die CVs. 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 29 verändern müssen.

  • ... liebe Kollegen für Eure "Anteilnahme am Leidensweg" bezüglich des Lopi V4 von ESU.
    Wie bin ich jetzt mit diesem Teil weitergekommen?
    Ich habe CV 52, welche für das ruckelfreie Anfahren und halten in den ersten Fahrstufen zuständig ist von den laut Bedienungsanleitung geforderten 80 kurzerhand auf Null gestellt - und siehe da - die Lok fährt ganz vernünftig ohne zu ruckeln los und hält auch dementsprechend wieder an.
    Nun muß ich mal sehen, was der CV 51 welcher in diesem Decoder neu ist, zu bedeuten hat. Jedenfalls soll man mit diesem CV 51 extrem feinfühlig die Sache regeln können. Leider ist darüber in der Betriebsanleitung (Mai 2011) nichts geschrieben worden.
    Ich werde in den nächste Tagen, wenn ich mich bezüglich des Lopi 4 wieder etwas beruhigt habe Versuche unternehmen, worüber ich dann an dieser Stelle berichten werde.
    Dann bleiben auch noch die "fürchterlichen" Geräusche des Decoder beim anfahren ...
    Hier ist mal ein kleines Video von einem Schweizer Kollegen, welches eindrucksvoll diese Geräusche unter Beweis stellt:


    Video - Decodergeräusche des Lopi 4 beim anfahren

  • Ingo!


    Das Geräusch ist absolut vorbildgerecht. Die neuen Straßenbahnen hier machen genau dieses Geräusch beim Anfahren.
    Ansonsten probiere mal die CV124 aus und schalte die adaptive Regelfrequenz ab. Dann auch mittels der CV29 an der Regelfrequenz mal herumspielen.


    CV51 ist nicht im Handbuch aufgeführt. Existiert die überhaupt? Oder ist das nur DSO Gerüchteküche?


    [ironie]Trost:
    Es ist kein Zimo. :imsohappy:[/ironie]

  • ... dies teilte mir ein ESU Mitarbeiter persöhnlich mit.
    Diskussionen im DSO kann und muß man nur mit größter Vorsicht geniesen. Aber das wissen wir ja alle!
    Es gibt auch eine neue und überarbeitete Bedienungsanleitung für den Lopi 4 mit Sound in welcher der CV 51 beschrieben sein soll und auch für den Lopi 4 ohne Sound ohne dem neusten Firmenupdate bestand hat.
    Ich werde mal schauen, wo ich diese herunterladen kann.


    Mein lieber Lutz, zu den Geräuschen kann ich nur sagen, mögen sie für eine Strab auch akustisch korrekt sein, so sind sie aber für eine Feuer - und Diesellok einfach nur Mist!
    Soll doch ESU dann auch den Lopi 4 "nur für den Gebrauch vorbildlicher elektrischer Fahrzeuge" deklarieren, damit andere Vorstellungen des Einbaus in dann "artfremde" Fahrzeuge abstand nehmen.


    Ein Zimo ist ein Zimo, dass habe ich nun am eigenen "Geist" verspürt! ;)
    Aber ich gebe nicht auf! 'y#

  • Diese Geräusche habe ich meinem Lopi V4.0 nicht entlocken können.
    Der arbeitet geräuschlos in der Dampflok in der er momentan eingebaut ist, Silent Movie sozusagen. Man hört nur das Klacken aller 10 einzelnen Achsen auf den Schienenstössen.


    Bei ESU ist momentan (Heute 10.04.2011) nur die bisherige Ausgabe des Decoderhandbuchs (Mai 2011) als Download verfügbar. Keine CV51.

  • Zitat

    Diese Geräusche habe ich meinem Lopi V4.0 nicht entlocken können.
    Der arbeitet geräuschlos in der Dampflok in der er momentan eingebaut ist, Silent Movie sozusagen. Man hört nur das Klacken aller 10 einzelnen Achsen auf den Schienenstössen.


    ... dann hast Du wahrscheinlich als Glückspilz einen Decoder erwischt, welcher entgegen vieler anderer solche keine Gräusche von sich gibt ..., zudem ich in meinem Fall davon sprach einen Faulhabermotor antreiben zu wollen.


    Auch das "klackern" kann in einen sanften puristischen wohlgefälligen Sound übergehen, so lange man nicht auf Walzen fahrt. Da hilft auch kein "beschneiden" der "überstehenden" Teile eines Eisenbahnrades und das walzenförmige glatte Profil dabei behalten wird, vom Taumel - und Höhenschlag der Industrieräder mal ganz zu schweigen.
    Der Schlupf wird in Bögen nähmlich durch ein dem Laufrad genau berechnetes Profil eleminiert, ... weil ... ja weil die Eisenbahnachse kein ausgleichendes Differenzialgetriebe bei ihrer konstruktiven Erstellung beigepackt bekommen hat.

  • [ironie] :ninja: Also Thesen, diesmal nicht angeschlagen an die Tür der Schoßkirche zu Wittenberg:
    1. Man muß wohl halt akzeptieren, daß Finescaler einen gewissen Hang zum puristischen Fundamentalismus haben.
    2. Walzenförmige Radprofile mit Spurkränzen gibt es nicht, weder bei den Finescalern, noch bei den Normalos.
    3. Walzenförmige Radprofile gibt es bei spurkranzlosen Rädern, sowohl bei Normalos als auch zwangsweise bei Finescalern.
    4. Schlupf in Bögen ist bei festen Rädern auf einer durchgehenden Achse immer vorhanden, sowohl beim Vorbild, als auch bei Normalo als auch bei Finescale.
    5. Eliminierung dieses Schlupfs nur durch Losräder möglich; praktische Anwendung z.B. bei Straßenbahnen (Kurvenquietschen ist weg)
    6. Es gibt bei Modellen stets eine punktförmige Berührungsfläche zwischen Rad und Schiene unabhängig von der Radprofilbreite.
    7. Seiten- und Höhenschlag sind auch bei Finescale Rädern real existierend vorhanden; nur sind die Folgen hier viel katastrophaler als bei Normal, daher müssen zwangsläufig die Toleranzen enger gefasst werden.
    8. Richtig und gut gemachte Werbung ohne oberlehrerhafte und fundametalistsche Attitüden (vulgo Gartenzwergbetriebsordnung), für den an sich richtigen und logischen Weg der Finescaler, erhalten die Freundschaft und gewinnen neue Freunde hinzu.
    9. Es wirkt auf mich schon unglaubwürdig wenn derart fundamentale Funktionsvorraussetzungen des Rad-Schiene Systems wie oben angeführt, nicht bekannt sind.
    10. Muß ich jetzt hier in diesem Zusammenhang wirklich das Zitat von Gauss mit dem maßlos genauen Zahlenrechnen anführen?
    ...
    96. Ich bin viel zu praktisch und viel zu realistisch veranlagt.[/ironie]


    Für die im Video gezeigten Traxxe stimmt das Geräusch, einschliesslich des bei Minute 00:26 zu hörenden Makroschlupfgeräusches beim Anfahren.
    Ich hatte ja empfohlen es mit der fest eingestellten 40kHz Ansteuerungsfrequenz zu versuchen. Konkret: CV49 auf 19. :rtfm:


    Danke für den Link.
    Es ist zwar der V4.0 mit Brüllwürfel wo die CV51 aufgeführt ist, aber man kann erkennen was gemeint ist.
    Allerdings wird bei allen Einstellungsempfehlungen der Wert 0 für die CV21 angeführt.
    Die CVs 51 und 52 sollen laut Beschreibung nur in den Fahrstufen 1 und 2 wirksam sein.