Ein hartnäckiges Biest

  • Hallöle zusammen


    Vergangenes Jahr hatte ich an Ostern in einem Berliner Modellbahnladen eine neuwertige Liliput 05 für 85 Euro erstanden. Sie wurde deshalb so günstig abgegeben, weil die Lok einen Kurzschluss aufwies. Na, dachte ich, das dürfte für mich wohl das kleinste Übel sein, und schlug zu. Die Lok ist in einem fabrikneuen Zustand und zuhause machte ich mich an die Reparatur. Nach 3 Stunden habe ich sie dann erfolglos und entnervt wieder zusammengebaut und so fristete sie ihr Dasein in einer meiner Vitrinen. Gestern hatte ich dann den nötigen "Bock", dieses Biest endlich zum Laufen zu bringen. Ich zerlegte die Lok erneut und begann zu messen... Kurzschluss. An einem Radschleifer stellte ich dann einen Kontakt zum Rahmen fest, den ich durch Justage beseitigen konnte. Aber !!! der Kurzschluss war immer noch da. Mein Verdacht richtete sich auf einen Schluss zwischen Rahmen und der seitlich isoliert geführte Stromschiene. Ich lötete die angeschlossene Frontbirne ab und der Kurzschluss war weg! Beim Betrachten mit einer Lupe musste ich erstaunt feststellen, dass das an der Birne angelötete Kabel an dem Birnenschaft anlag und die Isolation des Kabels geschmolzen war und so einen Kurzschluss verursachte. Es waren also 2 Fehler, die mir das Leben schwer gemacht hatten. Nachdem ich die Haftreifen erneuert hatte ,konnte das gute Stück endlich in Betrieb genommen werden. Fazit: man lernt nie aus!


    Grüssle


    Ronald :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb: :bomb:

  • Hallo Ronald,


    es gibt in der Elektrik/Elektronik zwei gemeine Arten von Fehlern:
    1. nicht eindeutig reproduzierbare dynamische Fehler
    und
    2. Mehrfachfehler


    Den zweiten hattest du !


    Ganz dick kommt es wenn 1 und 2 zusammen auftreten. 'y#

  • Du vergisst den gemeinen versteckten Fehler der nur zeitweise auftritt *#'



    Auf dem Bild sieht man den Fehler ich direkt.
    Diese Lok habe ich bekommen: "läuft nicht!"
    Eine erste Durchsicht ergab, daß ein einseitig isoliertes Tenderdrehgestell um 180° durchgedreht war und somit ein direkter Massekontakt innerhalb des Tenders von Schiene zu Schiene gegeben war.
    Selbst nach richtig herum drehen der DGs war ein Kurzschluß vorhanden.
    Auf einmal lief die Lok nach ein wenig rütteln um kurz darauf gleich wieder stehen zu bleiben.
    Wieder gerüttelt, wieder das gleiche Spielchen, mehrfach reproduzierbar.
    Was war es?
    In seiner Weiskeit hat der Koreanische Meister hier auf eine Isolation der Bremsbacken verzichtet. So lange alles gerade steht ist auch alles gut. Nur manchmal ist nicht alles im Lot.
    Auf dem Foto ist die isolierte Seite zu sehen. Die Radreifen sind hier mittels einer Ringisolierung auf den Radsternen befestigt. Hier kommen jetzt die eng anliegenden Bremsbacken ins Spiel. So lange alles exakt gerade ist, d.h. ein Luftspalt, so klein es auch sein mag, dazwischen ist => alles im grünen Bereich.
    Wenn die Halterung etwas verbogen ist und dann noch das Federspiel der Radsätze hinzukommt => spratz.
    Hier war die Bremsbacke der 1. Kuppelachse Schuld. Auf dem Foto hinter der Treibstange versteckt hat die Nachbildung der Aufhängung den isolierten Radreifen berührt.
    Und das nicht ständig, sondern nur zeitweise abhängig von der Einfederung der Achse.
    Und jetzt stehst Du hier und suchst :beaengstigend:

  • Hallöchen,


    die Fehlerliste liesse sich noch ellenlang erweitern.
    Was ist z.B. mit Denkfehlern beim Entwerfen elektrischer/elektronischer Schaltungen?
    Ich könnte da Geschichten erzählen...............